Kapitel 3
Als Nora und Virgenie erwachten, hatten sie unglaubliche Kopfschmerzen. Sie befanden sich in einer Art Zelle. Jeder von ihnen hatte ein Tuch über den Mund gebunden und war gefesselt. Virgenie versuchte als erste ein Wort herauszubekommen, vergebens. Nora fing an zu schreien! Und plötzlich öffnete sich die Tür. Ihr früherer Pflegevater kam hinein und sah sehr zufrieden aus. ,,Na sieh Mal einer an! Ihr seid aufgewacht! Wurde aber auch Zeit!", sagte er. Die Mädchen sahen ihn voller Zorn an. Er löste das Tuch von ihren Mündern gab ihnen aber keine Gelegenheit zu sprechen. ,,Sobald ihr Ärger macht, kann ich es ganz schnell wieder drum binden!" Er wartete ein paar Sekunden ab, ob einer von beiden etwas dagegen einzuwenden hatte, aber keiner sprach ein Wort. ,,Ich werde jetzt Grace holen, für euch Ms. Davies. Sie wird euch alles weitere erklären. Wenn ihr tut was wir sagen, wird es zu keinen Komplikationen kommen!" Er sagte es so als wäre es das normalste auf der Welt. Doch jetzt blieb Virgenie nicht mehr so ruhig: ,,Ich tue kein Wort von dem was du willst! Da kannst du mich quälen so viel du willst ich mach das nicht mit!" Nora nickte zustimmend. Er schritt auf Virgenie zu und ging langsam, schon fast bedrohlich, vor ihr in die Hocke. Er nahm das Tuch, welches vorher um ihren Mund gebunden war und band es wieder darum, dann sagte er: ,,Wir werden sehen meine liebe... Wir werden sehen..." Er klopfte ihr einmal auf die Schulter und drehte sich dann wieder um. Als die Tür wieder verschlossen war, begann Nora einen Schwall Beleidigungen an ihn zu werfen. Virgenie konnte nur immer wieder nicken um Nora zu zeigen, dass sie ihr Recht gab. Niemals würden sie das tun, was ihre Pflegeeltern von ihnen verlangen! Niemals!
Ein paar Minuten später kam ihre frühere Pflegemutter in den Raum. Nora wunderte sich warum er Grace Davies gesagt hatte, dachte aber erstmal nicht weiter darüber nach. ,,Was soll das alles?", fragte sie schließlich. ,,Hättet ihr uns nicht einfach dort lassen können? Wir waren doch eh nur eine Plage für euch!" Die Pflegemutter lächelte: ,,Es wird wohl langsam Zeit mit der Wahrheit rauszurücken." Nora und Virgenie sahen sie irritiert an. Was meinte sie damit? ,,Also erstmal das wichtigste. Ich und euer angeblicher Pflegevater gehören zu WCKD!" Sie legte eine Pause ein und beobachtete die Reaktion der Mädchen, welche sie geschockt anstarrten. ,,Mein wahrer Name ist Grace Davies und sein wahrer Name ist James Smith. Wir haben euch euren Eltern genommen um euch zu testen!" Wieder eine Pause. ,,Ihr wurdet wie alle anderen ins Hauptquartier gebracht wo wir feststellten, dass du, Nora, immun bist! Da ihr beide in den Tests gut abgeschnitten habt beschlossen wir euch bei uns zu behalten. Ihr habt euch schnell mit ein paar Personen aus der B Gruppe befreundet und an sich gab es keine Probleme damit, euch mit den anderen, Phase eins, das Labyrinth, durchführen zu lassen. Bis eines Tages etwas passierte!" Diesmal eine lange Pause. Es war als würde sie Spannung in die ganze Geschichte einbauen wollen. ,,Wir hatten bei WCKD unter den Psychologen und Ärzten auch Chemiker und Erfinder die alles mögliche probierten um ein Heilmittel ohne euer Blut zu erstellen! Was aber dabei raus kam war alles andere als ein Heilmittel. Es war eine Art grüne Flüssigkeit die sie mit anderen Flüssigkeiten im Labor aufbewahrten. Eines Tages hatte euch Sonya darum gebeten, mit ihr, ihren Bruder suchen zu gehen, das hattet ihr schon öfter getan. Dafür musstet ihr durch eine Tür, die ihr, zu unserem Pech, gefunden hattet. Diese Tür führte direkt in das Labor und so neugierig wie Kinder eben sind habt ihr euch erst ganz genau in dem Labor umgesehen. Ihr beide habt die seltsame Flüssigkeit entdeckt und geöffnet, da wir alles mit Kameras überwachen konnten, schickten wir schnell ein paar Wachen in das Labor, um euch wieder zurück in eure Zimmer zu bringen und diese Tür ein für allemal zu zuschließen. Die Wachen hatten euch aber so sehr erschreckt, dass ihr die Flüssigkeit fallen ließt und sie sich über euch beide goss. Ihr hattet tagelang unbeschreibliche Kopfschmerzen, gegen die wir keine Lösung finden konnten und dann plötzlich fandet ihr heraus, dass die Flüssigkeit etwas bewirkt hatte. Sie hatte etwas in euch verändert, was wir uns bis heute nicht erklären konnten. Ihr habt die Fähigkeit, wenn ihr euch an der Hand nehmt und die Augen schließt die Umgebung, in der ihr euch befindet von oben zu sehen. Das bedeutet, wenn ihr etwas sucht, könnt ihr es unglaublich schnell finden, da ihr es aus einem anderen Blickwinkel betrachten könnt. Ich weiß, das klingt total verrückt aber so war es. Und wir wussten, dass das nicht gut für die Labyrinth-Experimente sein würde, da ihr die anderen in unglaublicher Schnelligkeit, aus dem Labyrinth, hättet bringen können! Natürlich hätten wir eure Erinnerungen ein weiteres Mal löschen können, aber die Gefahr, dass ihr während der Versuche von eurer Gabe erfahrt und damit die Versuche unterbrecht, war zu groß. Wir brachten euch aus dem Hauptquartier an einen anderen Ort und beschlossen für euch eine andere Art Experimente aufzubauen, welche wir jetzt abgeschlossen haben. Die Erinnerungen an die Zeit im Hauptquartier und eure früheren Namen haben wir gelöscht. Ein paar Tage bevor wir mit den Experimenten beginnen konnten, seid ihr jedoch abgehauen! Das hat das Konzept total auseinander gebracht! Jetzt haben wir euch aber wieder und werden euch nicht mehr davon kommen lassen! Die Experimente werden schon heute beginnnen!", schloss Grace die lange Geschichte ab. In den Köpfen der Mädchen drehte sich alles. Sie verstanden gar nichts mehr. Ihnen fiel nicht Mal ein, was sie hätten fragen können. ,,Wir werden keine Experimente durchführen! Wir werden uns wehren!", sagte Nora auf einmal mit einer unglaublichen Entschlossenheit. Grace schien nicht begeistert davon zu sein. ,,Wenn ihr euch weigert uns zu gehorchen werden wir schon etwas finden!", sagte sie schließlich und verließ das Zimmer.
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