Kapitel 6


Am nächsten Tag wachte Virgenie auf als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, die sie leicht rüttelte. ,,Wir sollten aufstehen!“, es war Newt.
Als Virgenie die Augen öffnete, saß Nora schon aufrecht auf den Jacken und grinste sie an, Newt saß direkt vor Virgenie. ,,Wie lange seid ihr schon wach?“, fragte sie. ,,Och, nur eine halbe Stunde!“, sagte Nora immer noch grinsend. ,,Wieso habt ihr mich nicht gleich geweckt?“, fragte Virgenie. ,,Du hast so süß geschlafen, das haben wir nicht übers Herz gebracht", sagte Newt. Virgenie wurde rot. ,,Sollen wir jetzt essen?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln. ,,Klar!“, rief Nora und kramte in ihrer Tasche. ,,Ihr seid wirklich für alles vorbereitet, oder?“, lachte Newt. ,,Natürlich!“, antwortete Nora. ,,Warte Mal … Newt wie lange hast du nichts mehr gegessen?“, fragte Virgenie. ,,Na ja …, wenn ich auf dem Weg was Essbares gefunden habe dann hab ich was gegessen...aber Wasser findet man eigentlich genug.“ Er sah leicht beschämt aus. Nora holte die Nutella raus und schmierte ihm gleich ein Brot. ,,Hier! Damit du uns nicht vom Fleisch fällst eine leckere Scheibe Newtella Brot“, sagte sie und gab ihm die Scheibe. Erst sah er sie unsicher an doch dann verschlang er das Brot und man sah, dass es ihm guttat Mal wieder was zu essen. Zwischen durch hustete er und kratzte sich wieder. Nora und Virgenie warfen sich einen vielsagenden Blick zu. ,,Newt?“, machte Nora den Anfang. ,,Hm?“, antwortete er immer noch mit vollem Mund. ,,Durch was bist du eigentlich gestorben? Oder durch was dachten sie, dass du gestorben bist?“, fragte sie weiter. Er schluckte den Rest runter und antwortete dann: ,,Ein Messer … ich …ich hatte mich versucht umzubringen damit ich, mit dem Virus, meinen besten Freund nicht verletzen könnte“, antwortete er und senkte den Kopf.
,,Sie hatten mich mit dem Messer in der Brust dort liegen gelassen.“ Er begann die ganze Situation zu schildern, wie es wirklich gewesen ist.
,,Das heißt durch das Serum, was diese Brenda dir gegeben hat, bist du noch nicht verwandelt?“, fragte Virgenie. ,,Genau aber das hält nicht mehr lange an! Deswegen brauche ich das richtige Heilmittel von Tommy's Blut. Leider weiß ich nicht Mal, ob er überlebt hat …“
,,Aber wir wissen es!“, beteuerte Nora.
,,Wir haben doch erzählt, dass wir einen Brief vom rechten Arm bekommen haben da wurde, viel von Thomas berichtet er lebt beim rechten Arm!“ Newt's Gesicht hellte sich sofort auf. ,,Aber unsere eigentliche Frage war wie bist du das Messer los geworden?“ Virgenie sah ihn an und zog eine Augenbraue nach oben. ,,Das war nicht so einfach, glaubt mir! Hier gibt es keine Ärzte mehr, also habe ich es selbst gemacht...wisst ihr wie schwierig das war diese Blutung zu stoppen?“, antwortete er. ,,Du hast es selbst herausgezogen?“, schrie Nora geschockt.
,,Das kann sich entzünden, wenn du das falsch machst!“
,,Was hätte ich denn machen sollen?“ Betrübt starrte er auf den Boden.
Virgenie schüttelte den Kopf und kramte in ihrem Rucksack.
,,Hier! Die Salbe ist entzündungshemmend, dadurch wird es besser werden!“ Virgenie drückte ihm die Salbe in die Hand. ,,Danke!“ Jetzt lächelte er wieder. ,,Wir sollten langsam weiter!“, meinte er. ,,Ich habe drüber nach gedacht und wenn wir den Hafen gefunden haben müssen wir mit einem Schiff weiter. Da ihr den Brief nicht lange nach dem das alles passiert ist bekommen habt können sie auch nicht soo sehr weit weg von diesem Hafen sein so lange wir in die richtige Richtung fahren!“, stellte Newt klar.
,,Wir folgen dir einfach …“, sagte Nora.
,,Ich muss falsch abgebogen sein und hab deswegen den Hafen nicht gefunden also müssen wir nochmal den Weg zurück, von dem ich gekommen bin!“ Sie packten wieder alles zusammen und rannten dann weiter.
Nach einer Stunde rennen fing es an wie aus Eimern zu regnen. Mit einem Regenschirm zu rennen war unpraktisch, weil jetzt auch noch starker Wind aufzog. Also rannten sie so weiter. ,,Das ist gut!“, rief Newt durch den Sturm. ,,Was ist gut?“, riefen Nora und Virgenie zurück. ,,Na das es regnet! Wegen der Sonneneruption die die Welt so ausgetrocknet hat!“, antwortete er.
Irgendwann fing es jedoch an richtig stürmisch zu werden. Bäume in der Nähe knackten und die drei waren vollkommen durchnässt. Das tat Newt nicht besonders gut denn er fing schlimm an zu husten und sie mussten immer langsamer werden. Zwischendurch fing auch Virgenie an zu husten sie meinte, sie sei nur etwas angeschlagen. Nora war die erste, die auf die Weise Entscheidung kam, einen Unterschlupf zu suchen.
Sie machten ein Feuer und kochten Wasser auf. Nora hatte sogar an Teebeutel gedacht und bald wurde der Husten auch weniger. Virgenie band sich einen Schal um und setzte sich ein bisschen weiter weg gegen einen Stein gelehnt. Nach ein paar Minuten setzte sich Newt zu ihr. ,,Hey!“, sagte er leise. ,,Ist alles in Ordnung?“
,,Mhm“, antwortete Virgenie.
,,Ich denke nur ein bisschen nach …“
Ihr Blick war auf den Wald gerichtet und Newt versuchte ihrem Blick zu folgen doch er erkannte nichts Besonderes. Sie schaute wie in Trance auf diesen Wald. ,,Ist da irgendwas?“, fragte er schließlich. Virgenie zuckte zusammen sie hatte fast vergessen, dass er neben ihr saß. Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm und sah ihm in die Augen ihr fiel auf wie wunderschön er eigentlich war. Mit seinen blonden Haaren und den dunklen Augen. Plötzlich stand sie ruckartig auf und sagte: ,,Ich geh Holz holen!“ Newt war total verwirrt, bevor er realisieren konnte, was sie gerade vorhatte war sie schon im Wald verschwunden. Er ging nachdenklich zu Nora zurück. ,,Kam dir Virgenie heute auch seltsam vor?“ Nora nickte stumm. ,,Überhaupt mach ich mir Sorgen, weil ihr beide so sehr hustet!“, sagte sie nun. ,,Ich hab einen Grund für meinen Husten, ich bin infiziert aber sie ist doch immun! Nachher hat sie noch eine schlimme Erkältung!“ Er schien sich genauso Sorgen zu machen wie Nora. Aber es blieb ihnen keine Zeit darüber nachzudenken denn plötzlich ertönte ein Schrei aus dem Wald, nein zwei Schreie! Den einen konnten sie sofort zuordnen der andere hörte sich nicht menschlich an. Newt wusste sofort was passiert sein musste! ,, Nora!“, sagte er mit dem Gesicht immer noch zum Wald gewandt und stand auf. ,,Du packst jetzt alles wieder ein und wartest mit den Rucksäcken hier, ich hole Virgenie und dann rennen wir bis wir einen anderen Platz zum Übernachten gefunden haben!“ Er ließ ihr keine Zeit zum Antworten, sondern rannte gleich in Richtung Wald. Nora tat zitternd was er ihr befohlen hatte und Newt folgte den Schreien. Auf dem Weg krallte er sich einen dicken Ast, der auf dem Boden gelegen hatte, bereit damit zuzuschlagen! Durch das Rennen durch den dunklen Wald stolpert er öfter über Wurzeln und zog sich Schrammen zu, doch er rannte weiter.
Da! Zwei Gestalten! Die eine lag hilflos am Boden und versuchte sich zu wehren die andere griff sie fauchend an. Er rannte geradewegs auf sie zu mit erhobenen Stock. Er stolperte erneut. Die am Boden liegende Gestalt schlug ein paar Mal auf das Gesicht der anderen Gestalt ein. Die Gestalt hielt kurz inne versuchte aber weiter anzugreifen. Newt hatte die beiden fast erreicht.
Er schlug der oberen Gestalt auf den Kopf. Diese taumelte rückwärts und fiel auf den Boden. Er packte die am Boden liegende Gestalt, Virgenie, am Arm und zog sie hoch. Stolpernd rannten sie aus dem Wald und hörten weiterhin die fluchenden Schreie des Cranks. Sie durften sich jetzt nicht umdrehen! Sie mussten einfach weiter rennen bis er aufgab! Dort stand Nora, sie bewegte sich keinen Millimeter, sie war wie in Schockstarre! Newt schrie, sie solle laufen! Es dauerte ein paar Sekunden bis sie reagierte sie ließ einen Rucksack auf dem Boden liegen und rannte mit dem anderen auf dem Rücken los. Newt schnappte ihn sich beim Rennen und setzte ihn sich auf.
Bald hatten sie Nora eingeholt und rannten zu dritt weiter. Sie rannten, rannten, rannten und rannten bis die Schreie leiser wurden und schließlich ganz verstummten. Schnaufend ließen sie sich an einem guten Platz nieder. Nora und Virgenie fingen beide an zu weinen und Newt nahm sie in den Arm. ,,Alles ist gut! Er ist nicht mehr da!“, versuchte er sie zu beruhigen. ,,Ich hatte solche Angst!“, schniefte Virgenie und fing an zu zittern. ,,Brauchst du nicht wir sind da!“ An diesen Abend schliefen sie nicht so schnell ein wie sonst es hatte sie alle sehr mitgenommen! Besonders Newt der durch das viele rennen und stolpern viel Kraft aufgebraucht hatte und nun ununterbrochen hustete. ,,Ab jetzt geht niemand mehr alleine irgendwohin!", sagte Newt ernst.
Dann schliefen sie mit der Zeit ein…

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