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,,Nein! Bucky! Nein! Hey!" Hektisch versuchte ich die Wunde an seinem Hals zu zudrücken, aber... da war keine...
,,Steve, schon okay! Alles gut, er hat mich nicht erwischt!" Bucky drückte sich in eine sitzende Position. Sofort umarmte ich ihn. ,,I-ich dachte du wärst tot!"
Seine Arme schlungen sich um meinen Oberkörper, eine legte sich in meine Haare und streichelte durch. ,,Es war schon mal knapper, ich lebe. Das ist nicht mein Blut. Alles gut. Das ist nicht mein Blut. Kannst... kannst du mir aus der Falle helfen?"
,,J-ja! Ja, sofort!" Ein leichtes Zucken ging durch meinen Körper, als ich sein Bein sah. Die Zähne der Bärenfalle hatten sich tief in seine Haut gefressen. Er hatte sich im Kampf herum gedreht, sein rechtes Bein wurde dadurch nur noch stärker aufgerissen.
,,W-was-?" ,,Öffne einfach nur die Falle, sobald sie offen ist, zieh ich mein Bein raus und... und du lässt sie wieder zuschnappen. Pass auf deine Finger auf!" ,,Okay, alles gut."
,,Wartet! Ich helfe euch. Bucky, lass mich dich zurück ziehen." ,,O-okay..." Bei seinem Zögern wurde mir bewusst, dass dies die erste Berührung nach Hydra wäre, die nicht von ihm ausging und einen anderen Menschen als mich betraf.
,,Setzt dich hinter mich... u-und greif um meine Brust. Dann kann ich mich... immer noch mit den Händen weg drücken." Wanda ließ sich sofort in den Schnee hinter ihm fallen.
,,Bereit?" Beide nickten, zitternd griff ich nach der Bärenfalle und zog sie auf. ,,Jetzt!" Ich versuchte sie so lange offen zu halten wie ich es nur konnte, dabei war es schwerer als gedacht.
Sobald Buckys Bein raus war, ließ ich los. Sie schnappte zu, erwischte zum Glück aber keinen mehr von uns. ,,Zum Auto, ich... kann mich selbst... versorgen..."
Bucky streckte seine Arme nach mir aus, die ich annahm und ihn im Brautstyle hoch hob. ,,Ah..." ,,Steve, Loki liegt auf der ganzen Rückbank, es geht nicht anders. Passt es wenn du dich mit Bucky zusammen auf den Beifahrersitz setzt?"
,,Ja, ja kein Problem. Der Schlüssel steckt. Kannst du den Sitz zurück stellen?" Wanda eilte etwas vorraus, öffnete die Tür umd rückte den Sitz zurück, wodurch wir nun genug Platz hatten.
Loki lag wirklich auf der Rückbank, er war noch viel bleicher als vorher. Seine Wunde schien wieder zu Bluten, dabei hatte er Bucky das Leben gerettet...
Vorsichtig, darauf achtend, dass sein Bein nirgendwo anstieß, setzte ich mich. ,,F-fahr vorsichtig. Die Straße ist noch voller Leichen!" Erinnerte Bucky sie an die Körper der Untoten, die wir nicht weggeräumt hatten.
,,Kein Sorge, ich bring uns weiter." ,,Buck, was kann ich tun?" Der Motor wurde gestartet, wir fuhren los. ,,Erste Hilfe Koffer..."
Während ich ihn festhielt und manchmal verschiedene Sachen reichte, reinigte und versorgte er seine Wunde.
Geschockt sah ich dabei zu, wie sich stumme Tränen in seinen Augen sammelten, als er die gleiche Salbe wie auch bei Loki, auf seinem Bein auftrug.
Und mit diesem Anblick, verstand ich auch was in seinem Kopf abging. Traurig strich ich ihm die Tränen aus dem Gesicht und versuchte ihn irgendwie abzulenken.
,,Loki, wie geht es... Loki?" Brachte er leise hervor, sein ganzer Körper zitterte leicht, auch Bucky wirkte plötzlich sehr blass. ,,Alles okay soweit..." Kam die Antwort von hinten zurück.
,,Du kippst gleich um oder?" ,,J-ja..." Noch im selben Moment fiel die ganze Anspannung von ihm ab, sein Kopf ging gegen meine Schulter.
Vorsichtig zog ich seine Handschuhe an und wickelte das Verband zu Ende um sein Bein, nur um die Handschuhe aus dem Fenster zu werfen.
Nach all der Zeit in der ich immer so auf die Umwelt geachtet hatte, zählte dies nun zu einem meiner kleinsten Problemen.
,,Wanda, ganz ruhig." Die Bäume zogen immer schneller an uns vorbei, da Wanda stärker beschleunigte. Ich konnte diese Hast verstehen, aber das würde früher oder später schlecht für uns sein.
,,Oh... entschuldige." Sie biss sich auf die Lippen und runzelte leicht gequält die Stirn. ,,Schon okay, ich verstehe dich. Aber gerade eben ist uns niemand auf den Fersen. Die beiden werden genug Zeit haben sich zu erholen."
Die Braunhaarige nickte leicht und drosselte das Tempo, selbst wenn sie nicht wirklich überzeugt schien. Auch ich machte mir sorgen, aber Bucky ist bis jetzt immer wieder aufgestanden.
Er hatte sich von jeder Verletzung, jedem Vorfall wieder erholt, wobei die meisten davon weit aus schlimmer waren. Und trotzdem...
Ich drückte den Brünetten nochmals fester an mich. Wenn weder er noch Loki in den nächsten Tagen so wirklich laufen können, haben wir ein Problem.
Wir wären langsam unterwegs, vorallem wenn wir das Auto verlieren. Kämen dann noch Zombies oder Angreifer dazu... wir würden innerhalb von Minuten tot sein.
Nein! Das durfte ich nicht zulassen! ,,Hm..." Bucky verzog sein Gesicht, ehe sich seine Augen schwer aber sicher öffneten. Irgendwie verloren sah er mich an, leer.
Leer war das einzige Wort mit dem ich ihn momentan beschreiben würde. Die Leere in seinen Augen verschwand langsam, als er seinen Kopf bewegte und die Eindrücke zurück kamen.
Wahrscheinlich war Bucky noch leicht benebelt von der Bewusstlosigkeit. Ein leises, schmerzvolles, Grummeln kam von ihm, er bewegte sich leicht und blickte auf sein Bein, nur um sich wieder gegen mich zu lehnen.
,,Ich bin echt umgekippt oder?" ,,Ja, keine Sorge. Du warst nichtmal für ein paar Minuten weg. Wir sind immer noch auf dem Weg." ,,Gut... das ist gut."
Wieder richtete er sich auf, seine Hand wanderte zu meiner Tasche, die zu meinen Füßen stand. ,,Woah, Vorsicht. Vergiss dein Bein nicht."
Er lachte leicht auf und zog die Karte hervor. ,,Grade das versuche ich doch. Der Scheiß tut mehr weh als abgestochen zu werden. Warte..." Innehaltend blickte er zurück auf den Verband.
,,Ich kann mich nicht daran erinnern das fertig gemacht zu haben... warst du das?" ,,Ja, ich hoffe es ist gut genug." ,,Das ist es, danke." Bucky warf mir ein warmes Lächeln zu, ehe er seine Aufmerksamkeit auf die Karte richtete.
In der Zeit, in der er sie studierte, blickte ich zurück zu Loki. Sie schlief, die Erschöpfung und die Schmerzen waren wohl anstrengend genug. Zum Glück blutete ihre Wunde aber nicht mehr so stark wie vorher.
Der rote Fleck am Bauch ist kaum größer geworden. Als Wanda meine Blick bemerkte sah sie auch schnell zurück und seufzte erleichtert.
,,Loki schläft endlich. Ich hoffe die Wunde wird nicht schlimmer." ,,Wenn ich mich recht erinnere, ist in die Richtung in die wir fahren eine Auffangstation des Militärs. Ich weiß nicht ob das noch intakt ist, aber wir sollten das meiden. Soldaten sind viel zu gefährlich."
Ich nickte zustimmend, den Gedanken hatte ich bereits früher gehabt, aber je mehr ich darüber nach dachte, umso mehr Sinn schien es zu machen. ,,Viele Hydra Mitglieder sind alte Soldaten."
Erklärte Bucky es Wanda und bestätigte damit meine Vermutung. ,,Ihre Fahrzeuge, die Haltung der Waffen und ihre Bewegungen. Viele der älteren Personen dort haben mich an Soldaten erinnert."
,,Du hast recht. Der Kampf bringt das wahre Ich eines Menschen zum Vorschein. Am Anfang hatte ich mal einen offensichtlich Soldaten gefragt, warum er denn diese Berufung gewählt hatte.
Seine Antwort war einfach. 'Ich wollte legal Menschen töten.' Seit dem wundere ich mich schon lange nicht mehr, wenn Ex Militär bei Hydra auftauchen und mit ihnen arbeiten."
,,Wo sollen wir dann lang?" Fragte Wanda ruhig, sie wirkte konzentrierter, ihre Augen hingen wachsam auf der Straße vor uns. ,,Da, einfach bei der nächsten Kreuzung nach links abbiegen. Das müsste ein Feldweg sein, er führt weg von der Auffangstation und von... zuhause."
,,Und je weiter wir von allem bekannten entfernt sind, umso sicherer sind wir vor Thanos. Nicht?" ,,Jup." Bucky kuschelte sich näher an mich ran und legte die Karte bei Seite.
,,Du bist warm." Murmelte er leise, als Antwort strich ich einmal über seinen Arm und der nassen Kleidung. ,,Ich bin auch nicht vom Schnee durchnässt."
,,Das erklärt so einiges... ist mein Rucksack hier?" Kopfschüttelnd nickte ich auf meinem. ,,Wenn du trockene Kleidung willst, nimm was von mir."
,,Nur ein Oberteil..." Er griff nach meiner Tasche und holte ein Shirt und ein Hoddie hervor. ,,Soll ich helfen? Es ist ziemlich eng hier, ich möchte nicht, dass du dir weh tust."
,,Klar, gerne." Ich half ihm seine nassen Klamotten auszuziehen und warf sie hinter uns in den Raum zu Lokis Füßen.
Als ich zurück sah und meine Augen genau auf die Brandnarbe fielen, stockte ich. Jetzt, wo er so nah an bei mir war und das helle Licht von draußen auf seinem Arm schien, waren ganz glare Kratzspuren zu erkennen.
So als würde er ständig über die Narbe kratzen. ,,Tut mir leid." Hauchte er mir zu und legte seine rechte Hand auf das Zeichen. So sehr hasste er es also... richtig hab ich nie darüber nachgedacht.
Aber im großen und ganzen war das eigentlich klar. Ich würde das Zeichen auf meiner eigenen Haut genau so sehr verabscheuen, doch bei ihm tat ich es nicht. Die Menschen die es ihm eingebrannt hatten, die verabscheute ich.
,,Schon okay Buck. Vielleicht finden wir irgendwann etwas, dass es besser macht." Der Brünette lächelte mich leicht an, er kam zögernd näher und hauchte mir einen leichten Kuss auf die Lippen.
Das sanfte Lächeln erwidernd half ich ihm zurück in die trockenen Sachen. Sobald er sie trug, kuschelte er sich wieder näher und seufzte wollig auf.
Auch ich schlang meine Arme um ihn und zog seinen Geruch ein. Irgendwie traurig stellte ich fest, dass er nach altem Blut roch.
Gleichzeitig schoss mir ein Schauer den Rücken hoch, als mir das Bild von ihm unter dem Zombie zurück in den Kopf kam.
Es war das Blut des Zombies, dass ihn hat tot aussehen lassen und was ich jetzt roch. Wäre er wirklich gestorben, hätte ich es mir nie verzeihen können.
Das plötzliche Drehen zog meine Aufmerksamkeit zurück auf die Straße, wir hatten wohl die Kreuzung erreicht. Der Feldweg wahr definitiv nicht so schön zu befahren wie die Straße.
Überall in unserer Nähe waren Untote, zum Glück war Wanda schlau und wusste genau wie sie fahren konnte ohne uns in Gefahr zu bringen.
Entweder war die Militärstation überrant worden und daher kamen die vielen Zombies oder die Menschen dort zogen die Aufmerksamkeit der Streunenden auf sich.
Egal was es war. ,,Wir sollten genug Platz zwischen uns und der Auffangstation bringen." Murmelte ich ruhig, was die Braunhaarige mit einem Nicken bestätigte.
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