MinSung (MinhoxJisung)
!Tw!
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,Panik.
Panik überkommt meinen Körper.
Ich dachte ich habe das im Griff, was ich auch hatte.
Ich hatte sie schon länger nicht mehr.
Keine Panikattacke.
Wenn dann nur eine ruhige.
Und jetzt?
Jetzt lieg ich seit Tagen jeden Abend in meinem Bett, kann nicht schlafen, bekomme Panik.
Wieso genau?
Weiß ich nicht.
Ich kann es wirklich nicht sagen.
Es sind plötzlich so viele Gedanken die mich überkommen.
Doch da ist immer etwas, was raussticht.
Ab Morgen muss ich mein Praktikum im Krankenhaus absolvieren.
Denkt man sich nicht wirklich etwas dabei, richtig?
Ich Versuch es mir ständig gut zu reden.
Versuche ständig zu sagen, dass egal was passiert, dass es nur Zehn Wochen sind und ich dann wieder da weg bin.
Doch ich fühl mich nicht bereit.
Ich fühl mich als würde ich ersticken.
Seit Monaten hab ich versucht meine Psyche in den Griff zu bekommen, damit mich dieses Praktikum nicht wieder komplett fertig macht.
Ich musste da schonmal arbeiten, aber auf einer anderen Station..
Ein halben Jahr lang.
Und ich will nicht sagen, dass mir das ein Trauma verpasst hat, aber es hat Spuren hinterlassen.
Spuren, welche noch nicht verheilt sind.
Gedanken, die ich noch nicht aus meinem Kopf bekommen habe.
Dinge, die zu mir gesagt wurden, die noch immer in meinem Kopf hallen.
Und es macht mir Angst.
Ich bin so müde.
Mein Körper ist so müde, will einfach nur schlafen.
Doch lässt mein Kopf keine Ruhe.
Dabei will ich nichts weiter, als einfach schlafen..'
Jisung stoppt beim Schreiben, kratzt sich über die Arme, ehe er seine Hände schüttelt, etwas was er immer tut, wenn er merkt, dass er kurz davor ist zu zittern.
Er hasst es zu zittern, selbst, wenn er alleine ist.
Selbst bei den ganzen Panikattacken die letzten Nächte hat er kaum gezittert.
Er hat nur keine Luft bekommen.
Es hat sogar einige Zeit gedauert, bis er verstanden hat, dass es eine stille Panikattacke ist.
Man muss nicht immer zittern bei einer Panikattacke.
Oder weinen.
Nein.
Es gibt auch sowas wie stille Panikattacken.
Tief atmet der Blauhaarige aus, nahm erneut den Stift und fing wieder mit Schreiben an
,Ich weiß, dass ich mich nicht so fertig machen sollte deswegen, das wird mir auch oft genug gesagt.
Oder, dass es eh nicht lange sei.
Doch für mich sind sie lang.
Diese zehn Wochen werden mir mehr Lebensenergie ziehen als das ganze soziale die letzten 3 oder 4 Monate.
Und davon bin ich schon absolut fertig.
Vielleicht denke ich auch das alles zu negativ.
Vielleicht wird es doch nicht so schlecht und am Ende wird alles gut.
Jedoch sagen die Erfahrungen da was anderes..
Das was da abgeht, Ist nicht normal.
Das was da abgeht, pack ich nicht.
Ich will da nicht hin.
Ich würde alles lieber machen, als wieder in dieses Krankenhaus.
Klingt das krank?
Wahrscheinlich schon.
Aber noch kranker ist, dass ich momentan sogar mit Suizidgedanken zu kämpfen habe und das nur wegen diesem Krankenhaus und weil ich da nicht hin will.
Krank, richtig?
Ich weiß, dass ich das niemals tun würde, aber diese Gedanken bringen mich um.
Sie machen mich fertig.
Und das schlimmste?
Sie hatten damals schon immer auf meine Narben auf dem Arm geschaut..
Ganz offensichtlich!
Als würden sie mich ausmachen, aber das machen sie nicht!
Und jetzt?..
Jetzt habe ich eine, die noch offensichtlicher ist am Arm..
Sie werden doch so drauf starren..
Und ich darf nicht mal eine Jacke anziehen!
Dabei ist es so kalt.
Wir dürfen nämlich nicht mal unsere Privatkleidung drüber oder drunter ziehen.
Und von dort bekommen wir keine Jacke.
Das heißt mir kann jeder durchgehend auf die Arme starren.
Als wäre ich ein Ausstellungsstück in irgend einem Museum..
Ich hoffe wirklich zutiefst, dass sie mich nicht darauf ansprechen..
Ich will nicht das psychisch Instabile Stück sein.
Als Azubi wird man so schon schlecht genug behandelt..
Und dann bist du mich anders?
Hast gefärbte Haare.
Piercings.
Narben.
Oh.
Dann bist du gleich in einer Schublade.
Ich hab so Angst da hinzugehen.
Und wenn das die Nacht so läuft wie die letzten, werde ich vielleicht 2 oder drei Stunden Schlaf bekommen, wenn überhaupt..
Und dann acht Stunden durchgehend stehen.
Und ja, durchgehend.
Wir dürfen uns die komplette Zeit nicht setzen, weil es ein schlechtes Licht auf uns rückt.
Ich hab so Angst..
Angst dieses Praktikum nicht zu überleben.
Nicht körperlich, sondern psychisch.
Ich werde wieder so scheiße zu Menschen sein..
Sie von mir stoßen.
Und sie können nichts tun.
Ich weiß nicht mal wie ich es nebenbei zur Fahrschule und zum Gym schaffen soll.
Ich bin so müde.
Müde von den Gedanken.
Müde von den Panikattacken.
Müde von sozialen Leben.'
Jisung legte seinen Kopf in Nacken, als sich Tränen in seinen Augen sammeln.
Er will nämlich nicht weinen.
Nicht diesmal.
Sogar schon länger.
Jedesmal, wenn er kurz davor ist, legt er seinen Kopf in Nacken.
Ein Glück, dass das noch keiner mitbekommen hat.
,Nur gut, dass das hier nie jemand lesen wird, sonst würde die Person mich ja gleich als verrückt erklären..
Ein Junge der nur Zehn Wochen im Krankenhaus arbeiten muss und mit Suizidgedanken kämpft, nur, wegen einem Praktikum.
Jetzt wo ich das so komplett aufschreibe..
Klingt schon ziemlich armselig.
Wahrscheinlich bin ich es auch.
Naja, nevermind.
Reicht jetzt auch'
Jisung legte seinen Stift weg, zerknüllt das Blatt Papier und verbrannte es, um sicher zu gehen, dass das auch nie jemand lesen wird.
Es soll keiner lesen.
Sonst denken noch mehr, dass es ihm nicht gut geht und glauben ihm nicht mehr, wenn er das sagt.
Dabei ist es oftmals so.
Nur zur Zeit abends nicht, wenn er alleine ist.
Er hat keine Kraft irgendwem zu schreiben, oh sie Zeit haben, damit er nicht alleine ist.
Eigentlich hat er auch keine Lust mehr auf das soziale, doch gleichzeitig braucht er es, ganz dringend.
Sonst dreht er durch.
Oder baut Mist, was er im Nachhinein bereut.
Eins ist es immer.
Als das Handy des Blauhaarige aufleuchtet schaut er drauf, lächelte leicht.
Minho hat ihm geschrieben.
,Wenn's nicht geht, dann nimm ein paar Dinge und kill die alle einfach'
,Ich würde dir Alibi geben'
Leise lacht Jisung kurz auf, atmet nochmal tief durch, ehe er ihm antwortet.
Auch, wenn er weiß, dass Minho oftmals überfordert ist und nicht weiß, was er auf einiges antworten soll, bringt er ihm trotzdem mit dem größten Bullshit zum lachen..
Und dafür ist er ihm wirklich dankbar..
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