Kapitel 4
Sie wussten, dass ihre Eltern die Haustür abends zu schlossen deswegen entschieden sie sich aus dem Fenster zu klettern …
Sie waren im dritten Stock aber sie hatten an alles gedacht!
Nora und Virgenie hatten am Abend eine Leiter unter das Fenster ihres Zimmers gestellt und so konnten sie einfach herunterklettern. Sie waren sich der Gefahr bewusst, falls jemand ausrutschte aber sie waren sich sicher keinen Tag mehr in diesem Haus verbringen zu wollen! Virgenie kletterte zuerst hinunter. Die Leiter war tatsächlich rutschig, weil es etwas nieselte. ,,Pass auf!“ flüsterte Nora beunruhigt. Virgenie erklomm die ersten Sprossen der Leiter. Bis hierhin lief alles gut, doch plötzlich rutschte sie ab. Sie hing zwei Meter über dem Boden nur an den Händen. Sie fing sich wieder doch Nora hatte einen kurzen Aufschrei nicht unterdrücken können. Sofort konnte sie Schritte aus dem Schlafzimmer ihrer Eltern hören. Virgenie war nun unten angekommen. ,,Los! Beeil dich!“ Sie hielt die Leiter fest damit Nora doppelten Schutz beim Absteigen hatte. Sie hatten daran gedacht, die Tür abzuschließen, dennoch hatten sie nicht viel Zeit! Die Mutter fing an, an die Tür zu hämmern. ,,Was ist hier los! Macht sofort die Tür auf oder ich hol den Ersatzschlüssel. Nora war fast unten angekommen. Und hörte die Rufe ihrer Mutter nur noch leise. Als sie unversehrt unten angekommen war, meinte Virgenie: ,,Jetzt müssen wir uns aber beeilen! Der Zug fährt in 20 Minuten!“ Sie schlichen so weit bis sie außer Hörweite ihres Hauses waren und dann rannten sie los. Sie rannten aus Angst, dass ihre Eltern ihnen gefolgt waren und aus Angst, dass sie den Bus verpassen könnten. Wer weiß was für eine Strafe auf sie warten würde, wenn ihre Eltern sie erwischten. Sie kamen am Bahnhof an, der Regen war etwas stärker geworden. ,,Gott sei Dank!“ Sagte Nora erleichtert. Der Zug war noch nicht eingetroffen. Virgenie war froh, dass sie solche Wanderrucksäcke besaßen, sonst hätte das ganze dicke Zeug da nie reingepasst! Die Wanderrucksäcke gab es nur noch selten zu kaufen, wohin sollte, man auch wandern, wenn es anscheinend nichts Sicheres zum hinwandern mehr gab? Da! Der Zug! Der Zug der sie in ihr neues Leben bringen würde! Es gäbe jetzt kein zurück mehr! Und Nora und Virgenie waren fest davon überzeugt, dass sie kein Zurück brauchen würden.
Sie stiegen ein und brauchten nicht einmal nach freien Plätzen zu suchen. Es saßen nur 3 Leute im gesamten Abteil!
Also setzten sie sich auf einen vierer Platz und genossen das Ruhen.
Immerhin hatten sie mitten in der Nacht, nach langer Arbeit, das Haus verlassen und sind 10 Minuten durchgehend im Nieselregen gerannt!
Nora und Virgenie waren ausgezeichnete Läuferinnen! Sie konnten nicht nur schnell, sondern auch lange rennen! Dennoch waren sie sehr erschöpft.
Mit der Zeit stiegen alle Fahrgäste aus, es kam nicht Mal ein Fahrkartenkontrolleur, keiner wollte noch weiter fahren besonders nicht nachts! Doch Nora und Virgenie stiegen erst an der letzten Haltestelle aus. Der Zug hielt nur ganz kurz bis sie ausgestiegen waren, dann fuhr er als wäre er auf der Flucht wieder ab. Nora drückte Virgenie eine Taschenlampe in die Hand und nun galt es zu rennen. Sie rannten als wären Monster hinter ihnen her! Und hörten erst auf zu Rennen als es langsam dämmerte. ,,Wir sollten uns irgendwo verstecken und eine Runde schlafen!" Meinte Nora und gähnte dabei herzzerreißend. Virgenie nickte, ihr klappten beinahe die Augen zu. Sie fanden einen Felsvorsprung, unter dem man sich so legen konnte, dass man einen von vorne, von hinten und von oben nicht sehen konnte. Nur wenn man aus dem richtigen Winkel schaute, sie wären selbst fast daran vorbeigelaufen. Sie hatten beide eine Isomatte oben an dem Wanderrucksack befestigt und rollten sie nun aus. Kaum hatten sie es sich darauf bequem gemacht, schliefen sie ein.
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