Eight

|Überarbeitet am 25/04/2017|
Daichi's POV:

Wa- ? Wieso läuft er denn jetzt weg ? Und was meinte er damit, dass er es mir nie hätte sagen sollen ?!

Wie eingefroren, sehe ich ihm hinterher. Völlig verwirrt gehe ich rein und setze mich an den Küchentisch. "Ich habe ihn vernachlässigt.." Diese Erkenntniss trifft mich wie ein Schlag.

Erst vor einer Woche outet er sich als Bi und ich ?

Ich habe nichts besseres zutun, als ihm aus dem Weg zu gehen, nur weil nicht selbst nicht weiß, was in meinem Kopf los ist. "Wie dumm bin ich eigentlich ?" Mit den Fäusten auf den Tisch schlagend, sehe ich auf.

Er muss sich mit Sicherheit schlecht fühlen. Und verarscht, da ich ihn so verdrängt habe. "Ich muss es ihm erklären.." Mich vom Tisch hochdrückend, stehe ich auf und gehe in den Flur, wo ich meinen Schlüssel nehme und die Tür aufreiße.

Vor mir ergießt sich ein Regenschauer in seiner vollen Pracht, doch das kann mir jetzt egal sein. Schnellen Schrittes, laufe ich die Treppen runter und auf die Straße. Schon nach wenigen Sekunden merke ich, wie meine Sachen durchnässt werden und die Kälte in meine Haut kriecht.

Ich beginne zu rennen, je später ich ankomme, desto mehr werde ich ihn verletzen. Verdammt, was ist nur los ? Liebe ich ihn !? Oder warum bin ich nur so verwirrt ?

Keuchend und nach Luft ringend, bleibe ich vor dem Haus der Sugawaras stehen und drücke wiederholt auf die Klingel. Er muss aufmachen. Sofort. Zu meinem Erstaunen öffnet sich die Tür schnell, doch anstatt meines besten Freundes, kommt seine Mutter zum Vorschein.

Erschrocken weiten sich ihre Augen und mit einem Ruck zieht sie mich ins Haus. "Mein Gott Sawamura-kun, warum bist du denn so nass ? Hast du etwa keinen Schirm !?" Den Kopf schüttelnd, sehe ich sie Hilfe suchend an.

"Nein, em.. Ist Suga da ?" Etwas verdutzt sieht sie mich an, nickt dann aber. "Ja. Er ist nach oben gelaufen" Ihr langer Zeigefinger legt sich an ihr Kinn, dabei sieht sie so denklich aus. "Es wundert mich sowie so, dass er hier ist. Wollte er nicht heute bei dir lernen ?"

Auf ihre Worte hin, nicke ich bloß stumm und gehe langsam an ihr vorbei. "Tut mir leid, ich muss da etwas gerade biegen" Ignorierend das ich den ganzen Weg volltropfe, jogge ich die Treppe hoch und bleibe vor seiner Tür stehen.

Was sollte ich ihm sagen ? Oder wie sollte ich ihm erklären, weshalb ich ihn die Woche über völlig ignoriert habe !?

Ein letztes mal tief durchatmend, klopfe ich an der Tür. "Ich will nicht reden !" Seine Worte schmerzen, doch der Ton seiner Stimme viel mehr. Seine Stimme hört sich belegt an, so als würde er weinen.

Etwas zögerlich und mit zitternden Händen umfasse ich die Klinke und drücke sie runter. "Suga.." Beim Klang meiner Stimme schreckt er von seinem Bett hoch. Seine Augen sind rot und er hat das Kissen fest umklammert.

"Dai..chi..?" Seine Augen weiten sich und ich trete langsam in sein Zimmer, die Tür hinter mir schließend. "Ich glaube, ich muss dir etwas erklären.." Langsam erhebt er sich vom Bett und lässt das Kissen sinken.

"D-Du bist ganz nass.." Nickend sehe ich auf meine durchnässten Klamotten und merke dabei gar nicht, wie er mir näher kommt. Erst als ich seine Hand an meiner Schulter stüre, sehe ich wieder auf.

Direkt in diese braunen Augen, die mich traurig anglänzen. "Geh erstmal ins Bad. Reden können wir später" Sanft schiebt er mich aus dem Raum und ins Bad, wo er mir Handtücher gibt und Sachen von sich bereit legt.

"Ich bin in meinem Zimmer.." Mit diesen Worten, verlässt er das Bad und lässt mich somit alleine. "Selbst jetzt sorgt er sich um mich.." Ich muss leicht lächeln. Egal was ich mache, Suga kümmert sich immer um mich und achtet darauf, dass es mir gut geht.

Während ich mich mit warmem Wasser abwasche, höre ich wie er sein Zimmer verlässt und runter geht. Vielleicht will er mit seiner Mutter reden, ihr sagen das ich nicht lange bleibe. Aber ich möchte bleiben. Ich möchte ihm erklären, dass es mir leid tut, dass er mir wichtig ist und das da irgendwelche Gefühle für ihn in mir schlummern.

Seufzend trockne ich mich ab und ziehe seine Sachen an. Das Shirt ist etwas eng, aber es ist noch ok.

Das Bad verlassend höre ich wie er unten tatsächlich mit seiner Mutter redet. Was sie sagen, kann ich jedoch nicht verstehen und gehe einfach wieder in sein Zimmer, wo ich mich auf den Boden setze.

Einen kurzen Augenblick später kommt auch Suga wieder und stellt ein Tablett mit Keksen und zwei Tassen Tee auf den Tisch. "Bedien dich.." Sein Blick trifft kein einziges Mal auf meinen und ich merke, wie mein Herz schwer wird.

"Danke.." Etwas zögerlich nehme ich eine Tasse und nippe an dem Tee. "Was wolltest du nun sagen ?" Seine Stimme ist leise und klingt schwach. Kaum hörbar seufzend, stelle ich die Tasse zurück auf den Tisch und falte die Hände in meinem Schoß.

"Ich.. Ich bin dir extra aus dem Weg gegangen.." Es ist wirklich schwer diese Worte auszusprechen, doch ich weiß nicht wie ich anders anfangen soll.

Gegenüber von mir höre ich ein leises Schniefen und blicke augenblicklich auf. Suga reibt sich über die Augen und ich sehe wie ihm erneut Tränen die Wangen hinab laufen. Es schmerzt so sehr, ihn so zu sehen.

"H-Hab ich gemerkt.. Aber warum ? Daichi, du sagtest, du hast kein Problem damit das ich Bi bin. Warum also gehst du mir dann aus dem Weg ?" Zum ersten mal, seit er den Raum wieder betreten hatte, sieht er mir in die Augen.

Bei seinem Anblick läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Er sieht so verzweifelt und frustriert aus, so kaputt und das nur meinetwegen.

Mir auf die Lippe beißend, ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "E-Es tut mir leid Suga.. Ich.. Ich verachte dich deswegen nicht oder so, aber.." Nervös beiße ich mir auf die Lippe.
"Aber ?" Suga kann seine Tränen und das Zittern seine Stimme nicht unterdrücken.

"Ich bin verwirrt.. Weißt du, du bist mir so wichtig Suga. Schon seit Jahren bist du mein bester Freund, wir haben alles zusammen gemacht, du hast dich immer um mich gesorgt und auf mich aufgepasst"

Ich sehe immer noch auf meine Finger, es ist wirklich schwer ihm das jetzt zu sagen, aber ich muss es ihm sagen, sonst kann ich die Situation nicht klären.

"Schon seit einiger Zeit merke ich, dass ich dich mit anderen Augen sehe. Mir fallen Dinge an dir auf, die ich vorher nie wirklich wahrgenommen habe. Es ist so seltsam.. Jedes mal wenn du lächelst, ist es als würde die Sonne aufgehen"

"Und dann letzte Woche; dass im Klassenzimmer. Du warst mir so nah und irgendwie.. hatte ich das Bedürfniss dich zu küssen.." Gegenüber von mir höre ich ein erschrockenes Luftschnappen. "W-Was ?"

Langsam sehe ich zu ihm auf. Er hat eine Hand vor den Mund gehalten und sieht mich mit geweiteten Augen an. "Ich weiß nicht wieso, aber ich möchte die ganze Zeit bei dir sein und deine Nähe spüren, aber.. Dadurch das ich nicht weiß, was dass für Gefühle sind, dachte ich es wäre gut, mich von dir zu distanzieren.."

Suga schüttelt langsam den Kopf. "A-Aber warum redest du nicht mit mir ?" Ich zucke langsam mit den Schultern und sehe wieder auf meine Finger. "Ich weiß ja selber nicht mal, was mit mir los ist. Also wollte ich dich damit nicht auch noch verwirren.."

Es tut wirklich gut all das mal los zuwerden, aber ich weiß immer noch nicht, ob das vielleicht Liebe ist.

"Suga ich.. Liebe ich dich ?"

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