Soft like peaches (Jeongchan) Part 2
Langsam mache ich mir Sorgen, dass ihr an einem Zuckerschock sterbt wenn ihr diese Jeonchan Story lest... oder ich wenn ich sie schreibe. Ich bin viel zu soft für diesen Plot... das glaubt mir keiner.
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„Und wenn du schon dabei bist... dann frag ihn doch nochmal nach den Pfirsichen. Ich bin sicher, er erzählt dir gern von seinen Fantasien."
Dann machte er auch schon einen Abgang und zog die Tür etwas zu geräuschvoll ins Schloss. Jedoch interessierte mich das im Augenblick recht wenig. Ich grübelte nämlich angestrengt was alle mit diesen komischen Pfirsichen hatten. Doch wie sehr ich mich auch bemühte das Ganze logisch zu verknüpfen, es funktionierte nicht. Viel eher bildeten sich in meinem Gehirn noch mehr kleine Knötchen und Stolperfallen, die mir das Denken erschwerten. Deshalb trat ich immer noch leicht verwirrt und nicht ganz sicher, was ich hier überhaupt tat aus meinem Zimmer und tapste in die Richtung unseres Wohnraumes. Dort entdeckte ich tatsächlich Chan, der lässig auf der Couch saß und sich mit seinem Handy beschäftigte. Ein durchaus seltener Anblick ihn so entspannt zu sehen aber gerade als ich näher trat und noch immer nicht wusste, was ich eigentlich sagen oder tun wollte, fiel mir auf dass er gar nicht allein war. Auch Changbin saß auf der dunklen Couch und verschmolz in seinem dunklen Pullover und den schwarzen Jeans quasi mit dem Bezugsstoff.
„Hey Innie. Alles klar bei dir?" Begrüßte mich der Rapper locker und sah zu mir auf. Ich blinzelte und nickte eilig.
„Ja, alles bestens Changbin Hyung", meinte ich und schielte unsicher auf den Platz zwischen Chan und Changbin. Sollte ich oder lieber nicht? Ich könnte mich auch auf die andere Seite setzen.
Mittlerweile sah mein Leader ebenfalls zu mir und wartete offenbar ab, was ich vorhatte.
„Komm doch her." Binnie klopfte auf den freien Platz und rutschte noch ein Stück nach außen, um die Lücke zwischen sich und Chan zu vergrößern. Zögerlich ging ich dann doch hinüber und warf mich mit ein wenig mehr Schwung als ursprünglich geplant auf die Couch. Dabei verlor ich aber kurz das Gleichgewicht und landete mit einem nervösen Kichern direkt neben Chan und stieß leicht gegen seine Schulter. Sofort wurde ich rot und versuchte mich wieder aufzurichten und den gebührenden Abstand herzustellen.
„Sorry", nuschelte ich strich entschuldigend über seine Schulter, während der Älteste dieser Geste mit einem belustigten Schmunzeln auf den Lippen folgte und mir dann tief in die Augen sah. Sie bohrten sich quasi in meine und dabei verstrahlten sie eine solche Ruhe und Gelassenheit, dass ich mich nie wieder abwenden wollte.
„Alles gut Innie. Das halte ich schon aus", versicherte er mir mit seinem sanften Lächeln und ich atmete erleichtert aus.
„Oh-ok", piepste ich und setzt mich wieder aufrecht auf die Couch, sank etwas tiefer in die Polster und wusste nicht, ob ich mich nicht lieber unsichtbar machen wollte. Jedoch hielt mich eine weitere Stimme davon ab.
„Hier seid ihr ja. Was macht ihr denn? Wartet ihr auf schöneres Wetter oder den Weihnachtsmann?" Felix schlenderte mit einem Grinsen zu uns und klopfte Chan im Vorübergehen kurz auf die Schulter. „Du bist ja heute früh zu Hause Mate... Hattest du Sehnsucht nach jemandem?" Ein wissendes Funkeln erhellte das Braun seiner Augen und als sich auch die Lippen zu einem sonnigen Lächeln verzogen, wusste ich nicht mehr so recht was ich denken sollte.
Wie jetzt? Chan hat Sehnsucht? Nach was? Oder sollte ich eher fragen nach wem? Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und ich spürte einen leichten Stich, als ich daran dachte, dass Chan möglicherweise jemand anderen sehen wollte. Vielleicht sogar Felix.
Beschämt über meine Gedanken richtete ich den Blick auf meine Finger, die ich nun umständlich miteinander verwob, um eine Beschäftigung und minimale Ablenkung zu haben.
„Möglicherweise", meinte Chan schlicht und rutschte dann etwas näher zu mir. Überrascht sah ich auf. Doch mein eben wiedergewonnener Mut verblasste als ich erkannte, dass er das nur getan hatte, um Felix noch einen Sitzplatz freizumachen.
Na toll... was hatte ich auch erwartet? Dass er jetzt freiwillig meine Nähe sucht? Träum weiter Yang Jeongin.
Jedoch wollte das Schicksal mein zartes, liebesgeplagtes Herz auf eine harte Probe stellen.
„Wollen wir diesen neuen Thriller sehen? Wie heißt der noch gleich... Old? Ich glaube der ist ganz cool." Felix sah sich um und wartete auf unsere Zustimmung. Chan und Changbin nickten bestätigend und ich kaute nur nervös auf meiner Unterlippe.
Ich wollte nichts Gruseliges sehen. Zwar konnte ich in Gesellschaft von anderen ganz gut verbergen, dass mich einige Szenen wirklich erschreckten, doch mir wäre es unglaublich peinlich wenn Chan auch noch wüsste, wie ängstlich ich bin. Sicherlich würde er mich für schwach und unmännlich halten.
„Cool, dann mal los. Changbin, du besorgst die Snacks, Chan, du kümmerst dich um den Film. Ich besorge uns noch ein paar Decken und du Innie bleibst einfach entspannt hier sitzen.
Etwas ungläubig und auch leicht verstimmt sah ich Felix nach, als er loswuselte und nicht mal meine Einwilligung zum Film abwartete.
Na danke auch... Dennoch befolgte ich seine Anweisung mehr oder weniger. Ich blieb nämlich eher unentspannt auf der Couch sitzen als alle anderen die ihnen gewiesene Aufgabe erledigten. Tatsächlich erhob sich Chan nur kurz, schnappte sich die Fernbedienung und saß dann wieder dicht neben mir.
„Alles ok?", fragte er leise und suchte den passenden Titel heraus.
Eine kleine Gänsehaut überlief meine Arme und den Rücken, doch ich nickte. „Ja, alles gut." Unter keinen Umständen würde ich zugeben, dass ich mir jetzt schon die furchteinflößendsten Szenen ausmalte.
Da tauchten auch Changbin und Felix nahezu gleichzeitig wieder auf. Der eine war vollgepackt mit mehreren Decken, der andere hatte tatsächlich etwas zum Naschen gefunden und breitete seinen Fund stolz neben uns auf der Couch aus, während Felix den schützenden Stoff einfach auf meinen Schoß warf und schelmisch grinste. „Ich hab nur zwei Decken mitgebracht. Das reicht doch oder? Changbin und ich nehmen eine und du kannst dir eine mit Channie teilen." Als könnte er kein Wässerchen trüben, lächelte Felix mich an und ich konnte nicht anders als mit einem halbherzigen Nicken mein zugeteiltes Los zu akzeptieren.
Alles klar Jeongin. Dann Augen zu und durch. Ich war aber auch zu stolz, um jetzt zu gehen. Erstens weil es komisch rüberkommen würde, andererseits weil ich eigentlich schon bei Chan bleiben wollte.
Also zupfte ich die Decke zurecht, kuschelte mich darunter und blinzelte schüchtern zu Chan hinüber. Zurückhaltend hob ich einen Zipfel an und bedeutete ihm so, dass er ruhig näherkommen sollte.
„Ist das wirklich ok?", fragte Chan und schon wieder blickten seine Augen so schrecklich verständnisvoll und sanft, dass ich kaum wegsehen konnte.
„Ja. Klar", hauchte ich mit kratziger Stimme und erlitt dennoch fast einen Herzstillstand, als er dann tatsächlich zu mir unter die Decke rutschte, dabei mein Bein mit seinem streifte und dicht an mich gedrückt sitzen blieb. Zunächst schien er nicht so richtig zu wissen, wo er seinen Arm platzieren sollte, bis er ihn schließlich irgendwie halb auf die Lehne und halb um mich legte und ich gleich noch etwas rosiger um die Wangen wurde.
„Okay so?", fragte er zu allem Überfluss und ich war kurz davor durchzudrehen und mit Schnappatmung und Herzattacke zu erwidern, dass so nahe neben ihm für mich nichts okay war. Oder war es das eigentlich schon und ich übertrieb es mit meinen hormonellen Schwankungen nur etwas zu sehr.
Jedenfalls brachte ich nur ein Nicken zustande und krallte meine Finger in den Stoff der Decke als würde mein Leben davon abhängen.
Vielleicht würde mir der Film doch das Leben retten. Immerhin wäre ich dann abgelenkt und müsste nicht mehr ständig an Chan denken. An Chan und seine braunen liebevollen Augen, die tief auf den Grund meiner Seele blicken konnten.
Die ersten zehn Minuten des Film verliefen wie zu erwarten sehr ruhig. So war das bei diesen hinterhältigen Thrillern doch meistens. Die erste Viertelstunde passierte gar nichts und dann BUMM das komplette Chaos. Ich wurde jedenfalls unruhig als sich plötzlich die ganze Stimmung des Films änderte und die Hintergrundmusik quasi schon verriet, dass gleich etwas Unvorhergesehenes passieren würde.
Wie von selbst rückte ich näher an das, was sich schützend dicht neben mir befand. Zu meiner Verteidigung... Chan strahlte nun mal Geborgenheit und Wärme aus jeder Pore. Wer würde da nicht so handeln? Jedenfalls passierte genau das, wovor ich mich insgeheim gefürchtet hatte.
Der Bildschirm wurde kurz schwarz und die Szene wechselte blitzschnell zu einem toten Körper, der im Wasser trieb. Natürlich erschreckte ich mich ungefähr genauso schlimm wie der Protagonist im Film und zuckte furchtbar zusammen. Doch beinahe sofort schlangen sich zwei Arme um meinen Bauch und zogen mich dicht an eine schutzspendende Brust. Im ersten Augenblick erstarrte ich und wog die Möglichkeit ab, mich aus dem Griff zu befreien. Aber das wollte ich eigentlich gar nicht, außerdem war ich hier sicher. Ich spürte, wie kräftig Chans Herz gegen meinen Rücken pochte und war mir bewusst, dass er meinen erhöhten Herzschlag ebenso wahrnahm. Jedoch konnte ich es gerade auf den Schockmoment schieben und auch später argumentieren, dass es nicht an meinem Leader selbst lag sondern an den Jump-Scares.
Chan schien es tatsächlich nicht auf sich zu beziehen, denn sein Griff lockerte sich nicht und da ich jetzt so gut wie zwischen seinen Schenkeln saß, war ich ihm wieder so nahe, dass meine Empfindungen komplett verrücktspielten. Meine Haut kribbelte, als würde sie gleich anfangen zu brennen, doch es war eine angenehme Hitze und an den Stellen, wo sich unsere Körper aneinanderdrückten, hatte ich das Bedürfnis nur noch mehr Kontakt herzustellen. Fast wünschte ich mir, dass mein Shirt nach oben rutschen würde und er wie zufällig meine Haut mit seinen Fingern oder auch nur mit seinem Arm streifte. Ich sehnte mich wie ein Verrückter nach seiner Zuneigung. Nach ein bisschen mehr... immer ein bisschen mehr.
Im Moment sah ich auch die Gefahr nicht. Die Gefahr mich in diesen Armen zu wohl zu fühlen und ihm möglicherweise ungewollt Hinweise zu liefern. Statt mich von ihm zu entfernen, lehnte ich mich gegen ihn, rutschte etwas weiter nach unten, sodass ich meinen Kopf gegen seine Schulter drücken konnte. Sofort reagierte der Ältere auf meine Bewegungen und lockerte seine Umklammerung, dennoch ließ er mich nicht los sondern wartete geduldig, bis ich die passende Position gefunden hatte und verstärkte dann seinen Griff wieder. Dabei spannten sich seine Oberarme an und ich beobachtete fasziniert, wie die Muskeln deutlich hervorstachen.
Jetzt reiß dich mal wieder zusammen Jeongin! Am Ende kannst du dir gleich ein Schild umhängen, auf dem steht, dass du in ihn verknallt bist.
Bevor es wirklich so weit kommen konnte, fixierte ich wieder den Bildschirm direkt vor mir und für eine Weile konnte ich mich erstaunlich gut auf den Film konzentrieren. Also wenn man davon absah, dass ich jede kleine Bewegung von Chan wahrnahm, dass ich mich jedes Mal leicht anspannte, wenn sein Atem meinen Nacken streifte oder er wie zufällig seine Finger über mein Shirt gleiten ließ. Sicherlich waren seine kleinen Bewegungen unbeabsichtigt und intendierten gar nichts, doch leider sah das mein Gehirn ein wenig anders und wünschte sich immer noch, dass da etwas wäre. Eine Zuneigung, die nicht einseitig war. Eine Neugier, die nicht nur mich überfiel wie ein wildes Tier, wenn wir uns so nahe waren.
Bei der nächsten günstigen Gelegenheit, sprich als die nächste gruselige Szene kam, zuckte ich abermals zusammen und vergrub mein Gesicht an Chans Brust. Mir war klar, dass ich gerade hochdramatisch reagiert hatte aber da es ihn nicht zu stören schien, dass ich mich an ihn lehnte, nutzte ich das jetzt aus. Wie gehofft schlangen sich seine Arme behütend um mich und dann ertönte ein leises beruhigendes „Schhht~" neben meinem Ohr. Meine Finger krallten sich in sein Shirt und ich drehte ihm meinen Oberkörper zu, sodass ich hinauf in seine Augen sehen konnte, die ich in dem dämmrigen Licht nur schwer erkannte. „Channie", nuschelte ich ebenso leise und drückte meine Wange fester gegen den Stoff seines Oberteils.
„Alles gut Baby~ ich bin ja da", ertönte seine tiefe, raue Stimme wieder dicht an meinem Ohr und ich erschauderte bei dem Kosenamen und der Intonation, die ganz deutlich vermittelte welche Rolle er gerade einnahm. Ganz eindeutig beschützte er mich. Alles an ihm strahlte diese Sicherheit aus und das nur für mich. Ich verstand mich selbst nicht aber diese Aura, seine Ausstrahlung ließ mein Blut kochen und jeden klaren Gedanken verschwinden.
Nickend schmiegte ich mich gegen ihn, rutschte etwas nach oben, streckte mich und schlang meinen Arm um seinen Hals, dabei verrutschte mein Oberteil ein wenig und legte einen Teil meines Bauches frei. Vertrauensvoll bewegte ich mich und hoffte, dass sein Arm zufällig ein Stück herabrutschte und mich berührte. Ansonsten hielt ich ganz still und wartete auf seine Reaktion.
Jedoch passierte nichts. Denn mein Hyung war einfach viel zu sehr Gentleman, um diese Situation zu nutzen. Oder er wollte sie auch gar nicht nutzen. Denn seine Hände blieben an Ort und Stelle. Nur seine warme Atemluft traf nun auf meine Wange und ich fragte mich schon, ob er mir noch näher gekommen war, als plötzlich ein Quieken links von uns die angespannte, erwartungsvolle Aura sprengte. Erneut erschreckte ich mich und drehte meinen Kopf dann zu Felix, der nun ähnlich wie ich es vor einigen Sekunden getan hatte, sein Gesicht in Binnies Pullover drückte.
Changbin hatte belustigt die Mundwinkel angehoben und tätschelte zärtlich Felix Rücken. „Alles gut Lixie. Du bist doch hier. Alles ok", versuchte er den Australier zu beruhigen, der bereits den Kopf wieder hob und leise schnaubte. „Meine Güte... was für ein Film. Ich will nicht mehr."
Kurz sah der Rapper etwas ratlos aus und linste hinüber zu Chan. „Ähm, naja, dann gehen wir jetzt wohl ins Bett." Beinahe entschuldigend hob er die Schultern. „Wie sieht es bei euch aus?"
„Wir gucken den Film noch zu Ende", meinte Chan überzeugt und sah nur kurz zu mir herab. „Oder Innie?"
„J-ja klar", stammelte ich leicht überfordert und konnte es nicht ganz glauben, dass ich gleich wieder mit Chan allein war. Schon jetzt schlug mein Herz wieder verzweifelt gegen meine Brust und flehte mich an, nichts Unüberlegtes zu tun. Dann sah ich zu, wie Changbin Felix und sich selbst aus der Decke schälte, den Jüngeren aufrichtete und durch sein verwuscheltes Haar strich. „Na los. Felix."
Der Angesprochene erhob sich und tapste mit unsicheren Schritten in Richtung seines Zimmers. „Gute Nacht Mate. Gute Nacht Innie. Tut nichts, was ich nicht auch tun würde", murmelte er, bevor er herzhaft gähnte und sich zu Binnie umdrehte. „Kommst du mit?" Er streckte die Hand nach ihm aus und machte Greifbewegungen, was in seinem verschlafenen Zustand ultra niedlich aussah.
„Bin schon da." Changbin lotste den Blonden hinaus und warf uns noch einen undefinierbaren Blick zu. Und schon war ich allein. Ganz allein mit Bang Chan.
Also tat ich das, was ich am besten konnte. Einfach klein und süß aussehen und so tun, als würde ich von nichts wissen. Entsprechend diesem Kodex drückte ich mich wieder vertrauensvoll an meinen Hyung, zog die Decke etwas höher um meine Schultern und schielte nur aus dem Augenwinkel auf den Bildschirm.
Offensichtlich funktionierte meine Taktik, denn auch Chan wandte sich wieder dem Geschehen im Film zu und wir beide verfolgten, wie die Protagonisten verzweifelt versuchten, einen Weg von diesem tödlichen Strand weg zu finden. Natürlich hätte ich nicht so genau hinsehen sollen, denn es kam wie es kommen musste und ich erschreckte mich bei einem besonders lauten Schrei.
Diesmal hörte ich ein leises Kichern hinter mir, doch wie so häufig in den letzten anderthalb Stunden war Verlass auf meinen geliebten Hyung. Seine Hände streichelten zuvorkommend meine Oberarme, rieben sanft über die Haut und dann legte er sein Kinn auf meine Schulter.
„Ich wusste gar nicht, dass du so schreckhaft bist."
Als wäre ich nicht schon angespannt genug, sollte ich ihm nun auch noch vernünftig und am besten ohne zu stottern antworten. Dafür nutzte ich all meine verbliebene Selbstbeherrschung und atmete tief durch, bevor ich meinen Kopf nach hinten sinken ließ, bis er an seiner Schulter lag und wir somit Wange an Wange saßen. Ich schloss meine Augen und lächelte.
„Ich weiß auch nicht. Muss an dem Film liegen", meinte ich überzeugt und wartete einfach auf seine Reaktion. Diese kam auch prompt in Form eines belustigten Summens.
„Achso. Dann sollten wir definitiv öfter solche Filme gucken, wenn du so anschmiegsam und gar nicht mehr frech bist." Seine Stimme klang nun wieder leicht rauchig und unglaublich sexy, sodass sich etwas in mir anspannte und diese Art der Hitze in meine untere Magengegend wanderte.
Flirtete er jetzt tatsächlich mit mir oder bildete ich mir das alles nur ein? Wieso war seine Stimme auf einmal so anders. Es klang nicht so, als würde er zu mir als Kumpel oder Bandmember sprechen. Eher als würde er testen wollen, wie weit er gehen durfte.
Ich verstand es ehrlich gesagt nicht ganz aber es war eine ungewohnte Situation also bewegte ich mich und wollte tatsächlich etwas Abstand gewinnen. Chan war jedoch schneller und verstärkte seinen Griff um meinen Bauch. Dabei schob er diesmal mehr ausversehen den Stoff des Shirts mit nach oben und ein wohliger Schauder durchfuhr mich, als seine Fingerspitzen ganz zärtlich über meine Taille strichen. Am liebsten hätte ich mich seiner Hand entgegengedrückt und nach mehr verlangt, doch das wäre wohl wirklich zu viel des Guten. Aber mein Hyung schien seit Neuestem Gedanken lesen zu können, denn anstatt seine Hand wegzuziehen, spürte ich erneut seine Finger und öffnete flatternd die Augenlider, um sehen zu können, worauf er momentan seinen Blick richtete.
Unerwarteterweise starrte ich direkt in die tiefbraune Iris, die Pupillen waren ebenso leicht geweitet und ließen nicht zu, dass ihnen auch nur der Bruchteil einer Sekunde entging. Er beobachtete mich so intensiv, dass ich instinktiv wusste, dass er jede meiner Reaktionen auf sein Handeln gesehen haben musste.
„Channie~", hauchte ich bittend und drängte mich suchend an ihn.
„Jeongin~" Kam die Antwort ebenso leise zurück und diesmal verharrten seine Finger auf meiner Haut, tasteten sich langsam nach vorn und dann packten sie meine Taille. Natürlich nicht fest, sondern nur so, dass ich den bestimmten Druck spürte, so dass ich wusste, dass er es ernst meinte und mich nicht gehen lassen würde.
Nun war mir nicht nur warm und kalt zugleich. Nein, jetzt war mir auch noch schwindelig und ich dachte bei einigen meiner flachen Atemzüge sogar, dass mir gleich schlecht wird oder ich ohnmächtig werde. Als müsste ich sichergehen, dass Chan mir nicht noch näher gekommen war, blinzelte ich einige Male und warf anschließend einen unsicheren Blick auf seine weichen, vollen Lippen, die so rosig und einladend aussahen, dass ich mich liebend gern auf sie gestürzt hätte. Doch das konnte ich nicht tun. Das durfte ich nicht tun. Aber wieso reagierte ich dann so?
Statt mich zurückzuziehen und meine gute Erziehung zu bewahren, streckte ich meinen Kopf wie von selbst leicht nach vorn und befeuchtete meine Lippen. Meine Finger tasteten verzweifelt nach Chans Oberteil, krallten sich darin fest, während meine Augen angespannt zwischen seinen plüschigen Lippen und seinen dunklen Augen hin und her huschten.
Gerade als die Unsicherheit in mir aufstieg, lehnte sich Chan ebenfalls weiter nach vorn und ich glaubte, zu träumen. Es war wie in einem dieser kitschigen Liebesfilme, in denen man sich in einem milden, warmen Sommerregen den allerersten Kuss gab und dabei vollkommen ignorieren konnte, dass es regnete und man selbst ganz nass wurde. Und es fühlte sich tatsächlich so an, als würde man alles ausblenden können. Nichts und niemand hätte mich jetzt von den schokoladenfarbenen Augen und den weichen rosa Lippen ablenken können. Absolut gar nichts. Erwartungsvoll, ja beinahe sehnsüchtig wartete ich darauf, dass mein Hyung mich küsste. Als ich glaubte, dass er noch etwas näher kam, schlossen sich meine Augen wie von allein und mein Verstand setzte aus, als sein warmer Atem direkt auf meine Lippen traf.
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Uuuund Cuuut! Dankeschön, wir haben die Szene im Kasten! Jetzt machen wir erstmal eine kleine Pause und erholen uns von dem ganze Kitsch und der übertriebenen Romantik.
PS: Please don't kill me. 🤣
I love you my precious Stays. 💖
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