20. Mentale Unterstützung
Etwas unruhig fuhr ich mir durch die Haare. Ich war zum ersten Mal seit langem wieder so langsam am Ende meiner Möglichkeiten.
"Bitte Jimin... Ich kann langsam nicht mehr...", flehte Namjoon am anderen Ende der Leitung.
"Ich weiß...", knirschte ich mit den Zähnen. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt.
"Bitte...", Namjoons Flehen wurde langsam zu einem Schluchzen.
"Namjoon, ich weiß... Aber ich bitte dich, halt nur noch ein wenig durch... Wir haben fast alles wichtige zusammen. Bald wirst du erlöst...", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Kannst du mir nicht sagen wie lange ihr noch braucht? Ich will es wissen...", heulte er aber nur weiter.
Ich seufzte frustriert. "Nein, das kann ich dir leider nicht...", sagte ich dann leise.
Wir hatten eigentlich schon am Anfang klar gestellt, bevor Namjoon überhaupt gegangen war, dass er diesen Termin nicht erfahren sollte. Falls doch irgendetwas schiefgehen sollte, war er dich auf der sicheren Seite, da er von nichts konkretem wusste.
"Bitte... Ich kann das nicht mehr... Können wir diese Vereinbarung nicht doch rückgängig machen?"
"Nein!" So leid es mir für Namjoon tat, ich konnte ihm nichts sagen.
"Namjoon..." Ich unterbrach sein frustriertes Schniefen.
"Wir werden unser Bestes tun, dass es so schnell wie möglich alles läuft. Aber jetzt solltest du schlafen. In deiner Tasche sollten noch Schlaftabletten sein. Dann hast du wenigstens ein paar Stunden Ruhe...", versuchte ich ihn zu überreden.
Und zum Glück schaffte ich das auch. Nach einer Weile und nicht viel später lag er dann auch schlafend in seinem Himmelsbett, welches er von der Serenade geschenkt bekommen hatte.
Ich hörte noch eine Weile seinem ruhigen Schnaufen zu, dass auch alles soweit wirklich passte und regelte dann den Ton etwas weiter herunter, dass sein leises Schnarchen nicht mehr ganz so penetrant war.
Ich mutete mich und lehnte mich dann tief seufzend zurück. Ich fuhr mir über das Gesicht und starrte auf den Monitor vor mir.
Ich verstand sehr gut, warum Namjoon so am durchdrehen war. Wenn ich nicht in dieser Gruppe aufgewachsen wäre, würde ich auch durchdrehen bei dem, was ich die letzten Tage gesehen hatte.
Ich setzte mich wieder normal hin und nahm mir einen Haufen an bekritzelten Zetteln, der neben lauter anderen Haufen auf dem Schreibtisch herum flog und legte ihn vor mich hin.
Ich seufzte erneut und verteilte die Zettel über den ganzen Tisch. Ich starrte auf die Notizen und Skizzen die Suga und ich gemacht hatten.
Gedankenverloren strich ich über die skizzierten abgetrennten Köpfe die mein Freund offenbar aus Langeweile neben der Auflistung der Körperteile, die nach einer unglücklich geendeten... "Informationsbeschaffung" vom Serenaden Koch den obersten Köpfen dieser vorgesetzt wurde.
"Gut getroffen, oder?"
Ich sah nicht auf, als Suga sich mit auf den Stuhl lehnte und mir über die Schulter sah.
"Dann hab ich mich nicht getäuscht, dass das Ihr Kopf ist und der von ihrem Bruder?" Nun sah ich doch zu ihm hoch und sah sein schiefes Grinsen.
"Natürlich. Das war ja das schönste Ergebnis von unserem jahrelangen Morden."
Ohne es verhindern zu können, musste ich jetzt auch Grinsen.
"Da könntest du vielleicht sogar Recht haben.", erwiderte ich und wandte meinen Blick wieder den Zetteln zu.
Wortlos überflogen wir beide noch einmal die Zettel, die wir die letzten Wochen erstellt hatten.
"Die haben sich allerlei Mühe gegeben, wirklich alles wieder aufzugreifen.", stellte Suga nach einer Weile fest.
Ich nickte und tippte auf den Zettel mit seiner Kritzelei. "Aber irgendwie schaffen sie es auch nicht das Ganze ordentlich umzusetzen... Ich meine, der Koch hat ganz schön nachgelassen, was das Kochen betrifft, das sah früher echt besser aus und hat anscheinend auch deutlich besser geschmeckt und gerochen..."
Suga verdrehte die Augen. "Damals hatte er, glaube ich auch zwei Hände mehr gehabt, Süßer. Meines Wissens warst du das auch, der die Hände vom Koch unter einer Marmorsäule verfrachtet hatte. Beziehungsweise die Säule auf seine Hände..."
Ich dachte kurz nach. "Ja gut... Könnte sein. Was soll's..."
Ich lehnte mich vor und begann die ganzen Zettel mit den ganzen Verbrechen, beziehungsweise Serenaden typischen Aktionen wieder zusammen zu sortieren. Dafür nahm ich mir einen anderen Stapel Zettel und begann die auszubreiten.
"Ich hoffe nur wir können bald wirklich anfangen. Namjoon wird das nicht viel länger aushalten.", äußerte ich meine Besorgnis.
Suga seufzte nur, ging um den Stuhl herum und zog sich einen weiteren heran und setze sich neben mich.
"Ich weiß... Er macht seine Sache zwar echt gut und lässt sich den Mitgliedern nichts anmerken, aber wenn sich die anderen nicht beeilen, wird er gebrochen und dann ist alles umsonst."
Ich nickte. Dafür bewunderte ich den kleinen Riesen.
Es war ein Haufen an Selbstbeherrschung nötig, dass er das wirklich so durchzog. Diese zerbrochene, verzweifelte Seite bekamen nur Suga und ich zu sehen. Der Serenade gegenüber war er das eiskalte Arschloch, das seine Mutter auch verkörpert hatte. Und das rechnete ich ihm hoch an. Ein anderer von BTS hätten das nie so hinbekommen.
Auch wenn die Jungs die erste Zeit noch sehen wollten, wie es ihrem Anführer erging und wie die Serenade arbeitete, so war das an dem Punkt vorbei, als Namjoon die erste Hinrichtung filmte. Und nachdem alle ihre Blicke von dem Bildschirm gelöst hatten, weil sie nicht mehr zusehen wollten und der Jüngste zum Kotzen aus dem Raum gerannt war, mussten Suga und ich nicht mehr erklären, warum wir von Anfang eigentlich wollten, dass sie nicht dabei sind. Danach wollte niemand mehr bei unseren Schichten mit dabei sein.
War auch gut so. Die Hinrichtung gehörte nämlich noch zu einer der harmloseren. Dementsprechend war mein Respekt umso größer, dass Namjoon alles über sich ergehen ließ.
Aber vielleicht war es auch gut, dass die anderen dieses Ereignis gesehen hatten. Weil nun trainierten sie umso härter und waren mehr als motiviert zu helfen die Serenade diesmal komplett dem Boden gleich zu machen.
Soweit war auch alles vorbereitet. Es fehlte nur noch eine Kleinigkeit, dann könnten wir loslegen.
Chonghee, BigBang und wir zwei hatten die Pläne des neuen Quartiers zusammengestellt und einen Schlachtplan erstellt, der es uns möglich machen sollte die Serenade nun wirklich auszulöschen. Und wir waren beim Planen deutlich gründlicher vorgegangen als bei unserem ersten Versuch. Und falls doch etwas schiefgehen sollte, hatten Suga und ich einen Plan und für eine Möglichkeit gesorgt doch noch alle retten zu können...
"Dann übernimmst du jetzt?", fragte ich meinen Freund und sah ihn an.
Dieser nickte und öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch wurde er dabei unterbrochen.
Die Tür schlug auf und TOP stand in der Tür.
"Sie sind da. Wir können loslegen."
Hejho, hab's auch Mal wieder geschafft 😅😇
und Mal schauen... Vlt komm ich die Tage noch dazu mehr zu schreiben... Sofern ich meine Notizen wieder verstehe 😅
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