Kapitel 5

Sie wachten auf als die Sonne schon in der Mitte des Himmels stand.
Sie hatten gut geschlafen und keiner hatte sie entdeckt! Erst jetzt merkten sie wie hungrig sie waren!
,,Noch können wir nichts über einem Lagerfeuer brutzeln, der Rauch könnte uns verraten!“ Sagte Nora.
Virgenie stimmte ihr zu, darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. Nora holte zwei Brote, zwei Äpfel, zwei Energieriegel, ein Glas Nutella und zwei Wasserflaschen heraus. Virgenie sah sie überrascht an. ,,Was denn?" Fragte Nora. ,,Nutella hält sich sehr gut! Aber Äpfel nicht deswegen sollten wir sie jetzt essen!“ Nachdem sie sich ausreichend den Bauch voll geschlagen hatten, packten sie alles zusammen und liefen weiter.
,,Ich schlage vor, wir laufen erstmal weiter ich habe noch genug vom Rennen!“ Lachte Virgenie. ,,Ja ich auch!“ Gab Nora grinsend zu! Je weiter sie liefen, desto wohler fühlten sie sich. Als hätten sie schon immer irgendwo anders hingehört! Irgendwann erreichten sie eine veraltete Straße auf der wohl schon seit Jahren niemand mehr fuhr. Sie liefen, rannten, joggten, legten Pausen ein und redeten manchmal einfach nur beim Laufen. ,,Ich habe das Gefühl diese Straße endet nie!“ Sprach Virgenie schließlich aus was Nora schon lange dachte. ,,Sie dir an wie die Zeit vergeht!“ Nora zeigte mit dem Finger auf den Himmel. ,,Bald dämmert es schon wieder!“ Virgenie nickte. Nach einer halben Stunde erreichten sie schließlich eine Kreuzung eine Straße führte nach links die andere nach rechts, seltsamerweise mussten, die beiden sich nicht einmal absprechen, welche Seite sie wählen würden sie gingen einfach nach links. Als wäre, dass der Weg, der schon immer für sie bestimmt war! Diese Straße führte durch den Wald. Als ob es nicht schon dämmerig genug gewesen wäre nahmen die Bäume jetzt auch noch die letzten Sonnenstrahlen! Sie holten wieder ihre Taschenlampen heraus.
Plötzlich raschelte es im Gebüsch! Sie leuchteten beide mit der Taschenlampe in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Plötzlich sprang ein Reh hervor und galoppierte über die Straße. Es war das schönste was Nora und Virgenie seit langem gesehen hatten. Nach einer weiteren halben Stunde wurde es dann noch dunkler. Virgenie und Nora hofften, dass sie noch bevor es ganz dunkel wurde aus dem Wald draußen wären. Doch dann passierte etwas Unerwartetes! Sie hörten ein Wimmern aus dem Wald! Es klang als würde jemand weinen! Nora und Virgenie sahen sich ratlos an. ,,Sollen wir nach sehen?“ Fragte Virgenie ihre Schwester. ,,Und was wenn das ein Crank ist?“ Nora war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Sie beschlossen sich vorsichtig anzuschleichen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie schalteten ihre Taschenlampen aus und gingen in den Wald. Es war gar nicht so einfach leise zu laufen, wenn die ganzen Äste und Blätter unter den Füßen raschelten und knackten! Irgendwann wussten, sie waren sie ganz in der Nähe des Wimmerns. Und schließlich erkannten sie eine Gestalt, die auf dem Waldboden an einen Baum gelehnt saß. Sie konnten nicht gut erkennen wie die Gestalt aussah aber an der Stimme erkannten sie, dass es ein Junge war! ,,Ich schaffe es einfach nicht!“ Hörten sie ihn schluchzen. Die Stimme klang von einem Jungen in ungefähr ihrem Alter so ungefähr 16 Jahre alt schätzen sie. Auf einmal fing der Junge an furchterregend zu Husten. Nora wollte schon hingehen und ihm zur Hilfe eilen doch Virgenie hielt sie an Arm fest. Durch die Bewegung knackte ein Ast laut unter ihren Füßen und der Junge stand ruckartig auf. ,,Wer seid ihr?“ Schrie er. ,,Ihr wärd nicht die ersten Cranks die ich fertig gemacht habe also kommt mir nicht zu nah!“ Seine Drohung war mit Angst erfüllt. ,,Es tut uns leid!“ Rief Virgenie. ,,Wir wollten nur gucken, wer hier weint! Wir wollen nichts böses ehrlich!“ Der Junge sagte erst nichts, doch dann rief er freundlicher: ,,Und wie heißt ihr? Was sucht ihr hier?“ ,,Mein Name ist Nora und das ist meine Schwester Virgenie! Wir sind von zu Hause weggelaufen, um ein neues Leben zu beginnen!“ ,,Nora! Erzähl ihm doch nicht gleich unsere Lebensgeschichte wir wissen doch gar nicht wer er ist!“ Flüsterte Virgenie ihrer Schwester mahnend zu. ,,Kommt näher!“ Rief der Junge nun. Nora und Virgenie trauten sich jetzt ihre Taschenlampen anzuschalten und liefen auf den Jungen zu. Virgenie hatte als erste den Mut dem Jungen ins Gesicht zu sehen. Er war gut aussehend aber irgendwie sah er krank aus. Ab und zu kratzte er sich an einer Stelle wo sein T-Shirt etwas blutig war. Virgenie beschloss ihn nicht darauf anzusprechen. ,,Und wer bist du?“ Fragte Nora. ,,Mein Name ist Newt! Ich bin auf der Suche nach meinen Freunden, weil sie mich gegen den Virus heilen könnten. Ich habe nur noch ein paar Wochen Zeit bis ich mich wieder verwandel und deswegen würde ich euch vorschlagen zu gehen!“ Sagte er. Nora und Virgenie blieb der Mund offen stehen. ,,Du bist Newt?“ fragte Nora fassungslos. ,,Ja woher kennt ihr mich?“ Newt war sichtlich irritiert. ,,Na ja, der ,rechte Arm’ hat einen Brief an unsere Stadt geschickt und über alles berichtet auch über ihre Verluste und über dich haben sie oft geschrieben. Wir dachten, du wärst tot!“ Sagte Virgenie die immer noch geschockt war. ,,Jeder dachte, ich wäre tot! War ich aber nicht!“ Erklärte Newt. ,,Sollen wir dir denn nicht helfen den rechten Arm zu finden?“ fragte Nora, der ihr Vorschlag sehr gut gefiel. ,,Nein! Auf keinen Fall ich würde euch nur in Gefahr bringen! Seit ihr überhaupt immun? Wenn nicht müsst, ihr sofort verschwinden ich könnte euch anstecken! Aber sagt Mal, wann habt ihr den Brief vom rechten Arm bekommen?“ Sagte Newt. ,,Warte einen Moment!“ Sagte Virgenie und zog Nora am Arm ein paar Meter außer Hörweite von Newt weg. ,,Was denkst du?“ Fragte Virgenie. ,,Ich denke, wir sollten ihm helfen er schafft das nicht alleine! Und vielleicht, nimmt uns der rechte Arm ja auf, wir sind ja nur zwei und verraten niemanden von ihrem Versteck!“ Sagte Nora überzeugt. ,,Der Meinung bin ich auch! Aber dann sollten wir sagen wir wären immun sonst wird er uns erst Recht nicht mit ihm gehen lassen!“ Stellte Virgenie klar. Nora nickte und ließ einen schnellen Blick in Richtung Newt schweifen, dass er uns auch ja nicht belauschte! Sie traten wieder zu ihm vor. ,,Den Brief vom rechten Arm haben wir vor 5 Tagen bekommen und ja wir sind immun und wir werden mit dir kommen wir wollen nämlich auch zum rechten Arm!“ Stellte Virgenie so klar, dass man nicht Mal auf die Idee kommen könnte ihr zu Wiedersprechen. Newt sah nervös, wütend und gleichzeitig erleichtert aus und das irritierte sie ein wenig aber davon ließen sie sich nicht beirren. ,,Von mir aus!“ Sagte Newt. ,,Aber dafür müssen wir in die andere Richtung, aus dem Wald raus. Ich dachte, ich müsste hier lang, um ans Meer zu gelangen aber irgendwie habe ich vollkommen die Orientierung verloren, das habe ich dann gemerkt als ich im Wald angekommen bin!“ Erklärte er.
Sie liefen noch etwa 10 Minuten, dann waren sie aus dem Wald draußen und Nora und Virgenie fielen immer wieder auf wie oft er sich kratzte und es beunruhigte sie.
Nach einer Viertelstunde hatten sie einen guten Platz gefunden, wo sie schlafen konnten. Newt wollte sich gerade auf den Boden legen als ihn Virgenie stoppte. ,,Du hast wirklich gar nichts dabei?“ ,,Nein, geht schon!“ Sagte er. ,,Hier!" Nora reichte ihm ihre Isomatte. ,,Ist schon in Ordnung wir haben noch weiche Jacken dabei die sind bequem da kann ich drauf schlafen!“ Sagte Nora. Erst war Newt widerwillig doch dann nahm er sie dankbar an. Er schlief schneller als Nora und Virgenie ein und als sie merkten, dass es kälter wurde und wie sehr sein Atem röchelte, breitete Virgenie noch eine Decke über ihm aus. Dann schliefen auch sie ein.

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