Kapitel 17 - Zimmer
„Du schläfst bei Jug im Zimmer. Jellybean hat ein Verbot ausgehangen, ihres zu betreten und die Couch ist außerordentlich ungeeignet zum Schlafen. Wir haben dir eine Matratze und Schlafzeug neben das Bett gelegt, wenn du noch etwas brauchst, sag einfach bescheid", erklärte FP, als sie am späten Abend zuhause ankamen. Sie hatten sich zuvor darauf geeinigt, sofort ins Bett zu gehen, und sollte noch jemand Hunger haben, müsste dieser sich selbstständig etwas machen. Für Jughead stand allerdings fest, dass Archie und er noch etwas zu bereden hatten, und auch Archie ahnte, dass er um ein Gespräch nicht so leicht drumherum kommen würde.
Gerade wollte FP in seinem Schlafzimmer verschwinden, als ihm noch etwas einfiel.
Er grinste die beiden Jungs an: „Je nach Beziehungsstatus könnt ihr natürlich auch zusammen in einem Bett schlafen, ich bitte allerdings darum, nicht allzu laut zu sein, ich hab morgen einen langen Tag."
Archie brauchte einen Moment, um die Worte zu verarbeiten, während Jughead mit einem empörten: „DAD!" eines der Sofakissen hinter ihm her warf. Doch FP antwortete nur mit einem Lachen, welches dumpf durch die Tür klang, die er gerade geschlossen hatte.
„Wie zum Teufel kommt er darauf?", stirnrunzelnd sah Archie seinen besten Freund an. Dieser ignorierte den Stich in der Magengegend, und zwang sich zum grinsen: „Mom und Dad shippen uns doch schon seit Kindertagen."
Kurz erinnerte er sich an die Zeit zurück, wo sie gemeinsam auf den Straßen außerhalb von Riverdale unterwegs gewesen waren. Sie hatten für kurze Zeit Zuflucht bei Jugheads Mutter gesucht, die geglaubt hatte, die beiden Jungs wären ein Paar. Und obwohl es nicht wahr gewesen war, hatte Jughead nur zögernd verneint, und die Sache richtig gestellt. Seine Mutter glaubte ihm bis heute nicht so richtig, dass Archie und er kein Paar waren. Und nach dem heutigen Tag wusste Jughead nicht, was er selbst überhaupt noch glauben sollte.
Schweigend liefen die Jungs die Treppe hoch, in Jugheads Zimmer. Vor wenigen Monaten hatte Betty hier gelebt. Jughead und sie hatten sich regelmäßig getroffen, um zu recherchieren oder einfach Zeit miteinander zu verbringen, doch von dem rosa-weißen Mädchenzimmer war nicht mehr viel übrig. Die Wände waren nun dunkelgrau gestrichen, weiße Möbel bildeten dazu einen scharfen Kontrast. An einer Wand, wo auch Jugheads Bett mit dem schwarzen und blauen Bezug stand, hingen Bilder aus längst vergangener Zeit. Familienbilder, Bilder mit Freunden, Fotos von Landschaften oder Tieren.
Archie sah sich neugierig um. Er hatte das Zimmer nur mal flüchtig gesehen, als es noch nicht ganz fertig war. Anerkennend nickte er: „Du hast es echt schön hier."
„Ich hab nen tollen Blick ins Nachbarhaus", nickte Jughead und grinste seinen besten Freund schelmisch an, „Da ist aber nur so'n komischer Musikfanatiker, lohnt sich kaum, zu stalken."
Archie lachte auf, und ließ seinen Rucksack neben die bereitgestellte Matratze fallen. „Sieht er denn wenigstens gut aus, der Nachbar?"
„Schönheit liegt im Auge des Betrachters", gab Jughead bloß zum Besten, und wich dem Schlag gegen den Oberarm gekonnt aus.
Müde warf Jughead sich in sein Bett, und vergrub den Kopf im Kissen. Er hatte sein Zimmer in den letzten Wochen definitiv vermisst. Er hatte seine Familie definitiv vermisst, auch wenn immer ein Teil seines Zuhauses bei ihm gewesen war.
„Was ist eigentlich mit dem Trailer?", erkundigte Archie sich plötzlich, und beobachtete amüsiert, wie Jughead sich hochkämpfte um ihn ansehen zu können. „Ist jetzt meiner. Aber Dad will mich lieber bei sich haben, deshalb bin ich meistens hier. Und jetzt so du da bist, darf ich da eh nicht schlafen... Will ich irgendwie auch gar nicht."
„Nice, Bro, du hast nen eigenen Trailer?", überrascht zog Archie die buschigen Augenbrauen hoch, was ein ulkiges Bild abgab, „Du hast im Augenblick irgendwie voll Glück."
„Ich hab nen Trailer, keine Millionen", entgegnete der Serpent-King, „Und sonst läuft es eigentlich eher semi. Die Bulldogs haben es wieder auf mich abgesehen, ich hab mich von Betty getrennt und seit neustem habe ich Hausarrest, weil ich nach ner Kurzschlussreaktion den fucking Kontinent verlassen habe. Das einzig Positive, was gerade in meinem Leben ist, bist du, und vermutlich wird sich das nach einem gewissen Gespräch auch ändern, weshalb ich eigentlich gerade verdammt Schiss davor habe, ich-" Er brach ab, erschrocken über seine eigenen Worte. Archies Gesichtszüge waren weich geworden, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen: „Ich bin also das einzig Positive in deinem Leben? Nicht, dass Betty dir verziehen hat? Dass du wieder bei deinem Dad bist?"
„Das sind doch nur Nebensachen..."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top