Kapitel 12 - Hausarrest
„Jughead Jones!", Veronica stemmte die Arme in die Hüften, und funkelte den Jungen vorwurfsvoll an. „Erst outest du dich als schwul und dann bist du plötzlich verschwunden, als Betty mit dir reden will. Dein Vater weiß nicht, wo du bist, und dann kommt raus, dass du zu Archie geflogen bist, was soll der Mist?"
Jughead schenkte dem dunkelhaarigen Mädchen nur einen kurzen Blick. Stattdessen sah er zu Betty, die ein Stück weiter hinten stand, und den schmutzigen Boden unglaublich interessant zu finden schien.
„Betty...", begann er vorsichtig, und beobachtete, wie sie ihren hübschen Kopf hob. Sie war dünner geworden. Die blonden Haare waren wie sooft zu einem einfachen, streng wirkenden Zopf zusammengebunden, und nur wenig Schminke bedeckte ihre weiche Haut, ganz im Gegensatz zu Veronica, die zu Schminke niemals nein zu sagen schien. „Betty, es tut mir so leid..."
„Ach, sei doch still", schnaubte Cheryl, die schützend einen Arm um die schmalen Schultern ihrer Cousine legte, „Weißt du, wie lange es gedauert hat, um sie wieder zum Lachen zu bringen? Du zerstörst diese harte Arbeit definitiv nicht!"
„Du sprichst über sie, als wäre sie nicht mehr als ein Projekt", stellte Jughead unbeeindruckt fest, und sah dann wieder zu Betty, „Dabei bist du so viel mehr. Betts... Glaub mir, ich wollte dir nicht wehtun. Ich dachte wirklich, ich könnte dich lieben... Du bist so ein wundervoller Mensch, dass du etwas besseres verdient hast als einen unsportlichen Vollidioten aus dem falschen Viertel, der dich nur belügt. Ich-"
„Ist gut", unterbrach Betty ihn, und schüttelte Cheryl ab. Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihre Arme ausbreitete, und Jughead umarmte. „Ist schon gut..."
„Du bist trotzdem meine Queen", versprach Jughead leise, und spürte, wie sie stumm auflachte.
„Bis wir für dich einen King gefunden haben", wandte Betty dann ein, und löste sich vorsichtig, „Und ich lege beide Hände dafür ins Feuer, dass es Archie wird."
„Was ist mit mir?", ertönte es hinter uns, und erschrocken zuckte Jughead zusammen, bevor er sich umdrehte. Veronica quietschte auf, und warf sich in die Arme ihres Exfreundes, den sie offenbar mehr vermisst hatte, als sie zugab. Währenddessen versuchte ich, mir meine Gänsehaut nicht anmerken zu lassen. Seine Stimme war einfach wunderschön.
Betty musterte mich kurz, dann grinste sie breit, und begrüßte Archie ebenfalls.
„Wie geht's Mum?", wandte dieser sich kurz darauf an den Sheriff, der schweigend seinen Sohn, Jughead, beobachtet hatte. Sie würden später noch ein ernstes Wort miteinander sprechen müssen, doch nun ging Archie vor: „Sie liegt noch im Krankenhaus, aber wahrscheinlich darf sie in ein paar Tagen raus. Dann braucht sie aber noch Hilfe bei einigen Dingen, wobei kann nur der Arzt sagen. Ich habe mit Mary gesprochen, und sie ist einverstanden, dass du bei uns unterkommst, bis sie wieder nach Hause kann. Jellybean ist im Augenblick bei ihrer Mutter, also hast du nur Jughead und mich am Hals."
Jughead tauschte einen kurzen Blick mit Betty, die nur zufrieden grinste.
„Mr Jones, haben Sie etwas dagegen, wenn wir Jughead für ein oder zwei Stündchen entführen?", erkundigte Veronica sich, doch der Sheriff seufzte auf. „Ja, da habe ich allerdings etwas gegen. Jughead hat nämlich ab sofort Hausarrest, wenn ich nicht dabei bin. Und jetzt geht's erstmal ins Krankenhaus, also ab in den Wagen."
Demotiviert schnitt Jughead eine Grimasse. Dann zog er Betty nochmal in eine Umarmung, und nickte Veronica und Cheryl zum Abschied zu. Gemeinsam mit Archie lief er auf das Polizeiauto zu, und spürte dabei die neugierigen Blicke der Leute auf sich.
Es dauerte nicht lande, bis FP ebenfalls einstieg, und den Wagen vom Flughafengelände lenkte.
Archie lehnte sich erschöpft mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. Jughead hingegen beobachtete ihn möglichst unauffällig, während er seinem Vater nicht besonders zuhörte, der ihm einen Vortrag darüber hielt, dass man nicht einfach in ein anderes Land abhaute. Sie könnten doch jederzeit reden.
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