24. In der Mangel

POV Chonghee

"Jetzt wird mir auch klar, wer für den ersten Anschlag und ihren Tod  mit hauptverantwortlich ist.", zischte der Piranha und drückte das kalte Stück Metall noch mehr in meinen Hals.

Ich verfluchte meine eigenen Torheit und Unvorsichtigkeit, dass dieser Wurm es geschafft hatte mich so in die Mangel zu nehmen. Offensichtlich waren meine Sinne und Kampffähigkeiten nicht mehr ganz so vorhanden, wie noch vor ein paar Jahren. Ich sah zu der nicht mehr kämpfenden Menge unter uns, wo mich meine Mitstreiter entsetzt ansahen. Zu unwirklich für sie, dass ausgerechnet ich mich jetzt in dieser misslichen Lage befand.

Mir wurde schlecht, als ich den Blick meines verzweifelten Sohnes sah. Ich schloss kurz die Augen. Ich wollte nicht, dass er mitansehen musste, wie ich starb, falls ich es nicht mehr aus den Fängen dieser Gestalt hinter mir entkommen sollte. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, wohlwissend, dass nicht ich dafür verantwortlich wäre, sollte ich hier lebend rauskommen.

"Lass ihn gehen!", hörte ich, wie mein jüngerer Schützling sich zu Wort meldete. In diesen Worten allein, spürte man schon den gewaltigen Hass, der darin mitschwang.

Ein eisiges Lachen erklang hinter mir und ließ mich frösteln. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich euch zwei Missgestalten noch einmal zu Gesicht bekommen werde. Noch besser gefällt mir, dass ich euch zwei jetzt so schön in der Hand habe... Kommt vor zu mir, ihr Drecksbälger!", knurrte er.

Ein kleiner Gang teilte sich, durch den Jimin und Yoongi liefen, bevor sie direkt vor uns zum Stehen kamen. Hasserfüllt funkelten sie den Piranha an.

"Lass ihn los!", knurrte diesmal Yoongi und die Federn an seinen Flügeln sträubten sich.

"Du weißt genau, dass das nicht passieren wird.", zischte es hinter mir.

"Ihr anderen, Waffen fallen lassen und an die Wand!", bellte er zu den anderen. Es rührte sich kaum einer.

"Na wirds bald?!", brüllte er und presste den Dolch nur noch mehr mir ins Fleisch, dass ich nun merkte, wie sich eine kleine Blutspur, sich den Weg meines Halses herunter bahnte.

Ich unterdrückte ein Fluchen und schloss die Augen. Erst als ich hörte wie die Waffen fallen gelassen wurden, öffnete ich wieder meine Augen, um zu sehen, wie meine ganzen Freunde von den übrigen Mitgliedern der Serenade mit Waffen an eine Wand gedrängt wurden und nicht mehr aus den Augen gelassen wurden.

"Lasst mich hier und rettet euch selber...", krächzte ich zu meinen Schützlingen, die noch immer wutentbrannt vor uns standen.

"Dass du alleine zurückbleibst, nachdem was du alles für uns getan hast? Ganz sicher nicht!", knurrt Suga, ohne meinen Peiniger aus den Augen zu lassen.

Der lachte dafür nur auf und rief fünf Männer zu sich. Dem Stärksten bedeutete er mich zu übernehmen, sehr darauf bedacht mich nicht aus der Mangel zu lassen. Dann wandte er sich den zwei Jüngeren, die sich jeweils von zwei ebensolchen Bären festhalten ließen, wohlwissend was passieren würde, wenn sie dies nicht täten. Grinsend stand der Piranha jetzt vor den zwei.

"Wie lange ich darauf gewartet habe mich an euch für alles was ihr getan habt zu rächen...", zischte er und zerquetschte das Gesicht von Jimin, der deswegen allerdings keine Miene verzog.
"Ich werde euch zu Tode foltern, wie ihr euch es in euren schlimmsten Albträumen euch nicht vorstellen könnt. Und das vor euren ach so tollen Freunden...", spuckte er aus und begann dann grässlich zu grinsen.

Mir traten Tränen in die Augen. Ich wusste, solange die Möglichkeit bestand, dass ich vor ihnen starb, würden die zwei alles über sich ergehen lassen, wenn nur die Möglichkeit bestand, dass wir anderen hier heil aus der Sache kommen würden. Ich betete, dass die zwei noch einen Notfallplan hatten, der alles gut werden lassen sollte...

Ich erschrak, als ich ein lautes Ratschen hörte und ich plötzlich die komplett entkleideten Körper der zwei sah. Ihre menschlichen Fesseln hatten wohl auf Befehl hin ihr letzte Kleidung von ihren Körper gerissen. Er wollte sie noch mehr demütigen. Der Piranha leckte sich die Lippen.

"Du hast dich ja ganz schön gemacht, Kleiner...", grinste er ekelerregend Jimin zu.
"Aber du siehst auch nicht schlecht aus, mein lieber Specht. Sie hätte dich damals auch ruhig uns schon uns zur Verfügung stellen sollen... Duos wären bestimmt auch ganz gut angekommen... Aber wen nehme ich mir jetzt als erstes vor...", überlegte er und begann an seiner Hose zu nesteln.

Nein, bitte nicht... Ich sah ihn erschrocken an.

Nicht nur ich wurde unruhig, aber meine Freunde an der Wand wurden wieder zurückgedrängt. Ich wollte nicht mitansehen, dass meinen zwei Schützlingen wieder dasselbe angetan wurde, wovor ich sie vor Jahren doch gerettet hatte.

Doch dazu sollte es nicht kommen.
Plötzlich tat es einen gewaltigen Schlag.

Entsetzt sah ich zu Jimin und Yoongi, doch was sich da bot, ließ mein Blut noch mehr gefrieren. Ihre vier Wächter lagen weggeschleudert auf dem Boden. Das war allerdings das am wenigsten Beunruhigende.

Die zwei schwebten mitterweile über dem Boden und schienen nur so voller Energie zu pulsieren. Ihre Zeichen auf dem Körper leuchteten in einem hellen blau, ebenso ihre Augen, die allerdings zeitgleich vor Hass glühten.

"Du wirst niemanden hier mehr etwas tun!", zischten beide unisono und fassten den Piranha ins Auge.

Mit einem Mal schien eine Druckwelle von den beiden auszugehen und schleuderte den Piranha und seine restlichen Gefolgsleute zu Boden. Doch mich, beziehungsweise unsere Freunde, schien diese Welle nicht zu erreichen.

Ich fiel dennoch zu Boden, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass mein Schwitzkasten so schnell sich löst.

Doch die Energie, die von den zwei nun ausging, schien noch mehr zu pulsieren als vorher. Es schien als würde sie sich immer mehr steigern, bis...

Ich bekam Angst um meine zwei Engel. Schnell stand ich auf und wollte zu ihnen.

"Yoongi, Jimin...", mehr konnte ich nicht sagen.

"Verschwindet...", hörte ich wieder ihre Stimmen zusammen. Doch diesmal klangen sie emotionslos.

"Nein..." Ich stolperte zurück... Ich hatte einen furchtbaren Verdacht. Sie wollten doch nicht...

"Verschwindet!" Kreischte es mich nun nahezu an und eine gewaltige Druckwelle erfasste mich.

Ich konnte nicht begreifen was da gerade passierte, bis ich auf harten Boden aufschlug. Ich keuchte auf und fuhr hoch.

Ich... nein, wir, waren plötzlich unter freiem Himmel. In dem fahlen Licht der Morgendämmerung sah ich noch wie Taehyung und Jeongguk wohl als Letzte aus dem Eingang zum Serenadenquartier herausgesegelt kamen. Ich verschaffte mir kurz ein Überblick. Big Bang, Exo, BTS. Alle Mitglieder die in den Kampf verwickelt waren, lagen nun verwirrt draußen unter freiem Himmel.

Alle, außer meine zwei Schützlinge...

Panisch sprang ich auf und rannte wieder in Richtung Eingang. Ich musste rein bevor die zwei...

Doch ich kam nicht einmal mehr am Eingang an. Ich hörte die gewaltige Explosion, bevor mich die Druckwelle wieder von den Füßen riss.

Sobald ich wieder Luft in meiner Lunge hatte, setzte ich mich auf.

"Nein...", mein entsetztes Flüstern wurde zu einem Schrei. "NEIN!"

Das durfte nicht sein... Mir kamen die Tränen.

Dort wo noch eben die unterirdische Basis versteckt war, klaffte nur noch ein riesiger Krater. Das konnte nicht sein...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top