💕Special💕Red Redemption (Hyunchan)

Hey meine liebsten Stays. Wie ihr sehen könnt, kommt heute das lang angekündigte Special. Sozusagen als kleine Feuerprobe für eure unzüchtigen Gedanken. Ich glaube ich muss euch nicht sagen, dass dieses Kapitel detaillierten Smut enthalten wird... das war jedem klar. Wer von euch doch gern mental mehr auf die folgenden Zeilen gefasst sein will, hier die Liste mit den Kinks

light BDSM: Bondage, Dominanz, Masochismus ✅
Praising ✅
Choking ✅✅✅

Nur nochmal zum Verständnis. Das hier ist Fiktion. Alles was die handelnden Personen sagen oder tun, bedeutet nicht, dass ich deren Meinung teile,  das so richtig ist oder ich denke, dass die echten Personen so handeln würden. Es dient in jedem Fall nur der Geschichte und der Atmosphäre, die ich vermitteln möchte. 

Dann wünsche ich euch jetzt noch einen tollen Ostermontag und hoffe, dass ihr euren Vorrat an Holy Water nach den letzten Ausschweifungen wieder aufgefüllt habt. Macht es euch gemütlich und stellt sicher, dass euch niemand über die Schulter schauen kann. Möglicherweise werdet ihr auch feststellen, dass ich mit der Länge dieses "Oneshots" leicht eskaliert bin 🤣also plant etwas mehr Zeit ein. Sind nur 17400 Worte... 

Für die ganz Wilden unter euch, habe ich noch eine kleine Challenge. Ihr dürft mitraten, welcher zweite Song neben Red Lights mich inspiriert hat. Der Titel liefert möglicherweise einen Hinweis und auch die Szene im Tanzsaal könnte hilfreich sein. 😜 Die Auflösung gibt es im nächsten Kapitel. 

I love you so much STAY. 💕

------------------

Chans Pov:

Nach einem herzhaften Gähnen und einem kurzen Reiben meiner Augen wagte ich fast schon zögernd einen Blick zu der Zeitanzeige auf dem Bildschirm direkt vor mir und seufzte.

Verdammt. Es war schon drei Uhr. Ich sollte definitiv zurück zum Dorm und wenigsten versuchen, ein wenig Schlaf zu finden. Ich musste dringend etwas Ruhe bekommen und neue Energie tanken.

Diesen Satz sagte ich mir gute zehn Minuten später erneut, als ich für eine gefühlte Minute lediglich vor mich hinstarrte und nichts mehr Sinnvolles zustande brachte. Diesmal deutlich energischer speicherte ich die Dokumente und Dateien, die ich gerade noch bearbeitet hatte, schloss alle Anwendungen und klickte dann auf den erlösenden Knopf.

Aus.

Meine Augen schlossen sich, ob aus Müdigkeit oder einfach so. Ich wusste es nicht. Anders als sonst wurde es nicht einfach nur dunkel. Ein seltsames rotes Flackern erschien vor meinem inneren Lid und rasch riss ich meine Augen wieder auf, drückte mich aus dem Stuhl nach oben und blinzelte verwirrt. Verunsichert über meinen geistigen Zustand und meine Zurechnungsfähigkeit packte ich meine Sachen zusammen, zog mir den Pulli über und überprüfte mein Handy auf neuen Nachrichten.

Nichts.

Es war ja auch schon spät. Hoffentlich schliefen die anderen wenigstens schon, dann musste ich mir auch nicht noch darum Sorgen machen. Langsam schlurfte ich über den Gang und drückte den kleinen Knopf, um den Fahrstuhl zu rufen. Sogleich konnte ich sehen, wie die Anzeige jetzt in einem strahlenden Rot aufleuchtete und mir signalisierte, dass ich nicht mehr lange warten musste.

Endlich öffneten sich die metallenen Türen des Aufzuges und ich trat ein. Routiniert tippte ich auf den kleinen Knopf mit dem Aufdruck E für Erdgeschoss und konnte aufs Neue beobachten, wie der Buchstabe sich rot färbte. Wieder blinzelte ich und versuchte nicht weiter hinzusehen.

Warum mich ausgerechnet diese Farbe in den letzten Tagen, möglicherweise sogar Wochen zu verfolgen schien, wusste ich nicht. Es kümmerte mich auch nur mäßig, bis auf einmal der Fahrstuhl stoppte und ein leises Ping hören ließ. Schlaftrunken sah ich auf und merkte schnell, dass ich noch nicht auf der gewünschten Etage angelangt war. Dafür jedoch war ich auf der Ebene, wo sich unsere Tanzstudios befanden und als sich die Türen langsam und lautlos zur Seite schoben, hörte ich ganz leise Musik, die mich stark an einen unserer Songs erinnerte.

Verwirrt stand ich noch immer im Aufzug, sah auf den Bereich direkt vor dem Lift und stellte fest, dass niemand davor wartete und auch niemand eingestiegen war.

Hatte ich aus Versehen eine zweite Taste gedrückt?

Ich verharrte in meiner Position, lehnte mich sogar leicht gegen das kühle Metall und wartete darauf, dass sich die Aufzugtüren wieder schließen würden. Gefühlt verstrich eine halbe Minute, doch nichts bewegte sich. Entnervt drückte ich auf die Taste zum Erdgeschoss und starrte frustriert auf die rot leuchtende Anzeige. Doch noch immer schlossen sich die Türen nicht.

Missmutig stieß ich mich von der Wand ab, trat aus dem Aufzug und lief den Gang entlang. Sogleich wurde die Musik lauter und ich fragte mich wirklich, wer so spät noch probte. Mit einem herzhaften Gähnen blieb ich stehen, orientierte mich aus welchem Raum die Klänge stammten und ging dann eher zögerlich auf eine der Türen zu.

Es schien mir zwar unpassend, denjenigen zu stören, doch die unchristliche Zeit zu der am besten keiner meiner Dongsaengs noch wach sein sollte, ließen mich instinktiv handeln. Also legte ich die Hand auf die Klinke und drückte diese vorsichtig hinab. Die Tür schwang nach innen auf, erst nur einen kleinen Spalt, dann öffnete sie sich weiter.

Sekundenlang traute ich meinem Blick nicht und rieb mir über die wahrscheinlich leicht geschwollenen und müden Augen. Doch das dämmrige rote Licht verschwand nicht. Es blieb und setzte sich nur umso hartnäckiger auf meiner Netzhaut fest.

Zunächst glaubte ich, dass niemand hier wäre, da keine Person im Raum stand und tanzte. Dennoch sprach die Musik gegen diese Theorie. Das nächste was ich erkannte, war eine dunkel gekleidete Gestalt, die auf dem Boden lag und ihre Arme ausgebreitet hatte. Sie lag reglos da und ein ungutes Gefühl überkam mich.

Selbst in dem schummrigen Licht erkannte ich Hyunjin genau. Allein seine lange, schlanke Erscheinung war markant genug. Schon im nächsten Augenblick drängte sich neben der Müdigkeit die Sorge an die Oberfläche und ich stolperte in den Raum, wollte schon auf den Jungen zustürzen, als dieser mit einem sanften Lächeln die Augen öffnete und seinen Kopf zu mir drehte.

„Chan."

Das war das einzige Wort, das seine vollen Lippen verließ. Noch immer rappelte er sich nicht auf, blieb einfach an Ort und Stelle und musterte mich unter halb geschlossenen Lidern.

„Ist alles ok bei dir, Hyunjin?", fragte ich mit kratziger Stimme und trat näher zu ihm, um ihn genauer betrachten zu können. Doch auch aus der Nähe konnte ich nichts erkennen, das mir Grund zur Sorge geben sollte.

Noch immer drang die Musik zu uns herüber und ich legte minimal den Kopf schief. Ich hörte meine eigene Stimme, die sich schließlich mit der des Visuals mischte und melodisch und dennoch dominant den Refrain sang.

„Alles bestens Chan", antwortete mir Hyunjin nun und zog die Beine an den Körper, stellte sie auf und verharrte in dieser Position, bevor er sie wieder streckte, sich elegant auf die Seite rollte und sich dann erhob. Seine Zungenspitze glitt über seine Unterlippe und mit schnellen, zielstrebigen Schritten trat er auf mich zu.

„Du hast wieder so lang gearbeitet." Stellte er fest und einen Moment lang glaubte ich sowas wie Unmut aus seiner Stimme zu hören, doch dann wandte sich der Visual um, lief zur Anlage und drehte die Musik kontinuierlich leiser. Sanft verklangen unsere Stimmen und ließen eine schwere Stille zurück, die mir auf einen Schlag unangenehm wurde.

„Warum bist du noch nicht zurück im Dorm? Du solltest dich ausruhen und genug Schlaf bekommen." Meine Stimme klang in meinen eigenen Ohren viel zu streng und ich sah zu, wie sich der Visual langsam zu mir drehte und mir ein bezauberndes Lächeln schenkte.

„Ich wollte noch ein bisschen üben. Und dann habe ich über diesem Song einfach die Zeit vergessen", drangen seine Worte beinahe um Verzeihung bittend an mein Ohr. Doch ein zweiter, kaum wahrnehmbarer Unterton schwang mit, gefährlich und dennoch nicht markant genug um mein benebeltes Gehirn zu erreichen. „Für die Aufnahmen soll doch alles perfekt laufen", fügte er hinzu, während er nach seiner Tasche griff und dann mit langen Schritten dicht vor mich trat.

Kurz schreckte ich wieder aus meinem Dämmerschlaf, da er mir plötzlich so nahe war. Noch bevor ich reagieren konnte, griff er nach meiner Hand, schloss seine Finger erstaunlich fest um meine und zog mich mit sich.

„Komm schon Channie, du musst dich ausruhen. Ich bringe dich nach Hause."

Wie von selbst folgte ich ihm, sah auf seine Hand, die die meine immer noch ungewöhnlich besitzergreifend umschlungen hielt und lief mit ihm den Gang zum Fahrstuhl entlang.

„Ich glaube, wir müssen die Treppe nehmen", murmelte ich leise. „Vorhin hat der Fahrstuhl auf dieser Etage gehalten und sich dann nicht mehr vom Fleck bewegt."

Erst als sich der Junge mit den schwarz gefärbten Haaren mit einem amüsierten kleinen Lächeln in meine Richtung drehte, bemerkte ich, dass ich gerade wie ein kleines Kind über diese Tatsache geschmollt hatte. Doch ich schob es direkt auf die späte Stunde und mein nicht mehr arbeitendes Gehirn.

„Du bist süß, wenn du müde bist. Aber wir sollten es trotzdem nochmal mit dem Aufzug probieren." Der zweite Satz kam beinahe hastig über Hyunjins Lippen, so als wolle er den ersten Satz damit ungesagt machen. Doch jetzt starrte ich ihn erst recht an und wunderte mich über diese Aussage. Normalerweise warfen wir nicht unbedingt mit solchen Zuneigungsbekundungen um uns, wenn wir nicht vor laufender Kamera unser Aegyo zum Besten gaben. Dennoch nahm ich sein Kompliment hin und trat mit ihm zum Fahrstuhl. Der Visual tippte auf den Knopf. Das kleine rote Licht glomm auf und einige Sekunden später schoben sich die Türen geräuschlos auf.

„Na dann..." Behutsam zog mich der Größere in die Aufzugkabine und ließ dann meine Hand los. Momentan war ich so müde, dass ich wohl im Stehen hätte einschlafen können. Deshalb tapste ich zur Wand, lehnte meine Schulter gegen das kalte Metall und konnte gerade noch so beobachten, wie sich die Türen schlossen und sich dieser launische Aufzug nun gemächlich in Bewegung setzte.

Zumindest für einen winzig kleinen Moment wollte ich die Augen schließen, als ich plötzlich ein gemurmeltes „Ach, scheiß drauf" hörte und dann in eine warme Umarmung gezogen wurde. Mein Kopf wurde von Hyunjins Hand vorsichtig aber bestimmt an seine Schulter gedrückt und sein anderer Arm schlang sich eng um meine Taille.

„Ruh dich aus Chan."

Das waren die beruhigendsten Worte, die ich seit langem gehört hatte und sogleich nahm ich einen tiefen Atemzug, sog den Duft nach Parfum und leicht verschwitztem Stoff ein und ließ mich in die Umarmung sinken.

Nicht mal das leise Ping, das verkündete, dass wir dort angelangt waren wo wir hinwollten, nahm ich wirklich wahr. Erst als sich eine warme, weiche Hand über meiner Wange schob und meinen Kopf zärtlich anhob, wusste ich, dass mein Augenblick der Erholung fürs Erste vorbei war. Doch statt sich von mir zu lösen und aus dem Fahrstuhl zu treten, hob Hyunjin mein Kinn an.

Und dann passierte etwas, das mich vollkommen unvorbereitet traf.

Samtig weiche Lippen legten sich auf meine und streiften die trockene Haut lediglich hauchzart. Wie eine Feder, die nur einen Sekundenbruchteil meine Lippen berührte und dann war es auch schon wieder vorbei.

Der Visual strich mit dem Daumen über meine Wange, entfernte sich dann von mir und trat aus dem Aufzug. Er drehte sich nicht nochmal um, sondern schritt selbstsicher auf den Ausgang zu und ich sah ihm nach.

Hatte ich mir das gerade eingebildet? War ich schon so übermüdet, dass ich nicht mal mehr meinem Verstand trauen konnte?

Ich führte meine Finger zu meinen Lippen, strich flüchtig über diese und versuchte einen Unterschied festzustellen. Doch da war keiner. Also schüttelte ich meine wirren Gedanken ab und tapste Hyunjin dann eilig hinterher. Dieser öffnete nun die verglaste Tür und hielt sie wie selbstverständlich für mich auf. Gerade als ich an ihm vorbei nach draußen schlüpfte, trafen sich unsere Blicke und zu meiner grenzenlosen Verwirrung sah ich nichts als ein müdes Lächeln.

„Lass uns den Bus nehmen. Das geht am schnellsten." Ich hatte nicht einmal realisiert, dass Hyunjin sein Handy gezückt hatte, um wohl die beste Verbindung zu finden. Deshalb nickte ich einfach und lief neben ihm her. Auch jetzt konnte ich keine Anzeichen dafür feststellen, dass der Kuss oder zumindest die Andeutung eines Kusses tatsächlich passiert war. Viel eher zweifelte ich schon wieder an mir selbst und blinzelte verlegen, um einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen.

Sollte ich ihn darauf ansprechen? Sollte ich nachfragen, ob ich mir das nicht nur eingebildet hatte? Aber was wäre wenn es gar nicht so passiert ist? Dann hält er mich sicher für verrückt oder glaubt, dass ich etwas von ihm will.

Ohne das ich es kontrollieren konnte, scannten meine Augen seinen Körper, betrachteten seine geschmeidigen Bewegungen, die schlanke, anmutige Gestalt. Selbst ich musste mir in diesem Stadium meiner geistigen Umnachtung eingestehen, dass Hyunjin eine Schönheit war.

So zart und fragil wie eine Blume in einem Meer aus Dornenbüschen. Auch wenn er in letzter Zeit häufig so abgeklärt und erwachsen auftrat, so kannte ich doch den zerbrechlichen Kern dieses wundersamen Wesens.

Aber was wäre eigentlich wenn dieser Kuss stattgefunden hatte und mein Geist mir doch keinen Streich gespielt hatte? War er mir dann nicht eine Erklärung schuldig? Was bedeutete das dann für uns?

Ich war so in Gedanken gewesen dass ich nicht einmal merkte, dass Hyunjin erneut stehengeblieben war. Eher sanft stieß ich gegen ihn und hielt ihn dann doch irgendwie noch fest, als er einen Schritt nach vorn stolperte.

„Tut mir leid."

„Kein Problem." Er drehte sich wieder zu mir und erst jetzt wurde mir klar, dass wir im dämmrigen Licht einer Bushaltestelle standen und sehr wahrscheinlich auf einen der Busse warteten. Die bunte Reklameschrift in den Schaufenstern ließen unser Umfeld wenigstens nicht ganz dunkel zurück und ab und an fuhr auch noch ein Auto die Straße entlang.

„Komm her Channie. Du kannst dich gern wieder an mich lehnen", bot er mir freigiebig an und es erschien mir wirklich sehr verlockend mich wieder in seine Arme zu kuscheln. Ich tapste mit zwei kleinen Schritten näher und wollte gerade meinen Oberkörper gegen seinen lehnen, als mir wieder einfiel was vorhin im Aufzug passiert war. Doch bevor etwas über meine Lippen kam, traf uns das helle Scheinwerferlicht und Hyunjin zog mich am Arm mit sich zur Bordsteinkante.

„Den müssen wir nehmen." Ich nickte zustimmend, stieg nach ihm in den Bus und spürte die angenehme Wärme, die sich im Gegensatz zu dem unerwartet kühlen Wind deutlich besser anfühlte. Dann legten sich zwei Hände auf meine Schultern und ich wurde auf eine Sitzbank hinabgedrückt, bevor sich Hyunjin dicht neben mir platzierte und sich dann seinem Handy widmete.

Wie selbstverständlich lehnte ich meine Stirn gegen die kühle Fensterscheibe und hätte nur zu gern ein wenig Ruhe gefunden. Selbst jetzt war ich noch schrecklich müde aber gleichzeitig ließ mich der Gedanke an die Szene im Aufzug nicht ganz los. Sobald ich die Augen doch schloss, sah ich sein engelsgleiches Gesicht wieder dicht vor mir und konnte beinahe seine Lippen auf meinen fühlen. Dennoch schien eine Art roter Schleier über dieser Erinnerung zu liegen. So als könne man ihr nicht ganz trauen, als wäre es lediglich eine Fantasie gewesen, die niemals Realität werden konnte. Und das sollte sie auch gar nicht oder?

„Wir müssen gleich aussteigen." Hyunjin hatte mich zärtlich angetippt und ich öffnete schwerfällig meine Augen und merkte, wie der Bus bereits sanft bremste, um die Haltestelle anzupeilen. Also stemmte ich mich vom Sitz nach oben und kam eher tapsig zum Stehen.

Mein Begleiter schien zu merken, dass mich die Müdigkeit fest im Griff hatte und deshalb schob sich seine Hand bereits zum zweiten Mal in dieser Nacht in meine und dirigierte mich behutsam in Richtung Ausgang. Aber selbst als wir wieder auf dem Bürgersteig waren, ließ er sie nicht los. Es wirkte eher so, als würde er mir nicht ganz zutrauen, allein nach Hause zu finden. Deshalb gab er den Weg vor und schneller als es mir in meinem Zustand möglich sein sollten, standen wir bereits vor unserem Wohnkomplex, dann unten vor dem Aufzug und plötzlich schlug mein Herz wieder schneller.

Der Aufzug.

Würde sich die Szene von vorhin wiederholen? Nein, schließlich wäre das schon ein zu krasser Zufall. Sicher war es nicht einmal real gewesen.

So versunken in meinen Gedanken hatte ich fester nach der weichen Hand gegriffen und als wir nun Seite an Seite in den Fahrstuhl traten, wurde die Stimmung mit einem Schlag vollkommen anders. Sie war wieder so spannungsgeladen. Die Luft schien wärmer zu werden und Hyunjins Haltung änderte sich ebenso. Er schien neben mir nun aufzuragen wie eine gertenschlanke Birke in einem Orkan. Nichts erinnerte gerade an seine sonst so spielerische, ja fast schon kindlich sonnigen Art. Ganz im Gegenteil, sein Körper strahlte mit jeder Faser Selbstbewusstsein aus.

Er sagte nichts, stand einfach nur neben mir und auf einmal drängte er mich zurück gegen die Wand, drückte sich geschmeidig gegen mich und war so dicht vor mir, dass sich meine Augen weiteten.

„Hyunjin... was tust du da?", murmelte ich verwundert und blinzelte nochmal als er sich weiter zu mir nach vorn beugte und es erneut so aussah, als wolle er mich jeden Moment küssen. Doch stattdessen wandte er seinen Blick dem Anzeigepanel der Etagen zu und hob dann seine Hand. Zielgenau drückte er mit seinem Zeigefinger den Knopf für unsere Etage und drehte seinen Kopf dann in meine Richtung, während seine Stimme samtig weich an mein Ohr drang.

„Alles gut, ich tue dir nichts", raunte er leise und streifte dabei mit seinen Lippen mein Ohr. Doch als wäre es der reine Zufall, zog er sich wieder zurück, gab mich frei und drehte sich dann der Tür zu. Er beachtete mich nicht weiter und tippte leicht mit dem Fuß auf, während er darauf wartete dass wir oben ankamen.

Sobald sich die Türen geräuschlos zur Seite schoben, trat er aus der Aufzugkabine und lief in Richtung Apartment. Er schloss auf und hielt mir erneut zuvorkommend die Tür auf. Ich beeilte mich und betrat unseren Dorm. Ich hörte viel eher wie die Tür hinter mir abgeschlossen wurde und dann spürte ich, wie sich Hyunjin an mir vorbeischob, um schnurstracks zu seinem Zimmer zu gehen.

„Hyunjin?" Mir war nicht einmal bewusst, warum genau ich ihn nochmal ansprach, doch sogleich hielt er inne, blieb kurz mit dem Rücken zu mir stehen und drehte sich langsam zu mir.

„Schlaf gut Channie. Du solltest dir mal wieder eine Pause gönnen... sonst bringe ich dich dazu." Mit diesen Worten verschwand der hübsche Dunkelhaarige dann in seinem Zimmer und ließ mich allein im Flur zurück. Rasch streifte ich mir die Schuhe von den Füßen, taumelte schlaftrunken zu meinem Raum und zog mir Hose und Pullover noch im Durchqueren des Zimmers aus. Nur in Unterhose ließ ich mich auf mein gemütliches Bett sinken und wickelte mich in meine Decke. Sogleich wurden meine Augenlider noch schwerer und wenige Sekunden später sah ich nur noch einen sanften roten Lichtschein, der mich bis in meine Träume verfolgte.

.................

Die nächsten Tage waren viel zu stressig, um mich wirklich nochmal an die Begebenheiten aus jener Nacht zu erinnern. Vielleicht verdrängte ich sie auch selbst und redete mir gekonnt ein, all die verwirrenden Gefühle und Begebenheiten wären meiner blühenden Fantasie entsprungen.

Doch ein Rest des Zweifels blieb und schlussendlich führten all diese kleinen Details, die mir noch sonderbar und schleierhaft im Gedächtnis geblieben waren dazu, dass ich jetzt genau hier stand. Mitten in unserem Trainingsraum und auf Hyunjin wartete.

Heute war die letzte Gelegenheit für unseren neuen Song zu trainieren, in den wir beide so viel Arbeit gesteckt hatten.

Red Lights... ein durchaus passender Titel. Auch wenn er mir in den letzten Tagen in der Realität mehr Kopfschmerzen verursacht hatte als mir lieb war. Aber die Mühe und alle Strapazen würden sich lohnen.

Hyunjin und ich würden sicherlich den ganzen Nachmittag üben und vielleicht auch einen Teil des Abend damit verbringen, jeden noch so kleinen Fehler auszumerzen. Denn schon morgen würden wir das MV drehen und da kam es nun mal auf alles an. Die Bewegungen mussten passen, wir mussten harmonieren und jeden davon überzeugen, dass wir für diesen Song lebten.

Natürlich hatten wir beide bereits ziemlich genau besprochen wie alles ablaufen würde, hatten es unzählige Male geprobt. Doch gerade die Szenen, wo wir die Bewegungsabläufe des jeweils anderen spiegeln mussten, waren tatsächlich eine kleine Herausforderung. Man musste sich dem anderen gewissermaßen anpassen und seine Tanzgewohnheiten genau kennen. Deswegen hatte ich auch in den letzten Wochen viel deutlicher festgestellt, wie anmutig und weich Hyunjins Bewegungen waren. Sie zu beobachten war fast schon hypnotisch. Sie gingen fließend ineinander über und ließen mich immer wieder staunend zurück. Ich schaffte es auch nicht immer diese Geschmeidigkeit und Anmut in meine Tanzschritte zu bringen. Viel eher neigte ich dazu, mich zu sehr an die Choreo zu klammern und wenig Spielraum für meine persönliche Note zu lassen.

„Wartest du schon lang?"

Rasch sah ich auf und konnte durch den Spiegel zusehen, wie Hyunjin seine Tasche abstellte und dann seine dunkle Mähne mit einem Haargummi zurückband. Seine Augen lagen ebenso auf mir, ließen mich nicht los und kurz erschauderte ich. Sie hielten die selbe Stärke, die selbe Entschlossenheit wie an jenem Abend. Heute war ich jedoch ausgeruht und bei klarem Verstand. Ganz anders als in dieser Nacht und dennoch stieg in mir eine ähnliche Empfindung auf. Eine Mischung aus Verunsicherung und Unwissenheit. Aber ich schüttelte dieses Gefühl ab und stand auf.

„Nein, nicht sehr lang. Lass uns anfangen."

Wie selbstverständlich begann ich meinen Körper zu strecken, mich aufzuwärmen und die Schritte schon im Kopf durchzugehen. Deshalb achtete ich auch wenig auf den jungen Koreaner, der sich mit langsamen Schritten zu meiner rechten Seite bewegte und dabei einen aufmerksamen Blick in Richtung meines Bauches wagte. In letzter Zeit hatte ich es irgendwie zur Gewohnheit werden lassen, knappe Shirts oder Hemden zu tragen und gerade rutschte mein Shirt ziemlich weit nach oben und zeigte einen Teil meines trainierten Bauches. Aber als ich wieder durch den Spiegel zu Hyunjin blickte, konzentrierte sich dieser auf seine eigene Aufwärmübung.

Eine Weile lang sprachen wir kein Wort. Wir verfolgten zwar was der andere tat aber ansonsten wussten wir rein instinktiv, wahrscheinlich durch die gute Vorbereitung, was zu tun war.

Routiniert trat ich dichter zu ihm und sah dann zu, wie er sich nach hinten lehnte. Ich war ihm wohl zu langsam, denn er hob seine Augenbraue und dann schnalzte er missbilligend mit der Zunge. „Stopp. Nicht so. Sieh mich an und orientiere dich an mir. Es soll perfekt aussehen."

Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. „Sorry. Keine Ahnung was los war." Hyunjin winkte ab und startete den Song bereits neu. Fokussiert trat er nach rechts und glitt geschmeidig von einer Tanzhaltung in die nächste. Sein Gesicht sah konzentriert zu dem Spiegel vor uns und doch huschten seine Augen einige Male zu mir.

„Ok, und jetzt nochmal den Part, wo du auf dem Boden liegst", kommentierte er und ich musste ungewollt grinsen.

„Sicher? Jetzt schon?"

Ich wusste nicht, wo diese Worte nun wieder hergekommen waren. Doch offenbar hatte ich sie laut ausgesprochen und nicht nur gedacht. Na toll. Unter halb geschlossenen Lidern blickte er mich direkt an und dann verzogen sich seine plumpen Lippen zu einem Grinsen. Es war jedoch eines von der Sorte, dass einem Angst einflößen konnte. Schwungvoll drehte er seinen Körper zu mir, trat vor mich und dann kam seine Anweisung.

"Auf den Boden Channie~"

Erst glaubte ich, ich hätte mich verhört. Aber schnell wurde mir klar, dass das nicht der Fall sein konnte. Denn seine Augen und seine gesamte Mimik war plötzlich ganz anders. Ich konnte es nicht richtig beschreiben. Irgendwie einfordernd und überzeugend. So als wäre er derjenige, der die Fäden in der Hand hielt und ich war nur die Puppe, die nach seinem Belieben interagierte. Wenn ich es zugeben müsste, schüchterte es mich für den Moment genug ein, um genau das zu tun was er von mir verlangt hatte.

Doch anders als in der Choreo vorgegeben, drehte ich mich nicht auf den Rücken, um ihn dann mit den Armen nach oben drücken zu können, sondern sank nur auf die Knie und sah zu ihm auf.

Zugegeben ich wusste selbst nicht was mich antrieb so zu handeln aber ich blieb in dieser Position und ein warmer Schauer zog sich über meinen Rücken, als Hyunjin einen Schritt näher trat und dann seine langen schlanken Finger durch mein Haar gleiten ließ. Er streichelte so zärtlich hindurch, dass ich mich augenblicklich fragte, warum ich erst jetzt in den Genuss dieser liebevollen Geste kam. Doch noch härter als die zarten Berührungen trafen mich seine nächsten Worte.

"So ein guter Junge."

Mein Atem stockte und meine Augen weiteten sich in Unglauben und Verwirrung. Zugleich traf das warme Gefühl endlich in meinem Magen ein und ich wusste endgültig nicht mehr was hier passierte. Angespannt stieß ich die angehaltene Luft aus, bevor ich mich minimal bewegte, um mich in eine angenehmere Position bringen zu können.

Jedoch hatte ich die Rechnung ohne Hyunjin gemacht. Sobald ich mich auch nur ein Stück zur Seite lehnte, gruben sich seine Finger in mein Haar und zogen leicht schmerzhaft daran.

"Nein. Du bleibst da."

Ein leises Zischen kam über meine Lippen, da ich die raue Behandlung nicht erwartet hatte. Schon gar nicht von Hyunjin und erst recht nicht nach seinen Streicheleinheiten. Eine zweite Emotion stieg in mir auf. Erst fühlte es sich wie Empörung an, doch dann wich es einer Art brodelndem Verlangen, sich beweisen zu wollen. Das konnte aber noch warten. Die Neugierde war geweckt und ich zeigte ein schmales Lächeln, bevor ich antwortete.

"Und was wenn nicht?"

Die Herausforderung schien ihm zu gefallen, denn seine Augen funkelten und seine vollen Lippen verzogen sich zu einem sonnigen Lächeln, dass mir beinahe den Atem raubte. Nun beugte er sich ein wenig nach vorn, eine Hand noch immer in meinen Haaren vergraben, die andere wanderte hinauf zu meiner Wange und dann strich sein Daumen meine Unterlippe entlang.

"Dann muss ich dich leider bestrafen Chan." Noch immer zierte das Lächeln sein Gesicht, doch jetzt war ich mir sicher, dass es mich nur von seinen Worten ablenken sollte.

Wer würde schon vermuten, dass dieser strahlende Engel vor mir jemals an etwas Unmoralisches denken würde, während ich vor ihm kniete. Meine eigenen Lippen weniger als zwanzig Zentimeter von seinem Schritt entfernt...

Fuck. Was zum Teufel dachte ich da? Hatte ich gerade tatsächlich auf seine Hose gestarrt? Ich musste nicht mehr ganz bei Vernunft sein.

Schnell versuchte ich meine Ablenkung zu überspielen und zog die Augenbraue nach oben, befeuchtete meine Lippen und fragte mit einem sarkastischen Unterton.

"Ach echt? Was willst du machen? Mir den Hintern versohlen?"

Hyunjins glockenhelles Lachen hallte durch den Raum und er richtete sich wieder auf. Sogar der Griff in meinen Haaren lockere sich und schließlich tätschelte er mir den Kopf, bevor ihn ein weiteres Lachen förmlich schüttelte.

"Nein. Das ganz sicher nicht."

Nun hatte er wieder zu seriös gewechselt und zwar so schnell, dass es mich verwirrte. Nicht das er das nicht ständig tat, doch momentan ganz besonders. Vielleicht lag es auch an der Position, in der ich mich befand. Eigentlich sollte ich auch erleichtert sein, dass er nicht vorhatte, mich körperlich zu züchtigen.

Also schöpfte ich neues Vertrauen und hob meinen Blick wieder, bis ich ihn ansehen konnte. Ganz kurz leckte ich über meine Lippen und hätte am liebsten gekichert, als die karamellbraunen Augen verlangend funkelten und selbst ich erahnen konnte, was in Hyunjins Kopf vorging. Aber zuerst wollte ich noch etwas loswerden.

"Was willst du dann tun? Mich weiterhin mit Worten und Andeutungen verwirren? Ist das alles?"

Sofort konnte ich erkennen, dass die Provokation einen wunden Punkt getroffen hatte. Denn der schöne Tänzer trat noch näher und dann drückte seine Hand mein Kinn unsanft weiter nach oben. Ein leises Knurren kam von mir als ich mich zunehmend bedrängt fühlte, doch noch unternahm ich auch nichts um ihn zu stoppen.

"Willst du denn mehr Bang Chan?", fragte er drohend und schob dann unvermittelt seinen Daumen zwischen meine Lippen. "Ich habe kein Problem damit, dir das zu geben, was du verdienst..."

Was auch immer er da gerade tat, es funktionierte. Nicht nur die Worte, seine Intonation und der Blick ließen eine seltsam neue Wärme in mir aufsteigen, sondern auch der Finger in meinem Mund machte etwas Komisches mit mir. Es war nicht länger Neugier oder Spiellaune. Nicht mehr der Wunsch ihn bloßzustellen oder den Visual zur Vernunft zu bringen. Jetzt war es eindeutig Lust. Eine alles verzehrende Sehnsucht nach diesem Jungen und dem was er mich fühlen ließ. Selbst wenn ich nicht mal alle Emotionen entschlüsseln konnte, so weckte er sie aus ihrem Tiefschlaf.

Die Erkenntnis brachte mich zum Schmunzeln.

Seit diesem Tag an dem er mich im Aufzug geküsst hatte, dachte ich an ihn. Als hätte er mit dieser simplen Geste meinem Begehren einen eindeutigen Schubs gegeben. Oder war es etwas anderes? Hatte ich es schon eher gespürt?

Meine Hände krampften sich leicht zusammen, als ich an den Abend dachte, an dem wir gemeinsam an den Lyrics zu Red Lights gearbeitet hatten. Wie die Zeilen sich mit seiner Anwesenheit förmlich aus meiner Kugelschreibermine ergossen, als hätte ich nur eine Muse gebraucht, die mich inspiriert.

Nein.

Nicht inspiriert. Jemand, der mich gänzlich für sich einnimmt. Mir die nötige Fantasie zur Verfügung stellt, um ein Meisterwerk zu erschaffen. Ein Werk, was seinesgleichen sucht.

Jemanden, der gleichzeitig aber auch intelligent genug ist, nicht nur seinen Körper in Szene zu setzen, sondern auch seinen Verstand greifbar zu machen. Der Willensstärke und den nötigen Mut besitzt, meine geschriebenen Worte mit den eigenen erotischen Gedanken und dem unausgesprochenen Verlangen zu füllen.

Ich war blind gewesen.

Nicht wirklich blind. Nur lichtete sich der rote Schleier meiner Meinung nach viel zu langsam und es waren nur Bruchstücke meiner Wahrnehmung.

"Hyunjin."

Sein Name hatte sich eher wie ein Gebet angehört und mir war klar, dass ich gerade sehr viel riskierte. Aber ich musste es versuchen. Ich wollte meine eigenen verborgenen Gefühle und Gedanken klar sichtbar machen. Ich wollte sie greifbar haben. Nicht sie sollten mich beeinflussen sondern ich sie. Und dazu brauchte ich diesen unglaublich heißen Jungen vor mir, dessen Augen immer noch gefährlich blitzten.

Ich musste es einfach versuchen. Deshalb befeuchtete ich meine Lippen erneut.

"Rot."

Für einige Sekunden sah Hyunjin perplex zu mir, seine Bewegungen stoppten. Er schien etwas in meinen Augen zu suchen. Doch als er es offenbar nicht fand, verhärtete sich sein Gesichtsausdruck.

"Sicher, dass du es auf die Tour willst?"

Ein bedürftiges Nicken kam als Antwort und zögerlich griff ich nach seinem Hosenbund.

Immer noch war ich erstaunt, dass er mich irgendwie verstanden hatte. Auch wenn ich selbst nicht wusste, was dieses Wort bedeuten sollte. Oder ob es überhaupt etwas Besonderes für ihn war.

Stattdessen öffnete ich die Schlaufe der Trainingshose und streifte sie dann seine Oberschenkel hinab.

Bevor überhaupt der Gedanke aufkam, was zum Henker ich da eigentlich tat, griff ich fest in seinen Schritt und erntete ein gemurmeltes "Fuck" und ein Ziehen an meinen Haaren. Sanft drückte ich meine Finger in den Stoff und knetete die rasch härter werdende Länge des hübschen Tänzers. Ich bekam kaum genug von dem, was ich nun tief in mir fühlen konnte.

Ich war ganz sicher nicht der Typ, der sich mit jedem vergnügte oder ein solches „Zusammentreffen" auf die leichte Schulter nahm. Normalerweise war ich vorsichtig. Wollte die Person kennenlernen und nicht deren Körper beanspruchen ohne zu wissen, dass die Faszination und vielleicht auch Gefühle reziprok waren.

Aber bei Hyunjin gestaltete sich diese Richtlinie als äußerst schwierig. Schließlich kannte ich ihn bereits jahrelang und wusste wie er dachte und handelte. All das führte wahrscheinlich auch gerade dazu, dass mein Körper weniger Scham empfand und ich mich auch nicht wunderte, warum sich das zwischen uns so intim und vertraut anfühlte. Es war, als wüsste ich ganz genau was ich tun musste.

Und deshalb zog ich kurz an dem Bund seiner Boxer und presste dann meine Lippen gegen die weiche Haut genau über seiner Länge. Einmal angefangen konnte ich auch schwerlich wieder aufhören. Also verteilte ich weitere Küsse und knabberte an der zarten Haut, während ich meine Finger unter den dünnen Stoff schob, der mich noch von seinem nackten Anblick trennte und hörte Hyunjins Atem sekundenlang aussetzen. Dann atmete er deutlich schneller weiter und zufrieden mit dieser Tatsache zog ich seine Unterwäsche herab. Entblößte ihn für mich und umfasste dann mit meinen Händen seine Taille.

Jetzt konnte ich auch die empfindliche Haut nahe neben seiner steil aufgerichteten Länge liebkosen und ein freches Grinsen entstand auf meinen Lippen, als der Jüngere leise fluchte und seinen Unterleib gegen meine Lippen drückte. Ich beschloss noch einen Schritt weiter zu gehen und umfasste sein Glied nun mit einer Hand, ließ es probehalber durch meine Finger gleiten und nahm jedes Detail wahr. Seine glatt rasierte Haut, die hervorstechenden Adern und die leicht angeschwollene und rötliche Eichel, die gerade als ich meine Hand quälend langsam auf und ab bewegte ein wenig klare Flüssigkeit verlor.

Dieser Anblick löste heftige Erregung in mir aus. Er ließ den Wunsch entstehen, mehr für ihn zu tun, ihm das zu geben, was er offensichtlich wollte. Und plötzlich schien Hyunjin das selbst aufzufallen.

"Hör auf mich hinzuhalten", forderte er harsch und seine Finger vergruben sich erneut in meinem Haar, zogen daran und mit sanfter Gewalt löste er meine Hand von seiner Länge. „Du hast lange genug damit gewartet... Ich weiß was du bezweckst."

Sein Daume strich erneut über meine Unterlippe und drückte sich dann gegen diese. „Aber jetzt wirst du mir von Nutzen sein. Findest du nicht auch, dass ich das verdient habe?"

Einen Moment lang überlegte ich, ob ich ihm diese Genugtuung lassen sollte oder nicht. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, verschwamm meine Sicht. Rote Fäden zogen sich vor meinem inneren Auge entlang und ich bildete mir ein, Hyunjins Stimme würde sich schon in meine Gedanken schleichen und mit meinem klaren Verstand spielen.

„Mund auf."

Immer noch leicht benebelt tat ich was er verlangte. Meine Lippen teilten sich und mit einer flüchtigen Bewegung leckte ich über meine Unterlippe und streckte ihm dann auch meine Zunge entgegen. Ungeduldig hob ich meinen Blick und konnte die Lust in seinen Augen gespiegelt sehen. Sie war so überwältigend, dass mir ganz heiß wurde und ich ein leises Brummen ausstieß, um zu signalisieren, dass er nun endlich anfangen sollte.

Er grinste überheblich, griff selbst nach seiner Länge und pumpte sie einige Male. Es sah so heiß aus wie er unter seinen eigenen Berührungen erbebte. Aber gleichzeitig war es unbefriedigend, da er mir weiterhin verwehrte etwas zu seiner Luststeigerung beizutragen.

Wie hatte ich in so kurzer Zeit nur so tief sinken können? Warum fühlte ich mich dem Visual nur so ausgeliefert? Warum durfte er das mit mir tun? Wieso erlaubte ich ihm, mich so zu behandeln?

Auch wenn diese Gedanken in mir aufflammten, so wirkte ich der Realität nicht entgegen. Es musste eine Mischung aus Vorfreude und Neugier sein. Und der verborgene Wunsch endlich wieder eine Art von Erlösung zu finden, die meinen Körper gänzlich befriedigen würde. Und ich war mir sicher, dass Hyunjin alles hatte, um mich so richtig fertig zu machen.

„So folgsam... nur für mich." Hyunjin rieb weiter über seine Länge, doch nun zupfte er auch an meinem Haar, sodass ich mich eifrig streckte und freudig summte, als seine Eichel plötzlich gegen meine Zunge prallte. Beinahe begierig wollte ich schon versuchen meine Lippen um seinen Schwanz zu schließen, doch es gelang mir nicht. Etwas verstimmt sah ich zu ihm auf aber erntete nur ein fröhliches Kichern.

„Da ist aber jemand ungeduldig. Willst du meinen Schwanz so sehr in deinem Mund?", teaste er mich und ich war tatsächlich überrascht, dass er sowas sagte. Dementsprechend mussten sich wohl auch meine Augen geweitete haben, denn er ließ seine Spitze erneut gegen meine Zunge tippen und rieb sie ganz kurz in der entstandenen Feuchte.

„Wirst du jetzt schüchtern Channie? Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen."

Diese Tatsache wollte er mir wohl besonders unter die Nase reiben. Denn er fuhr fort, seine Hand auf und ab zu bewegen und mich zusehen zu lassen, wie hart und bereit er schon war.

„Bitte~", murmelte ich und sah zu ihm auf. Ich mochte seine Augen. Vor allem wenn sie wie gerade jetzt geweitet und voller Begierde waren. Sie ließen mich fühlen, als sei ich der einzige Mensch, den er so ansehen würde.

Anstatt einer Erwiderung streckte er mir nun sein Becken entgegen und positionierte sich vor meinem Mund, sodass ich meinen Kiefer rasch entspannte, um ihn dann endlich zu schmecken und seine Länge langsam in meine Mundhöhle zu saugen. Meine Zunge drückte sich an die Unterseite seiner Eichel und leckte dann nass über die straffe und samtige Haut, die unter der ungewohnten Stimulation aufzuckte.

„Verdammt." Hyunjin warf den Kopf in den Nacken und stöhnte genießend, als er sich erstaunlich behutsam zwischen meine Lippen schob. Er schien es in vollen Zügen auszukosten. Aber im Gegensatz zu seinen rauen Behandlungen vorher erweckte er nicht den Eindruck mich lediglich benutzen zu wollen.

Mit halb geschlossenen Augenlidern sog ich seine Länge tiefer in meinen warmen Mund, entschied mich dann aber doch ihn gänzlich zu verwöhnen und zog meinen Kopf zurück, um meine Hand erneut um seinen Schaft zu schließen und dann mit meiner nassen Zunge sein gesamtes Glied entlang zu lecken. Etwas Speichel sammelte sich in meinen Mundwinkeln, tropfte an meinem Kinn hinab. Doch alles was ich wahrnahm war das leise Keuchen von Hyunjin und die feuchten Geräusche, als ich seine Länge nun problemlos in meinem Mund verschwinden ließ. Es klang ziemlich unanständig, aber die Feuchte und die Bewegungen waren angenehm und verlangten nach mehr. Sie trieben mich sogar dazu an, mich noch mehr anzustrengen und diese sexy Stimmung zu intensivieren.

Meine eigene Hose wurde langsam unangenehm eng und meine Erregung drückte teilweise so gegen den Stoff, dass ich nun leise stöhnte. Das schien Hyunjin besonders zu gefallen, denn er sog ein paar Mal scharf die Luft ein und stöhnte dann ebenso erfreut.

„Shit. So talentiert mit deiner Zunge", lobte er mich und drückte mir seinen Unterleib entgegen. Ein warmes Prickeln zog sich durch meinen Bauch und mit einem zustimmenden Summen griff ich fester um seine Taille, damit ich ihn besser unter Kontrolle halten konnte. Doch das schien ihm wiederum nicht zu gefallen. Seine Finger zogen an meinem Haar und mit einem leisen Zischen entfernte er meine Hand von seinem Körper.

„Ich erinnere dich besser jetzt daran... ich bestimme hier. Du wirst brav sein und mir gehorchen. Hast du mich verstanden?"

Seine Stimme barg einen gefährlichen Unterton und er schien über mein Verhalten wirklich nicht begeistert. Es kam mir so vor, als würde er mit seinen Worten das verstecken, was er eigentlich sagen wollte. Doch schon war er wieder leise und ich nickte gehorsam.

Die obszönen Laute unserer Lust füllten den Raum und immer wieder schnellte Hyunjins Becken nach vorn, während ich meine Lippen enger um seinen Schaft schloss und meine Zunge gegen seine Länge drückte, um ihn zusätzlich mit dem leichten Unterdruck zu stimulieren und ihm bestmöglich zu Diensten zu sein.

Selbst wenn er sich weigerte meine Hände in einer solch intimen und vielleicht auch besitzergreifenden Form auf seiner Haut zu dulden, so schien ihm der Rest sehr zu behagen. Denn sein Stöhnen wurde lauter und auch seine Bewegungen ließen darauf schließen, dass er sich mehr und mehr fallen ließ. Mir hingegen gefiel es unglaublich, den hübschen Tänzer durch meine Bemühungen allmählich schmelzen zu sehen. Es war berauschend wie hübsch er stöhnte und wie bedürftig sich seine Hände in mein Haar gruben, wie die Leidenschaft seine braunen funkelten Augen verschleierte. Es gab nichts Schöneres. Und etwas in mir wollte diesem Jungen genau das geben was er brauchte. Es war wie ein tiefsitzendes Bedürfnis. Und die einzig akzeptable Lösung war seine Befriedigung.

Das es mir dabei nicht unähnlich ging, merkte ich, als meine Länge zuckte, als Hyunjin einmal besonders melodisch und verrucht aufstöhnte. Ich presste meine Augenlider zusammen und versuchte das aufsteigende Kribbeln in meinem Unterleib zu ignorieren. Schließlich war ich gerade mehr als genug damit beschäftigt, ihn zu befriedigen.

„Ahha~ du bist ja richtig gierig Chan~ gefällt es dir so sehr meinen Schwanz in deinem Mund zu haben? Stehst du darauf von mir benutzt zu werden?"

Statt einer Antwort summte ich nur verhalten. Selbst wenn ich leicht verlegen war, dass er es so schnell durchschaut hatte. Gleichzeitig wurde die Enge meiner Hose regelrecht zur Qual und ich versuchte mich aus dem festen Griff zu winden, um mich anders zu positionieren. Diesmal funktionierte es auch und ich stöhnte leise gegen Hyunjins Länge, als mein eigenes Glied an dem Stoff rieb und dadurch dem eigenen Höhepunkt näher kam. Aber was wirklich tödlich war, war das folgende atemlose Lachen des Jüngeren, das viel zu sehr nach einem halben Stöhnen klang.

„Hah~ fuck~ natürlich stehst du darauf~ vielleicht sollte ich deinen Mund ficken, damit du weißt wie gut ich dich benutzen kann~"

Ungewollt hob sich mein Unterleib an und ich stieß ihn nutzlos in die Luft, während ich härter an Hyunjin saugte und aus einem Impuls heraus meine Hand nun um seine Hoden schloss und diese zusätzlich sanft knetete.

Er soll kommen. Er soll durch mich kommen. Sicher sieht er wunderschön aus, wenn sein Gesicht so von Lust gezeichnet ist.

Als wäre meine Reaktion eine Einladung für ihn gewesen, da er meine Handlungen wohl besser zu deuten wusste als ich selbst, verstärkte er seinen Griff um meinen Kopf und in meinen Haaren. Anschließend stieß er sein Becken nach vorn und versenkte sich ziemlich ungestüm in meinem Mund.

Mühevoll blinzelte ich und versuchte entspannt zu bleiben, während seine Spitze tiefer in meinen Rachen glitt und mir teilweise fast die Luft zum Atmen nahm. Und doch konnte ich nicht anders als es zu genießen wie bestimmt er mich behandelte.

Diesmal drang ein halber Schrei über seine Lippen und alles in mir zog sich freudig zusammen. Dieser Laut war viel zu erotisch und ich wollte ihn immer wieder hören. Er schlich sich tief in mein Bewusstsein, ließ wieder diesen Schleier des Verlangens aufkommen.

Rot. Rot. Alles rot.

Es flimmerte vor meinem inneren Auge und mit einem verzweifelten Versuch endlich hinter den Schleier sehen zu können, legte ich meine Hand auf Hyunjins Hintern und drückte ihn fester, fast unnachgiebig gegen meinen Mund. Er füllte ihn gänzlich aus, meine Nase stieß sanft gegen die weiche Haut seines Schambereiches und ich schluckte, um irgendwie das Gefühl des Ausgefüllt-seins zu verarbeiten.

„Shit! Oh fuck~", keuchte Hyunjin und ich spürte das starke Pulsieren seiner Länge, doch dann wurde mein Kopf plötzlich nach hinten gerissen und der Visual wand sich aus meinem Griff. Stattdessen umfasste er eilig seine eigene Länge und pumpte sie kräftig. Kurz sah ich hinauf in sein Gesicht und merkte wie er verbissen auf seiner Lippe kaute und seine Augen geschlossen hielt. Dann öffnete er sie schlagartig, blickte zu mir herab und mit einem Erbeben presste ich meine Schenkel zusammen.

Seine Augen waren voller Emotionen und ich wollte nur noch gemeinsam mit ihm Erlösung finden. Ich wusste, dass er das selbe benötigte. Doch gerade als ich meinen Mund wieder öffnen wollte, um mein Werk zu beenden, sah ich das Tropfen seiner Länge und wusste, dass es dazu nicht mehr kommen würde.

Als ich dann realisierte was das für mich bedeutete, schloss ich ergeben meine Augen und stieß ein überraschtes Keuchen aus, als die warme Flüssigkeit meine Wange traf, dann auch meine andere Wange und meinen Mund. Wie von allein öffnete ich die Lippen ein wenig und leckte hastig über die Stelle, an der das Sperma bereits herabtropfte und womöglich meine Kleidung befleckte. Dennoch veränderte dieser Moment alles in mir. Ich erschauderte und dann zuckte ich leicht zusammen.

Mit einem Stöhnen kam ich in meine Boxershorts, durchnässte den Stoff mit meinem eigenen Samen. Dennoch war es unglaublich befriedigend. Rote Blitze zuckten durch meinen Geist, schienen dieses Szenario in mir abzuspeichern.

Mit einem letzten lauten Seufzen, traf etwas von Hyunjins Sperma genau meinen Mund und begierig schluckte ich es, bevor ich behutsam blinzelte und mich die Realität mit einem Schlag überfiel.

Ich hatte mich Hyunjin hingeben. Nein, noch viel mehr. Er hatte dunkle und dreckige Bedürfnisse aus mir hervorgekitzelt und sie für seine eigene Erlösung verwendet. Er hatte sie so geschickt hervorgebracht, als würde er mich in und auswendig kennen.

Das war wirklich beschämend.

Als ich dann endlich die Courage besaß ihn wieder anzusehen, wischte sich der Tänzer scheu über die Wangen und vermied meinen Blick. Offenbar schämte er sich ebenfalls, denn er drehte sich nun um und lief hinüber zu seinem Rucksack.

Natürlich kehrte er mit Tüchern zurück, die er mir zögernd reichte. Noch immer wich er meinem Blick aus. Doch als ich eher ungeschickt versuchte mein Gesicht zu säubern, zog er mich auf die Beine und nahm selbst eines der Reinigungstücher, die mild nach Vanille rochen und wischte sein Sperma von meinem Gesicht.

Dann stand er regungslos da, betrachtete meine Wangen und den Rest meines Gesichtes. Bis auf meine Augen. Es schien als suche er nach Worten aber sie kamen nicht über seine Lippen. Deshalb wollte ich etwas sagen. Etwas das ihn beruhigte. Schließlich war das alles freiwillig geschehen.

„Du musst nichts dazu sagen. Wenn du willst, vergessen wir das einfach wieder. Es muss sich nichts zwischen uns ändern."

Leise und so behutsam wie möglich sprach ich mit ihm. Wohlwissend, dass er gerade keine Ambitionen hatte mich zu dominieren. Seine Augen flackerten auf und dann sahen sie doch in meine. Aber ich konnte nicht entziffern was sie mir sagen wollten.

„Wir sind Freunde Hyunjin. Es ist alles gut." Bemühte ich mich, ihn weiter zu beschwichtigen.

Er nickte lediglich und blickte sich dann im Raum um, so als würde er dringend eine Ablenkung brauchen.

„Wollen wir für heute aufhören?"

Zustimmend nickte ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln.

„Klar, wir schaffen das morgen. Wir sind ein tolles Team", meinte ich überzeugt und schnappte mir meine Tasche, um die Situation nicht durch unangenehme Stille noch peinlicher werden zu lassen.

„Das sind wir", murmelte Hyunjin und da ich mich schon zur Tür gedreht hatte, bemerkte ich nicht, wie er seine Hand kurz nach meiner ausstreckte, sie dann aber wieder sinken ließ und mir dann mit hängenden Schultern folgte.

.................

Der nächste Tag:

"Ok, wir machen jetzt mit der Szene am Tisch weiter. Setzt euch gegenüber voneinander hin und seht euch erst an, wenn ihr das Zeichen bekommt."

Unser Produzent war vollkommen fokussiert und gab Anweisungen in alle Richtungen. Sein Team war ebenso gut eingewiesen und alle wuselten eilig zu den angegebenen Plätzen. Ich selbst stand still in der Mitte, genau neben dem Tisch und ließ eine der Stilistinnen meine Haare noch einmal zurechtzupfen. Als sie fertig war schenkte ich ihr ein Lächeln. "Danke." Sie nickte nur und zog sich dann zurück.

Ich drehte mich schwungvoll um. Das schummrige Licht tauchte den langen Tisch und den gesamten Raum darum in eine fast schon gruselige Szenerie. Und doch saß der wohl schönste Mann genau am anderen Ende der Tafel und sah mit seinen großen braunen Augen direkt zu mir. Zumindest solange, bis er feststellte, dass ich ebenso zurück starrte.

Seine engelgleichen Gesichtszüge wurden unmerklich härter und mit einem letzten intensiven Blick wandte er sich der hell brennenden Kerze direkt vor ihm zu.

Schnell tat ich es ihm gleich, da auch die Kamera bereits auf uns gerichtet war und alle nur darauf warteten, dass wir ihnen unser Ok gaben.

Es hatte etwas von einer Scharade, die wir hier zur Schau stellten. Und dennoch war es erschreckend nahe an der Realität. Zumindest an meiner Realität. Schon heute Morgen nach dem Aufstehen hatte sich alles in meinem Kopf nur um die heutigen Szenen und die Musik dazu gedreht.

Gut, vielleicht wollte ich auch nur nicht zugeben, dass Hyunjin mir ebenso wenig aus dem Kopf ging. Ich dachte ständig an gestern. An das was zwischen uns passiert war. Und so gern ich es auch verdrängen würde und mich konzentrieren wollte, so sehr hing ich an den weichen vollen Lippen, den schwarz gefärbten Haaren, den langen schlanken Beinen.

Oh nein, ich tat es schon wieder. Ich schweifte ab. Und als wäre das noch nicht genug, hüllte mich der rote Schleier heute noch fester ein. Als würde ich direkt auf einer Theaterbühne stehen und der rote schwere Samtvorhang fiel geradewegs auf mich herab. Begrub mich unter sich und nahm mir die Sicht auf alles was vor mir lag.

Endlich kämpfte ich mich zurück ins Hier und Jetzt. Denn die Anweisung des Produzenten kam klar und deutlich.

Die nächsten Minuten schaffte ich es ausgesprochen gut, mich auf das zu konzentrieren was ich tatsächlich tun sollte. Schauspielern. Eine perfekte Inszenierung abliefern, die jeder glauben würde.

"Und Cut."

Erleichtert atmete ich aus, streckte meinen Körper und erhob mich dann, um fast zeitgleich mit Hyunjin hinüber zu der Kamera zu gehen und mir auf dem kleinen Monitor anzusehen, welche der verschiedenen Varianten ich am besten fand.

Mein knapper Seitenblick auf den Visual bestätigte mir, dass er aufmerksam unsere Darbietung analysierte. Seine Augen fokussierten das Video und selbst wenn er es sich kaum anmerken ließ, so schien er mit dem zufrieden zu sein, was wir abgeliefert hatten.

"Ich würde sagen, wir können mit der nächsten Einstellung weitermachen. Jetzt drehen wir die Szenen im Gang des Hotels." Der dienstbeflissene Mann wandte sich an einen seiner Assistenten. "Würden sie bitte die restlichen Vorbereitungen für den Dreh im Hotelzimmer treffen. Dann haben wir keine Verzögerung und können direkt weitermachen."

Seine Aufforderung wurde mit einem Nicken bestätigt und ich bemühte mich nicht darüber nachzudenken, was heute noch auf mich zukam.

Natürlich kannten Hyunjin und ich den Plan. Immerhin hatten wir ihn gemeinsam ausgearbeitet und durchgesprochen. Es gab keine Komponente, die uns fremd sein sollte oder der wir nicht zugestimmt hatten.

Eine gute halbe Stunde später stand der Jüngere neben mir, sein Körper mit dunkelroten Seilen umwickelt und seine Kleidung leicht verrutscht. Er sah unglaublich sexy aus und ich wollte mich selbst für diesen Gedanken ohrfeigen. Aber mein Blick wanderte dennoch hinab zu seinem Bauch und dem knappen Oberteil, das nicht alles von seiner Haut verdeckte. In Kombination mit den verschlungenen Seilen sah das wirklich unglaublich an ihm aus. Ich hatte mich selbst schon ein oder zweimal erwischt, wie ich nach einem der Stränge hatte greifen wollen, um auch nur minimal daran zu ziehen.

Und bevor ich mich versah, hatte ich die umeinandergewickelten Fäden auch schon in der Hand. Ich ließ das leicht raue Material durch die Finger gleiten und dann zupfte ich eher vorsichtig an dem Seil. Sogleich spürte ich den bohrenden Blick des Visuals. Aber anstatt mich zu entschuldigen oder die Schnüre loszulassen, grinste ich frech und zwinkerte ihm zu.

Seine Gesichtszüge entgleisten für den Bruchteil einer Sekunde und seine rehbraunen Augen glänzten selbst im matten Licht des Ganges wie zwei Edelsteine, die direkt im Sonnenlicht lagen.

Erst dachte ich, er wäre nun sauer. Oder vielleicht schüchtern. Da er nach dem gestrigen Ereignis ungewöhnlich still gewesen war. Doch stattdessen streckte er nun eine schlanke Hand nach mir aus und ließ sie an der Seite meines Halses ruhen.

"Ich kann es kaum noch erwarten dich nachher nach Atem ringen zu sehen~", schnurrte er mir entgegen und leckte dann lasziv über seine Unterlippe.

Mir selbst blieb schon jetzt die Luft weg. Wie seidig weich die Worte über seine Lippen gerollt waren... Und dabei waren sie wie eine einzige Sünde. Nein. Sie waren das Verderben selbst.

Heute war ich dennoch besser vorbereitet und so zog ich bestimmter an der roten Schnur in meiner Hand. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, denn plötzlich drückte sich sein Körper flüchtig gegen meinen und meine zweite Hand legte sich automatisch um seine Taille.

"Du willst mich also atemlos sehen Hyunjin? Dann streng dich an... Ansonsten werde ich dich dazu bringen nach Luft zu ringen", raunte ich ihm düster zu. Seine Pupillen weiteten sich kaum merklich und dann drückte er seine Hände eilig gegen meine Brust.

"Sei nicht so überheblich", fauchte er leise, so dass nur ich ihn verstehen konnte. "Sonst hast du schneller meinen Schwanz zwischen deinen Lippen als dir lieb ist."

Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und stolzierte den Gang entlang. Ich ließ ihn vorerst gehen, sah ihm jedoch belustigt nach und konnte nicht leugnen dass diese Vorfreude, die ich gerade verspürte, durch meinen ganzen Körper zog und sich auch da festsetzte, wo sie nichts zu suchen hatte.

Oh man, Chan... Du bist doch kein Teenager mehr, der sich nicht unter Kontrolle hat. Bleib professionell und bring den restlichen Drehtag hinter dich, ohne deinen Bandkollegen in eines dieser Zimmer zu entführen und mit ihm im Bett zu landen.

Er ist mehr wert als das. Mehr wert als eine schnelle Nummer in einem Hotel...

.................

Meine guten Vorsätze gerieten jedoch schneller ins Wanken als erwartet. Spätestens als wir das Setting erneut wechselten und ich nun zusah, wie sich Hyunjin locker auf das Bett gesetzt hatte. Seine Beine waren übereinandergeschlagen, seine Finger in die weiche Bettdecke gekrallt und sein Gesicht konzentriert nach vorn gerichtet.

Er lauschte genau den restlichen Anweisungen und nickte schließlich, um zu signalisieren dass er verstanden hatte. Anschließend stemmte er seinen Körper nach oben und ließ sich dann geschmeidig zurück in die Laken sinken. Vorsichtig bewegte es sich hin und her, wahrscheinlich um sich weiter zwischen die Betttücher zu schieben und den perfekten Ausgangspunkt zu finden.

Mir hingegen wurde bei dem Anblick wärmer. Allein wie er sich auf dem Bett wand und die Beine kurz spreizte, reichte aus, um mir zu wünschen er wäre gerade vollkommen nackt. Seine Haut gezeichnet von kleinen Schweißperlen und ich direkt über ihm. Unbemerkt hatte ich mich weiter nach vorn gelehnt und jede Bewegung genau beobachtet.

Ich durfte keine Millisekunde hiervon verpassen. Das wäre frevelhaft. Nahezu unverzeihlich.

Die Ketten um seine Handgelenke und die schlanke Taille machten alles nur noch erotischer. Sie ließen seinen grazilen Körper noch vollkommener aussehen. Gleichzeitig wollte ich ihn von diesen Fesseln befreien, da sie so schwer und einengend aussahen. So als könnten sie ihn erdrücken. Sie könnten diesem sanften Jungen schaden. Ihn nach unten ziehen. Das konnte ich nicht zulassen.

"Chan? Könntest du bitte die Kette langsam wegziehen?"

Ich? Ich sollte mich ihm jetzt nähern? Gerade jetzt wo mein Verstand nicht richtig arbeitete und sich viel zu obszöne Dinge vorstellte, die niemand bemerken durfte.

Natürlich nickte ich sogleich und widersprach damit bereits zum zweiten Mal den guten Vorsätzen. Dennoch erhob ich mich und lief hinüber zum Bett, griff nach der Kette und schielte nur unauffällig zu dem liegenden Hyunjin.

"Sehr gut und jetzt ziehen." Wurde ich angewiesen. Ich griff fester nach dem Metall und tat das, was man von mir verlangte. Dabei achtete ich darauf, dass sich die Kette nicht zu schnell löste. Ich wusste bereits, dass es atemberaubend aussehen würde, wenn diese Szene im MV einfach rückwärts abgespielt werden würde und die Kette sich um Hyunjins Arm schlang, als würde er von einer unsichtbaren Kraft in Fesseln gelegt. Und momentan war ich diese Kraft. Ich hatte die Gewalt über diese Fesseln. Ich tat das mit ihm.

Sein Körper räkelte sich auf dem Bett und sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, der fast schon an Verlangen grenzte. Seine Haare fielen nach hinten, als er seinen Oberkörper leicht von der Matratze hob. Seine Finger spreizten sich minimal.

Oh heilige Mutter... Wieso konnten wir jetzt nicht allein sein? Damit ich mehr von dieser weichen nackten Haut sehen konnte und meine Finger über jede Stelle seines Körpers gleiten lassen durfte.

"Cut. Das war sehr gut."

Diese Worte brachten mich zurück und hastig stand ich auf. Dummerweise bewirkten meine Gedanken auch, dass es mir kaum unangenehm war, dass ich so unbedingt mehr von Hyunjin wollte. Mir war es auch nicht peinlich, dass er es sicherlich schon längst bemerkt hatte. Solang keiner des Teams es registrierte, was es ok. Noch hatte ich mich unter Kontrolle.

Noch.

"Chan. Stell dich bitte über Hyunjin."

Jop. Und da kam mein Untergang schon. Und zwar mit Pauken und Trompeten, die beschwingt meine baldige Niederlage verkündeten.

Dennoch nickte ich und trat wieder zum Bett, auf dem Hyunjin mich schon erwartete und mit glänzenden Augen zu mir aufsah. Als hätte er nur auf diesen Augenblick gewartet. Ohne noch länger nachzudenken, kletterte ich aufs Bett. Balancierte auf der weichen Matratze und stellte mich breitbeinig über den hübschen Tänzer. Dieser griff nach den Ketten um seinen Hals und streckte sich mir entgegen. Kurz glaubte ich ein Schmunzeln auf seinen Lippen zu erkennen, doch dann war er wieder in seiner Rolle und räkelte sich mit halb geschlossenen Augenlidern auf dem Laken, während er an den Fesseln zog und zerrte als würden sie versuchen, ihn in die Hölle hinabzuziehen.

Mein Blut kochte und ich sah ihm fasziniert zu. Er war wunderschön. So verführerisch, sündhaft und gleichzeitig so liebreizend und zerbrechlich. Wie die Rose in den Dornen.

Mein Empfinden spaltete sich. Ich begehrten diesen Jungen so sehr. Wollten ihn nahe an meinen Körper ziehen und endlich diesen Stoff loswerden, der all diese Perfektion verbarg. Die anderen Emotionen wollten ihn zwar ebenso bei mir wissen, doch sie versuchten den zerbrechlichen Hyunjin schützen. Sie baten mich, ihn zu umarmen und ihm süße Worte ins Ohr zu flüstern.

Und wahrscheinlich retteten mich genau diese widersprüchlichen Gedanken davor, hier und jetzt hart zu werden und diesen Jungen auf eine Art und Weise zu begehren, die fast an Obsession grenzte.

Das wäre ganz und gar kontraproduktiv.

Also sehnte ich die erlösenden Worte des Regisseurs herbei. Sie kamen glücklicherweise recht bald.

Mit größter Vorsicht stieg ich über Hyunjin hinweg und ließ mich dann neben ihn aufs Bett fallen. Zumindest für einen Moment, damit sich die aufgewühlte Stimmung in mir beruhigen konnte. Dann rappelte ich mich wieder auf und saß neben ihm.

"Sehr gut. Dann brauchen wir eigentlich nur noch die Choking-Szenen. Wer will zuerst?"

Ich glaubte ein leises Schnauben zu hören und dann traf heiße Atemluft auf meinen Nacken. "Na Channie~ wie sieht es aus? Soll ich dich jetzt richtig fertig machen?", hauchte die samtige Stimme in mein Ohr.

Ich erschauderte. Dann erstarrte ich förmlich. Doch Hyunjin lachte nur und antwortete für uns.

"Ich darf anfangen."

Ok, ich werde alles zurücknehmen. Er war ganz sicher nicht unschuldig. Ganz und gar nicht. Dennoch musste ich mitspielen und deshalb erhob ich mich, setzte mich auf den vorgesehenen Platz und erschauderte, als Hyunjin dicht hinter mich trat und flüchtig seine Hand auf meiner Schulter ruhen ließ. Sie war warm, lag nur federleicht auf dem Stoff und komischerweise beruhigte mich diese Geste.

Erst als die Fingerspitzen gegen meine Haut stießen und eine kribbelnde Spur auf dieser hinterließen, erhitzte sich mein Körper erneut. Zunächst schien es so, als wolle er mich gar nicht härter anfassen und diese Anspannung in meinem Inneren machte mich wahnsinnig. Es war eine Gradwanderung. Ich wollte ihn schon fast bitten etwas zu tun. Egal was. Hauptsache er tat es. Nur er konnte so viel in mir auslösen.

"Und Action."

Fast hätte ich diese Worte überhört, denn sofort schlossen sich die langen schlanken Finger um meine Kehle und einem seltsamen Impuls folgend, griff ich nach seinem Handgelenk. Im ersten Augenblick wollte ich seinen Griff von mir lösen, um dem Verlangen nicht zu verfallen, das mit dieser Handlung sofort wieder entflammte. Doch schließlich hielt ich sein Handgelenk sanft umschlungen und drückte es sogar energischer gegen meine Kehle.

Die Hitze sammelte sich in meinem Unterleib und mir war klar, dass ich keine Zeit mehr hatte. Rasch zupfte ich an der Hand und ich hoffte dass Hyunjin verstand. Doch stattdessen beugte er sich unmerklich weiter zu mir hinab und hauchte gegen meine Haut.

"So needy."

Mit einem kaum hörbaren Knurren antwortete ich und wand mich in seinem Griff, den er nun doch lockerte und sich schließlich von mir löste. Fast vermisste ich den direkten Kontakt unserer Haut. Und gleichzeitig atmete ich auf, da ich jetzt endlich die Kontrolle übernehmen konnte. Auch wenn ich es genoss wie Hyunjin mich behandelte, so konnte ich nicht vor einem ganzen Kamerateam schwach werden und ihn in seine Schranken weisen. Aber ein wenig heimzahlen konnte ich es ihm nun doch.

Also erhob ich mich von meinem Platz und deutete dann auf ebendiesen.

"Setz dich", meinte ich mit rauer Stimme und erntete nur ein belustigtes Schmunzeln.

"Aber gern doch", schnurrte er, als er sich an mir vorbeidrängte und seine Brust gegen meine stieß.

Mal sehen ob er es gleich immer noch so unterhaltsam findet, mich zu ärgern...

Mit zwei großen Schritten stand ich hinter ihm, drückte mein Knie leicht gegen seinen Rücken und legte ähnlich wie er vorhin eine Hand auf seine Schulter. Kaum merklich spannte sich sein Körper an und ich wollte triumphierend grinsen, aber wusste dass ich professionell bleiben sollte. Deshalb verzog ich keine Miene und schob meinen Daumen unter sein Oberteil. Natürlich nur ganz kurz und nicht sichtbar für Außenstehende.

Und dann durfte ich endlich beweisen was ich konnte. Es war befriedigend. Mehr als ich zugeben würde. Schon bei dem zarten Druck meiner Fingerkuppen zuckte die blasse Haut auf und dann spürte ich die Gänsehaut in seinem Nacken.

Er reagierte sogar sensibler als erwartet, was mich wiederum umso heftiger traf und meine Zurückhaltung auf eine harte Zerreißprobe stellte. Ein kleines Bisschen länger durfte ich mit ihm spielen. Ich musste es einfach tun. Meine Finger rutschten höher, streiften seinen Adamsapfel, bis ich seine Kehle erreichte.

Wie perfekt Hyunjin eigentlich war, wurde mir bewusst, als er seinen Kopf ergeben neigte und sich wahrscheinlich selbst von ihm unbemerkt der Behandlung hingab. Als wüsste sein Körper instinktiv was zu tun war. Und es machte mich wahnsinnig. Hyunjin machte mich wahnsinnig.

Dann drückte ich stärker zu. Ein erstickter, melodischer Laut drang über Hyunjins Lippen. So wunderschön, dass ich ihn am liebsten weiterhin dazu gebracht hätte, diese Töne von sich zu geben.

Auf einmal spürte ich seine Finger, die sich über meinen Handrücken schoben und meine Hand fester gegen seine Kehle drückten. Mein Herzschlag setzte einen Moment lang aus. Aber ich kam der unausgesprochenen Forderung nach und verstärkte den Druck um die zarte Haut.

"Und Cut. Wir haben es. Danke."

Noch immer schlang sich meine Hand um seinen Hals und ich war weit davon entfernt, ihn loslassen zu wollen. Doch ich musste. Ich zwang mich dazu, die Finger zu lösen. Was von außen sicher lustig aussah, da ich jeden Finger einzeln von der makellosen Haut zurückzog und erst dann endgültig von dem Visual abließ.

Scheiße.
Ich hatte verloren.
Ich wollte ihn so sehr.
Ich brauchte alles von ihm.

"Ihr habt echt super gearbeitet. Und eure gemeinsamen Szenen waren der Hammer. Ihr harmoniert wirklich gut und die Fans werden ausflippen." Unser Manager war zu uns getreten und lobte uns beide fast über den grünen Klee.

"Danke. Es hat einfach alles gepasst. Die Atmosphäre und auch die Räumlichkeiten", erwiderte ich.

"Das kann man wohl sagen. Und wisst ihr was das beste ist? Da wir die Zimmer sowieso für zwei Tage gebucht haben, könnt ihr die heutige Nacht in diesem Hotel verbringen."

Verwundert starrte ich ihn an und war dann doch irgendwie froh, nicht noch durch die halbe Stadt fahren zu müssen, um zurück unserem Apartment zu kommen.

"Wir können wirklich hierbleiben?"

"Ja, klar. Ich dachte mir, ihr nehmt gleich die Zimmer, die sich gegenüberliegen. Ich weiß. In dem hier ist auch noch ein Teil des Equipments aber-" "Das ist vollkommen ok. Ich nehme es", bot ich freigiebig an und sah mich verstohlen um.

Ich würde wahrscheinlich kein Auge in diesem Raum zubekommen bevor ich mich nicht befriedigt hatte, aber egal. Wenn ich sonst nichts davon hatte, dann wenigstens das.

"Ok, dann gehe ich wohl mal in mein Zimmer und ziehe mich um." Teilte Hyunjin uns mit. Er hatte erstaunlich wenig gesagt. Nur ein Dank war über seine Lippen gekommen und dann ging er.

.................

Eine Weile später lag ich nur in Boxershorts auf dem riesigen Bett und blickte starr auf die rötlich beleuchtete Decke, die dank dem Setting von heute noch immer in diesem diffusen Licht erstrahlte. Gleich nachdem das ganze Team gegangen war, hatte ich mich aus den engen Klamotten geschält und mich geduscht.

Und jetzt lag ich hier.

Allein. Und starrte die Decke an.

Meine Hand hatte bis eben auf dem Bauch gelegen. Doch nun rutschte sie langsam tiefer. Bis zum Bund der Unterhose. Da ich nun alleine war, erlaubte ich mir den Luxus auch meine Gedanken nicht länger zurückzuhalten. Wenn sie denn je an etwas anderes gedacht hatten als an Hyunjin.

Zumindest heute schien es mir so, als hätte sich alles um ihn gedreht und deshalb fiel es mir vermutlich auch nicht schwer, mir vorzustellen wie ich erneut meine Finger um seine Kehle schloss. Inzwischen schob sich meine Hand unter meine Boxershorts und wie von allein reagierte mein Körper. Meine Länge wurde so schnell hart, dass es mir unter anderen Umständen wohl peinlich gewesen wäre. Immerhin reagierte ich nur deshalb so empfindlich, weil ich mir vorstellte Hyunjin so anzufassen.

Ich unterschied mich wohl kaum von anderen Jungen in meinem Alter. Ich befriedigte mich häufig und ich tat es gern. Aber gerade fühlten sich meine eigenen Finger nicht genug an. Egal wie fest ich sie um meinen Schwanz legte. Egal wie ehrgeizig ich sie auf und ab bewegte und meine Augenlider zusammenpresste, um mir den Visual vorzustellen, wie er nackt unter mir lag und stöhnte weil ich meine Hand noch fester um seinen Hals drückte.

Es reichte nicht aus.

Nach einigen Minuten keuchte ich unterdrückt und hob mein Becken minimal an, um es fester gegen meine Hand zu stoßen. Ein angenehmes Kribbeln überzog meine Haut und langsam konnte ich mich doch in die Lust sinken lassen. Das Prickeln wurde stärker, je schneller ich mich bewegte. Mein Atem wurde unruhig und ich schwitzte leicht, als ich endlich meinen Kopf zurückwarf und nur noch verzweifelter meinem Höhepunkt hinterherjagte.

Diese erwartungsvolle Anspannung erfasste meinen gesamten Körper, also griff ich mit der zweiten Hand fest ins Kissen, um mich selbst irgendwie in der Realität zu halten. Meine Gedanken jedoch blieben bei Hyunjin. Sie waren wie auf ihn fixiert und ich wollte nur noch mit der Vorstellung von meinem Schwanz tief in ihm kommen. Ich brauchte es so sehr und dennoch würde es nicht befriedigend genug sein, da es meine Fantasie war und nicht die Wirklichkeit.

„Ahh~ fuck~ Hyunjin", knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und ließ meinen Kopf zur Seite kippen. „Rot~ bitte~"

Die Worte entschlüpften meinen Lippen ohne zu wissen warum. Ein leichtes Zittern überkam mich, da ich mich so sehr auf meinen Orgasmus fokussierte. Ich spürte dass ich kurz davor war... Meine Länge zuckte, etwas Flüssigkeit lief über meine Eichel und rasch verrieb ich sie, um endlich abspritzen zu können.

„Chan?"

Dann folgte ein Klopfen an der Tür und als könnte mich die Person auf der anderen Seite der Tür bereits sehen, zog ich in Lichtgeschwindigkeit meine Hand aus meiner Boxershorts hervor und sah schockiert in Richtung des Eingangsbereiches. Ich erkannte zwar nur die Umrisse des Raumes und des Türrahmens, doch die Tür selbst war immer noch geschlossen.

Natürlich war sie das... Es konnte keiner hinein. Immerhin war das ein Hotelzimmer und man brauchte eine Zimmerkarte, die neben mir auf dem Nachschränkchen lag.

Ich rollte mich zur Seite, biss mir auf die Unterlippe bis der Schmerz einen Teil der Lust dämpfte, die meinen Körper förmlich dazu zwingen wollte, sich selbst erneut anzufassen und das zu Ende zu führen was ich begonnen hatte. Meine Finger krallten sich in die Decke und ich verfluchte dieses schrecklich schlechte Timing. Vor allem bei dem Gedanken daran, wer da vor meiner Tür stand...

„Chan? Bist du noch wach?" Diesmal war die Stimme leise. So als wäre sich Hyunjin auf einmal nicht mehr sicher, ob er mich tatsächlich stören wollte. Dennoch brummte ich nur unwillig, erhob mich und lief dann mit schnellen Schritten zur Tür. Meine Sinne waren immer noch leicht betäubt und ich wollte nichts lieber als meine Erregung zu beseitigen. Ich brauchte dringend Erlösung.

Doch knapp vor der Tür stoppte ich.

Sollte ich sie öffnen, was passiert dann? Wenn er auch nur eine Andeutung macht oder reinkommen will, dann werde ich mich nicht mehr zurückhalten können. Aber er ist mehr wert als das. Ich kann ihn nicht vögeln. Ich kann ihn nicht reinlassen.

Mit einem tiefen Atemzug drehte ich am Türknauf und öffnete einen Spaltbreit, sodass ich in den Gang hinaussehen konnte.

„Was ist?", fragte ich gereizt und bereute meine Worte noch während ich sie aussprach. Denn der hübsche Junge vor meinem Zimmer konnte nichts dafür, dass er mich verrückt machte. Oder doch? Ach keine Ahnung.

Dennoch hielt ich meine Deckung aufrecht und beobachtete aufmerksam, wie sich mein Gegenüber mit einer Hand fahrig durch die schwarzen Haare strich und mich dann unsicher anlächelte.

„Ich- es ist nur so..." Seine versuchte Erklärung kam in unvollständigen Wortgruppen hervor, so als könne er sie nicht richtig verbinden und seine Gedanken klar formulieren. Ganz im Gegensatz zu vorhin...

„Darf ich reinkommen?"

Da waren wir wirklich schnell an dem unangenehmen Punkt der Unterhaltung angelangt und es breitete mir größere Sorgen als gedacht. Mein Kopf sagte rational denkend das eine. Mein Körper wollte das andere. Es war ein erbitterter Kampf und ich wollte schon nicken, als ich es endlich aussprach.

„Nein. Es ist spät, Hyunjin. Geh lieber schlafen."

Schon wollte ich die Worte wieder zurücknehmen. Nicht nur weil es nicht das war, was ich wollte, sondern auch weil das hoffnungsvolle Funkeln in den Augen des Visuals erlosch und er den fluffigen Bademantel um seine Schultern sofort enger zog, wie um sich zu schützen.

„Ich verstehe."

Ein kurzes Nicken folgte, zum Zeichen dass er meine Entscheidung respektierte. Dann sah er zu mir auf und sein Blick zeigte gar nichts. Absolut nichts. „Gute Nacht Chan."

Er drehte sich um und lief zu dem gegenüberliegenden Zimmer. Gerade als er die Hand auf die Klinke legte, drückte ich meine Tür wieder ins Schloss und lehnte mich von innen dagegen. Mein Körper brannte, mein Verstand schwieg und ich bereute es unglaublich, dass ich ihn so von mir gestoßen hatte. Ich hatte die Enttäuschung sehen können und das war schlimmer gewesen als erwartet. Es tat in meiner Brust weh und dabei erschloss sich mir nicht einmal wieso das so war.

Ich spielte mit dem Gedanken, die Tür doch noch aufzureißen und zu ihm zu gehen. Jetzt wollte ich ihn zurückholen. Ihn einfach in meine Arme schließen. Ihn küssen und noch so vieles mehr.

Ich sah an mir herab. Mein Problem hatte sich noch nicht wirklich beruhigt auch wenn ich gerade andere Prioritäten setzte. Mit einem ungehaltenen Knurren gab ich mich geschlagen.

Ich musste zu ihm. Selbst wenn er dann wissen würde warum ich ihn weggeschickt hatte. Es war mir egal.

Dank der plötzlichen Energie und Entschlossenheit waren meine Bewegungen so schnell, dass ich Sekunden später die Tür ruckartig aufriss, einen Schritt nach vorn machte und dann gleich wieder erstarrte.

Denn direkt vor mir stand Hyunjin und blinzelte mich ungläubig an. Diesmal jedoch trat ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht, als er wohl realisierte was das alles hier bedeutete.

Ich selbst reagiert diesmal umgehend. Mit einem bestimmten Griff um seinen Oberarm und einer deutlichen Absicht riss ich ihn förmlich an mich, schubste ihn in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu.

Er war zwar für einen Moment von meinem Eifer erstaunt, doch schneller als erwartet hatte Hyunjin wieder die Beherrschung erlangt und mit einem hungrigen Blick tastete er nach meinen Wangen und dann fühlte ich das erste Mal seine plüschigen Lippen auf meinen. Sie waren alles andere als zurückhaltend. Sein Kuss war fordernd und so heiß, dass ich leise japste, bevor ich meine Arme um seinen Rücken schlang und ihn gegen mich drückte.

Nie hatte ich mir vorgestellt, dass ein einziger Kuss so viel bedeuten konnte, dass er so ein Chaos hinterlassen konnte und dass er zugleich das Schönste und Erfüllteste war, was ich mir vorzustellen vermochte.

Ich genoss jeden Atemzug, jede Berührung. Alles. Meine Lippen bewegten sich ebenso innig und drängend gegen seine, während ich meine Hände nicht stillhalten konnte und sie seinen Rücken entlangstrichen, seine Taille umfassten, ihn näher an mich pressten. Ich wusste vor lauter Sehnsucht gar nicht, was ich zuerst tun sollte.

Doch er schien genau zu wissen was er wollte. Seine Handflächen drückten sich gegen meine Wangen, seine Lippen fanden meine erneut und vereinten sie hingebungsvoll. Dann stieß er ein leises Keuchen aus und ließ von mir ab, nur um mir in die Augen zu sehen. Das Funkeln war zurückgekehrt und jetzt lag so viel Entschlossenheit in seinem Blick, dass mein Herz kurz aussetzte und dann schneller weiterhämmerte.

Rasch schloss ich meine Hand um seinen Nacken und zog ihn wieder zu mir. Diesmal öffneten sich unsere Münder und viel zu bedürftig rieben sich unsere Zungen aneinander. Er war unglaublich geschickt beim Küssen und ich war begeistert davon, dass er genau so reagierte, wie ich es mir vorstellen würde. Er schien in jeder Hinsicht perfekt für mich zu sein. Meine Hände wanderten wieder über den weichen Stoff des Bademantels und dann stockten sie.

Erst jetzt kam diese Information richtig in meinem Gehirn an und vorsichtig ließ ich meine Hand nach vorn gleiten. Ich zog behutsam an der Schlaufe des Gürtels, der sich fast zu einfach lösen ließ und dann keuchte ich überrascht und war gleichzeitig hocherfreut über das was ich vor mir sah. Gut, noch erahnte ich es mehr als es zu sehen, doch das würde nicht mehr lange so bleiben.

Schon der Gedanke daran, dass ich gleich Hyunjins Körper würde sehen können, brachte mein Blut zum Kochen und mit einer hektischen Bewegung, die deutlich machte wie heiß ich auf den Jungen vor mir war, schob ich den flauschigen Stoff zur Seite. Mein Blick klebte sekundenlang auf der hellen Haut, dann ging alles ganz schnell. Ich suchte Hyunjins Lippen, küsste ihn innig und streifte mit seiner Hilfe das Kleidungsstück über seine Schultern, bis es auf den Boden glitt und dort unbeachtet liegenblieb. Nur noch die Boxershorts hinderte mich daran, alles von diesem wunderschönen Menschen zu betrachten.

Da sich meine Zurückhaltung jedoch schon vor guten zehn Minuten kopfüber aus dem Fenster gestürzt hatte, legte ich beide Hände auf den dünnen Stoff, direkt auf seinen Hintern und squeezte diesen. Ich konnte gar nicht mehr damit aufhören. Es war unglaublich ihn nun überall auf meiner Haut zu spüren und als bräuchte er es genauso sehr wie ich, rieben wir uns gegeneinander, schlangen uns umeinander wie zwei Kletterpflanzen und hielten uns so fest wie möglich.

„Chan~" Mein Name ließ mich erschaudern und unter halb geschlossenen Lidern sah ich zu ihm. Er blickte mich ebenso intensiv an und seine Finger glitten meine Brust hinab. Jedoch machten sie nicht wie erwartet über dem Saum der Unterwäsche Halt. Sie schoben sich weiter hinab und dann sah ich das leicht überhebliche Grinsen, das ich beinahe vermisst hatte.

„Da hat mich aber jemand vermisst", säuselte Hyunjin und drückte dann den Daumen durch den Stoff gegen meine Eichel.

Mein raues Keuchen war ihm wohl Antwort genug, denn nun kreiste sein Finger gefühlvoll über meine Spitze und ließ mich vor Verlangen fast verglühen.

„Hat es dir so sehr gefallen? Fandest du es heiß als ich dich so dominiert habe?"

Seine rosige Zunge schnellte hervor und befeuchtete seine Unterlippe. Seine Haare hingen schon ziemlich unordentlich in sein Gesicht und rahmten seine ebenmäßigen Züge so schön, dass ich glaubte, ihn nie als so anziehend empfunden zu haben wie gerade jetzt. Da ich nicht geantwortet hatte, hob er eine Augenbraue.

„Hat es dir die Sprache verschlagen? Oder bist du nur so still, weil du dir vorstellst schon wieder an meinem Schwanz zu saugen? Das kannst du wirklich gut", schnurrte er und seine Fingerspitzen strichen meinen Kiefer hinab und fuhren dann federleicht über meine Lippen. „Willst du das Chan?", fragte er herausfordernd.

Diesmal schüttelte ich den Kopf und griff nach seinem Handgelenk.

„Ich will mehr Hyunjin." Mein Blick suchte den seinen. „Ich will dich."

Ich hatte es tatsächlich zugegeben.

Seine Haltung versteifte sich augenblicklich und es war irritierend wie unsicher er nun aussah. Doch so schnell wie diese Regung aufgetaucht war, so schnell verschwand sie wieder. Eine beinahe beängstigende Sicherheit blitzte in seinen Augen auf.

„Dann zeig mir, wie sehr du mich willst", forderte er mich auf und quietschte dann leise, als ich ohne zu zögern nach seinem Hintern griff und ihn anhob. Eilig schlang er seine Arme um meinen Hals und presste seine Oberschenkel fest gegen meine Hüften, um genug Halt zu haben während ich ihn zum Bett trug.

Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte ihm unbedingt zeigen wie ernst ich meine Worte meinte. Gleichzeitig war mein Urteilsvermögen sowieso noch zu benebelt, um an etwas anderes zu denken außer an Sex mit meinem unglaublich heißen Visual, der sich gerade eng an mich schmiegte und meine Schulter und meinen Hals küsste. Am liebsten wollte ich ihn gar nicht mehr loslassen, also stand ich einfach vor dem Bett und hielt ihn im Arm. Legte meinen Kopf zur Seite und bot ihm den Raum, um sich meiner Haut zu widmen. Immer wieder streiften seine Lippen meine Haut, sein warmer Atem kitzelte mich und ich wollte nie wieder aufhören.

Meine eigenen Hände lagen auf seinem Hintern, sie drückten seinen Unterleib fester gegen meinen Schoß und ich hoffte, dass er spürte wie erregt ich war. Nur seinetwegen. Nur weil er mich so in seinen Bann zog. So mit meinem Verstand spielte.

„Ahha~ fuck~", entfuhr es mir unbedacht, als seine spitzen Zähnchen über meine Haut kratzten und mich dann in den Hals zwickten. Meine Länge reagierte mit einem Aufzucken und ich wusste nicht, wie lange ich es noch bei diesen kleinen Zärtlichkeiten belassen konnte.

Deshalb kniete ich mich nun aufs Bett und löste dann meine Hände von seinem Körper, sodass er sanft aufs Bett plumpste. Aber sogleich zog er mich mit sich und bevor ich mich versah, lagen seine Lippen erneut auf meinen. Zusätzlich schlang er auch seine Beine wieder um meine Hüfte und drängte mich gegen sich. Mein Atem stockte, als sich dabei sein Schritt an meinen presste und ich deutlich spürte wie hart er selbst schon war.

Offenbar brach das die letzten Hemmungen, denn ich verlagerte mein Gewicht und platzierte mich so auf ihm, dass ich ihn förmlich in die weiche Matratze drückte. Ihm schien es wenig auszumachen so unter mir gefangen zu sein. Zumindest im Moment. Denn er streckte sich mir willig entgegen und suchte hastig nach meinen Lippen, um mich wieder um die Besinnung küssen zu können.

Etwas mühevoll schob ich eine Hand zwischen unsere Körper und zupfte an seiner Unterhose, bis ich diese zumindest soweit seine Schenkel hinabgezogen hatte, dass ich nach seiner Länge fassen konnte und sie ungeduldig pumpte.

„Chan! Nghaa~" Hyunjin bäumte sich auf, ließ von meinen Lippen ab und griff nach meinen Oberarmen, um die Welle der Lust, die seinen Körper überkam, zu überstehen. Seine Augen rollten zurück und sein Gesicht war gezeichnet von purer Freude. So als hätte er lange auf diese Gelegenheit gewartet.

„Shit~ Nicht so schnell", japste er und versuchte sein Becken weiter in die Matratze zu drücken um meiner Hand zu entkommen. Aber ich folgte der Bewegung und schüttelte nur vehement den Kopf.

„Nein. Ich will dein Stöhnen hören. Tu es für mich~", raunte ich dunkel und drückte meine Lippen gegen seine Schläfe. Zunächst vernahm ich nur seinen beschleunigten Atem.

Anstatt also langsamer zu werden, hielt ich das Tempo und sah begeistert zu, wie sich Hyunjin unter mir bewegte, wie sich seine Schenkel anspannten, wann immer ich eine empfindliche Stelle streifte. Wie er seinen Mund leicht öffnete und seine Atmung unruhig wurde. Alles an ihm faszinierte mich und schließlich beugte ich mich zu ihm hinab und drückte einen Kuss gegen seine Stirn.

"Mein Prinz."

Ein glückliches Wimmern kam als Antwort und die rehbraunen Augen weiteten sich. "Channie~ ich brauche dich. Es ist unerträglich~", stöhnte der Jüngere und sein Blick suchte den meinen. "Fass mich an. Lass mich für dich kommen." Seine Finger krallten sich fast eisern um meinen Oberarm und er drängte mir sein Becken entgegen.

"Aber ich fasse dich doch an", raunte ich ihm zu und schmunzelte, als er mit einem frustrierten Fauchen antwortete und dann sein Becken gegen meine Hand stieß.

"Nicht genug-" Teilte er mir mit und sah mich herausfordernd an. Ich jedoch mochte dieses kleine Duell gerade viel zu sehr, weshalb ich meine Hand stetig auf und ab gleiten ließ und ihn nur noch mehr anstachelte.

Mit der nächsten Reaktion hatte ich jedoch nicht gerechnet. Wahrscheinlich wäre ich dann nie so weit gegangen. Die braunen Augen meines Gegenüber bohrten sich in meine und dann stemmte er seine Hände gegen meine Brust. Als das noch nicht ganz reichte, zog er ein Bein an und stieß mich etwas grob von sich.

"Ich hab gesagt du sollst mich richtig anfassen."

Jetzt war seine Stimme fast schon wütend und auch seine Augen glitzerten erbost. "Nicht mal das kannst du für mich tun."

Dann streifte er seine Boxershorts von seinen Beinen und rollte sich über mich. Ich schnappte überrascht nach Luft, als sich sein weicher Hintern gegen meinen Schwanz drückte. Mein Herz raste und ich streckte meine Hände aus, um ihn zu berühren. Besser gesagt, um nach seinem Arsch zu greifen und ihn so festzuhalten. Doch Hyunjin durchschaute meine Absicht und schlug meine Hände zur Seite. Kurz war ich irritiert und versuchte es erneut. Mit dem Ergebnis, dass er diesmal meine Hand neben meinem Kopf in die Matratze drückte.

"Das hast du jetzt davon", fauchte er hitzig und drückte seinen Hintern aufreizend gegen meinen Unterleib, während ich nur rau keuchen konnte und absolut unzufrieden damit war, nicht mehr machen zu dürfen. Sein Duft, sein Körper, seine Bewegungen, alles vernebelte mir die Sinne und dann konnte ich ihn nicht einmal anfassen und mir zumindest ein wenig Befriedigung verschaffen. Er wollte mich zappeln lassen. Aber ich hatte es wohl verdient.

"Hyunjin...", bat ich ihn leise und versuchte mein Handgelenk zu befreien und ihn zu streicheln. Aber es half nichts, er intensivierte seine Bemühung mich festzuhalten und seine schwarzen Haare fielen ihm in die Stirn, als er sich weiter über mich beugte.

"Vergiss es Chan. Ich werde dich leiden lassen... So wie du mich hast leiden lassen." Seine Stimme klang kalt. Emotionslos. So als hätte ihn etwas daran erinnert, sich nicht dem berauschenden Gefühl hinzugeben. Nun bewegte ich mich unter ihm und schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass er so dachte. Dass er sich selbst genauso bestrafte.

"Tu das nicht Baby."

Mir fiel erst auf, dass ich ihm einen Kosenamen gegeben hatte, nachdem er mich sofort losließ und auch seinen Unterleib anhob.

"Wie bitte?"

Seine Augen starrten glasig auf mich herab, seine Unterlippe bebte. Deshalb entschuldigte ich mich hastig. "Sorry, das wollte ich gar nicht."

Jetzt glühte die braune Iris schon fast und sein Kiefer presste sich härter zusammen. "Natürlich nicht..." Ruckartig stand er auf und ich stützte mich rasch auf. Die Worte blieben mir im Halse stecken und ich hatte wirklich Angst, dass er nun gehen würde, weil es ihm zu viel war, weil ich mich nicht zurückhalten konnte.

Ich sah mit bangem Blick zu, wie er hinüber zu dem Equipment lief, das noch immer hier lag und dann die silbernen Ketten hervorzog, die leise klirrten, als er sie zwischen den Fingern drehte. Dann sah er mich an und mein Verstand setzte aus als seine Haut in dem sanften roten Licht erstrahlte und alles an ihm beinahe magisch aussah. Alles in mir schrie mich an, diesen Jungen nie wieder gehen zu lassen. Ihm zu sagen, dass er wunderschön und vollkommen war. Dass ich ihn brauchte.

Aber sprach da nur das Verlangen aus mir oder etwas anderes?

"Du bist perfekt", murmelte ich dann doch und das schien ihn aus seiner Starre zu lösen.

"Pass auf, dass ich dir nicht auch noch deinen Mund stopfe. Ich hätte nicht übel Lust dazu." Es klang nach einer ernstzunehmenden Drohung, also hielt ich die Klappe und beobachtete, wie er ans untere Ende des Bettes trat und auf mich hinabsah.

"Zieh dich aus." Er deutete auf meine Unterwäsche und beobachtete dann, wie ich sie mir nahezu hastig auszog und auf den Boden warf. Seine Mimik entspannte sich kaum wahrnehmbar bevor er selbst wieder aufs Bett stieg.

"Hände nach oben", wies er mich an und gehorsam tat ich was er verlangte. Dann streifte mich sein Oberkörper, da er sich über mich lehnte und nun geschickt meine Handgelenke und Unterarme mit den Ketten umschlang. Ich zuckte bei dem Kontakt mit dem kühlen Metall zusammen und sog scharf die Luft ein, doch Hyunjin ließ sich nicht beirren. Er zog noch fester an den Fesseln und verschlang diese dann mit dem Bettgestell.

Er setzte sich wieder neben mich und sah beinahe zufrieden auf mich herab.

"Und jetzt übernehme ich... Ich habe die Kontrolle, Chan."

Seine Finger strichen über meinen Bauch, zeichneten das Sixpack nach und dann wanderten seine Finger tiefer. Unbeabsichtigt zog ich an den Ketten und wollte seine Hände in meine nehmen, sie weiter hinabschieben, doch knurrte nur als ich es nicht konnte. Stattdessen hörte ich ein leises Zungenschnalzen und sah den Visual mit lustgetränktem Blick an. Dieser streichelte bis hinab zu meinen Lenden und löste seine Hand wieder. Nur um dann frech gegen meinen linken Nippel zu stupsen und ein zufriedenes Lächeln sehen zu lassen, als ich keuchte und nun ihm meinen Körper entgegenreckte.

Ich kam mir vor wie eine Marionette. Vollkommen gefangen und ausgeliefert. Und gleichzeitig wollte ich nichts lieber. Die Fesseln hinderten mich zwar daran, Hyunjin zu berühren, was mich beinahe verrückt machte. Zum anderen fühlte ich mich unter seiner Kontrolle so frei und verstanden wie sonst kaum. Deshalb wehrte ich mich wohl auch nicht gegen seine Provokation. Ich ließ mich fallen, zog zwar an den Fesseln und bewegte mich ihm entgegen, zeigte ihm bedürftig dass ich mehr wollte aber tat den Teufel um mich zu befreien.

"Ngah~ shit", stöhnte ich begeistert, als seine Fingerspitzen über meine rechte Brustwarze rieben und sie dann behutsam zwirbelten. Mein Becken zuckte nutzlos nach oben, so als wolle es die Luft ficken.

"Aww~ sieh dich nur an Chan... So empfindlich... Stellst du dir gerade vor, mich mit deinem Schwanz zu füllen?" Samtig weich rollten die Worte von seinen Lippen und dennoch klangen sie als würde es ihn ungemein amüsieren. "Und da sagt man immer, die Bottoms würden sich wie die kleinen Schlampen verhalten, die unbedingt um den Sex betteln." Er lehnte sich über mich und beobachtete mein Gesicht, während seine Finger fester über die empfindliche Stelle strichen. "Dabei seid ihr es doch, die uns erst soweit bringen oder? Ihr bestimmt, wann wir bereit sein sollen und ob ihr uns unter euch haben wollt..."

"Ahh~ Hyunjin~", stöhnte ich lauter und wollte eigentlich noch etwas Cleveres sagen. Zum Beispiel dass ich ihm nie vorschreiben würde was er zu tun hat oder nicht. Aber seine Berührungen machten mich wahnsinnig. Willenlos und wahnsinnig. Ich schloss meine Augen einen Moment und sah den roten Schleier. Er füllte alles in meinem Blickfeld und selbst als ich die Augen öffnete, sah ich ihn.

"Dachte ich es mir doch... Ich weiß ganz genau was du willst..."

Mit diesen Worten richtete sich Hyunjin auf, drehte sich, sodass er mit dem Rücken zu mir auf dem Bett kniete und dann lehnte er sich vor, bis er mir seinen Hintern entgegenreckte. Mein Atem stockte kurz und mein Unterleib kribbelte. Ich kreiste mein Becken, nur um diesen Druck abzubauen, der mich einnahm. Doch dann zuckte meine Länge und ich stieß ein erregtes Knurren aus.

Der Visual hatte beide Hände auf seinen Hintern gelegt und seine Pobacken zur Seite geschoben, sodass ich nun perfekte Sicht auf sein zuckendes rosa Loch hatte. Er präsentierte es mir nahezu schamlos und ich glaubte ein leichtes Zittern zu erkennen, dass seinen Körper erfasste als ich meiner Erregung verbal Ausdruck verlieh.

"Hyunjin~", keuchte ich bedürftig und drehte mich in seine Richtung, zog verbittert an den Fesseln und knurrte erneut. Diesmal frustriert, weil ich nicht das erreichen konnte, was ich doch so sehr begehrte. Es machte mich verrückt.

"Binde mich los", verlangte ich autoritär, doch er dachte gar nicht daran. Stattdessen knetete er aufreizend seine Pobacken und kreiste seinen Hintern.

"Damit du mich anfallen kannst wie ein wildes Tier und dir das nimmst, was du willst?", fragte er mit einem leisen Keuchen.

Ich brummte, ließ den Kopf zurücksinken und wollte eigentlich die Augen schließen, um diesem heißen Anblick nicht mehr ausgeliefert zu sein aber ich konnte nicht.

"Ganz genau", stöhnte ich, als er seinen Zeigefinger gegen seinen Eingang drückte und meine Länge mit einem erneuten Zucken reagierte. "Das willst du doch auch... Du willst, dass ich dich hart ficke. Das willst du schon seitdem du mich im Fahrstuhl geküsst hast. Gib es zu Hyunjin."

Ein atemloses Lachen kam von dem Jüngeren. "Ahha~ ich will das schon viel länger Channie.. Schon so viel länger~" japste der Visual und stöhnte dann halblaut, als sein Zeigefinger seinen Schließmuskel überwand und sich langsam in sein Inneres schob.

"Verdammt Hyunjin~" Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. Es machte mich so an, ihm zuzusehen wie er sich selbst anfasste. Und doch wollte ich derjenige sein, der ihn berührte. Ich wollte ihm die Befriedigung geben. Ich wollte das tun. Und erneut zog ich an den Ketten, die mich jedoch unnachgiebig an Ort und Stelle hielten.

"Hör auf mich hinzuhalten Hyunjin. Du weißt, dass ich es dir besorgen kann." Meine Stimme war rau, herrisch und ich wollte ihn überzeugen endlich mir die Kontrolle zu geben.

Aber er dachte gar nicht daran. Sein Finger verschwand weiter in ihm, während er bedürftig stöhnte und seinen Hintern gegen seine Hand presste, um sich nur noch besser mit seinem Finger zu befriedigen.

"Das tue ich doch gar nicht~", wisperte er voller Genugtuung und wimmerte dann leise, als er seinen Finger fast ganz aus sich herauszog, um ihn dann wieder hart in sich zu stoßen. "Ich bin mir sicher, dass du mich richtig gut fickst... Allein wie hart und bereit du schon für mich bist." Nun hatte er auch noch einen zweiten Finger hinzugenommen und spreizte sie dezent, sodass nichts mehr meiner Fantasie überlassen wurde, sondern ich alles sehen konnte. Alles von ihm. Und dabei wimmerte er auch noch so niedlich. Seine Finger verschwanden weiter in ihm und erzeugten ein feuchtes Geräusch, als er sie immer wieder in sich presste.

"Du willst mich umbringen oder?" keuchte ich und riss erbittert an den Fesseln, während ich zusah wie er sich selbst dehnte und mir seinen Hintern entgegenreckte als würde er mich herausfordern mich endlich zu befreien und ihn zu beanspruchen.

"Mhm~ Das war nicht das, was ich im Sinn hatte", stöhnte er und stieß wieder in sich. Seine Finger waren wahrscheinlich sogar lang genug, um seine Prostata zu erreichen, denn er schnappte plötzlich nach Luft und erschauderte. Er sank leicht in sich zusammen und hielt die Finger ganz still. Seine Empfindungen schienen sich auf mich zu übertragen. Denn ich erzitterte ebenso und rollte meinen Körper nach vorn, so als könne ich ihn damit erreichen und ihm endlich Erlösung verschaffen.

Ich wollte es so sehr. Alles in mir schmerzte. Ich wollte ihn so sehr, dass es wehtat. Ich wollte nicht länger zusehen. Egal was er tun würde... Hauptsache er ließ mich nicht länger verzweifeln.

"Ich brauche dich Hyunjin", murmelte ich leise und hoffte, dass ihn meine Worte erreichten. Sein Körper spannte sich wieder an und seine Finger krümmten sich erneut, bevor sie sein kleines Loch erneut dehnten und ich schwer atmend die Augen schloss.

"Rot. ROT. Ich kann nicht mehr Hyunjin." Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich biss mir auf die Unterlippe, als mein Körper in Flammen aufzugehen schien.

Diesmal reagierte der Visual. Ich hörte wie er sich bewegte und dann spürte ich seine Wärme über mir. Seine Brust presste sich gegen meine und dann spürte ich eine Feuchte zwischen unseren Körpern. Erneut stockte mein Atem als mir bewusst wurde, dass er selbst wohl schon so erregt war, dass er getropft hatte und ich das nun ebenfalls auf meiner Haut fühlte.

"So schlimm?", fragte er plötzlich und ich nickte, bevor ich meine Augen öffnete und in seine blickte. Sie sahen vorsichtig auf mich herab, so als hätte er Angst zu weit gegangen zu sein. Doch jetzt wo ich seinen Körper über mir wusste und die Hitze zwischen uns wahrnahm, wurde es einfacher für mich. Ich fühlte mich schlagartig besser. Deshalb blinzelte ich ihn an, schmiegte mich so gut ich konnte an ihn und hauchte dann leise und fast flehend: "Lass mich dich lieben. Ich will dir so gern zeigen wie gut ich bin. Lass mich das für dich tun, Hyunjin."

Seine Augen wurden sanft und schienen zu schmelzen. Er nickte. "Ok Channie~ Dann beweis es mir."

Noch bevor ich mich bewegen konnte, hob er seinen Unterleib, griff hinter sich und positionierte mein Glied vor seinem Eingang. Mit einem wohldosierten Ruck drückte er sich mir entgegen und japste leise, als meine Eichel seine engste Stelle überwand und ich mich in ihn schob.

Ich war ähnlich überwältigt und warf den Kopf zurück, zog wieder an den Fesseln und stöhnte erfüllt, als ich ihn endlich spürte. Es war erschütternd wie eng er sich um mich anfühlte, wie warm und feucht, einladend, einfach perfekt. Ich wollte nie wieder etwas anderes fühlen. Nur ihn.

Behutsam drückte ich ihm mein Becken entgegen, versank tiefer in ihm und schloss mit einem Stöhnen die Augen. "Oh Gott~ Hyunjin~"

Er antwortete mit einem spontanen Kreisen seines Beckens und presste sich dann auf mich hinab. "Chan~" Seine Hände stützten sich gegen meine Brust und halfen ihm, sich zu bewegen.

Schon wie er meinen Namen stöhnte, ließ meinen Körper brennen. Und als ich ihn jetzt spürte, wusste ich warum ich nur noch an ihn denken konnte. Es war ein fast schon beängstigendes Gefühl, das in mir aufwallte, weshalb ich es versuchte zurückzudrängen. Es fühlte sich an wie Liebe. Nur viel stärker. Wie eine Sucht, eine Art Besessenheit, die mich dazu treiben wollte mich in ihm zu verlieren. Ihn nur noch mehr zu begehren. Als wären wir beide in einer Spirale gefangen und mit jeder Aktion lösten wir eine Reaktion des anderen aus, die unsere Empfindungen immer wieder multiplizierten.

Ganz vorsichtig hob ich mein Becken an, versank tiefer in der Wärme und spürte im selben Atemzug wie Hyunjin seinen Unterleib anhob und sich dann ruckartig auf meine Länge zurücksinken ließ.

"Oh jaa! Nghaa~" Ich hatte nie geglaubt, einen Menschen einmal so stöhnen zu hören. Wahrscheinlich hatte ich es nicht einmal für möglich gehalten, dass überhaupt ein Geräusch mich in eine solch heftige Ekstase versetzen konnte. Sogleich hob ich mein Becken erneut und stieß kraftvoll zu, um es wieder hören zu können.

"Chan~ ahhh!" Hyunjin hatte seinen Oberkörper leicht zurückgebogen, seine Haare fielen nach hinten und sein Blick war zur Zimmerdecke gerichtet. Seine Lippen waren geöffnet und gaben diese melodischen, verruchten Töne von sich.

Er war vollkommen. Das sah ich in diesem Moment noch viel deutlicher und ich war bereit diesem Jungen alles zu geben, was er verlangte. Ich zog schwach an den Fesseln aber begnügte mich dann damit, meinen Körper verführerisch zu bewegen und ihm eine ebensolche Freude zu bereiten, wie er mir. Immer wieder verschmolzen unsere Körper. Die Hitze vermischte sich langsam mit dem roten Schleier, der meine Sicht trübte.

"Hyunjin~", stieß ich atemlos hervor, als dieser ein Stück nach oben rutschte, seine Hände nun wieder auf meiner Brust abstürzte und sich über mich lehnte. Er rieb sich an mir und erhöhte sein Tempo beinahe schlagartig. Voller Euphorie bewegte er sich gegen mich. Benutzte mich fast schon, um sich mit meinem Schwanz selbst zu ficken. Er schien es überaus zu genießen, die volle Kontrolle zu haben und selbst zu entscheiden wie er gern Sex hatte.

Ich bemühte mich lediglich, mich dem Rhythmus anzupassen und bewunderte ihn, wie er auf meinem Schoß auf und ab hopste und seinen samtig weichen und warmen Hintern gegen mich presste. Ich hätte wohl ewig so weitermachen können. Doch ich bemerkte auch, wie sehr ihn das anstrengte. Sein Atem war unregelmäßig, seine Haut überzogen von einer dünnen Schweißschicht, die ihn nur noch begehrenswerter aussehen ließ. Seine Bewegungen wurden etwas ruckartig, einige Male verharrte er kurz oder seine Schenkel zitterten leicht, wenn er erneut auf meine Länge sank.

Ich wollte bereits fragen, ob ich ihm helfen sollte. Am liebsten wäre es mir gewesen, ich hätte ihn an mich ziehen können und ihn verwöhnen dürfen, doch ich war noch immer in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und so sah ich nur mit wachsendem Verlangen zu, wie Hyunjin verzweifelt unserem Höhepunkt hinterherjagte und sich die allergrößte Mühe gab, uns beide zu befriedigen.

Meine Augenlider schlossen sich sekundenlang, als er sich ein weiteres Mal besonders heftig auf mich fallenließ, doch ich wollte nicht ohne ihn kommen und etwas sagte mir, dass er noch nicht so weit war.

"Channie~", wimmerte der Dunkelhaarige und erneut erbebte sein Körper, als er seine Muskeln entspannen konnte und sein Becken nur noch schwach kreiste, was mir ein Stöhnen entlockte. "Ich schaffe es nicht", wisperte er unzufrieden und seine Augen trübten sich. "Ich bin nicht stark genug."

Nachdrücklich schüttelte ich den Kopf und baute Blickkontakt zu ihm auf. "Das stimmt nicht. Du bist perfekt. Es ist vollkommen ok. Lass mich dir helfen", sprach ich zärtlich und leise auf ihn ein. Ich hoffte sehr, dass er die Ketten lösen würde und ich ihn endlich berühren durfte. Zumindest wenn es auch für ihn ok war.

Und es schien tatsächlich zu funktionieren. Denn ein hübsches Lächeln trat auf Hyunjins Gesicht und er betrachtete mich so liebevoll, dass mein Herz zu rasen begann. "Das hast du damals auch gesagt. Du hast immer an mich geglaubt."

Nachdenklich legte ich den Kopf schief und fragte mich, wann ich ihm das gesagt hatte. Doch ich erinnerte mich nicht und Hyunjin schüttelte bereits sanft den Kopf und streckte sich, sodass er nach meinem rechten Handgelenk greifen konnte. Dann fühlte ich endlich, wie das mittlerweile körperwarme Metall über meine Haut glitt und dann mit einem leisen Klirren irgendwo am Bettgestell auftraf. Erleichtert senkte ich die Hand und sah aufmerksam zu, wie Hyunjin auch die zweite Hand befreite und sich dann leicht verloren wirkend wieder auf meinen Schoß sinken ließ.

Ganz behutsam, als hätte ich es mit einem scheuen Tier zu tun, hob ich eine Hand und legte sie dann auf dem Handrücken von Hyunjin ab. Ich streichelte sie behutsam und wanderte dann mit den Fingerspitzen seinen Unterarm hinauf. Strich zurückhaltend über die glatte helle Haut und langte irgendwann auf seiner Schulter an.

Sein Blick war meinem Weg gefolgt und nun blinzelte er mich unter seinen dunklen Wimpern an, bevor er sich ein wenig nach vorn beugte und mir damit das Ok gab, dass ich weitermachen durfte. Sogleich wurde ich mutiger und meine Hand wanderte in seinen Nacken, kraulte ihn zunächst liebevoll und dann zog ich ihn zu mir herab, sodass er auf mir lag und ich ihn endlich wieder küssen konnte.

Seine Lippen fühlten sich immer noch so unglaublich weich und verführerisch an. Sie schmiegten sich eng gegen meine eigenen und je länger ich ihn küsste, desto schwerer konnte ich mich überhaupt von ihm lösen. Er schien es nicht einmal zu erlauben, dass ich mich ihm entzog, denn seine Küsse wurden gieriger und er kreiste sein Becken ganz sanft, was mich wieder daran erinnerte, dass ich immer noch tief in ihm steckte und ich endlich mehr Handlungsspielraum hatte.

Bestimmt griff ich in sein schwarzes Haar, presste unsere Lippen aufeinander und schlang meinen zweiten Arm eng um seine Taille. Dann nutzte ich meine Kraft und drehte uns mit erstaunlich viel Schwung zur Seite und schaffte es auch gleich, mich über ihn zu rollen. Ich ließ ihm gar nicht erst die Möglichkeit, sich zu beschweren und küsste ihn weiterhin. Bewegte mich aber eng an ihn gedrückt und keuchte leise in seinen Mund, als ich nun ihn ficken konnte.

Nicht, dass ich es nicht genossen hatte, wie er mich um die Vernunft brachte. Aber meiner Meinung nach hatte er es mehr als verdient, dass ich ihm jetzt zeigte wie gut ich ihn fühlen lassen konnte.

Ungezügelt leckte ich an seiner Zunge entlang, rollte mein Becken gegen seinen Hintern und hätte allein von dem feuchten Geräusch was bei dem Aufeinanderprallen unserer Körper entstand fast abspritzen können. Erst da wurde mir auch so richtig klar, wie weit ich ihm verfallen war. Ich hatte mit keinem Quäntchen meines Verstandes daran gedacht, ein Kondom zu benutzen.

Aber offenbar ging es ihm ähnlich, denn er hatte nichts dazu gesagt, keine Andeutung gemacht, dass er es anders wollte. Dennoch hielt ich still und löste mich von seinen Lippen, indem ich ihm einen zärtlichen Kuss aufdrückte und ihn dann ansah.

"Ich weiß, dass kommt möglicherweise unpassend... Aber wie genau hast du dir das vorgestellt? Ich meine wir haben nicht mal verhütet." Im ersten Moment wirkte Hyunjin verwundert, dann breitete sich Erkenntnis und ein folgendes provokantes Grinsen auf seinen Lippen aus.

"Das ist jetzt aber richtig blöd gelaufen", säuselte er und hob seinen Kopf, um seine Lippen dicht neben mein Ohr zu bringen. Kurz knabberte er vertrauensvoll an meinem Ohrläppchen und hauchte dann seine Atemluft direkt in meine Ohrmuschel.

"Dann hast du jetzt zwei Möglichkeiten Channie~" Es folgte einen theatralische Pause, in der Hyunjin seinen Unterleib anhob und fest gegen meinen Schritt rieb. "Entweder du ziehst ihn raus und versaust dir deinen eigenen Höhepunkt oder du nimmst mich jetzt richtig hart ran und spritzt in mich." Die letzten Worte raunte er so anzüglich, dass ich erschauderte und gar nicht anders konnte, als erneut in ihn zu stoßen.

"Fuck~", stöhnte ich und pinnte seinen Körper förmlich auf die Matratze, bevor ich mich aufrappelte und so zwischen seinen Schenkeln positionierte, dass ich ungehemmt in ihn eindringen konnte. Jeder Zentimeter meiner Haut brannte und immer wieder ließ ich mein Becken nach vorn schnellen. Ich versenkte mich tief in dem Visual und sah zufrieden dabei zu, wie sein Körper auf dem Laken nach oben rutschte, während ich ihn so heftig nahm, wie ich konnte. Hyunjin bäumte sich unter mir auf, stöhnte ekstatisch und griff fest nach dem Stoff, um seine Hände etwas Halt finden zu lassen.

"Ich wusste du würdest dich richtig entscheiden Channie~", japste er mit einem Hauch von Spott in der Stimme. Dann schlang er seine Unterschenkel fester um meine Taille. "Oh Gott~ härter~ fick mich härter Chan-" Seine Stimme brach am Ende fast, da ich sofort reagierte und ihm seinen Wunsch erfüllte. Ich konnte gar nicht anders und immer wieder versenkte ich mich in ihm.

Ihn so zu beobachten, ihn in seiner Leidenschaft gefangen zu sehen, so stark und zeitgleich so verwundbar, ließ erneut dieses Bedürfnis in mir aufsteigen, ihn noch mehr zu lieben. Mich ihm vollkommen zu verschreiben und nach und nach schwand die Kraft, um gegen dieses tief sitzende Verlangen anzukämpfen. Mit jedem Stoß verlor ich ein weiteres Stück von mir selbst, der rote Schleier tauchte wieder auf, doch diesmal war er wesentlich greifbarer und je mehr ich mich meinen Gefühlen hingab, desto durchschaubarer wurde er plötzlich. Es war widersprüchlich für mich. Aber wenn ich die Wahrheit erkennen wollte, musste ich mich dem allen hier hingeben. Ich musste mich dem unterwerfen was ich fühlte.

Meine Bewegungen wurden zunehmend unkontrolliert, ich war meiner Erlösung so nahe. Sehnsüchtig beugte ich mich erneut nach vorn, fing Hyunjins Lippen flüchtig ein, bevor ich selbst laut stöhnte und das aussprach, was mir wie eine Last auf der Seele lag.

"Ich liebe dich, Hyunjin."

Dann vermischte sich alles.

Rot. Hyunjins zuckender Körper. Rot. Unser gemeinsamer Höhepunkt. Rot.

Und dann konnte ich mich plötzlich erinnern.

Ich erinnerte mich an alles.

Schockiert rappelte ich mich auf und sah meinen Partner an, der mit glasigen Augen unter mir lag und mich ebenso anstarrte.

"Ich liebe dich, Chan", hauchte er und man erkannte deutlich die Angst, die sich mit diesen Worten verband. Angst, weil er sich bis gerade eben nicht sicher gewesen war, ob ich immer noch das Gleiche für ihn fühlte.

"Wieso hast du nichts gesagt?" stammelte ich und konnte nicht glauben, dass ich einfach so vergessen hatte, dass ich mit diesem Menschen eine Beziehung führte. Ich blinzelte mehrmals und verlor dennoch gegen die Welle aus Emotionen, die auf mich einprasselte. Die Erinnerungen fluteten mein Gehirn, sie zogen wie ein Film im Schnelldurchlauf vor meinem inneren Auge vorbei und ließen mich kurz erschaudern.

Da war Hyunjin lachend vor mir, er saß auf meinem Schoß, hatte die Arme um meinen Hals geschlungen. Dann auf einmal stand er dicht vor mir, wir waren mit den anderen Membern im Backstagebereich und er drückte mich an sich. Wieder veränderte sich das Bild. Diesmal lagen wir gemeinsam im Bett, er dicht an mich gekuschelt und nur in Unterwäsche. Es waren manchmal nur alltägliche Eindrücke und doch schienen sie mir so kostbar und wichtig.

Doch dann mischte sich der Schmerz dazu und mein Herz zog sich zusammen, als ich den Jungen plötzlich weinend vor mir erkannte. Jetzt erinnerte ich mich an den Augenblick. Der Tag an dem das Entertainment entschieden hatte, ihn eine Pause nehmen zu lassen. Nicht nur er hatte darunter gelitten. Ich sah ihn wieder vor mir. Verzweifelt. Aufgewühlt. Und ich hatte selbst dagegen kämpfen müssen nicht durchzudrehen. Ich hatte ihn nicht gehen lassen wollen. Ich hatte nicht von ihm getrennt sein wollen.

Und dann war er zu seinen Eltern gefahren. Er war einfach weg. An diesem Abend war ich lange allein im Entertainment geblieben. Ich erinnerte mich daran, dass ich irgendwann im Tanzsaal gesessen hatte und mir vorstellte, Hyunjin beim Tanzen zuzusehen. Das hatte ich zuvor öfter getan. Alles was danach passiert ist, erschien wieder mit diesem roten Schleier belegt zu sein. Ich hatte versucht alles zu vergessen. Meine Probleme. Die Sorgen um unsere Zukunft. Um Hyunjins Gesundheit und seinen seelischen Zustand. Ich hatte das versucht, was ihm immer geholfen hatte. Ich hatte getanzt. Wahrscheinlich so lange, bis ich nicht mehr konnte und dann war ich irgendwann auf dem Boden aufgewacht.

Nun vermischten sich die Erinnerungen wieder mit dem Rest.

"Du erinnerst dich?" Die aufgelöste Stimme ließ mich endlich zurück in die Realität finden und ich nickte vorsichtig.

„I-ich denke schon. Aber wieso?", hauchte ich und wollte damit ausdrücken, dass es mir unbegreiflich war, warum ich es überhaupt erst vergessen hatte.

Hyunjin biss sich auf seine volle Unterlippe und dann wandte er seinen Blick ab.

„Das habe ich mich auch gefragt... und die anderen auch... Ich denke, es war in diesem Moment zu viel für dich und du hast all den Schmerz verdrängen wollen. Und ich war nicht für dich da, um es zu verhindern." Zögerlich hob er eine Hand und streichelte mir über die Wange. „Es tut mir leid, dass ich nicht da war. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Du hättest nie leiden dürfen... nicht meinetwegen."

Hastig schüttelte ich den Kopf und schlang meine Arme um ihn. „Nein, Hyunjin. Dir muss das nicht leidtun. Du kannst nichts dafür." Vertrauensvoll lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter. „Es war für keinen von uns leicht. Wir haben einander gesagt, dass wir uns nie verlassen. Und ich habe dich alleingelassen." Meine Stimme war leise, kurz vorm Brechen. „Ich habe mein Versprechen gebrochen. Ich habe dich vergessen..."

Der Dunkelhaarige seufzte und nickte. Seine Fingerspitzen strichen über meine Brust. „Ich weiß... ich wollte so gern wütend auf dich sein... und manchmal war ich es wohl auch. Aber es war auch meine Schuld."

Nun sah er mir zum ersten Mal wieder richtig in die Augen und schien etwas zu suchen. „Aber ich liebe dich immer noch. Ich kann nicht damit aufhören. Ich gehöre zu dir... und du zu mir."

Seine Worte füllten diese entstandene Leere. Sie ließen alles wieder warm und bunt werden, so als hätte es nur diese Aussage benötigt. Nur sein Liebesgeständnis, um mich wieder vollkommen zu machen. Deshalb blickte ich ihn jetzt ebenfalls aufmerksam an und lehnte mich dann nach vorn, um einen kleinen Kuss auf seine weichen Lippen zu drücken.

„Ich gehöre zu dir. Nur dir."

Es war befreiend es auszusprechen und nun auch wieder sicher zu sein. Es war die Erlösung, die ich wirklich gebraucht hatte. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top