♡ Kapitel 33 ♡

"You keep saying that you're alright. I can see it through your fake smile, you're not. There's a reservoir in your eyes that you've been holding back a long time, what's wrong?" Fire Away - Niall Horan

...

„Louis?" Ich klopfte an die Tür und öffnete sie, als er mich herein bat. Er saß auf dem Bett, die Nase wieder in seinem Buch. Kurz sah er zu mir auf und legte es dann zur Seite. „Was ist denn?"

Ich setzte mich neben ihn. „Ich wollte mich entschuldigen. Du hast Recht. Ich muss nicht alles wissen und natürlich musst du mit mir über nichts reden, wenn du das nicht möchtest. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, versteh das bitte."

Er seufzte, rang sich dann zu einem Lächeln durch. „Mir tut es auch leid. Ich hätte dich nicht grundlos anzicken sollen. Das war nicht fair. Du wolltest bloß helfen. Aber ich..." Er schluckte hörbar. „Ich will nicht darüber reden. Nicht mit dir."

Ich nickte. Versuchte zu ignorieren, wie sehr mich seine Worte trafen. Nicht mit dir.

„Und das musst du auch nicht", murmelte ich leise. „Du sollst nur wissen, dass du es kannst, wenn dir danach ist."

Er schwieg. Nickte. Sah zu mir. Und wieder weg. „Wars das? Oder wolltest du noch etwas?"

„Nein, das... das war alles."

Das war gelogen. Ich wollte mich zu ihm setzen. Mich an ihn kuscheln. Die Augen schließen und seine Nähe genießen, während er wahrscheinlich weiter gelesen hätte. Mir ab und zu einen Kuss stehlen. Oder vielleicht auch ein „ich liebe dich".

Aber er schien das nicht zu wollen.

Und so ging ich wieder, schloss die Tür hinter mir und fragte mich erneut, was passiert war.

Hatte ich etwas falsches gemacht? Bereute er das von gestern Abend vielleicht doch und wollte es mir nicht sagen? Aber warum sollte er es mir nicht sagen wollen? Er wusste doch, dass er mit mir über alles reden konnte und er wusste auch, dass ich von ihm nicht verlangte, noch einmal mit mir intim zu werden. Dass das nun einmal passiert war, änderte nichts daran.

Den ganzen Tag über verkroch er sich in mein Zimmer. Valerie war irgendwann nicht mehr bockig und fragte mich, ob sie sich mit Ronja treffen durfte. Natürlich erlaubte ich es ihr und fuhr sie zu ihrer Freundin. Von Tamino hörte ich nichts und ich beschloss, ihn in Ruhe zu lassen. Vielleicht schaffte dieser Paul es ja wirklich, ihn auf andere Gedanken zu bringen.

Ich wusch die Wäsche und nutzte meinen freien Tag, um mal wieder das Haus ein bisschen zu putzen, zu wischen und Staub zu saugen. Doch auch, als ich am Nachmittag damit durch war, war Louis noch immer nicht aus seiner Höhle gekommen. Ich machte mir wirklich Sorgen, fragte mich ständig, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Hätte ich ihn aufhalten sollen, als mir gestern bewusst wurde, was er vor hatte? Aber er hatte mir doch versichert, dass es ihm gut ginge. Und er hatte ehrlich dabei gewirkt. Irgendetwas anderes musste ihn beschäftigen. Irgendetwas, das er mir nicht sagen wollte. Warum auch immer.

Ich hatte gedacht, wir würde das freie Wochenende nutzen, um etwas gemeinsam zu machen. Um zu kuscheln, vielleicht einen Film zu sehen, vielleicht gemeinsam einen Spaziergang zu machen oder eine Radtour. Schließlich war der Sommer bald vorbei, die Tage wurden immer kürzer und draußen fielen bereits die ersten Blätter von den Bäumen. Der Herbst stand vor der Tür.

Nachdem ich eine ganze Zeit mit Charly gekuschelt hatte, in der Hoffnung, Louis würde vielleicht doch noch runter kommen, ging ich schließlich irgendwann in mein Arbeitszimmer. Ich fuhr meinen Computer hoch, haderte noch einen Moment mit mir und öffnete schließlich den Ordner, der so viele Jahre unberührt gewesen war.

Ich musste lächeln, als ich sah, welch ein Chaos darin herrschte. Dinge zu sortieren war nie mein Ding gewesen.

Es überraschte mich, wie viele Manuskripte sich tatsächlich in dem Ordner befanden. Ja, ich hatte vor ein paar Jahren einige Storys angefangen und nie fertig geschrieben, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so viele sein würden.

Ich klickte mich durch ein paar durch, las ein paar Zeilen und musste dabei an früher denken. Nora war immer dabei gewesen, wenn ich geschrieben hatte. Meistens hatte sie auf einer ihrer Leinwände gemalt, Bilder von Landschaften oder Alltagssituationen. Wir hatten uns gegenseitig inspiriert. Wir konnten Stunden auf diese Art und Weise in einem Raum sein. Wir hatten nicht einmal reden müssen. Die Anwesenheit des jeweils anderen hatte uns entspannt, ohne dass jemals eine unangenehme Stille entstanden wäre.

Dass ich nun mit solch einer Leichtigkeit daran denken konnte, verwunderte mich. Noch vor ein paar Monaten wäre ich dabei wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen und hätte mich tagelang in meinem Zimmer eingesperrt, versunken im Selbstmitleid.

Aber es war anders. Es war friedlich. Es war zwar vorbei und es war traurig, aber es war trotzdem irgendwie friedlich. Als hätte ich endlich akzeptiert, dass wir eine schöne Zeit zusammen hatten, aber dass diese Zeit nun vorbei war. Und dass jetzt eine neue Zeit angebrochen war.

Diese Erkenntnis brachte mich zum Lächeln.

Ich stand auf und ging in die Küche, um mir einen Tee zu kochen. Anschließend setzte ich mich zurück an meinen Schreibtisch, öffnete eines der vielen Dokumente und begann, einfach drauf los zu schreiben.

Ich merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Erst als irgendwann mein Handy klingelte und Ronjas Mutter am anderen Ende der Leitung war, realisierte ich, dass es längst Abend war. Ich speicherte meinen Entwurf und stand vom Schreibtisch auf.

Auch wenn ich irgendwie sauer auf Louis war, weil er nicht mit mir sprach und sich den ganzen Tag nicht hatte blicken lassen, klopfte ich an seine Tür, um ihm bescheid zu sagen, dass ich Valerie abholen würde. Dabei hätte er wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen, dass ich gar nicht mehr da gewesen wäre.

„Hast du Lust, mir beim Kochen zu helfen, wenn ich wieder da bin?", versuchte ich, eine Konversation aufzubauen. Doch er schien, durch mich hindurch zu sehen und mehr als ein „keine Ahnung" bekam ich nicht aus ihm heraus. Ich beschloss, dass es sowieso keinen Sinn hatte und ließ ihn in Ruhe.

So holte ich also Valerie ab, ließ mir von ihr detailreich von ihrem Tag berichten und versuchte dabei, nicht allzu sehr darüber zu grübeln, was Louis beschäftigte. Er brauchte bestimmt einfach nur Zeit. Morgen würde er sicher mit mir reden.

Valerie half mir beim Kochen und schnibbelte das Gemüse, nachdem ich ihr gezeigt hatte, wie sie am besten das Messer halten sollte, ohne sich dabei zu verletzen. Louis kam auch dazu, nachdem meine Tochter ihn irgendwie aus seinem Loch bekommen hatte, doch er aß kaum etwas und beteiligte sich an so gut wie keiner Konversation. Er schien mit den Gedanken überhaupt nicht bei uns zu sein, sondern irgendwo weit weg.

Ich brachte Valerie ins Bett, ging eine Runde mit Charly und schließlich nach oben in mein Zimmer. Ich fühlte mich komisch. Könnte ich die Nacht mit Louis verbringen und so tun, ob alles in Ordnung wäre? Würde er sich überhaupt an mich kuscheln, so wie sonst?

„Hey", begrüßte ich ihn, versuchte, ein fröhliches Gesicht zu machen.

Er lag rücklings auf meinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und Löcher in die Decke starrend. „Hey."

Ich setzte mich auf die Bettkante, seufzte. „Louis, habe ich irgendetwas falsch gemacht?"

„Nein." Er setzte sich auf und krabbelte zu mir hinüber, begann, zaghaft meinen Hals zu küssen.

„Lou..." Ich drehte mich ein wenig, um ihn ansehen zu können. Doch er wich meinem Blick aus, setzte sich stattdessen auf meinen Schoß und presste gierig seine Lippen auf meine, während seine Hände das Band am Bund meiner Jogginghose entknoteten.

Ich löste mich von ihm, sah ihn ein wenig überfordert an, während er mich erneut küsste und seinen Körper eng gegen meinen presste.

„Lou...", murmelte ich und versuchte, ihn von mir zu schieben, doch er schien es überhaupt nicht mit zu bekommen. „Ich will nicht, Lou... bitte..."

Als er mich erneut küsste, schubste ich ihn energischer von mir. „Stop, hör auf!" Jetzt reagierte er endlich und ließ locker. Entgeistert starrte ich ihn an. „Was zur Hölle ist los mit dir?"

„Was denn, willst du mich etwa nicht mehr?" Er setzte sich neben mich auf die Bettkante.

„Nein, jetzt gerade im Moment will ich es nicht." Ich runzelte die Stirn, betrachtete ihn. Wie er die Hände in den Ärmel seines Hoodies vergraben hatte, nervös an seinen Fingern herum fummelte und auf seine Fußspitzen starrte. Ich konnte sehen, wie seine Unterlippe zitterte, wie sich seine Augen langsam aber sicher mit Tränen füllten.

Ich rutschte wieder näher zu ihm, legte meinen Arm um seine Schultern und zog ihn zu mir. Jetzt begann er, wirklich zu weinen, vergrub sein Gesicht an meiner Brust und kuschelte sich an mich. Ich hielt ihn fest, stützte mein Kinn auf seinen Hinterkopf und wartete, bis er sich beruhigt hatte.

„Möchtest du mir wirklich nicht erzählen, was los ist?", fragte ich vorsichtig.

Er schüttelte den Kopf. „I-ich... ich kann nicht."

„Warum kannst du nicht?"

„Ich... ich hab Angst vor deiner Reaktion..."

„Lou..." Ich gab ihm einen Kuss auf die Haare und seufzte. „Wir müssen aber miteinander reden, so funktioniert eine Beziehung nun mal. Ich will dir doch nichts Böses."

Er schniefte leise. „Ich weiß..."

„Ich will dich nicht zwingen, mir etwas zu erzählen, aber ich sehe doch, wie sehr es dich beschäftigt. Meinst du nicht, es würde dir vielleicht helfen, darüber zu reden? Du musst nicht völlig alleine damit fertig werden."

„Ich..." Ich legte meine Hand auf seine, damit er aufhörte, an seinen Fingernägeln herum zu pulen. „Ich war ja heute Morgen mit Charly spazieren und... und ich habe jemanden getroffen, eine Freundin von früher mit der ich zusammen gearbeitet habe."

„Und das hat dich durcheinander gebracht?"

„Ja, nein, auch... sie war für mich immer wie eine kleine Schwester und dann ist sie aber von da weg, ungefähr ein Jahr, bevor du mich gefunden hast. Einer ihrer Kunden hat sie mit zu sich genommen und dann ist sie nie wieder zurück gekommen. Ich dachte... ich dachte ihr wäre irgendetwas passiert und ich würde sie nie wieder sehen, aber... aber es geht ihr gut."

Ich lächelte vorsichtig. „Aber das ist doch schön, oder?"

Er nickte. „Sie hat mir erzählt, sie konnte damals von ihm weglaufen und eine ältere Dame hat sie auf der Straße gefunden und bei sich aufgenommen. Seitdem wohnt sie dort und hat auch eine Arbeit gefunden und all das. Sie hat gesagt, sie wollte immer zurück und mich auch daraus holen, aber sie hatte Angst und dann hat sie in der Zeitung davon gelesen, dass die Polizei den Klub aufgelöst und geräumt hat. Irgendwo stand auch mein Name, weshalb sie hierhergekommen ist und versucht hat, heraus zu finden, wo ich bin. Sie war sogar in der Bäckerei, weil sie gehört hat, dass ich dort arbeiten würde, aber wir haben uns wohl verpasst. Naja und heute Morgen sind wir uns dann über den Weg gelaufen."

Ich sah noch immer nicht den Haken an der Story. Oder einen Grund, warum Louis Angst vor meiner Reaktion haben sollte.

Er atmete einmal tief ein und wieder aus, ehe er zum Weiterreden ansetzte.

„Wir haben einmal miteinander geschlafen und..." Er schluckte. „Sie hat ein Kind bekommen. V-von... von mir."

...

YEAAA HAZ, YOU DID IT!

I'm so so proud of him <33

in weniger als einer Woche kommt Nialls neuer Song ahhhhhh ich bin so aufgeregt. It's going to be a masterpiece! I mean common' it's Niall fucking Horan

und oh my god. Es freut mich sooooo soooo sehr, wie ihr "Strong" supported. Hab eben wieder meinen Laptop aufgemacht und wurde von neuen Kommentaren und Votes förmlich überschüttet. Danke, danke, danke. I love every single one of you <33

Ich wünsche euch ein ganz schönes Wochenende! Und vergesst nicht, genug zu trinken, das ist wichtig!

...

1905 Wörter - Ivy

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