Kapitel 14
Schon drei Tage waren vergangenen und bisher kein Land in Sicht. Der Husten, das Röcheln, die Adern und die Wutanfälle hatten sich um einiges verschlimmert. Nora hatte sich schon fast daran gewöhnt. So langsam überlegten sie, ob sie nicht doch in die andere Richtung hätten fahren sollen.
Die Stimmung war angespannt.
Es war kompliziert Virgenie bekam einen regelrechten Wutanfall, wenn sie falsch lenkte oder einen anderen Fehler machte. Man konnte von Glück reden, dass sie die Pinne noch nicht herausgerissen hatte. Bei Newt war es nicht besser er hatte einmal so heftig gegen den Mast getreten, dass dieser ernsthaft anfing zu wackeln. Nora war sich nicht sicher ob der Mast einfach nur alt oder Newt zu stark war. Der Hunger wurde immer größer und das Meer immer weiter. ,,Vielleicht sollten wir Angeln?“, schlug Nora vor. Newt schnaubte nur: ,,Mit was denn?“ Virgenie stimmte ihm zu: ,,Wir haben keinen Haken, kein Netz, keinen Köder und keine Schnur, nur einen Stock!“ Nora gab es auf, jegliche Freude war aus den Gesichtern der beiden verschwunden. Worüber sollten sie sich auch freuen? Sterbenskrank. Kein Essen. Mitten auf dem Meer. Sie hatten sich echt schlecht vorbereitet. Das Schiff war so einfach gebaut, dass es nicht Mal ein Navigationssystem besaß oder wenigstens einen Kompass. Selbst wenn sie umkehren wollen würden, würden sie vermutlich nicht wieder zurückfinden!
,,Da!“, schrie Virgenie auf einmal. ,,Land!“ Nora folgte ihrem Blick aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nichts erkennen. Sie sah zu Newt, der aber genauso irritiert in die Weite sah. Auch er schien nichts zu erkennen. Virgenie fing auf einmal an zu kichern. Sie kicherte aus Leibeskräften. Und plötzlich fiel sie einfach so um. Regungslos blieb sie am Boden liegen. Newt und Nora brauchten einen Moment um zu realisieren was gerade geschehen war. ,,Virgenie?“, fragte Newt beunruhigt. Sie reagierte nicht. Newt und Nora setzten sich neben sie und begannen sie zu rütteln. Keine Reaktion. ,,Ist sie tot?“ Nora schien jeden Moment in eine Panikattacke zu geraten. ,,Nein! Das ist der Virus! Sie konnte ihm nicht standhalten. Sie wacht bald wieder auf, lass sie uns auf die Isomatte legen bis sie aufwacht", schlug Newt vor. Nora stimmte zu. Sie hatte sich ein wenig beruhigt dennoch hatte sie Angst und sie wusste, dass Newt es auch hatte! ,,Ich übernehme ab jetzt die Pinne!“, beschloss Newt. ,,Wir müssen uns echt beeilen! Virgenie ist kurz vor der endgültigen Verwandlung!“ Nora war mit ihren Kräften am Ende! Aber sie durfte jetzt nicht aufgeben! Virgenie war immer für sie da gewesen und Nora war immer für Virgenie da gewesen. Jetzt würde sie auch für sie da sein! Der Wind ist zu ihrem Glück stärker geworden und sie fuhren mit hoher Geschwindigkeit über die Wellen. Sie mussten sich jetzt beeilen. Sonst würde Virgenie sich verwandeln und Newt gleich hinterher!
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