Kapitel 28 ~ Ein Schritt zu weit

Natürlich hatte ich aus Nancy am Samstag nichts mehr herausbekommen können. Den ganzen Tag konnte ich mir den Kopf darüber zerbrechen, warum der Abend so verlaufen war, wie er verlaufen war. Leider wusste ich nur zu gut, dass nicht ich allein der Auslöser für ihr Verhalten war. Es musste etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben, weshalb ich auch nicht mehr weiter nach bohren wollte. Schließlich kurierte sie auch noch den halben Tag den Kater aus, den sie sich selbst eingebrockt hatte.

Unter uns war es kein Geheimnis, dass Kate nur Kinder aufgenommen hatte, die bereits einen schwierigen Teil ihres Lebens hinter sich hatten. Jeder von uns hatte einen an der Klatsche, ob es Kate, mit dem Verlust ihres Mannes war, Linus, der seiner drogenabhängigen Mutter weggenommen wurde, oder Audrina, die ihrem gewalttätigen Vater entkommen musste. Mich brauchte ich da wohl kaum zu erwähnen. Nur Nancys Geschichte war ein Geheimnis. Sie redete nicht darüber. Sie schwieg wie ein Grab, nicht einmal die Adoptionsstelle wusste etwas über ihre Vergangenheit.

Jeder von uns, außer Kate, hatte eine Zeit lang regelmäßig einen Therapeuten besucht. Sehr zum Missfallen von Kate, brach ich die Sitzungen bereits nach zwei Monaten ab. Sie riefen in mir nur seelische Schmerzen hervor, ohne die ich wesentlich besser dran war. Die letzte Sizung war der Grund, warum mich diese verdammt blauen Augen nicht mehr aus dem Sinn bekam. Sie gruben in mir nach dem tiefsten Schmerz meines Herzens. Davor hätte ich nie zu glauben gewagt, jemals solchen Schmerz empfinden zu können.

Es war gut so, wie es war. Sich nicht an seine Eltern erinnern zu können, war im Wesentlichen nicht ganz so schlimm, als sich zu erinnern und deren Tod hinterherzutrauern. Wenigstens blieben mir diese Schmerzen erspart. Es war einfacher, damit leben zu können, wenn ich nichts über sie wusste. Dennoch blieb in mir das Bewusstsein der Ungewissheit.

Sie war belastend und dennoch ließ sie mich so viel freier fühlen. So konnte ich so einigermaßen unbeschwert leben. Nicht einmal die kleinen Flashbacks sollten mich daran aufhalten, weshalb ich in der Regel auch vielen Menschen aus dem Weg ging. Jona und Mila waren die Ersten, die sie in mir zum Vorschein gebracht hatten, weshalb ich sie zuerst auch nicht so einfach an mich heranließ. Auch heute setzte ich mich dieser Gefahr jeden Tag, den ich mit ihnen verbrachte, aus. Nichtsdestotrotz, setzte ich mich ihr gerne aus.

Kate hatte ich von der nächtlichen Aktion nichts erzählt, weder von der Party und dem Alkohol, noch dass jemand Nancy etwas ins Getränk gemischt hatte. Sie würde mich noch mehr hassen, wenn ich dies getan hätte. Außerdem wollte ich ihr die Chance geben, mir vertrauen zu können, auch wenn ich das von Kate auf eine harte Probe stellte. Ich hatte das Gefühl, dass sie jemanden zum Reden brauchte, aber nicht wusste, wem sie sich anvertrauen sollte. Deswegen war es am Samstag wahrscheinlich auch so aus dem Ruder gelaufen.

Noch dazu musste ich meine Freunde belügen, wobei mich mein schlechtes Gewissen verschlang, als müsste es sich Speck für den kommenden Winter anfressen. Außer Teresa und Christian wusste niemand etwas von der Eskapade. Hoffentlich hatte ich dem Grauäugigen deutlich genug gemacht, dass ich ihn vierteilen würde, sobald er nur ein Sterbenswörtchen darüber verlor. Letztendlich hatte er mir hoch und heilig versprochen, dass niemand etwas davon erfahren würde.

Damit hatte ich wohl ein Geheimnis mit einem Jungen, den ich gar nicht kannte. Wann war das alles nur so aus dem Ruder gelaufen?

Auf unserem morgendlichen Weg in die Schule hatte meine Schwester kein einziges Wort mit mir gewechselt. Zudem wusste ich selbst nicht, was ich sagen konnte, ohne sie auf die Palme zu bringen. Es frustrierte mich.

Meine Laune war kaum zu beschreiben, so sehr saß mir das Wochenende noch immer in den Knochen. Einerseits freute ich mich Zeit mit anderen Dingen, als das Nachdenken zu verbringen, andererseits musste ich feststellen, dass dies an diesen Tag eher weniger der Fall war. Dementsprechend senkte sich meine Laune in Richtung Keller.

Trotz allem war der Tag, wie im Fluge vergangen, wahrscheinlich weil es draußen regnete und ich mich nicht danach sehnte an der frischen Luft tanzen zu können. Deswegen trainierte das Cheerleading-Team ausnahmsweise in der Sporthalle, sowie die Jungs, mit denen wir uns auf engen Raum wiederfanden. Während sie den Großteil der Halle belagerten, versuchten wir mit einem Viertel auszukommen. Wir waren ja nicht die Stars dieser Schule.

Wie üblich begann Coach Andrews mit ihren gewöhnlichen Aufwärm- und Dehnübungen. Danach gab sie uns die gleichen Anweisungen, wie bereits in den letzten Stunden und verschwand in ihr Büro. Ab und zu tauchte sie wieder einmal auf und gab uns weitere Anweisungen, die uns nicht neu waren. Mittlerweile konnte ich das Trainingsprogramm ganz sicher auswendig, doch leider wurde von den Mädchen niemand besser. Egal, wie oft sie diese Trainingsabfolge schon durchgeführt hatte. Etwas so oft wie möglich zu tun, hieß nicht, es dadurch auch zu lernen, wenn niemand Kritik übte. Außerdem schien keiner von ihnen wirklich Spaß zu haben.

Halbherzig vollführte der eine Teil des Teams die Übungen. Sie kannten die Abfolge, konnten sie mehr als Perfekt und ließen mir keinen Zweifel, dass sie es satthatten. Ihre Gesichter sprachen Bände.

Der andere Teil dagegen gab wirklich sein Bestes, das konnte ich sehen. Es half dennoch nichts, dass dieser gesamte Trainingsplan nicht auf die Cheerleader abgestimmt war. Es schien eher so, als sollten sich die Cheerleader sich dem Trainingsplan anpassen. So funktionierte es aber nicht.

Ich war genervt. Mein Gefühl sagte mir, dass dieses Training einfach nur zu unsere Zeitvertreibung dienen sollte und nicht zum Verbessern unserer Fähigkeiten. Der Coach konnte doch nicht im Ernst glauben, dass das ganze irgendwas bringen würde. Wollte sie den Mädels denn nie etwas Neues beibringen?

Bisher war ich bei drei Trainingseinheiten und war von denen mehr als bedient. Für mich war es reine Zeitverschwendung. Die Mädels hatte ich auch noch nicht wirklich kennengelernt und ihnen sollte ich irgendwann Vertrauen schenken können?

»Ms Klinktion. Gibt es ein Problem, dass sie uns mitteilen möchten?«, hallte die Stimme von Coach Andrews durch die Halle. Sie musste gesehen haben, wie ich meine Augen bei der nächsten Anweisung verdreht hatte.

Oh ja, das gibt es. Eigentlich hasste ich Streit und ich mochte es auch nicht einen zu beginnen, doch ließ diese Frau ganze andere Seiten in mir aufleben. Noch dazu trieb meine eh schon schlechte Laune die Rebellin in mir an. »Darf ich ehrlich zu Ihnen sein?«

»Ich bitte darum.«

Na gut, mal sehen, ob Sie das verkraften können.

Ich ging ein paar wenige Schritte nach vorne, damit ich nicht lauter sprechen musste, als es nötig sein sollte. Es musste ja nicht die ganze Halle mitbekommen, was ich zu sagen hatte.

»Okay, wie fange ich am besten an ... Diese Übungen, ich sehe keinen Sinn in ihnen. Sie lassen uns immer wieder dasselbe machen, weil sie keine Erfolge sehen, aber haben sie schon einmal darüber nachgedacht, dass diese Übungen keine Erfolge bringen können? Die Mädchen sind ganz sicher nicht auf demselben Level, was auch nicht verwunderlich ist, wenn jedes Jahr ein Teil geht und ein neuer Teil dazu stößt. Das sollten sie als Coach doch wissen?« Mit in den Hüften gestemmten Händen stand ich vor meinem Coach und hielt ihr gerade eine Standpauke. Dazu war viel Mut gefragt, den ich definitiv nicht hatte. Mein Mumm wurde von Gefühlen angetrieben, die mich vergifteten, wie eine Klapperschlange. Vielleicht war gerade das der Weg, einmal etwas richtigzumachen. Ich konnte einer Gruppe von jungen Mädchen helfen, wenn ich meiner kleinen Schwester nicht helfen konnte. Egal, was es kostete.

»Sie als Coach sollten das Beste aus uns herausholen, das Training auf unsere Fähigkeiten und nicht uns auf das Training anpassen. Ebenso habe ich das Gefühl, dass sich das Team nicht einmal kennt. Die kurze Begrüßungsrunde in der Umkleidekabine reicht nicht aus, um auch in einem Team zusammenarbeiten zu können. Außerdem besteht Cheerleading doch nicht mehr aus reinen Figuren und Pyramiden, wo bleibt der Tanz? Wo bleibt der Spaß? Das erkenne ich in keiner dieser Gesichter. Wenn wir kein Spaß an unserer Arbeit haben, wie sollen wir dann das Publikum dazu animieren, das Footballteam anzufeuern?« Dafür dass ich nie etwas mit Cheerleading am Hut haben wollte, schien es, als würde ich doch sehr gut verstehen, um was es dabei ging. Woher diese Überzeugung kam, wusste ich selbst nicht.

Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass der Coach gleich explodieren würde. Mit jedem meiner Worte veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Mal riss sie empört die Augen auf, dann schaute sie wieder grimmig drein, ein anderes Mal fletschte sie die Zähne. Sie war eine Frau, die ungern Kritik hören wollte, vor allem nicht von einer Schülerin, die weniger Lebenserfahrungen hatte, als sie.

Dennoch entspannte sich ihr Gesicht bei meiner letzten Frage. Ihr klägliches Lächeln, das sie mir versuchte entgegenzubringen, ähnelte wohl eher einem Pitbull, der das Fleisch zwischen den Zähnen hing. Obwohl es in ihr brodeln musste, versuchte sie sich selbst Einhalt zu gebieten. »Ms Klinkton, wollen sie mir damit mitteilen, dass ich nicht weiß, wie ich meine Arbeit zu leisten habe?« Ihre Stimme verirrte sich in einer Tonlage zu weit oben, die ihre eigentlich tiefe Stimme kaum bieten konnte. Sie war sauer. Stink Sauer.

Na Klasse.

»Denken Sie, es macht mir Spaß, meinen ganzen Nachmittag mit Ihnen zu verbringen?« Ganz sicher nicht. Nein. »Ich bin hier, weil jede Einzelne von Ihnen sich freiwillig für diesen Kurs angemeldet hat und diese Schule der Meinung ist, dass sie Cheerleader braucht. Mir wurde nicht gesagt, wie ich diese Zeit zu gestalten habe. Bisher hat sich noch nie einer der Mädchen beschwert. Jetzt sind Sie hier, haben noch nicht einmal eine Woche Training hinter sich und Sie wollen mir erklären, wie die Welt funktioniert?« Mittlerweile hatte sie ebenso die Hände in die Hüften gestemmt. Bedrohlich plusterte sie sich vor mir auf. Man könnte meinen, der Reißverschluss ihrer Jacke würde in jedem Moment aufplatzen.

»Da sehen Sie mal, was ich in dieser kurzen Zeit schon beobachten konnte. Fakt ist, niemand hier ist glücklich. Die Fähigkeiten der anderen werden grundsätzlich falsch gefördert, wenn sie das überhaupt werden. Und die Choreografie scheint aus dem Jahr Neunzehnhunderfrühlung zu stammen.« Wo es gerade eben noch mucksmäuschenstill in dieser Halle war, erfüllte das leise Gekicher der Mädchen hinter mir die aufgeladene Atmosphäre.

Irritiert sah ich mich um. Sofort verstummte das Gegacker. Wohl eher weniger meinetwegen. Der Coach schoss gerade zu mit tödlichen Blicken um sich. Nachdem die komplette Halle wieder verstummt war und nur das Quietschen der Sportschuhe vom Fooballteam zu hören war, wandte sie sich wieder an mich. Die recht großen Nasenlöcher ihrer schmalen Nase bebten vor Zorn.

In ihren braunen Augen konnte ich deutlich erkennen, wie sie um Fassung rang. Deutlich zu lange überlegte sie über ihre nächsten Worte. Innerlich wusste ich, dass ich gewonnen hatte. Sie würde sich nicht dermaßen aufregen, wenn ich weniger recht hätte.

Woher hatte ich nur dieses Selbstbewusstsein?

War es wirklich nur die Wut auf mich selbst und meiner schlechten Laune zu verdanken, dass ich so in die Offensive ging?

Noch nie war ich mit einer erwachsenen Person so aneinander geraten. Erst recht hatte ich noch nie diese aggressive Tonlage angeschlagen, doch brachte mich diese Frau einfach nur auf die Palme. Ich hatte das Gefühl, dass ihr das ganze hier total egal war. Dass WIR ihr egal waren.

Den ersten Tag mochte sie mich noch mit Argusaugen beobachtet haben, doch das hatte sich schnell mit dem zweiten Tag gelegt. Ich war ehrlich erleichtert, bis ich bemerkt hatte, dass sie sich kaum noch blicken ließ. Zum Ende des Trainings stieß sie dann wieder zu uns und wollte Ergebnisse sehen, die wir nicht erbringen konnten. Deshalb machen wir immer und immer wieder dieselben Übungen.

Ich dachte wirklich, sie würde das Training ernst nehmen und mir etwas Neues beibringen können. Umso größer war die Enttäuschung, die mich wie ein Stein um Hals auf den Boden zerren wollte. Sie wollte nur ihren Schein bewahren oder einfach nur ihren Job machen, um am Nachmittag nach Hause zu gehen.

Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen. Meine Drohungen hier etwas verändern zu wollen, sollte eher bedeutungsloses Gefasel sein, weil ich meine Hoffnung in ihr gesetzt hatte. Wahrscheinlich waren alle Coaches gleich ...

Coaches griffen gerne auf altbewährte Taktiken zurück, dabei war es egal, ob diese noch zeitgemäß waren. Viele von ihnen glaubten, was früher einmal funktionierte, musste auch in einer neuen Zeit das gewünschte Ergebnis erzielen. Oft kamen sie nicht davon los.

»Wer glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Wenn Sie mit ihrem losen Mundwerk nicht aufpassen, was Sie hier sagen, dann fliegen Sie schneller aus dem Team, als Sie ein Salto schlagen können.« Wütend drohte sie mir etwas an, dass mich eher weniger beeindruckte. Von Anfang an war es nicht mein Ziel, hier zu bleiben.

»Sie hatten darum gebeten, dass ich ehrlich zu Ihnen sein soll. Warum sagen Sie das, wenn Sie nicht fähig sind, konstruktive Kritik an Ihrer Arbeit anzunehmen und darüber nachzudenken? Sie müssen sich selbst doch nicht einmal da vorne hinstellen und uns zeigen, was wir zu tun haben. Sie müssen uns nur die Mittel und die Zeit geben, etwas Besseres als das aus uns zu machen«, entgegnete ich aufgewühlt. Mit dem Finger zeigte ich zur Verdeutlichung auf eines der Mädchen, die sich an einen Ratschlag wagte und, wie der Zufall es eben so wollte, volle Kanne in ihre Kollegin krachte.

Es wurde wieder ruhig zwischen uns. Mrs Andrews folgte mit den Augen meinen Finger. Mittlerweile war ich der Meinung, dass uns doch jeder hören konnte und sogar das Footballteam mit dem Training aufgehört hatte, um sich das Spektakel zwischen mir und dem Coach anzuhören. Es war mir egal. Die Fakten mussten nun einmal offengelegt werden.

Zu meinem Erstaunen erweichte das Gesicht meines Gegenübers. Ihre dunklen Augenbrauen schossen in die Höhe, als hätte die Erkenntnis wie ein Blitz in sie geschlagen. Die aufgeplusterte Haltung sank in sich zusammen, ihre Stimme fuhr wesentlich ruhiger fort. Zu ruhig, dass es mich wieder beängstigte.

»Ich werde Ihnen einmal etwas sagen. Wenn Sie wirklich glauben, dass aus diesem Hühnerhaufen etwas Besseres zu machen ist, als das, was sie bisher leisten konnten, sollten Sie vielleicht das Training übernehmen.«

Es ratterte in meinem Kopf. Die letzten Worte, die ihren Mund verlassen hatten, hallten immer und immer wieder in mir wieder. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Ich sollte das Training übernehmen?

Mir klappte der Mund auf. Völlig unerwartet traf mich dieser Vorschlag, der mir so gar nicht gefiel. Ich hatte genug um die Ohren, da konnte ich mich nicht noch um ein ganzes Team kümmern. Wie stellte sie sich das überhaupt vor?

Es dauerte fast eine Ewigkeit bis ich meine Stimme wieder fand. »Wie bitte?«

»Sie bitten nur um die Mittel und die Zeit. Die werde ich ihnen geben, alles andere müssen Sie selbst tun«, erklärte die strenge Frau vor mir. Siegessicher grinste sie. Diese Idee schien ihr sehr gut zu gefallen, denn so musste sie selbst viel weniger für das Team tun.

Bevor ich etwas einwenden konnte, fuhr sie fort: »Damit ernenne ich Sie dann wohl offiziell zum Cheer Captain.«

»WAS??!!!«

Jep, es hörten alle zu, darüber war ich mir nun definitiv im Klaren. Eigentlich hätte man nur meine Stimme hören dürfen, doch war diese unter den anderen schockierten Geräuschen vollkommen untergegangen. Hinter mir begannen das Tuscheln.

»Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?« Empört starrte ich sie mit offenem Mund an. Ich konnte kaum glauben, was sie gesagt hatte.

»Oh, doch. Das ist mein voller Ernst. Wenn Sie, Ms Klinkton, wissen, was das Beste für dieses Team ist, sollten Sie es auch anleiten. Am Mittwoch werde ich Ihnen die Sporthalle öffnen. Danach werde ich mich in Ihr Tun nicht mehr einmischen. Ich gebe Ihnen hiermit die Chance, das Team kennenzulernen und etwas aus ihm zu machen. Wenn Sie wollen, ergreifen Sie die Chance, die ich Ihnen biete, oder Sie nehmen weiter an meinem langweiligen Training teil, ohne dass Sie sich beschweren. Eine andere Möglichkeit wäre aber auch, dass Sie gehen. Das ist mein letztes Wort.« Ihre tiefe Stimme donnerte durch die Halle, prallte an den Wänden ab und erwischte mich eiskalt.

Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus. Stocksteif stand ich vor der Frau. Ich wollte widersprechen, doch blockierte etwas meine Stimmbänder. Kein Ton kam aus mir heraus. Protestieren konnte ich eh nicht mehr. Diese Frau hatte mir gerade die Pistole auf die Brust gesetzt. Diese würde mich erschießen, ehe ich einen Schritt nach vorne tun konnte.

Es war wahr, dass ich nicht unbedingt in diesem Team aufgenommen werden und bleiben wollte, doch war mein Drang zur Tat viel größer. Ich kritisierte meinen Coach, dann musste ich ihr auch beweisen, dass ich das besser konnte. Mein größter Hass galt Menschen, die nur leere Worte von sich gaben, also sollte ich nicht das gleich tun.

In dem Augenblick, als sich Coach Andrews zum Gehen von mir abwandte, wurde mir bewusst, das ich keiner dieser Menschen sein wollte. Das Team sollte auf mich zählen können. Die Entscheidung stand. Ich würde etwas hier verändern. Am Mittwoch würde es losgehen, dabei musste ich mich nicht einmal auf den Tag vorbereiten. Ich wusste ganz genau, was ich tun würde.

Das Team war gar nicht begeistert mich, als Captain zu haben, das konnte ich ihnen von den Gesichtern ablesen, dennoch wollte ich auch ihnen das Gegenteil beweisen. Dies war meine Chance sich meinem Coach, dem Team, der Schule und mir selbst zu beweisen. Es war eine Herausforderung. Ich würde sie annehmen. Vielleicht brachte sie mich auch meinem Ziel ein wenig näher.

Für die restliche Zeit des Trainings, war keiner mehr der Meinung sich sportlich zu betätigen. Die Mädchen saßen in mehreren Kreisen zusammen und tuschelten weiter. Unbeeindruckt verließ ich dann auch bald die Halle und machte mich auf den Weg nach Hause.

Na, dieses Schuljahr konnte noch heiter für mich werden ...

Heute gab es einem ein Kapitel aus der Cheerleaderwelt. Lyn war ganz schön angeheizt von ihrer Laune. Meint ihr sie hätte den Streit begonnen, wenn sie nicht so schlecht drauf gewesen wäre?

Wie denkt ihr über den Coach?

Ich wünsche Euch eine schöne Restwoche! 🌞

LG ~ Cali ❤️

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top