Kapitel 1
,,Nicht schlapp machen! Du schaffst das schon! Nur noch ein paar Meter!", feuerte Newt Virgenie an. Nora gesellte sich zu ihnen. ,,Wow!", sagte sie. ,,Du bist echt ein guter Trainer! Vor ein paar Monaten konnte sie kaum noch laufen, jetzt rennt sie schon wieder fast so schnell wie früher!" Newt nickte: ,,Sie strengt sich auch echt an!" Auf einmal begann Nora zu grinsen. Newt sah sie fragend an. ,,Du musst aufpassen, bald ist sie schneller als du!" Sie grinste immer noch. ,,Was? Niemals!", rief er aus und lachte. Virgenie hatte inzwischen die Runde auf dem kleinen Feld beendet und kam schnaufend auf sie zu gejoggt. Sie hatte die beiden gehört und lachte. ,,Genau! Ich wette, ich bin schneller als du, immerhin habe ich seit Monaten geübt, du nicht!" Nun sah Newt die beiden mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck an und begann schief zu grinsen. ,,Also gut, wenn du unbedingt verlieren willst!" ,,Das werden wir ja sehen!", murmelte Virgenie, immer noch grinsend. ,,Ich bin Schiedsrichter!", rief auf einmal jemand hinter ihnen. Minho! ,,Jetzt glotzt nicht so blöd, Nora rennt mit!", sagte er wie immer nicht besonders freundlich. ,,Was?", fragte Nora, der das nicht gerade Recht war. Eigentlich hatte sie nicht wirklich große Lust zu rennen. Aber Newt und Virgenie grinsten jetzt nur noch breiter. ,,Also, du hast gehört was der Chef gesagt hat rauf auf die Bahn!" Widerwillig folgte sie den beiden und stellte sich in Start Position. ,,Auf die Plätze!", schrie Minho, viel lauter als überhaupt nötig gewesen wäre. ,,Fertig?" Minho legte eine lange Pause ein und grinste. ,,Geht's dann Mal weiter?", rief Newt. ,,Los!", rief Minho plötzlich. Den plötzlichen Los-Ruf hatten sie nicht erwartet und sie brauchten eine Weile bis sie starteten. Newt war der schnellste und rannte vorne raus. Dicht hinter ihm Nora und mit nur wenig Abstand folgte Virgenie. ,,Kommt schon! Ist das alles, was ihr drauf habt?", rief Minho. Nach einiger Zeit überholte Nora Newt. Er sah etwas verblüfft aus. Nora wusste Bescheid! Newt war zwar der schnellste, aber seine Ausdauer war nicht gleichbleibend. Virgenie war im Moment noch die Langsamste, hatte aber die größte Ausdauer. Und Nora, war irgendwas dazwischen. Als sie ihr Ziel erreicht hatten, schrie Minho immer noch genauso laut wie vorher. Als würden sie gar nicht neben ihm stehen. ,,Gewonnen hat Nora! Dicht gefolgt von Newt und Virgenie. Die beiden waren gleichzeitig im Ziel!" ,,Das ist gelogen!", protestierte Newt. ,,Newt hat vollkommen recht eigentlich war ich schneller!", sagte Virgenie. ,,Was?" Newt sah irritiert aus, musste aber dann doch lachen. ,,Hier seit ihr!", hörten sie plötzlich Bratpfanne rufen. ,,Ich soll euch holen..." Minho unterbrach ihn: ,,Lass mich raten, es gibt essen?" Pfanne sah ihn fragend an. ,,Naja man sieht dich meistens, wenn es um Essen geht." Newt trat ihm auf den Fuß. ,,Wir kommen!", sagte er schließlich. Pfanne sah ein wenig beleidigt aus, aber das hielt nicht lange an. Als alle gemeinsam beim Essen saßen und es in sich hineinschlangen, stellte Jorge sich vor die Menge und begann zu sprechen. ,,Ich möchte etwas kundgeben!", rief er. Alle hörten ihm gespannt zu. ,,Wir möchten eine Mini-Olympiade veranstalten! Wir werden verschiedene Hindernisse und Aufgaben erstellen. Der der am besten Abschließt bekommt die erste, gebaute Holzhütte! Wie ihr wisst sind wir ja dabei Hütten zu bauen, da wir nicht unser ganzes, restliches Leben im Zelt verbringen wollen!" Viele begannen zu jubeln und manche stöhnten auf. Die Menge verfiel in aufgeregtes Gerede. ,,Na dann müsst ihr wohl doch noch ein bisschen Rennen üben!", lachte Minho. Die anderen fielen mit ein. Plötzlich stand Newt auf. Er deutete Virgenie an, dass sie ihm folgen sollte. Als sie sich etwas entfernt hatten blieb Newt stehen und sah in den Himmel. ,,Was ist denn los?", fragte Virgenie. Er hob die Hand und flüsterte: ,,hörst du das?" Virgenie lauschte. Tatsächlich ein leises Brummen, welches sich anhörte, als würde es sich nähern, war zu hören. Virgenie suchte den Himmel ab, konnte aber nichts erkennen. Ihr war es ein Rätsel wie Newt, das bei dem Tumult da hinten hatte hören können. ,,Was ist das?", fragte Virgenie irritiert. ,,Ich weiß nicht es klingt wie ein Berk oder so.", überlegte Newt. Sie starrten weiter in den Himmel. Das Brummen wurde immer lauter und sie wurden langsam unruhig. Je lauter das Brummen wurde , desto mehr Leute versammelten sich bei ihnen. Und da war es! Ein Flugzeug flog dicht über der Insel vorbei. Es war verrostet und sah alt aus. Jeder verfolgte mit den Augen dieses Flugzeug. Es war bald wieder verschwunden aber wer immer das war, hatte sie gesehen. Nora zog Virgenie am Arm aus der Menge raus. ,,Meinst du das waren...?" Sie wagte es nicht auszusprechen. ,,Unsere Pflegeeltern?", fragte Virgenie. Nora nickte. ,,Glaube ich nicht, wieso sollten sie uns so weit und lange suchen? Wir waren ihnen doch gar nicht so wichtig!", überlegte Virgenie. ,,Aber wer sollte sich sonst die Mühe machen bis hierher zu fliegen?", fragte Nora. Virgenie zuckte mit den Schultern. Ihr war unwohl bei der Sache. Alle Sprachen laut durcheinander. Wer konnte das gewesen sein? Vince übernahm das Kommando. ,,Ruhe!", rief er. Mit einem Mal war es still. ,,Ab jetzt übernimmt jede Nacht eine Gruppe, eine Nachtwache! Wir wollen ja nicht, dass sie nachts wieder kommen! Falls sie es auf uns abgesehen haben!" Ein paar nickten und murmelten etwas.
,,Keine Alleingänge weiter weg als bis zum Lager!", sprach er weiter. Nora sah Virgenie vielsagend an. ,,Ich glaube, ich habe dieses Flugzeug schon irgendwo Mal gesehen! Und das würde bedeuten, dass es vielleicht wirklich sie sein könnten..." Virgenie war unschlüssig: ,,Aber das weißt du nicht mit Bestimmtheit?", fragte Virgenie. Nora zuckte mit den Schultern. ,,Wir könnten hier alle in Gefahr bringen ist dir das klar? Sie könnten entdeckt werden, unseret wegen!" Virgenie musste ihr zustimmen. ,,Vielleicht...sollten wir zurückgehen.", sprach Virgenie schließlich das, aus was Nora dachte. Virgenie wusste nicht, wie sie es übers Herz bringen sollte, das alles hier hinter sich zu lassen. Aber die Angst, dass sie Schuld daran sein könnte, dass jemand verletzt werden könnte, siegte. Ihr stiegen Tränen in die Augen bei dem Gedanken, ohne Newt von hier zu verschwinden. Nora legte ihre Hand auf Virgenie's Schulter. ,,Pass auf!", sagte sie schließlich. ,,Ich weiß, dass sie hier ein Berk haben und ich weiß auch wo es steht. Lass uns mit dem von hier verschwinden und schauen, ob unsere Eltern uns suchen. Wenn sie uns nicht suchen kehren wir zurück, aber sollten sie uns suchen gehen wir zu ihnen zurück um Newt und die anderen zu schützen, in Ordnung?", fragte Nora. Virgenie nickte. ,,Gut, das!", sagte Nora. Nun musste Virgenie etwas lachen. Es war so seltsam sich an die neuen Worte von den ganzen Leuten zu gewöhnen. Strunk, Klonk, Neppdepp und all das war ihnen bisher nicht bekannt gewesen! Virgenie sah rüber zu Newt, welcher gerade aufgeregt mit seiner Schwester redete. Sie hoffte so sehr, dass sie zurückkommen würden!
* * *
Als alle eingeschlafen waren, schlichen Nora und Virgenie sich aus dem Zelt. Sie hatten sich Rucksäcke mit Vorräten bepackt. ,,Seltsam!", flüsterte Nora. ,,Ich fühle mich fast so wie damals, als wir von zu Hause ausgerissen sind. Und jetzt wollen wir dorthin zurück!" Virgenie nickte. ,,Komm zum Berk geht es durch den Wald!", flüsterte Nora und zeigte mit dem Finger in die entgegengesetzte Richtung, in der der Hafen lag. ,,Warte mal, weißt du überhaupt wie man so ein Teil fliegt?", fragte Virgenie plötzlich. Nora zuckte mit den Schultern. ,,Wird schon nicht so schwer sein jetzt komm. ,,Warte ich wollte das noch in das Zelt von Newt legen!", flüsterte Virgenie und hielt einen kleinen Brief hoch. ,,Aber beeil dich und lass dich nicht erwischen, ich hab manchmal das Gefühl, dass er unsere Gedanken lesen kann! Das wäre jetzt nicht so gut!", flüsterte Nora. Virgenie nickte und rannte auf leisen Sohlen zum Zelt mit der Nummer 23. Sie atmete tief ein und wollte sich gerade in das Zelt schleichen, als sie einen Stich im Hals spürte. Sie konnte kaum erkennen was es war, weil alles vor ihren Augen begann zu verschwimmen. Eine Person stand neben ihr und sie konnte noch erkennen, dass es nicht Nora war. Danach wurde sie bewusstlos.
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