11. Überraschung
Hoseok versuchte Jeongguk und mich weiter über den Vorfall auszuquetschen, was allerdings umsonst war, da weder der Jüngere scheinbar weiter an das Gesehene denken wollte, noch ich irgendwelche Bluttaten von mir aufzählen wollte.
Letzten Endes hatte er aufgegeben, allerdings dennoch mein Programm aktiviert. Ich zeigte es zwar nicht, freute mich aber dennoch. Das heißt er vertraute mir.
Ob das gut oder schlecht dann wäre, würde sich zeigen.
Danach hatten wir uns auf das Sofa gepflanzt und redeten. Beziehungsweise Hoseok und Jeongguk redeten und ich hörte zu.
Sie akzeptierten es, dass ich nichts über uns verraten wollte und redeten einfach stattdessen über sich und die anderen Mitglieder. Ich erfuhr neben den Dingen die die Gang betrafen auch viel privates. Deutlich mehr als ich durch mein bisschen recherchieren gefunden hatte.
"Die einzigen die nicht mit Mutter und Vater aufgewachsen sind, sind Namjoon und ich.", erwähnte Hoseok, wie auch immer die genau auf dieses Thema gekommen waren.
"Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, deshalb kenn ich sie nur von Bildern. Ich bin bei meinem Appa aufgewachsen. Der ist Chef eines gewaltigen Unternehmens. Bei Namjoon ist es etwas anders. Auch er ist nur bei seinem Vater aufgewachsen. Allerdings aus dem Grund, dass die Mutter nicht wollte, dass er durch ihre vielen Reisen leidet. Immerhin ist sie ein oft verlangtes Model. Und da es eh nur ein One Night Stand war, hatten sie eigentlich auch keinen weiteren Kontakt. Allerdings hatte sie ihnen immer gut Geld geschickt. Er hat jedenfalls nur ein Bild von ihr. Warte ich hole es eben."
Er stand auf und verschwand kurz. Ich kraulte Suga an seinem Nacken. Er hatte sich einfach auf meinen Bauch gelegt und ist wieder eingeschlafen.
Es dauerte keine Minute ehe Hoseok wieder zurück kam und mir ein Bild entgegenstreckte. Ich seufzte und nahm es an. Warum sollte ich mir ein Bild von seiner Mutter anschauen?
Allerdings als ich einen kurzen Blick auf das Bild warf, wurde mir schlecht. Wie war das möglich?
"Ein... Model?", krächzte ich schon fast.
"Zumindest hatte das sein Vater gemeint." Ich schauderte bei Hoseoks Antwort.
"Ist was?", fragte Jeongguk etwas besorgt.
"Ich..."
Plötzlich fauchte Suga erschrocken auf. Er war aufgewacht und hatte offenbar das Bild gesehen.
"Woher hast du das Bild?", zischte er wütend.
"Das ist... angeblich Namjoons Mutter...", hauchte ich.
"Was?!", er sah mich entsetzt an.
"Ihr... kennt sie?", fragte Hoseok verwirrt nach.
"Ja... so in der Art.", ich legte das Bild weg und sah aus dem Fenster.
"Ihr scheint ja nicht so begeistert von ihr zu sein.", stellte Jeongguk fest.
Ich schüttelte den Kopf. Das war einfach untertrieben.
"Namjoon hatte von seinem Vater gesagt bekommen, dass er keine schönere und liebenswertere Frau in seinem Leben jemals getroffen hatte. Er hatte Namjoon tatsächlich stundenlang vorgeschwärmt."
Ich schnaubte nur ungläubig. "Wenn das ein und die selbe Person ist, dann will ich nicht wissen, was sie ihm Honig ums Maul geschmiert hat."
"Wieso? So schlimm?" Ich lachte freudlos, Suga schnaubte nur. "Schlimm ist kein Ausdruck."
"Aber, wenn sie doch anscheinend so lieb war..." Ich unterbrach Hoseok aus seinen Überlegungen.
"Glaub mir. Selbst wenn sie so war. Menschen können vielleicht positiv scheinen, allerdings ist ihr wahrer Charakter das komplette Gegenteil."
"Was willst du damit sagen?" Doch ehe ich Hoseok antworten konnte, begann auf einmal im gesamten Haus ein Alarm loszuschrillen.
Keine Minute später standen die restlichen Member ebenfalls im Wohnzimmer, sogar halbwegs angezogen. Hoseok war schon längst am Computer und sah nach, was den Alarm ausgelöst hatte.
"Wir haben Eindringlinge auf dem Gelände." Er schluckte. "Die kommen von allen Seiten."
"Alles klar. Ihr wisst was das heißt. V, du übernimmst die Südseite. Jin, du die im Norden. JHope, du nimmst den Westen und ich kümmere mich um den Osten. Jeongguk du kümmerst dich um den Kleinen hier." Namjoon ging in seiner Leaderrolle gerade zu auf.
"Aber..."
"Keine Wiederrede!" Der Maknae senkte seinen Kopf, ehe die anderen in alle Richtungen davon stoben und ihre Waffen beisammen suchen.
Keine Minute später hörte man auch Türe knallen und anschließend war kein Mucks mehr im Haus zu hören. Jeongguk sah missmutig den anderen hinterher.
Ich dagegen warf mich desinteressiert auf den Stuhl vor dem Computer.
"Geh dich umziehen und hol deine Waffen. Falls jemand hier herein kommt, solltest du eventuell vorbereitet sein und nicht im Pyama dastehen.", gab ich von mir.
Der Jüngere nickte nur und rannte schon die Treppen hoch. Ich seufzte einmal und machte mich am Computer zu schaffen. Ich hatte vorher die Daten von Kameras entdeckt und aktivierte diese um mir ein Bild von der Situation zu machen. Suga saß auf meiner Schulter und sah zu.
Als Jeongguk wieder die Treppe herunterpolterte hatte ich alle passend eingestellt. Ich sah sowohl Namjoon, als auch Jin, Taehyung und Hoseok im Schatten kauern, bis zu den Zähnen bewaffnet und auf die Eindringlinge wartend.
"Und?", Jeongguk sah mir ebenfalls über die Schulter. Ich zeigte nur auf einen Bildschirm, der fast nur schwarz war.
"Was ist da?"
Ich verdrehte die Augen und deutete auf ganz schwache Silhouetten die sich zwischen den Bäumen bewegten. "Da sind ein paar..."
Ich beobachtete sie konzentriert. Mit einem Mal sah man für einen ganz kurzen Moment ein kleines Flackern.
"Nein!" Ich sprang entsetzt auf. Dieses Signal würde ich unter tausenden erkennen.
Suga war ebenso entsetzt. Er hatte es ebenfalls gesehen.
"Was ist mit euch?", fragte Jeongguk unsicher. Ich ignorierte ihn erstmal.
"VERDAMMT!", schrie ich. Suga sprang augenblicklich zur Tastatur und begann zu tippen.
"Ich orte sie.", gab er knapp von sich. Ich nickte und packte das nächste Smartphone, das irgendwer liegengelassen hatte.
"Chim?" Ich sah Jeongguk an, der offenbar keine Ahnung hatte, was da gerade vor sich ging.
"Wir haben ein gewaltiges Problem! Wir kennen die, die sich da draußen gerade umtreiben und es sind die schlimmsten Leute, die es gerade hätten sein können. Du organisierst dir jetzt sofort eine Sniper und ein Handy und verschwindest aufs Dach. Suga schickt dir dann die genauen Standorte. Und du schießt einfach falls du jemanden siehst. Denk nicht sondern tu es einfach. Ich versuch die anderen wieder heil ins Haus zu bekommen."
Geschockt sah er mich an.
"Mach einfach!", fluchte ich und wollte mich an ihm vorbeidrücken. Allerdings hielt er mich nochmal auf.
"Was?", blaffte ich ihn an. Wortlos überreichte er mir seine Waffen, die qualitativ ziemlich hochwertig waren.
"Nimm du die. Du kannst sie glaub grad besser gebrauchen."
Ich starrte ihn mit großen Augen an, ehe ich nickte, sie ergriff und mit ihnen nach draußen in die Dunkelheit rannte.
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