|Überarbeitet am 25/04/2017|
Daichi's POV:

Also auch wenn Suga meinte, dass er kein Problem damit hat, dass Michimiya auch zum Lernen kommt, ist er jetzt irgendwie mies drauf.

"Suga ?" "Ja ?" Dadurch das meine Eltern nicht da sind, sitzen wir zwei ganz alleine in der Küche und essen ein paar Onigiri, die meine Mutter uns gemacht hatte. "Hast du was ? Du bist schon den ganzen Tag so still" Der Setter vor mir kaut zu Ende und schluckt den Bissen hinunter. "Nein, ich hab nichts. Alles gut Daichi"

Seine Stimme ist so ruhig wie immer, also glaube ich ihm für den Moment einfach mal. Naja irgendwie finde ich es ja selber ein wenig blöd das Michimiya gleich kommt.

Koushi's POV:

Egal wie sehr ich es auch versuche; ich kann meine schlechte Laune nicht wirklich unterdrücken. Ich hatte mich einfach so auf den gemeinsamen Tag mit Daichi gefreut und dann heißt es, dass wir doch nicht alleine sind.

Natürlich mag ich Michimiya, sie ist wirklich ein nettes Mädchen und Daichi's beste Freundin. Doch ich weiß nicht ob da von ihrer Seite vielleicht mehr ist, als nur freundschaftliche Gefühle. Vielleicht auch von Daichi's Seite aus.

Ebenfalls weiß ich auch nicht ob ich es aushalten würde, wenn die beiden in einer Beziehung wären. Natürlich würde ich ihnen viel Glück wünschen, weil ich will das beide glücklich sind. Aber für mich selber wäre es das schlimmste.

Seit ich diese Gefühle akzeptiert habe, denke ich über so viele Dinge nach. Wie es wohl wäre, wenn ich sie ihm sagen würde oder wie schön es wäre, würde er sie erwidern. Aber ich weiß genau das Daichi nicht auf Männer steht.

Dieses Wissen hält mich auch davon ab, es ihm zu sagen.

Das Klingeln an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken und ich sehe zu Daichi. Sein Blick ist Richtung Tür gerichtet, doch er scheint nicht wirklich den Anschein zu machen, hin zugehen. „Daichi ?" Seine Augen huschen zu mir, sie tragen einen fast entschuldigenden Schein als er aufsteht und zur Tür läuft.

Habe ich mich verguckt oder sah es wirklich so aus, als wolle er die Tür nicht öffnen ? Ohne es zu wollen, muss ich anfangen zu lächeln. Die Vorstellung das auch Daichi mit mir alleine sein möchte, macht mich wirklich mehr als glücklich.

„Hey Michimiya" „Hi Daichi" Selbst sie kann mir diese kleine Illusion nicht wegnehmen. Ich lebe nun mal in meiner kleinen Blase, in der sich meine Gedanken nur um Daichi drehen und er nur auf mich achtet.

Mich vom Küchenstuhl erhebend, gehe ich zu den beiden und begrüße Michimiya freundlich. „Sugawara ! Schön dich zu sehen" „Gleichfalls. Komm mit ins Wohnzimmer, wir haben schon alles bereit gelegt" Mit einem Lächeln auf den Lippen führe ich sie ins Wohnzimmer, wo wir uns hinsetzen. „Gut, dann lass uns mal anfangen zu lernen"

Voller Enthusiasmus gehen wir an die Sache ran und kommen eigentlich auch gut voran, doch nach einiger Zeit merke ich das Daichi eine Pause braucht.

Er fährt sich immer öfter mit der Hand über's Gesicht und rauft sich die Haare.

„Wir sollten eine Pause machen" Den Stift zwischen Oberlippe und Nase geklemmt, lehne ich mich zurück und sehe zu den beiden. Michimiya nickt und Daichi lässt bloß den Kopf auf den Tisch fallen. Also war meine Vermutung doch richtig.

„Danke Suga, du hast es gemerkt, nicht ?" Er hat den Kopf immer noch auf dem Tisch liegen und den Blick zu mir gewandt. Er sieht schon ziemlich süß aus wenn er da so liegt, mit diesem kleinen Lächeln auf den Lippen.

Schlagartig werde ich rot. „J-Ja, habe ich" Irgendwie kann ich meinen Blick nicht von ihm wenden. Seine dunklen Augen bohren sich förmlich in meine, während er mich so intensiv ansieht. „Ich hole was zu trinken" So schnell es geht stehe ich auf und lasse den Stift auf den Tisch fallen.

Mein Weg führt mich in die Küche, wo ich mir erst mal ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht schöpfe, um die Röte loszuwerden. Danach hole ich eine Flasche Wasser und mache mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer.

„Was war denn mit dir los ?"

Huh ? Worüber reden die ?! „W-Was meinst du ?" Michimiya kichert. „Na gerade. Du hast Sugawara ja förmlich angestarrt. Das war richtig süß" Erschrocken presse ich die Flasche an meine Brust.

Michimiya hatte es auch bemerkt ? Also war es keine Einbildung..

„Ich habe ihn doch nur normal angesehen..." Daichi murmelt ganz schön leise, es ist fast schwer ihn zu verstehen. Doch ich kenne ihn; jedes Mal wenn er so vor sich hin murmelt und einem mit dem Blick ausweicht, lügt er.

Nur leider kann ich nicht sehen, ob er sie ansieht oder nicht.

„Daichi lüg mich nicht an. Ich kenne dich zwar noch nicht so lange wie Sugawara, aber auch schon gut genug um zu wissen das du lügst" Die Flasche pulsiert im Takt mit meinem Herz, dass so stark schlägt das mir fast die Luft weg bleibt. „I-Ich lüge nicht.." „Doch tust du! Ich habe den Blick doch gesehen. Du sahst schon fast verliebt aus~"

Bei Michimiya's letztem Satz, fange ich so heftig an zu zittern, dass mir die Flasche aus der Hand fällt und mit einem lauten Knall auf dem Boden zerspringt. „Fuck.." Leise fluchend hocke ich mich auf den Boden und fange an die Scherben aufzusammeln.

Natürlich blieb der Aufprall nicht unbemerkt und somit kommt Daichi im nächsten Moment schon um die Ecke gerauscht. „Suga, alles gut ?" Immer noch am Zittern nehme ich eine große Scherbe, die mir so dumm wieder aus der Hand rutscht, dass sie mir die Handinnenfläche aufschneidet.

„A-Alles gut.." Auch wenn es brennt und anfängt stark zu bluten, hebe ich weiter die Scherben auf. Die Tatsache das Daichi mich in Michimiya's Augen 'verliebt' angesehen hat, bringt mein Herz einfach zum rasen.

Es wäre wirklich zu schön, wenn er wirklich in mich verliebt wäre.

„Du blutest, also hör auf die Scherben auf zu sammeln!" Als er meine Hand nimmt und sie umdreht, so dass die Scherben wieder herausfallen, durchfährt mich ein Schauer. „Michimiya, kannst du hier bitte sauber machen ? Ich verbinde seine Hand" „Klar"

Widerwillig lasse ich mich von ihm hoch ziehen und ins Bad führen, wo ich mich auf den Badewannenrad setze. „Wie konnte das denn passieren ?" Daichi holt eine Kompresse und einen Verband aus dem Schrank und legt es neben mich auf den Boden.

„H-Hatte glaube ich r-rutschige Hände.." Meine Wangen brennen wie Feuer. Hatte er mich wirklich verliebt angesehen ? Daichi seufzt bloß, nimmt meine verletzte Hand und hält sie unter den seichten Wasserstrahl.

„Itai.." Das Wasser brennt in der Wunde, doch die Hitze seiner Hand ist viel schlimmer. „Jetzt stell dich nicht so an" Mit einem kleinen Grinsen trocknet er meine Hand und verbindet sie dann. 

„So, fertig. Und das nächste Mal, pass besser auf ja ?" Mit einem warmen Lächeln sieht er zu mir hoch und ich kann nicht anders als zu nicken. Dieser Satz von Michimiya bringt mich einfach viel zu durcheinander, als das ich nun noch reden könnte.