Little touch (Changin) Part 1
Es ist mal wieder Zeit für ein Kapitel. Aber diesmal fangen wir ganz sanft an. Es gibt nur ein paar ganz dezente Anspielungen auf nicht jungendfreie Inhalte. Außerdem werdet ihr die Warnung doch sowieso ignorieren. 🙃🔥
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Jeongins Pov:
„Ernsthaft jetzt? Dieser Vater sanktioniert die ganze Stadt und verbietet Musik und das öffentliche Tanzen? Ist der vollkommen bescheuert?", beschwerte sich Felix lautstark, stopfte sich dann frustriert noch mehr Popcorn in den Mund und kaute missmutig darauf herum. Seine Augen wurden schmaler, als besagter Mann im Film nur noch mehr fragwürdige Kommentare von sich gab. Rasch beugte ich mich zu ihm, tätschelte beruhigend seine Hand und sah dann hinüber zu Jisung und Seungmin, die die Aufregung des Blonden wohl verstehen konnten. Jisung rutschte ebenfalls näher und umarmte Felix.
„Hey, komm schon. Das ist nur ein Film."
„Richtig, du sollst gerade durch solche Worte zu emotionalen Reaktionen gebracht werden." Ergänzte Seungmin ganz rational, bevor er sich das Popcorn schnappte und dann hinzufügte. „Das ist wie bei uns Idols, wir dürfen uns auch nicht von dummen Bemerkungen oder Drohungen aus der Ruhe bringen lassen."
„Ja, aber das ist ein Film. Ich meine das ist doch scheiße sowas zu verbieten. Damit raubt man seinen Kindern und allen anderen jegliche Freude."
Für diesen Moment konzentrierte sich wohl keiner auf den Film, doch das war auch nicht so schlimm. Ich jedenfalls fand es sowieso am Wichtigsten, etwas mit den anderen drei Jungen zu unternehmen. Unsere Filmabende waren meistens ein einziges Chaos. Erst konnten wir uns kaum entscheiden, welche Snacks es geben sollte, dann mussten wir festlegen in welchem Zimmer wir uns einquartieren wollten und dann kam auch noch die Auswahl des Filmes...
Heute war unsere glorreiche Wahl auf Footloose gefallen, da irgendjemand meinte, dass wir uns diesen Klassiker nicht entgehen lassen sollten. Und so saßen wir jetzt in Seungmins Zimmer und hatten uns alle auf das Bett gekuschelt, das mit genug Decken und Kissen ausstaffiert worden war.
„Ok, lasst uns einfach weitergucken und dann erfahren wir sicherlich, warum er das macht", meinte ich überzeugt und lehnte mich wieder entspannt zurück.
„Wisst ihr eigentlich, was unsere Freunde gerade machen?"
Ich kicherte leise, als es nicht einmal fünf Minuten gedauert hatte, bis die gespannte Stille im Raum schon wieder durch Jisung unterbrochen wurde.
„Wieso? Hast du schon wieder Sehnsucht nach Minhos Schwanz?"
Kurz darauf hatte ich ein Kissen im Gesicht. „Halt die Klappe, du frecher Fuchs."
Felix entfernte das Kissen wieder und legte es stattdessen auf seinen Bauch, sodass er es umarmen konnte und versuchte sich auf die Handlung des Filmes zu konzentrieren. Ich hingegen musste durch die plötzlich Erwähnung auch kurz an Changbin denken. Zwar versuchte ich mir einzureden, dass ich nicht so besessen von meinem Hyung war, wie beispielsweise Felix oder Jisung von ihren Freunden aber dennoch hätte ich nichts dagegen, jetzt seine starken Arme um mich geschlungen zu spüren und mich gegen ihn zu lehnen, während ich den Film sah.
Oh ja, ich liebte es in seinen Armen zu liegen oder genau dort einzuschlafen. Seit dem aufschlussreichen Gespräch mit meinen Freunden vor etwa drei Wochen, hatte ich meine Beziehung zu dem dunkelhaarigen Rapper auf jeden Fall ausgebaut. Nachdem ich endlich verstanden hatte, dass ich nicht nur gern Zeit mit ihm verbrachte, weil alle anderen mit ihren Freunden unterwegs waren oder sonst was taten, sondern ihn um seinetwillen schätzte, gab ich mir Mühe ihm das zu zeigen.
Wenige Tage nachdem ich ihm wie nebenbei auf dem Sessel zuflüsterte, dass ich mich in ihn verliebt hatte, war Changbin zu mir gekommen und wollte mit mir darüber sprechen. Es erstaunte mich wirklich sehr, wie entschlossen und direkt mein Hyung bei diesem Gespräch gewesen war und dennoch ebenso zeigen konnte, dass er mich ganz sicher zu nichts drängen wollte. Aber schlussendlich hatte er mich noch am selben Tag gefragt...
//Flashback//
Ein zaghaftes Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus meinen Gedanken und rasch setzte ich mich gerade hin und sagte dann laut und deutlich.
„Du kannst reinkommen."
Denn insgeheim wusste ich schon, wer da vor meiner Tür stand. Es war ein recht einfaches Ausschlussverfahren. Weder Jisung, Felix noch Hyunjin würden sich die Mühe machen anzuklopfen. Sie wären eher wie ein kleiner Tornado ins Zimmer gefegt und hätten es chaotischer hinterlassen als es bereits war. Seungmin und Minho hätten wohl schon etwas gesagt, bevor sie geklopft hätten und Chan klopfte schon anders an. Und so blieb die einzig logische Schlussfolgerung, dass es sich bei meinem Besuch um Changbin handelte. Dieser trat nun wie erwartet ins Zimmer und lächelte mich an.
„Hey, Innie." Schon bei seiner sanften Stimme und dem zögerlichen Lächeln auf seinen Lippen wurde mir wieder ganz warm. Er hatte mich mit einer simplen Begrüßung aus dem Konzept gebracht und ich war mir nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht war. Es bestätigte jedoch sehr nachdrücklich was ich für den Älteren offenbar empfand.
Hatte ich mir vor wenigen Tagen noch nicht einmal vorstellen können, dass ich tatsächlich verliebt war, so hatte ich die Gewissheit jetzt allein schon dadurch, dass meine Haut so angenehm kribbelte, wenn er mich nur ansah oder sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich, wann immer ich seine Stimme hörte.
Wie um alles in der Welt war mir das nicht früher aufgefallen?
Vermutlich hatte ich die Anzeichen gründlich ignoriert oder versucht es darauf zu schieben, dass es mich vielmehr neugierig machte, ob Changbin ebenso sexuelle Fantasien hatte, die wiederum damit im Zusammenhang standen, dass unsere Bandkollegen alle in festen Beziehungen waren und keinen Hehl aus ihren besonders lustvollen und erotischen Vorstellungen von Vereinigung machten. Sie waren begierig, sich untereinander förmlich zu übertreffen, was die Zuneigungsbekundungen anbelangte.
Und da ich am Anfang weder Erfahrungen hatte, noch jemanden, mit dem ich über meine eigenen Ansichten und Wünsche sprechen konnte, hatte ich mir dieses Feld leider mehr schlecht als recht erschließen können. Doch die Worte meiner drei Freunde halfen mir schließlich sehr. Sie stellten anschaulich dar, was sie unter dem Wort Liebe verstanden und gaben mir auch den Schubs in die richtige Richtung, indem sie andeuteten, dass nicht ihr Sexleben und die Befriedigung entscheidend für diese Bindungen war, sondern die vielen, kleinen Eigenschaften, die man an seinem Partner zu schätzen wusste.
Danach hatte ich nochmal lange und gründlich überlegt, welche Eigenschaften ich als besonders attraktiv an Changbin empfand. Und erst da war mir bewusst geworden, dass es mit ganz banalen Dingen begonnen hatte. Seine kleinen Aufmerksamkeiten für mich, wenn alle anderen um uns herum mal wieder in ihrem Pärchenkram versunken waren. Auch wenn er sich nur kurz nach meinem Befinden erkundigte oder mir einen prüfenden, zärtlichen Blick schenkte, hatte es mir gefallen. Aber auch unsere Wetten und die freien Gespräche mit ihm hatten einen enormen Effekt auf mich.
Er achtete sehr darauf, mich ausreden zu lassen und meine Sicht der Dinge zu verstehen. Er interessierte sich für mich und versuchte, mich zu ergründen, mehr über mich zu lernen. Das war im Rückblick betrachtet wirklich sehr süß von ihm. In seiner Gegenwart fühlte man sich einfach wohl. Auch wenn er manchmal lustige Angewohnheiten hatte und seine Frustration bei Neckereien außerordentlich amüsant war, so konnte man ihn kaum wütend machen. Er war sehr ausgeglichen und seine emotionale Reife gab mir den Halt, den ich teilweise doch mehr brauchte, als ich es zugeben wollte.
Klar, ich war auch kein Kind mehr. Ich war erwachsen und ebenso eigenständig und selbstbestimmt wie die anderen. Dennoch hatte ich weniger Erfahrung in einigen Bereichen und das akzeptierte ich. Immerhin war ich bereit zu lernen. Außerdem war ich wirklich ein kleiner Fuchs wenn es darum ging, andere um den Finger zu wickeln und dadurch meinen Willen zu bekommen. In den richtigen Momenten nutzte ich meinen Maknae Status schamlos aus und liebte es. Jeder wurde bei meinem süßen Lächeln schwach und ich wusste das nur zu gut.
Dennoch war ich ziemlich begriffsstutzig gewesen, als es um meine Gefühle ging. Um meine Gefühle und die von Changbin. Warum hatte ich nicht gleich nach unserem kleinen Vergnügen im Studio gemerkt, dass Changbin sich durchaus zu mir hingezogen fühlte? Er hatte es ja noch nicht einmal verheimlicht. Warum war mir das Offensichtliche nicht aufgefallen, obwohl es direkt vor meiner Nase lag. Bei meinen anderen Bandkollegen hatte ich mit meinen Vermutungen und Wetten so häufig ins Schwarze getroffen und bei Changbin hatte mein Radar kläglich versagt.
Naja, vermutlich lag es daran, dass meine persönlichen Gefühle für den Älteren damit verwoben waren und ich es deshalb nicht mehr gut hatte trennen können. Oder ich war zu unsicher gewesen.
Oder zumindest war ich es bis vor drei Tagen gewesen.
Vor exakt drei Tagen war ich dann endlich über meinen Schatten gesprungen und hatte mich von meinen wahren Emotionen für Changbin mitreißen lassen. Ich hatte ihm einfach in einem für mich passenden Moment gestanden, dass ich mich in ihn verliebt hatte.
Und nun stand er wieder vor mir. Zum ersten Mal seit diesen drei Tagen waren wir so richtig allein und hatte Zeit, darüber zu sprechen. Nicht nur über unsere Gefühle sondern auch über das, was ich im Studio zu ihm gesagt hatte und was wir dort getan hatten.
„Hey, Binnie", murmelte ich nun ebenso sanft zurück und blinzelte einige Male, bevor sich mein Körper wieder beruhigte und die leichte Anspannung abbaute, die sich schon aufstauen wollte.
Nun rutschte ich etwas nach rechts und zur Wand, bevor ich zaghaft über die Decke neben mir strich und dem Rapper dann anbot. „Du kannst dich gern zu mir setzen."
Ich erhielt diesmal nur ein Nicken von ihm, doch schon trat er zu mir, ließ kurz die Schultern kreisen, wie um sie zu entspannen und dann setzte er sich neben mich. Anschließend drehte er seinen Oberkörper weiter in meine Richtung und sah mich aufmerksam an. Zunächst schienen wir den Anblick des Gegenüber aufzunehmen und abzuspeichern.
Dann begannen Changbin und ich gleichzeitig zu sprechen. „Wir sollten-" „Ich wollte-" Schon verstummten wir beide und Changbin gestikulierte kurz, um mir zu verstehen zu geben, dass ich zuerst sprechen sollte und er mir zuhören würde.
„Ich wollte mich entschuldigen, dass ich damals im Studio so taktlos zu dir war und nicht gleich verstanden habe, dass- dass ich mich in dich verliebt habe."
Nun hatte ich es gestanden. Zum zweiten Mal hatte ich die Worte ausgesprochen und es fühlte sich immer noch so schön, so richtig an. Sie spiegelten genau das wider, was ich empfand und das machte mich sehr glücklich und nervös zugleich. Denn er hatte mir noch keine direkte Antwort gegeben. An dem Nachmittag vor drei Tagen, hatte er mich nur näher an sich gezogen, hatte mit mir gekuschelt und später darum gebeten, mit mir nochmal darüber sprechen zu können.
Und jetzt war dieser Augenblick gekommen und das erste was ich nach meiner Aussage zu sehen bekam, war sein zartes Lächeln, das mir einen Teil der gebliebenen Anspannung nahm.
„Schon gut, Innie. Ich hätte dich auch nicht so überrumpeln sollen an diesem Tag. Sicher hat die aufgekratzte Stimmung auch dazu beigetragen, dass man nicht jedes unserer Worte auf die Goldwaage legen muss."
Ich nickte zögerlich und zustimmend. Selbstverständlich war ich in diesem Moment noch ziemlich benebelt von meinem ersten Orgasmus gewesen, den ich nicht selbst herbeigeführt hatte. Und Changbins recht selbstsicheres Auftreten, das mir das Gefühl gegeben hatte, er wüsste genau, was zu tun ist, hatte mich wohl ebenfalls beeinflusst und etwas vorschnell sprechen lassen.
„Ja, ich-ich will nur wirklich sichergehen, dass du weißt, dass ich mehr für dich empfinde als nur Freundschaft. Meine Worte waren ziemlich dumm... Ich möchte nicht nur aus Spaß und zur Befriedigung von Bedürfnissen mit dir Sex haben." Meine Wangen färbte sich zart rötlich, das merkte ich allein daran, dass mir plötzlich viel wärmer war.
Mein Hyung jedoch grinste nun unverschämt und nickte. „Das wusste ich eigentlich schon in dem Augenblick, als du sofort gekommen bist, nachdem ich gesagt habe, dass ich in meinen Fantasien daran gedachte habe, mit dir zu schlafen."
Meine Augen wurden größer und mein Mund klappte auf. Krampfhaft suchte ich nach einer Erwiderung, wollte eigentlich protestieren, weil er so frech war und so schamlos durchschaut hatte, dass ich eine Schwäche für ihn hatte, bevor ich es selbst wusste.
„Nicht fair", murmelte ich dann und starrte ihn immer noch überrascht und dezent verlegen an.
Doch offenbar mochte es Changbin, mich verlegen zu sehen, denn er stupste sanft seinen Zeigefinger gegen meine Wange und strich nach vorn zu meinem Kinn, um es leicht anzuheben.
„Was ist nur los mit dir Füchschen? Du bist doch sonst kaum um eine Antwort verlegen... Oder willst du lieber darum wetten, dass ich dich gleich küsse. Verdammt, ich will das eigentlich schon so lange machen."
Mein Atem stockte bei seinen Worten und wie von selbst lehnte ich mich nach vorn, folgte meinem Instinkt und ließ Changbin keine Sekunde aus den Augen. Mein Herz schlug schneller und schon jetzt kribbelten meine Lippen, so als könnte ich seine Lippen bereits wieder auf ihnen spüren. Aber noch waren sie einige Zentimeter von meinen eigenen entfernt und der liebevolle Blick des Rappers verriet mir, das er zuvor noch etwas sagen würde.
Er beugte sich ebenso nach vorn, sodass sein warmer Atem meine sensible Haut streifte und ich hätte beinahe erleichtert geseufzt. Ich hatte seine Küsse vermisst. Auch wenn ich sie bis jetzt nur an diesem einen Tag im Studio hatte kosten dürfen... sie hatten mich schon süchtig gemacht und nun brauchte ich immer mehr davon.
Einmal durfte ich ja wohl auch gierig sein. Deshalb wartete ich nicht ab, streckte mich nach vorn und berührte die weichen Lippen, die sich gerade zum Sprechen öffnen wollten. Es war nur ein hauchzarter Kuss, bevor ich mich zurückzog und ihm die Möglichkeit gab, das zu sagen, was ihm noch auf der Seele lag.
„Ich habe mich auch in dich verliebt, Yang Jeongin."
Kurz darauf lagen seine Lippen fest auf meinen und bestimmten mit einem sanften Druck die Intensität des Kusses. Er war unglaublich liebevoll und zuvorkommend, passte sich der Situation an und ließ dennoch meine Gedanken hinwegschmelzen. Augenblicklich konzentrierte ich mich nur noch auf Changbin. Vertrauensvoll rutschte ich näher und drückte eine Hand gegen seine starke Brust, einfach um etwas von seinem Körper zu spüren. Die andere ließ ich federleicht auf seiner Schulter ruhen. Seine Finger streichelten durch mein gerade erst blond gefärbtes Haar und vergruben sich in den Strähnen. Dann löste er unseren Kuss jedoch und sah mir tief in die Augen.
Ich wurde selbst etwas verlegen, allein weil ich es nicht gewohnt war, jemandem so fest in die Augen zu sehen während ich ihm auch noch so nahe war. Deshalb senkte ich meinen Blick und lehnte mich stattdessen gegen den Rapper.
„Dann-dann sind wir uns ja einig", nuschelte ich.
Ehrlich gesagt hatte ich keinen Plan, was ich tatsächlich dazu sagen sollte. Klar, ich hätte auch direkt zugeben können, dass ich mehr als bereit dazu war, Changbin zu daten und ihn auf dieser Ebene besser kennenzulernen. Aber waren wir mal ehrlich. Ich kannte diesen Jungen bereits seit Jahren, wohnte mit ihm zusammen, verbrachte mehr Zeit mit ihm als mit meiner Familie und wusste so vieles von ihm, dass es ein Wunder war, dass ich noch keine Eigenheit gefunden hatte, die mich abschreckte. Changbin war ein Traum von einem Mann.
Nun hörte ich ein amüsiertes Schnauben dicht neben meinem Ohr.
„Sind wir das?", fragte er neckend und ich schlug ihm sanft gegen die Schulter, bevor ich mich wieder gerade hinsetzte, dann aber feststellte, dass er mir nicht nahe genug war. Deshalb kletterte ich auf seinen Schoß, sah diesmal ihm tief in die Augen und legte meine Hände locker um seinen Nacken.
„Du hast gesagt, du magst mich auch. Dann wirst du mich jetzt nicht mehr so schnell los", versuchte ich mich selbst zu retten, ohne zu konkret danach zu fragen, wie unser Beziehungsstatus nun wirklich lautete. Immerhin wollte ich ihn auch nicht überfordern. Ich konnte nur für mich selbst sprechen und mir wäre es vollkommen recht, wenn es zwischen uns etwas Ernstes wäre. Eigentlich sollte ich, der Maknae, ja vernünftiger sein als all meine Hyungs, die sich quasi kopfüber in ihre Beziehungen gestürzt hatten. Doch da ihre Vorbildehen so gut funktionierten, würde ich mich das wohl auch trauen.
„Das klingt nach einer sehr guten Voraussetzung", scherzte Changbin. „Und ich wollte dich auch gar nicht loswerden."
Ich lächelte ihn an und bemerkte dann aber, wie er wieder ernster wurde und mich vertrauensvoll näher an sich zog. „Jeongin?"
Seine Stimme war erstaunlich entschlossen und aufmerksam beobachtet ich ihn, um diesmal seine nächsten Worte abzuwarten und mich nicht vorwitzig dazwischenzudrängen.
„Willst du mein fester Freund sein, Jeongin?"
Wieso konnte mich ein einziger Satz nur so glücklich machen? Wie war das möglich?
Innerlich fühlte es sich für mich an, als wäre gerade ein Feuerwerk in meinem Magen gezündet worden. Alles kribbelte angenehm und mir wurde warm. Dieses vertraute Gefühl, sich von einem Menschen verstanden und geliebt zu wissen, stieg in mir auf und ich nickte heftig, bevor ich dann ein wenig überrascht stotterte.
„Klar, also- ja doch." Dann versuchte ich mich zu beruhigen und das zu sagen, was ich eigentlich ausdrücken wollte.
„Ja, ich will dein fester Freund sein."
//Ende Flashback//
Gerade als Jisung sich neben mir bewegte und dem Beat des Songs mit seinem Oberkörper folgte, kam ich wieder ins Hier und Jetzt zurück und sah belustigt zu, wie unser Quokka glücklich und mit bester Laune noch etwas von Seungmins Popcorn klaute, da seines sowieso schon leer war.
Kurz beobachtete ich noch, wie Seungmin ihn dafür in die Seite knuffte, dann konzentrierte ich mich wieder auf den Bildschirm und verfolgte, wie die Gruppe der Jugendlichen eine Art Westernbar betraten und sich dort unter die Tanzenden mischen wollte. Sie schienen sich großartig zu amüsieren, bis auf einen der Jungen, der offenbar weniger Taktgefühl besaß und es nicht einmal schaffte, sich die einfachsten Tanzschritte zu merken. Oder er war zu schüchtern, weil er glaubte, er würde sich blamieren. Gut, irgendwie verständlich. Aber wenn man es nicht probierte, konnte man auch nicht besser werden.
„Tss~ wie kann man sich nicht mal diese simple Schrittfolge merken? Ich meine ich müsste mir das vielleicht dreimal ansehen und hätte es wahrscheinlich so gut wie intus", meinte Felix und kicherte dann als der Hauptdarsteller seinen Kumpel zu einer Dame lotste, die gerade einigen Gästen die Standardtanzschritte beibrachte. Nur sträubte sich der junge Mann immer noch dagegen und versuchte seine Unbeholfenheit mit ebenso schlechten Sprüchen weiterhin zu verbergen.
„Stimmt, so schwer sieht es nicht aus", stimmte sogar Seungmin zu und wippte leicht im Takt mit, wahrscheinlich weil er sich von Jisungs Herumgehopse anstecken ließ.
Dann änderte sich die Szene und der neue Song war wesentlich cooler, irgendwie musste man einfach ein bisschen im Takt mitwippen und ich kicherte, als Felix sich nach vorn beugte, um die Moves zu verfolgen. Seine braunen Augen waren in Interesse geweitet und folgten jedem Schritt.
„Was genau tanzen die nochmal?", fragte ich, weil ich wohl gerade doch zu sehr abgelenkt gewesen war. Es sah irgendwie eindrucksvoll aus, doch im Gegensatz zu den Tanzschritten, die wir uns merken mussten, war das hier ziemlich simpel.
„Das nennt sich Country Line Dance", klärte mich Seungmin bereitwillig auf.
„Ja, wie sagte unser netter Hauptdarsteller vorhin so schön? Der feuchte Traum eines jeden Mannes?" Jisung kicherte gut gelaunt und setzte sich nun ebenfalls gerade hin, ähnlich wie Felix und bewegte seinen Oberkörper passend zum Takt.
„Pff, ich würde behaupten, ich schaffe es auch ohne diesen Tanz, Changbin um den Verstand zu bringen."
Kurz lagen alle drei Augenpaare auf mir, dann kicherten Jisung und Felix, während Seungmin mich leicht verstört ansah und dann murmelte: „Und das sagt der Jüngste hier. Wir sind verloren."
Auch ich merkte jetzt erst wirklich, was ich gesagt hatte und wurde doch kurz verlegen. Ich griff nach einem Kissen und versteckte mich halb dahinter und warf es dann doch nach Jisung, der immer noch lachte. Doch es half alles nichts. Felix nahm auch dieses Kissen und legte es über das erste, dann sah er mich verschmitzt lächelnd an.
„Das sind große Worte, dabei hattest du noch nicht einmal Sex mit ihm." Er hob vielsagend die Augenbraue und schien auf meine Antwort zu warten, doch zunächst schmollte ich und sah Felix und dann auch Jisung aus schmalen Augen an.
„Aber ich könnte Sex haben." Demonstrativ verschränkte ich die Arme vor der Brust und fügte dann hinzu. „Und ich werde ihn haben. Bald."
„Das befürchte ich auch", erwiderte Seungmin und deutete dann auffordernd zum Bildschirm. „Und jetzt seid ruhig und guckt den Film weiter."
Einem Moment lang funktionierte dies auch. Wir folgten der Handlung und sahen zu, wie das junge, glückliche Pärchen einen ziemlich heißen Tanz aus diesem zunächst so simpel geglaubtem Country Line Dance machten und selbst ich folgte fasziniert den Bewegungen.
Sie schienen viel Spaß dabei zu haben, so wie wir ihn hatten, wenn wir auf der Bühne standen und vor tausenden von Menschen performen durften. Doch hier verwandelten sich die anfänglich gut einstudierten Schritte immer mehr zu einem aufreizenden Tanz, der selbst mich genug fesselte, um dem Pärchen zuzusehen, wie sie ihre Körper passend zum Takt gegeneinanderdrückten.
„Verdammt, würde ich nicht so sehr auf Minhos Fähigkeiten beim Tanzen abfahren, dann würde ich diesen Hüftschwung sexy finden... okay, er ist sexy, nur leider nicht anziehend genug." Jisung beobachtete das Mädchen, das sich gerade nach hinten lehnte, sich von ihrem Tanzpartner halten ließ und bezaubernd lächelte. Seungmin grinste und schob sich dann noch etwas von seinem Popcorn in den Mund, bevor er die kleine Tüte schnell aus der Reichweite von Jisungs Fingern beförderte.
„Ich dachte, du fährst viel eher auf seine anderen Talente ab, die natürlich nicht ganz unerheblich für sein Geschick beim Tanzen sind... Seine Ausdauer zum Beispiel. Und wer sagt denn, dass du das Mädchen sexy finden sollst? Ich meine der Junge kann auch ziemlich gut tanzen und wenn du mal Felix Hüftschwung gesehen hast, dann weißt du, warum Hyunjin so gern bei ihm übernachtet."
Ich musste lachen, als ich mich an Felix TikTok Challenge erinnerte und konnte mich gleichzeitig an den Abend entsinnen.
„Oh ja, da hat Felix nicht viel Schlaf bekommen. Aber vermutlich wolltest du es ja genau so."
Verschlagen blickte ich zu dem Blonden hinüber, der ziemlich rot im Gesicht wurde und dann auch gleich sein Gesicht in den Händen vergrub, um keinen von uns ansehen zu müssen.
„Aufhören, es reicht schon, dass ich es mir später angesehen habe. Ich hatte nicht gedacht, dass es so sexy aussieht", murmelte der Australier ein wenig undeutlich.
Doch diesmal hakte sogar Seungmin nach. „Und hast du es wenigsten eingesehen, nachdem Hyunjin dich dann höchstwahrscheinlich großzügig dafür belohnt hat?", fragte er trocken und ich kicherte.
„Oh man, Leute... es war krass. Er wollte, dass ich das nur in Boxer nochmal mache", jammerte Felix und schlug leicht auf eines der Kissen in seinem Schoß ein.
Beruhigend tätschelte Jisung seine Schulter und sah wieder zum Film, bevor er den Kopf schüttelte und dann klar und deutlich feststellte. „Nee, nicht einmal den Jungen könnte ich richtig sexy finden. Ich bin wohl einfach zu sehr auf Minho fixiert."
Seine braunen Augen glänzten selbst in dem recht dunklen Raum liebevoll. Dann lehnte er sich zu Felix und umarmte diesen von der Seite. „Höchstens für Lix würde ich mal eine Ausnahme machen. Aber nur wegen seinem tollen Hüftschwung." Dann kicherte er über seine eigene Aussage und drückte ihm ein Küsschen auf die rosige Wange, die gerade wieder aus der Hand aufgetaucht war.
Dafür erhielt Jisung einen kleinen Klaps aber dieser war so sanft, dass man Felix anmerkte, dass er versöhnt war.
„Aber ehrlich mal, erotisch war die Szene irgendwie. Und ich denke tatsächlich, dass dieser Tanz jemanden heiß machen kann." Warf ich nun meine Meinung in den Raum, nachdem das Thema jetzt wieder so schnell gewechselt hatte.
„Sogar die Outfits sind auf ihre eigene Art cool. Blue Jeans und knappe Oberteile. Ich wette unsere Fans würden sich sowas ansehen."
Ich lachte leise.
„Meinst du, wir sollten mal sowas für sie tragen? Sie mögen ja sonst auch die Kostüme. Wisst ihr noch, wo wir Vampire waren? Warum nicht auch Cowboys?" Plötzlich war ich fast schon begeistert von der Idee.
„Oh ja, unsere Fans sitzen ja sowieso sabbernd vor dem Bildschirm, egal was wir tragen." Gab Seungmin zu Bedenken und ich grinste frech. „Ganz besonders tun sie das, wenn dein Daddy mal wieder vergisst, sich ein richtiges Oberteil anzuziehen."
Sowohl Felix als auch Jisung prusteten los vor Lachen. Seungmin hingegen warf mit Popcorn nach mir und knurrte dann. „Schweig, oder ich bringe dich dazu." Dann wandte er sich ab und nuschelte. „Immerhin darf nur ich das alles anfassen... Gucken können sie meinetwegen, aber der Rest ist mir vorbehalten. Und dabei bleibt es."
„Ok, zurück zum eigentlichen Thema... was haltet ihr davon, das tatsächlich mal zu machen? Ich meine, warum nicht auch Cowboys. Wir wären heiße Cowboys." Jisung ließ seine Augenbrauen wackeln und schon wieder musste ich grinsen, als ich an sein TikTok dachte, wo er in diesem tollen schwarzen Lederoutfit zu Hey Mama getanzt hatte. Wir hatten uns alle prächtig amüsiert und unser Quokka hatte mal wieder bewiesen, dass es sowas wie zu peinlich in seinem Wortschatz nicht gab.
Und ich konnte es nicht lassen, ihn kurz damit aufzuziehen. „Du könntest ja deine Kleidungsstücke aus dem TikTok recyceln, Hyung. Aber vielleicht versuchen wir es diesmal wirklich mit einer sexy Choreo... sonst versinkt Minho Hyung noch vor Scham im Boden."
Jisung legte den Kopf schief und wollte schon einen spitzen Kommentar zurückfeuern, als plötzlich Felix mit aufgeregter Stimme dazwischenfunkte.
„Wisst ihr, was noch viel cooler wäre? Wir machen das nicht als eine Art Dance Challenge, sondern nur für unsere Freunde..." Er drehte sich extra zu mir und seine Augen strahlten voller Vorfreude und Tatendrang.
„Wir werden für unsere Freunde tanzen und bei dieser Gelegenheit verhelfen wir Innie gleich zu seinem ersten Mal mit Changbin."
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Was Felix wohl genau vorhat? 👀
Ich hoffe ihr haltet mich nach den folgenden Oneshots nicht für vollkommen durchgeknallt. Meine Ideen werden mit jedem Mal etwas ausgefallener... habe ich die Befürchtung. Aber bis jetzt habt ihr es gut aufgenommen, deshalb werde ich es mir wagen, genauso weiterzumachen.
Außerdem gibt es noch eine Art neues Projekt von mir, zu dem ich gern eure Meinung hätte oder besser gesagt gern Vorschläge annehme, wie ich es benennen soll und in welcher Form es für euch zu lesen sein wird. Tatsächlich war ich in letzter Zeit nicht so untätig wie man anhand meiner spärlichen Updates vermuten könnte. Ich habe andere Ideen abgetippt oder auch einfach Gedanken, die mir schon lange am Herzen lagen in Form von kurzen Storys (etwa um die 30000 Worte oder kürzer) niedergeschrieben. Nur sind diese Storys nicht mehr an dem real life von Stray Kids angelehnt, sondern spielen in alternativen Realitäten oder fantastischen Welten...
Deshalb würde ich diese Geschichten gern gesondert von diesen OS hier hochladen. Also meine Fragen:
Würdet ihr das überhaupt lesen wollen?
Habt ihr gute Vorschläge für den Titel des Covers oder soll ich es einfach sehr kreativ mit "Shortstorys zu Stray Kids" benennen?
Und soll das Updatesystem wie hier ablaufen? Also eine Aufteilung der Kapitel stattfinden oder wollt ihr alles auf einmal? (Was dann wahrscheinlich längere Pausen mit sich bringt.)
Danke, dass ihr mich immer so toll unterstützt. 💖
I love you all. 💕
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