16. Chonghee

Es dauerte nicht lange, bis wir vor der altbekannten schweren Holztüre standen.

“Geht einfach rein. Er erwartet euch schon.”

Ich atmete noch einmal durch und nickte, ehe ich die Tür aufmachte und eintrat. Ich sah nur wie der Chefsessel hinter dem großen Schreibtisch mir den Rücken zugewandt hatte, als ich mich sofort in der Mitte des Zimmers nieder kniete und meinen Kopf senkte. Suga sprang runter und tat dasselbe. Keiner von uns sagte etwas.

“Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als ich sagte, dass ich euch zwei die nächsten sieben Jahre nicht sehen will.”

Seine schneidende Stimme ließ mich erschaudern. Suga meldete sich zu Wort.

“Das wissen wir, Sensei. Und wir wollten uns auch daran halten, allerdings gab es unvorhersehbare Ereignisse, die dazu führten, dass wir nun mit einigen Leuten hier sind.”

Ich hörte, wie er sich in seinem Stuhl umdrehte. “BigBang und BTS. Ja ich weiß, wer da unten steht. Aber was ist denn so tragisch, dass ihr mit diesen beiden Truppen aufkreuzt?”

“Erlaubt Ihr die anderen auch hierher zu holen? Dann steht der Grund für unser Erscheinen mit im Raum.”

Er seufzte tief. “Meinetwegen. Erhebt euch, ich lasse sie holen.”

Vorsichtig richtete ich mich wieder auf und Suga sprang wieder auf meine Schulter. Es dauerte keine fünf Minuten und die restlichen zehn standen mit uns in dem großen Raum.

“Appa?”

Ich sah Hoseok entsetzt an. Der sah allerdings nur Chonghee an.

“Was machen wir denn bei meinem Appa?” Er sah mich verwirrt an.

Mir klappte die Kinnlade herunter. “Hat einer von euch überhaupt Eltern, die keine doppelte Identität haben?!”, rief ich verzweifelt.

Taehyung meldete sich. “Meine sind seit fünf Jahren tot. Zählt das?”

Ich schlug meine Hand vor mein Gesicht.

“Also, was machen sie hier?”, hakte Chonghee, der offenbar Hoseoks Vater war, nach.

Suga atmete durch. “Der Riese hier, Kim Namjoon, der in der selben Gang ist, wie offenbar dein Sohn, ist der Sohn von Kim Jisoo.”

Chonghee betrachtete ihn. “Und weiter?”

“Das allein ist nicht das Problem. Allerdings wurde vor nicht mal fünf Stunden der Dorm von BTS von ehemaligen Mitgliedern der Moonlight Serenade angegriffen. Sie wollen diese wieder aufbauen und wollten sich Ihren Sohn holen um ihn wieder auf ihren Platz zu setzen.”

“Von wem habt ihr diese Infos?”

“Von der Ratte. Nach diesem kleinen Informationsaustausch, hat er dann auch… unglücklicherweise sein Leben verloren. Die anderen der Angreifer wurden ebenfalls unschädlich gemacht.”, gab ich von mir.

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Ich sehe das Problem…”

Er starrte uns kurz an, dann Namjoon und dann BigBang.

“Wenn ihr hier steht, heißt das, dass ihr wieder mit uns kämpft?”

GD nickte. “Auf jeden Fall!”

“Sehr gut.” Er sah wieder zu uns. Er überlegte eine Weile. Er seufzte.

“Wenn das so ist, muss ich wohl meinen Fluch rückgängig machen.”, sagte er nach einer Weile.

Sowohl meine Augen als auch Sugas wurden riesig. Wir hatten so etwas gehofft, allerdings in keinster Weise wirklich gedacht, dass er uns unsere wahre Gestalten wieder geben würde.

Doch bevor noch irgendetwas weiter passieren konnte, platzte Namjoon dazwischen. “Könnte mir bitte einer mal erklären, was wir hier gerade machen?”

Chonghee sah ihn an. “Wir haben uns soeben verbündet, um die ehemaligen Mitglieder der Moonlight Serenade zu vernichten.”, erklärte er trocken.

“Was ist an denen denn so schlimm,  dass alle sie vernichten wollen? Und was hat das mit dir zu tun, Appa?”, hakte Hoseok nach.

Der Alte seufzte. “Die Kurzfassung. Ich bin Chonghee, der höchste Großmeister der Zauberer hier in Seoul, Ersatz- Sensei der zwei Idioten hier…”, er deutete auf Suga und mich, “… und ehemaliges Mitglied der Moonlight Serenade, das ausgestiegen ist, als ich diese zwei hier kennenlernte.”

Er deutete erneut auf uns. “Der Grund warum ‘alle’ wollen, dass diese nicht wieder entsteht, ist der, dass was sie machen einfach nur abgrundtief böse ist. Ich würde Jimin ja bitten seine Erinnerungen mit uns zu teilen, aber ich will das nicht nochmal sehen und ihr würdet es eh nicht ertragen.”

“Wer ist Jimin?”, fragte Jin verwirrt.

Chonghee verdrehte die Augen. “Erst Mal nicht wichtig. Wichtig ist allerdings, dass diese Gruppe, die nur deshalb existierte, dass Menschen ungehindert andere töten, misshandeln, foltern und so konnten, nicht wieder wächst. Und jetzt entschuldige mich einen Moment.”

Er schloss die Augen und murmelte etwas, ehe er schnipste und wieder die Augen öffnete.

Ein Schauer durchfuhr mich. Es war wie vor zwei Jahren…

Ich sah an mir herunter. Enttäuscht sah ich allerdings wieder hoch, als ich immer noch ein Kind war.

Chonghee grinste allerdings nur fies. “Ich weiß doch, wie sehr ihr voneinander abhängt und ich hab dir, wo ich das alles sehe, dir wohl dein Standbein etwas genommen. Du hast genug gelitten, Kleiner.”

Verwirrt sah ich ihn an. Er seufzte.

“Egal. Ich will ein bisschen Yoonmin Action sehen. Dann seid ihr wieder die Alten. Ein Kuss reicht.”

Ich sah Suga gespielt angeekelt an. “Diese Fusselschnauze soll ich küssen?”

Suga grinste nur. “Ach, halt die Klappe!”

Damit drückte er seine kalte Schauze gegen meine Lippen. Ich erwiederte den Druck etwas und schloss meine Augen, als mein Körper wie wild begann zu kribbeln und nein Herz anfing zu rasen.

Ich blendete alles aus. Auch einen kreischenden Jin, der rief: “Man küsst doch keine Tiere! Das ist unhygienisch!”

Ich genoss einfach das Gefühl. Als ich plötzlich spürte, wie sich etwas gegen meine Lippen bewegte, riss ich meine Augen auf.

Mein Freund, mein Suga stand vor mir in seiner wahren Menschengestalt. Er grinste schief.

“Na, Kleiner?”

Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich fiel ihm und den Hals, wo ich einfach drauf losschluchzte. Er drückte mich fest an sich, als wolle er mich nicht mehr gehen lassen. Und seit Langem, fühlte ich mich wieder vollständig.

Ich sah zu ihm hoch und strich durch seine weichen schwarzen Haare.

“Ich hab dich so vermisst.”, hauchte ich.

“Und ich dich erst.”, schmunzelte er und legte wieder seine Lippen auf meine. 

Sofort erwiderte ich diesen Kuss und seufzte wohlig auf, als seine eine Hand nach oben wanderte und meinen Nacken kraulte.

“What the fuuuuuck…”, wir sahen auf, als sich ein verwirrter Taehyung sich zu Wort meldete.

Während Chonghee und die Fünf von BigBang uns verträumt beobachteten. Starrten uns die anderen perplex an.

“Ihr wart die ganze Zeit zusammen?”, hakte das Alien nach.

Suga und ich sahen uns an und begannen zu lachen. Das war seine einzige Sorge?

“Er hat ebenfalls so ein Tattoo…”, stellte der Maknae eher für sich selbst fest.

Erst jetzt bemerkte ich wie Suga oberkörperfrei dastand.

“Da drüben liegt noch dein alter Pullover.”, gab Chonghee von sich und deutete auf eine Kommode.

Sofort ging Suga darauf zu und holte sich diesen. Warum Chonghee den aufgehoben hatte, wusste ich nicht.

“Vertraut ihr ihnen?”, wandte sich Chonghee wieder an uns.

“Jein.”, seufzte Suga. “Aber solange sie sich nicht gegen uns wenden und sie nicht draufgehen, müssen wir das wohl tun.”, fügte er hinzu.

Er kam wieder angezogen zu mir und umarmte mich von hinten. Ich lehnte mich an ihn und genoss seine Nähe.

“Na gut. Ich werde euch jetzt etwas über Chim und Sugas Person erzählen, über das ihr absolutes Stillschweigen bewahren müsst…”, Chonghee drehte sich zu den Fünf von BTS und begann zu reden.

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