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Es lag kein Verwesungsgeruch in der Luft, es kann also kein Zombie sein. Tiere hätten ihn nicht weggezogen, ohne Spuren zu hinterlassen.
,,Wir wollen kein Stress, gebt mir meinen Partner wieder und wir reden in Ruhe." Ich wurde nicht lauter, trotz allem waren wir ja immer noch in der Welt wo dich Geräusche das Leben kosten konnten.
Ein Junge mit hellblonden, fast weißen Haaren trat mit gehobener Waffe auf mich zu. Eine neun Millimeter.
,,Hey Leute, Leute! Das ist Bucky, Bucky das sind Pietro, Wanda und Clint. Bitte nehmt alle eure Waffen runter. Und Wanda, könntest du mir bitte mal verraten warum du mich weggezogen hast?!" Meckerte Steve und trat durch die Büsche.
Ihm folgte ein Mädchen und ein anderer blondhaariger Junge. Ich entspannte mich und steckte meine Waffe weg.
Der Junge namens Pietro blieb jedoch Misstrauisch und zielte immer noch auf meinen Kopf. ,,Wo sind Bruce, Natasha und Thor?" Erkundigte sich Wanda.
Steve sah sie entschuldigend an. ,,Wo sie ist weiß ich nicht. Thor und ich wurden überrascht. Er hat es nicht überlebt. Bruce ist auch gestorben, er wurde direkt am Anfang... Pietro, nim bitte die Waffe da weg, ich werde nervös."
Steve redete viel zu schnell, er wollte seine Trauer überspielen. Wanda schlug sich eine Hand vor den Mund und schluchzte auf, Pietro nahm sie sofort in den Arm.
Clint starrte auf den Boden, sein Blick ging ins Leere und ich fühlte mich bei allem fehl am Platz. Seufzend zog ich mir daher meinen Rucksack auf.
,,Steve, du hast deine Gruppe gefunden. Du brauchst mich also nicht mehr. Ich werde jetzt weiter gehen. Viel Glück euch noch."
,,Warte!" Er griff nach meinem Handgelenk. Panisch entzog ich mich ihm und starrte ihn an. ,,Tut... tut mir Leid. Aber könntest du... Könntest du mit uns kommen? Wir haben alle das gleiche Ziel. Außerdem bist du der einzigste durchgängige Survivor, der nicht hinter Zäunen gelebt hat."
Perplex sah ich die anderen an. ,,Ihr kennt mich nicht und ihr braucht mich auch nicht. Solange ihr mich wollt, bleib ich."
,,Bleib." Murmelte Clint. ,,Bitte." Fügte die weinende Wanda hinzu. ,,Okay. Steve kennt das schon, bitte fast mich nicht an."
Sie nickten. Ein kalter Windstoß zog zu uns rüber, mit einem leichten Geruch des Todes. Sofort jagte mir ein Schauer über den Rücken. ,,Wir müssen los. Sofort!"
Als die anderen realisierten was ich meinte kam in ihnen Bewegung. Die Trauer wurde unterdrückt, für unser Überleben momentan hilfreich, für einen selber aber nicht.
Der Wind drehte und ich blieb stehen. Der Ort war perfekt. ,,Alle nach oben." Ich kletterte voran und alle saßen später sicher auf einem Baum.
Grade als auch Steve sich hin hockte und runter sah kam eine kleine Gruppe Zombies vorbei.
Ich mussterte die anderen, die geschockt und ängstlich auf die paar Streuner hinunter sahen. ,,Es ist wahrscheinlich ihr erstes mal, dass Sie sie sehen." Flüsterte mir Steve zu.
,,Okay, aufgepasst, so tötet man Zombies. Halt mal." Ich drückte Steve meinen Rucksack in die Hand und sprang vom Baum.
Geschickt rollte ich mich am Boden ab, zog mein Messer und warf es dem ersten zwischen die Augen. Dieser kippte nach vorne und blieb vor mir liegen.
Die anderen zwei Untoten kamen auf mich zu und ich versteinerte mitten in der Bewegung. Irritiert zogen sie an mir vorbei. Als der erste hinter mir und der zweite neben mir war pfiff ich kurz und trat den neben mir gegen den Kopf.
In der Drehung zog ich das Messer aus dem Schädel des am Boden liegenden und Schnitt dem nun rechts von mir die Kehle weitgehend durch.
Den letzten packte ich von hinten im Schwitzkasten und drückte ihn zu Boden. Es knackte und sein Genick war durch.
Wie ich es auch schon zuvor im Haus gemacht hatte trennte ich jedem Untoten zur Sicherheit den Kopf ab.
Steve war der erste der unten ankam und mich einmal von allen Seiten mussterte. ,,Hast du dich verletzt? Geht es dir gut?"
,,Ja, alles gut." Ich nahm mein Gepäck entgegen. ,,Das heißt also immer auf den Kopf zielen." Erkannte Clint.
Wanda hockte neben einem der Toten und sah sie sich genauer an. ,,Bring es mir bei." Murmelte Pietro entschlossen. In seinen Augen lag ein Funke, den ich schon bei Steve, Clint, Wanda und auch bei Thor gesehen hab.
,,Wenn du willst gerne. Aber eins noch, du wirst dich nie daran gewöhnen können. Es waren mal Menschen, egal wie sehr du es verdrängst irgendwann kommt alles wieder." ,,Ich weiß. Aber irgendjemand muss diesen Job ja machen."
Bis zum Abend wanderten wir weiter. Dann machten wir eine Pause, liefen jedoch auch in der Nacht weiter. Es wäre zu gefährlich ohne auch nur irgend einen Schutz einfach zu schlafen.
Die ganze Zeit über erklärte ich ihnen Dinge über Zombies, zeigte ihnen wie man Spuren liest und erläuterte das Behandeln von verschiedenen Wunden.
Jeder von ihnen hörte mir konzentriert zu, sie lernten schnell, stellten viele Fragen und konnten schon bald die Grundlagen anwenden.
Anfangs waren wir alle noch distanziert zu einander, aber mit der Zeit wurden wir lockerer. Steve wirkte sichtlich entspannter, als er merkte, dass die anderen und ich uns verstanden.
Trotzdem hatten sie den Schock über Thor's Tod und den Streunern noch nicht verarbeitet. Vereinzelte Tränen liefen jeden der drei anderen Mal über die Wange.
Es war nur eine Frage der Zeit bis sie ihre Gefühle nicht mehr zurück drängen könnten, Steve schien das auch zu bemerken, er warf ihnen immer wieder besorgte Blick zu, bis er zu mir aufholte.
,,Wir sollten so schnell wie möglich einen sicheren Ort finden." ,,Ich verstehe." Antwortete ich ebenso so leise wie er und nickte leicht.
Wir haben uns auf dem ganzen Weg ländlich gehalten und sind irgendwann einem Fluss gefolgt, was uns jetzt einen immensen Vorteil brachte.
Das Wasser führte uns zu einem großen See, neben dem See stand eine Hütte. ,,Wartet hier." Murmelte ich den anderen zu und schlich in das Haus.
Bevor ich ihnen mein Leben anvertraue, wollte ich erstmal wissen ob sie überhaupt kämpfen konnten.
Bis jetzt hatte ich keine Chance das zu überprüfen, also sicherte ich die Umgebung lieber alleine ab.
Die Hütte war provisorisch eingerichtet, so wie eine die man nur im Urlaub benutzt. Es gab zwar kein Essen, dafür aber ein offene Feuerstelle im Wohnzimmer und echt warm aussehende Decken.
,,Okay, alles ist sicher. Kommt rein." Erleichterung war in jedes Gesicht geschrieben. Endlich konnten wir uns ausruhen.
,,Kannst du im Wohnzimmer ein Feuer anmachen? Ich stelle ein paar Fallen auf." Der Blonde nickte erschöpft, sogar seine Stimme klang ermüdet. ,,Ich guck auch Mal nach was Essbaren."
Nickend machte ich mich ans Werk, als ich wieder zurück ins Wohnzimmer kam roch die Luft angenehm nach Feuer und Ravioli.
,,Ich hab an der Tür ein Stolperdraht angebracht, passt auf wenn ihr raus..." Ich verstummte sofort als ich die Stimmung bemerkte.
Jetzt, wo wir mehr oder weniger in Sicherheit waren, konnte man seine Gefühle nicht mehr unterdrücken. Wie in Trance rührte Clint das Essen um, Wanda und Pietro umarmten sich gegenseitig weinend und Steve fehlte.
Überfordert mit der Situation blieb ich einige Sekunden perplex stehen, ehe ich rückwärts den Raum verließ und stattdessen in's Schlafzimmer ging, wo die Decken waren.
Sie waren echt so weich wie sie aussahen, genüsslich schloss ich meine Augen und legte mich auf's Bett.
Die ganze Erschöpfung der letzten Tage prasselte auf einmal auf mich ein. Der Schlafmangel, die ständige Bewegung und der Stress durch neue Leute.
Ich rollte mich auf die Seite, der weiche Stoff kitzelte mein Gesicht. Die Stille wurde plötzlich von Schritten ausgefüllt, sie steuerten auf das Zimmer zu.
Sie waren schwer und langsam, die Person war auf jeden Fall genau so erschöpft wie ich. Dann öffnete sich die Tür, Steve trat ein, den Rücken zu mir gerichtet.
Er schloss die Tür und lehnte seinen Kopf dagegen. Grade als ich was sagen wollte schluchzte er und fiel auf die Knie. Seine Atmung war viel zu schnell für einfache Trauer, er hatte wieder eine Panikattacke.
,,Steve." Vorsicht ließ ich mich vom Bett gleiten. Erschrocken drehte er seinen Kopf zu mir, Schmerz lag in seinen Augen.
,,Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du hier bist." ,,Schon gut. Atme einfach, vergiss deine Umgebung, du bist hier sicher. Nichts kann dir passieren, also kannst du dich ruhig um deine Gefühle kümmern."
Er atmete tief durch, seine Unterlippe zitterte, bis er nachgab und richtig in Tränen ausbrach. Sein Schluchzen war leise, seine Augen geschlossen und sein Gesicht hatte er mit seinen Händen verdeckt.
Zögernd hieb ich eine Hand und wollte sie auf seine Schulter legen, aber die Überwindung die es mich kostete war einfach viel zu groß.
Enttäuscht von mir selbst ließ ich meine Hand wieder sinken, es musste irgend einen anderen Weg geben ihn zu beruhigen ohne ihn berühren müssen.
Meine erste Intuition war es zu Summen, kein bestimmtes Lied, sondern einfach nur irgend eine Melodie die ich schonmal gehört hatte.
Und es schien wirklich zu helfen, nach ein paar Minuten hatte er sich beruhigt. ,,Danke." Flüsterte er und nahm seine Hände weg, seine Wangen liefen rot an.
,,Geht es... dir gut?" ,,Ja, mich hat das nur überrascht." ,,Ich denke jeder von uns muss sich unbedingt Mal ausruhen. Richtig ausruhen, etwas essen und schlafen."
Lächelnd nickte er und richtete sich auf. ,,Dann lass uns essen gehen." ,,Okay." Ich drückte mich auch hoch und folgte ihm ins Wohnzimmer.
Die anderen hatten sich ebenfalls beruhigt und bereits das Essen auf den Tisch gestellt.
Genau wie bei Steve waren ihre Augen gerötet, gemeinsam setzten wir uns auf die Couch und aßen schweigend.
So offen wie hier alle mit ihren Emotionen umgingen war komisch. Sie zeigten freiwillig ihre Schwächen und trösteten sich gegenseitig.
Müde lehnte ich mich zurück, ich wollte nicht einschlafen, vor allem nicht vor so vielen Menschen, aber ich konnte nicht anders.
,,Dieses scheiß Arschloch!" Ich jammerte beim nächsten Tritt auf, den Namen von der Frau hatte ich vergessen. Rumlow war Grade nicht da, er hat mich in der Basis gelassen. ,,Immer bekommt er den Spaß! Was ist mit uns?!" Sie trat nochmals zu, ließ mich am Boden liegen und schloss die Tür ab. Dann kam sie zurück, zog mich auf die Knie vor das Bett und spreizte ihre Beine. ,,Leck!"
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Zitternd lag ich am Boden, als Rumlow rein kam. Er blickte auf mich herab und fing an zu lachen. Beschämt schloss ich meine Augen. Die Fesseln fraßen sich in meine Haut und schmecken konnte ich die Frau immer noch. ,,Man kann dich echt nicht alleine lassen James."
Ich schreckte hoch und schlug mir eine Hand vor dem Mund, mir war schlecht. Gedanklich noch bei dem Traum sah ich mich um und realisierte erst dann, dass mich Clint und Steve besorgt anblickten.
,,Alles gut?" Verwirrt strich ich mir über's Gesicht, ich muss wohl geweint haben. Die Frage ignorierend blickte ich mich erneut um. ,,Wo sind Wanda und Pietro?"
,,Im Schlafzimmer, wir halten die erste Schicht." Erklärte Clint, seine Stimme war ruhig. Langsam kam ich wieder in die Realität, vom Alptraum war nur noch ein übler Nachgeschmack da, nichts was ich nicht ignorieren könnte.
,,Du kannst dich in die Badewanne im Badezimmer legen und die Tür abschließen, vielleicht hilft dir das beim Schlafen." Steve hatte immer noch Sorge in seinem Blick.
Seufzend stand ich auf, nahm mir ein Kissen und lief raus. ,,Weckt mich wenn ihr abgelöst werden wollt."
Ich brauchte diesen Schlaf, einen weiteren Tag würde mein Körper nicht mehr mit machen.
In der Badewanne zu liegen fühlte sich komisch an, aber der Gedanke an die abgeschlossene Tür beruhigte mich. Schnell driftete ich wieder in den Schlaf und fiel dabei zurück in die Welt aus Angst.
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