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KIM HONGJOONG
Ich habe es dem Friseur kurz erklärt: blonde, ziemlich kurze Haare — genauso wie Taemin es mir vorgeschlagen hatte. Und tatsächlich, die ganze Zeit über betrachtete ich nur den Boden des Friseurs. Man konnte schon gar sagen, ich hatte Angst vor meinen eigenen Spiegelbild. Aber dann als der nette Mann mir sagte, ich könne mich ansehen, tat ich das. Meine Freude und Überwältigung war nicht zu übersehen. Er stylte die Haare wenig nach oben, ein ziemlich kurzer Schnitt. Aber er gefällt mir — sehr sogar. Ich mochte es richtig mich anzuschauen und lächelte auch.
"O-Oh vielen Dank.. das ist wirklich sehr schön geworden" meinte ich nur, hielt mir meine Hand vor den Lippen. "Haben Sie es sich so vorgestellt? Ja?", auch seine Mundwinkel gingen hoch. "Besser als das! Ich danke Ihnen so sehr". Somit habe ich es geschafft, einen Schritt in eine neue Frische. Vielleicht werde ich offener, vielleicht sogar offener mit Mingi. Ich bete zum Himmel das ihn mein neuer Look vom Thema ablenken wird. Zügig stand ich auf, sodass direkt der nächste drankommen konnte.
An der Kasse erwartete mich kein böses Erwachen — ich rechnete sogar mit der Summe. "Wundervollen Tag Ihnen noch" wünschte ich warmherzig. Solch einen Energiekick habe ich lang nicht mehr erlebt. Ich wusste gar nicht, dass andere Haare einen so fühlen lassen können. Freudig verließ ich den Friseur, den ich vorerst mit einer bedrückten Laune betrat. Aber wer weiß wie lange dies so beibleibt. Sobald ich bei dem Koreaner vor der Haustür steh, ändert sich alles. Er wird mich direkt ausfragen.
Wie eben angedeutet, hoffe ich das dieser frische Look ihn davon ablenkt. Wenn er wirklich Gefühle für mich hat, dann wird er baff sein. Würde es dann nicht sogar helfen, wenn ich ihn einfach überwältigen würde? "Ah! Hongjoong!", ich haute mich selbst. Über was denke ich nur nach. Bisschen zu viel Mut bekommen mit diesen Haaren.
Die Entfernung zwischen der Schule, dem Friseur und Mingi's Zuhause ist wirklich nicht weit. Der Größere sollte sicher schon dort sein, wir hatten immerhin zur selben Zeit Schluss. Mein Herz pumpt. Wie ich reagieren soll, sobald er mich auf dieses Thema anspricht, weiß ich selber kaum. Umso mehr ich mich dem Haus näherte desto stärker steigt die Angst. Heute hatte ich vor Jongho abzuholen, dann eventuell sogar wieder Nachhause zu gehen.
Meine Mum wird sicher sauer sein. Tagelang ließ ich sie alleine, was nicht an sich nicht schlimm ist, doch daher das sie alleine ist, hat dieser Abschaum von Mensch ja niemanden, der ihr Alkohol besorgt. Wenn sie sich nicht sogar schon irgendein Laufburschen geholt hat. Das Nachdenken ließ mich schnell vergessen wo ich hingehe und dann als ich vor seiner Tür stand, fiel es mir schnell wieder ein.
Augen zu und durch dachte ich nur. Es ist Mingi, hoffentlich verurteilt er mich deswegen nicht. Denn alles was ich tue, mache ich nur für meinen kleinen Bruder. Jongho ist schon fast wie ein eigener Sohn für mich. Grad als ich die Klingel betätigen wollte, öffnete sich schon von selbst die Tür. "Hongjoong! Wow! Eh du hast deine Haare neu?" verblüfft starren mich zwei große, braune Augen an. "Eh Haha.. Ja, ich wollte mal was neues" murmelte ich nur, rieb mir sogar über den Hinterkopf.
Wie ich es erhoffte, Mingi schien sehr überrascht. Optimal wäre es, wenn er vergessen würde das er noch etwas mit mir besprechen wollte. "Ich uhm, wollte Jongho abholen" sprach ich. "Wie du willst gehen? Wohin denn?" fragt er, umgriff mein Handgelenk und zog mich rein. "Nachhause halt", ich gab Mingi keine Chance zu antworten, sondern suchte einfach meinen Bruder.
Sein glückliches Lachen konnte ich jetzt schon hören.
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