Ich vermisse dich.
Ich vermisse deine Art.
Dein Lachen.
Dein Lächeln.
Deine Arme um meiner Taille, als wir uns umarmten, weil du einfach so ein Zwerg bist.
Damals noch mein Zwerg..
Dein Duft.
Deine Augen..
Gott du hast wunderschöne Augen.
Augen, in die ich mich jedes mal neu verliebt habe, wenn ich sie erblicken durfte.
Ich vermisse deine Leidenschaft, vor allem Boylove's gegenüber.
Das Strahlen in deinen Augen, was ich mir vorgestellt habe, immer, wenn du über das geredet hast, was dich wirklich richtig glücklich macht.
Ich vermisse dich, Chan.
Ich vermisse einfach alles an dir.
Doch was eine Art vermissen?
Vermisse ich wirklich dich oder vermisse ich das was wir hatten, unsere Erinnerungen und das Gefühl, was du mir gegeben hattest?
Wie entscheidet man eigentlich darunter?
Woher weiß man welche Art von vermissen man gerade empfindet?
Wer soll uns dabei helfen es überhaupt rauszufinden?
Keiner kann mir dabei helfen dies herauszufinden, denn keiner denkt oder fühlt, was ich tu.
Doch es frustriert.
Es frustriert, sowas selber nicht wissen zu können.
Wahrscheinlich sogar niemals herausfinden zu können.
Doch hab ich es verstanden.
Egal was ich mache.
Egal, wie ich dir versuche zu zeigen, dass ich dich vermisse, auf dich warte, bis du bereit bist Kontakt zu haben.
Egal wie ich dir versuche zu zeigen, dass egal wie viel Zeit vergeht, ich immer auf eine Nachricht von dir warten werde, es ist falsch.
Falsch.
Selbstsüchtig.
Dumm.
Toxisch
Manipulativ.
Das und nicht mehr ist es.
Ich hab vergessen, dass dir das vielleicht auch nicht hilft, sondern dich wieder zurück stößt.
Und das ist das letzte was ich wollte.
Ich hab es akzeptiert, Chan.
Wahrscheinlich wird das mit uns nie wieder etwas.
Weder Kontakt.
Noch Freunde.
Noch mehr.
Ich hab es verstanden.
Und es ist okay.
Wie ich immer sagte..
Das einzige was ich wollte ist, dass du glücklich bist und es dir irgendwann so gut geht, wie du es verdienst hast.
Und wenn das ohne mich ist..
Dann ist auch das okay.
Ich will nicht lügen, natürlich tut es weh.
Mehr, als ich jemals zugeben würde.
Natürlich denke ich jeden Tag an dich und natürlich gehe ich jeden Tag auf jegliche Apps, nur um zu schauen ob du was von dir preis gegeben hast.
Denn ich sorge mich immernoch um dich.
Und das wird auch immer so bleiben.
Du bist und bleibst in meinem Herzen verankert.
Denn egal wen ich kennenlerne..
der einzige den ich im Kopf habe bist du.
Das wird wahrscheinlich auch immer so bleiben, doch das ist mir egal..
Hab aufgegeben dagegen anzukämpfen.

Minho legt den Stift weg, drehte sein Handgelenk, denn dieses schmerzt vom ganzen aufschreiben, während er aus seinem Fenster sah.
Heute war Blumenmond.
Es sah wunderschön aus..
Ungewollt schweifen seine Gedanken wieder zu seinem Ex Freund.
Ob dieser auch an ihn denken muss, wenn er den Himmel ansieht?
Er seufzte leise, fuhr sich durchs Gesicht.
Ehrlich gesagt hatte er selber keine genaue Antwort darauf, wieso der Kontakt von einem auf den anderen Tag weg war..
Vielleicht war es einfach falsch von ihm seine schlechte Psyche an dem Tag an genau diesem Menschen auszulassen..
Ausgerechnet diesem Menschen gezeigt zu haben, dass es ihm nicht gut geht.
Doch wer konnte es Chan schon verübeln nach den kalten Nachrichten sich selbst zurück zuziehen.
Minho hätte mehr kämpfen sollen.
So, wie er es immer gesagt hat.
Doch hat er Angst.
Angst, dass er dem älteren damit nur schadet, aber scheinbar..
war genau dies der Fall.. als er versucht hatte, Chan mitzuteilen, dass egal wie viel Zeit vergeht, er immer da sein wird und auf seine Nachricht wartet.
Doch es war falsch.
Und das ist ihm jetzt bewusst, denkt er jedenfalls..
Am liebsten hätte er Chan jeden Tag geschrieben, doch er hatte keine Kraft, war entweder am schlafen oder lernen, wollte sich mit allen möglichen Dingen ablenken.
Und dann verging die Zeit...
Und es kam ihm immer falscher vor Chan zu schreiben, wenn dieser dafür gerade keine Kraft hatte..
Immerhin wollte Minho den Australier auch nicht bedrängen..

Minho schnappt sich sein Stift wieder, seufzte leise und schrieb einfach erneut los.

Ich war egoistisch.
Mit den ganzen Beiträgen und alles.
Das war falsch, das weiß ich jetzt selber.
Es tut mir leid.
Es tut mir leid nicht an dich gedacht zu haben.
Es tut mir leid nicht mehr auf dich eingegangen zu sein..
Es tut mir leid, dass ich manche Dinge nicht in die Tat umgesetzt habe.
Weißt du..
Ich war mal kurz davor zu dir zu fahren..
einfach so..
ganz random vor deiner Tür zu stehen..
Doch dies hat mir jemand abgeraten..
Zusätzlich hatte ich Angst..
Ja, ich hatte Angst..
Angst, dass du dich dann gedrängt fühlst mir wieder schreiben zu müssen..
und das ist das letzte was ich wollte.
Also hab ich es nicht getan..
Dennoch gehen mir keine Sekunde die ‚Was wäre wenn' Fragen aus dem Kopf..
Doch ich denke, dass kennst du..
Ich bin auch kurz davor dir an deinem Geburtstag zu schreiben..
Doch auch das find ich irgendwie falsch..
Du magst den Tag so schon nicht..
Ich will ihn dir nicht noch mehr vermiesen..

Erneut legt Minho den Stift weg, seufzte leise, zerknüllte das Papier und warf dieses dann in den Mülleimer.
Da den Müll keiner lesen soll, schmeißt er alles, was auch nur ansatzweise mit seiner inneren Welt, seiner Gefühlswelt und seinen Gedanken zutun hat, direkt weg.
Denn keiner muss wissen was in ihm abgeht.
Keiner soll es wissen.
Was sagen ihm immer wieder so viele?
‚du bist so unglaublich stark, wirklich. Du hast schon so viel alleine geschafft. Ich bin stolz auf dich'
Und genau dieses Bild will er aufrecht erhalten.
Denn genau das ist er.
Stark.
Er braucht niemanden zum reden um klar zu kommen.
Er hat es schon immer alleine hinbekommen und wird es auch weiterhin alleine hinbekommen.
Und wenn er irgendwann alleine dasteht, weil alle meinen er hätte sich ,verändert' und sei kalt..
Dann ist auch das ihm egal.
Sollen sie gehen.

Minho sah zum Mülleimer, ehe er leise murmelt
,,Bald hab ich Geburtstag.. und dann werd ich das Versprechen, dass du unter meiner Haut landest, wahr machen"