Hug me tight (Seungjin) Part 1
Seungmins Pov:
Erschöpft lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Gerade waren wir alle von einer ziemlich langen und anstrengenden Tanzstunde in den Dorm zurückgekehrt. An sich war die neue Choreografie nicht besonders schwer, doch schließlich sollte einfach alles perfekt werden und deshalb konnte das Training schon wirklich ermüdend sein.
Vor allem, wenn man mit den größten Perfektionisten in einer Gruppe ist und einer davon auch noch sowas von heiß beim Tanzen aussieht.
Wunderschön. Selbst dieses Wort, war für diesen Jungen eine unzureichende Beschreibung. Hyunjin sah einfach hinreißend aus, ganz besonders, wenn er tanzte. Das war einer der Gründe, warum auch die heutige Tanzstunde für mich so mühsam war. Ich hatte mich stark konzentrieren müssen, um nicht dauernd zu starren. Ihn anzustarren.
Ich wusste schon gar nicht mehr, wann genau ich mich in Hyunjin verliebt hatte. Eigentlich hatte ich mich schon immer wohl in seiner Nähe gefühlt. Ganz besonders mochte ich seine Umarmungen und auch seine kleinen Neckereien brachten mein Herz immer wieder dazu, schneller zu schlagen.
Leise seufzte ich und umarmte mein Kissen ein wenig fester. Ich konnte es sowieso nicht leugnen, ich war dem hübschen dunkelhaarigen Tänzer vollkommen verfallen.
Dummerweise gab es noch einen weiteren Grund, weshalb mich der Visual mittlerweile sogar bis in meine Träume verfolgte. Seit jenem Tag, waren meine Empfindungen stärker und meine Vorstellungen weitaus schmutziger geworden. Zuvor hatte ich mir meist vorgestellt, ihn zu küssen oder mit ihm im Bett zu liegen und mich an ihn schmiegen zu können. Doch dann war ich unvorsichtig geworden. Sehr unvorsichtig.
An einem Mittwochmorgen vor rund vier Monaten hatte sich meine Sicht auf die Welt wohl für immer verändert. Ich wollte früh am Morgen duschen gehen, da ich meistens als Erster wach war. Wie so häufig, war ich noch etwas müde und gedankenverloren ins Bad getapst. Ein großer Fehler, wie sich herausstellte.
Ein nasser und nackter Hyunjin hatte vor mir gestanden. Naja nicht direkt vor mir, sondern eher hinter der Glastür der Dusche. Ich konnte mir im letzten Moment einen Schrei verkneifen, hatte aber schon in der nächsten Sekunde das Problem, ihn nicht unverhohlen anzustarren.
Unsere Blicke schienen sich ineinander zu verhaken. Jinnie hatte mich ein wenig verwirrt angesehen und dann meinen Blick stumm erwidert. Zum Glück hatte ich noch den nötigen Verstand, mich langsam zurück zur Tür zu bewegen und mich dann umzudrehen und zu gehen. Trotzdem hatte ich genug Zeit gehabt, um alles von ihm zu sehen. Wirklich alles.
Ich packte mein Kissen fester und erschauderte erneut, als ich mich an den Anblick zurück erinnerte. Hyunjins nasser Körper, übersät mit kleinen Wassertropfen. Seine helle, makellose Haut, seine definierten Muskeln und die langen Beine. Mein Körper erwärmte sich bereits, als ich an seine unbedeckte Mitte dachte. Selbst im nicht erregten Zustand, war sein Glied lang gewesen. Mein Körper kribbelte und ich bemühte mich, nicht länger an diesen Anblick zu denken.
Seit diesem Vorfall war ich immer erst dann ins Bad geschlichen, wenn ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass es nicht genutzt wurde. Noch immer lösten die Dusche und das Bad im allgemeinen eine sehr bizarre Empfindung in mir aus. Denn eigentlich musste ich immer dann an Hyunjin denken.
An manchen Tagen, fiel es mir sogar schwer, dem Älteren in die Augen zu sehen oder mit ihm zu sprechen. Ich glaubte, dass meine Gefühle für ihn viel zu deutlich sichtbar wären, wenn ich ihn zu lange ansah oder vielleicht sogar rot wurde, wenn er mit seiner angenehmen, sinnlichen Stimme mit mir sprach.
In einigen Nächten hatte ich geträumt, wie er mich zu sich unter die Dusche zog, mich küsste und ich ihn berühren konnte. Manchmal gingen diese Phantasien sogar so weit, dass ich mir vorstellte, mit ihm zu schlafen.
Seufzend schlug ich mir das Kissen vors Gesicht und bemühte mich, die aufkommenden Gedanken zu ignorieren. Ich wollte mich nicht jetzt, wegen diesen Bildern in meinem Kopf, selbst befriedigen müssen. So wie ich mich kannte, würden meine Träume mir sicher wieder ein Problem bescheren.
Frustriert von meiner erneuten Schwäche für unseren Prinzen beschloss ich, schlafen zu gehen. Ich kuschelte mich in die Decke und ließ zu, dass sich meine strapazierten Muskeln nun endlich vollkommen entspannen konnten. Das war ein langer Tag gewesen. Vielleicht sollte ich wirklich in Erwägung ziehen, ihm meine Gefühle zu gestehen, ihm sagen, dass ich ihn sehr gern hatte.
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Ich schreckte mitten in der Nacht aus dem Schlaf und versuchte mich zu orientieren. Mein Atem ging immer noch flach und ich versuchte, mich zu beruhigen. Diesmal war mein Traum alles andere als angenehm gewesen. Es war vielmehr ein wahrer Albtraum. Immer noch zitterte ich und dachte an die wirren Traumsequenzen.
Ich hatte geträumt, dass Hyunjin auf einmal verschwindet, einfach so, ohne Grund. Ich erinnerte mich dunkel an eine verzweifelte Suche und den Schmerz und die Angst, die sich immer weiter in mir ausgebreitet hatte. Als wäre alles sinnlos, als würde ich ihn nie wiedersehen. Am Ende hatte ich das Gefühl gehabt, etwas würde mir die Brust zuschnüren und ich könnte nicht mehr atmen. Genau davon, war ich letztendlich aufgewacht.
Tief durchatmend, versuche ich mich selbst zu beruhigen und mir einzureden, alles sei gut. Doch etwas von meiner Sorge blieb und ich hatte das dringende Bedürfnis nachzusehen, ob es Hyunjin tatsächlich gut ging, ob er wirklich in Sicherheit war. Noch immer ein wenig zittrig erhob ich mich, griff nach meinem Handy und lief geradewegs zu seinem Zimmer. Vorsichtig drückte ich die Türklinke herunter und öffnete die Tür. So leise wie möglich, trat ich ein, lief hinüber zu seinem Bett und ließ ich mich auf der Bettkante nieder.
Es war stockdunkel, weshalb ich so gut wie nichts erkennen konnte, dennoch glaubte ich, Jinnies Konturen in der Schwärze ausmachen zu können.
Ich musste einfach sicher sein, dass es ihm gut ging.
Deshalb ließ ich das Display meines Handys aufleuchten und konnte nun endlich seine hübschen Gesichtszüge betrachten. Die dunklen Haare standen wild in alle Richtungen ab und seine vollen Lippen waren zu einem kleinen, zufriedenen Lächeln verzogen. Er sah aus wie ein Engel. Allerdings schien er einen leichten Schlaf zu haben, denn als das Licht für einige Sekunden direkt auf sein Gesicht fiel, kniff er seine Augen fester zusammen und drehte den Kopf. Dann blinzelte er mehrmals und öffnete ziemlich verschlafen seine Augen. Einige Sekunden starrte er mich nur an.
"Seungmin? Was machst du da?", fragte er mich mit müder Stimme und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, um nicht direkt in die Lichtquelle zu blicken.
Schnell schaltete ich das Licht aus und sprang auf. Ich rannte zur Tür und warf diese hinter mir zu. Ich hastete zurück in mein Zimmer und lehnte mich, immer noch etwas schnell atmend an die Wand.
Oh Gott Seungmin. Was ist nur in dich gefahren? Du bist wirklich nicht mehr ganz bei Verstand!
Ich versuchte, die letzten Minuten zu rekonstruieren und musste feststellen, dass ich wohl in einer kompletten Kurzschlussreaktion gehandelt hatte. Wie ein irrer Stalker hatte ich einfach so neben seinem Bett gesessen und ihn angestarrt. Das musste auch für ihn komisch gewesen sein.
Was er jetzt wohl von mir dachte? Hoffentlich hält er mich jetzt nicht für komplett bescheuert.
Ich tapste zurück zu meinem Bett und kuschelte mich in meine Decke. Jetzt machte ich mir tatsächlich Vorwürfe, dass ich so unüberlegt gehandelt hatte. Vermutlich hatte ich meinen Hyung total verwirrt.
Was war nur los mit mir?
Ich presste mein Kissen kurz auf mein Gesicht und wollte am liebsten hineinschreien. Doch das würde womöglich nur noch einen der anderen wecken und das sollte ich vermeiden. Morgen war ein wichtiges Fanmeeting und wir sollten ausgeruht sein, um uns von unserer besten Seite zeigen zu können. Schlussendlich wickelte ich mich fester in meine Decke und schloss meine Augen.
Zeitsprung nächster Tag beim Fanmeeting:
Nun standen wir also alle in Pilotenuniformen auf der Bühne und verteilten kurze Umarmungen oder neckten uns gegenseitig. Unsere Fans hatten sichtlich Spaß und wir waren eben, wie Stray Kids. Laut lustig und ein wenig chaotisch. Dann wurde es Zeit für unser erstes Spiel, das natürlich passend zum Tag der Umarmung, mit genau dieser zu tun hatte.
Immer wieder glitten meine Blicke kurz zu Hyunjin, der in der heutigen Uniform und mit seinen dunklen Haaren einfach perfekt aussah. Er strahlte förmlich und seine zu einem sexy Lächeln verzogenen Lippen, machten es mir nur noch schwerer, den Blick wieder abzuwenden.
Zunächst sollte sich das gegnerische Team die süßen Häschenmasken vor die Augen halten. Also würden Felix, Hyunjin und Changbin zuerst erraten, wer sie umarmt hatte. Kurz beriet sich unser Team und wir traten von hinten an die auserwählte Person heran. Ich hatte Felix gewählt und schlang behutsam meine Arme um seinen Oberkörper. Hielt ihn aber nicht zu stark fest, sodass es für uns beide angenehm war. Es fühlte sich gut an, den kleinen Australier vor mir zu umarmen.
Eigentlich waren Umarmungen wirklich schön, doch ganz besonders schön, waren die von Hyunjin. Ich fühlte mich dann immer absolut sicher und geborgen.
Während ich Felix umarmte, machte sich Minho einen Spaß daraus, den anderen, die nicht in unserem Team waren, ins Ohr zu pusten. Jetzt trat er auch zu mir und ich machte ihm Platz, sodass er auch Felix ins Ohr hauchen konnte. Wenig später hob er den Australier an und drehte sich mit ihm im Kreis.
Ein Lächeln spielte um meine Mundwinkel, als unsere Stays, vollkommen begeistert von unseren Umarmungen, durcheinanderschrien.
Endlich durften die Drei, die Schlafmasken vom Gesicht nehmen und konnten beraten, wer sie umarmt hatte. Sowohl Felix, als auch Changbin hatten keine Probleme, ihren Kuschelpartner zu erraten.
Nun waren also Chan, Lee Know, I.N und ich an der Reihe. Ein wenig schüchtern, hielt ich mir mit einer Hand die Maske vor die Augen und wartete auf die gleich kommende Umarmung. Schon schlangen sich zwei Arme ziemlich fest um meinen Bauch, zogen mich näher an den Körper hinter mir und ein Kopf platzierte sich auf meiner Schulter. Dann löste sich die Umarmung, kurz darauf wurden die Arme erneut um mich geschlungen und ich fühlte wieder die Wärme des anderen. Sanft streifte ich mit meiner Hand die meines Partners. Langsam lösten sich die Arme von mir und rieben an meinen Seiten auf und ab, bis sie gänzlich verschwanden. Dann trat derjenige zurück und wir durften raten, wer uns gerade umarmt hatte.
Kurz ging ich im Kopf die Möglichkeit durch. Sowohl Han, als auch Felix konnte ich ausschließen. Felix hatte eine viel intensivere Art, uns zu umarmen. Seine Präsenz war unverwechselbar. Außerdem waren er und Han etwas zu zierlich, um der Umarmende zu sein. Also blieben letztendlich nur noch Changbin und Hyunjin übrig. Ich erinnerte mich an all die Male, als mich Hyunjin umarmt hatte. Fast immer hatte er seinen Arm über meiner Brust um mich geschlungen und mich dann so an sich gedrückt. Aber vielleicht hatte er ja diesmal seine Taktik geändert.
Ach so ein Mist, ich war mir tatsächlich nicht ganz sicher. Ich tippte dann einfach auf Changbin und wir durften uns erneut die Häschenmasken vorhalten, damit das Rätsel aufgelöst werden konnte.
Diesmal spürte ich, wie jemand seine Zähne leicht in meine Schulter drückte und mir dann in den Nacken atmete. Ich musste jetzt schon lachen, versuchte aber nicht komplett kichernd zusammenzubrechen. Erneut spürte ich den Atem in meinem Nacken und zwei Arme, die sich um meinen Bauch schlangen, noch nicht besonders fest, aber immerhin spürbar. Dann Lippen und Zähne, die versuchten, an meinem Hals zu knabbern. Zu diesem Zeitpunkt war es mir dann gänzlich klar, dass es Hyunjin sein musste. Nur er würde die Frechheit besitzen, mich zu beißen.
Ich spürte die wohlige Wärme in mir aufsteigen, dann verstärkte sich seine Umarmung und er hielt mich fest an sich gedrückt. Bemüht, mein Herz nicht zu schnell schlagen zu lassen oder verräterisch laut zu atmen stand ich da. Nun durften wir die Schlafmasken abnehmen.
Ich versuchte, über meine Schulter zu blicken und das Gesicht meines Partners zu erkennen. Allerdings drehte sich dieser geschickt zur Seite und zog mich mit, allerdings konnte ich nun die anderen erkennen und da Hyunjin nicht bei ihnen war, hatte ich meine Antwort. Ich spürte, wie mir ein wenig die Röte ins Gesicht schoss. Aber dann löste er sich schon von mir und grinste mich frech an.
Auch das zweite Spiel bot unseren Stays und sogar uns selbst einige unterhaltsame Momente. Wir sollten nämlich herausfinden, wer des gegnerischen Teams diese Aussage getroffen hatte. Diese war immer an eine bestimmte Person gerichtet und teilweise ziemlich lustig. Allerdings konnte man ohne den Kontext und durch die verzerrten Stimmen eher schwerlich erkennen, wer was gesagt hatte.
Als die Reihe endlich an mich kam, lauschte ich gebannt der Stimme.
„Seungmin ich hoffe, wir können uns öfter unterhalten."
Mhm, naja es gab schon eine Person, mit der ich in letzter Zeit weniger gesprochen hatte. Sie manchmal sogar vermied, um mich nicht in seinen hübschen Augen zu verlieren.
Hyunjin.
Wir hörten uns alle vier Botschaften noch einmal an und durften kurz beraten, wem welche Aussage zugeordnet werden sollte. Ich entschied mich tatsächlich für Hyunjin, da es mir am logischsten erschien.
Nun hörten wir die Botschaften also in ihrer ursprünglichen, unverzerrten Variante. Witzigerweise waren die Botschaften teils sogar verändert oder zusammengeschnitten und offenbarten so einen vollkommen neuen Zusammenhang.
Vor allem die vorletzte Botschaft von Han ergab vollständig einen ganz anderen Sinn und wir mussten lachen. Als jetzt die Reihe an mich kam, legte Hyunjin sanft eine Hand auf meine Schulter und stellte sich neben mich. Ich bemühte mich, nicht auf seine plötzliche Nähe zu reagieren und wartete auf die Stimme aus dem Lautsprecher.
„Seungmin ich hoffe, dass du wieder mehr mit mir redest."
Ok, jetzt musste ich mich wirklich zusammenreißen, um nicht rot zu werden oder besser noch, die Flucht zu ergreifen. Doch wir standen auf der Bühne, also lächelte ich nur leicht und bestätigte seine Aussage.
Das ganze restliche Fanmeeting über, bemühte ich mich, den Blick des Älteren nicht zu erwidern und vermied es meinerseits, ihn anzusehen. Seine Worte hatten etwas in mir ausgelöst. Sie brachten mich zum Nachdenken und ich fragte mich, ob ich ihm nicht wirklich einfach sagen sollte, was ich dachte, was ich fühlte und was ich wollte.
Doch womöglich würde er dann nicht mehr so häufig mit mir sprechen wollen, mich nicht mehr so gern umarmen oder Scherze mit mir machen.
War es das wirklich wert?
Zeitsprung nach dem Fanmeeting:
Hyunjins Pov:
Gerade waren wir auf dem Weg zu unseren jeweiligen Hotelzimmern. Ich hatte mir fest vorgenommen, endlich mit Seungmin zu sprechen, wenn wir auf unserem gemeinsamen Zimmer waren. Ich wollte ihn endlich fragen, wieso er gestern Nacht bei mir war. Schließlich hatte ich eine Erklärung für sein Verhalten verdient. Denn für einen Moment, hatte mich der Jüngere mehr als erschreckt.
Als er dann einen so schnellen Abgang hingelegt hat, war ich versucht gewesen, ihm zu folgen. Letztendlich hatte ich dies aber sein lassen, da ich nicht wusste, was ich hätte sagen sollen.
Seit unserer Begegnung im Badezimmer, war unsere Interaktion miteinander eher auf ein Minimum beschränkt. Vielleicht war ein Gespräch wirklich die rettende Lösung für diese angespannte Situation. Um ehrlich zu sein, vermisste ich Seungmin. Seine manchmal spitzen Bemerkungen auf mein Verhalten, seinen kritisierenden Gesichtsausdruck oder einfach sein süßes Lächeln. Deshalb hatte ich auch für das heutige Spiel genau diese Worte ausgesucht. Ich wollte, dass er wieder mehr mit mir redete.
Heute bei unserer Umarmung hatte ich mich ihm endlich wieder näher gefühlt. Seine Wärme nahe bei mir zu wissen und sein süßes Kichern zu hören, als ich ihn ein wenig geneckt hatte, war einfach großartig und ich wollte mehr davon.
Endlich schloss ich unsere Tür auf und sah mich kurz im Raum um. Zwei Betten standen, nur durch ein kleines Nachtschränkchen getrennt, im Raum und ich musste lächeln.
„Ich gehe zuerst duschen." Mit diesen Worten war Seungmin bereits fluchtartig im Bad verschwunden und ich hörte, wie er das Wasser anschaltete.
Für einen kurzen Moment hatte ich den fiesen Gedanken ihn nun ähnlich zu überraschen, wie er mich damals. Doch ich ließ es bleiben und kramte meinen Pyjama aus dem Koffer.
Ich war mir meiner Gefühle für unseren kleinen Welpen zwar im Klaren, doch ich würde ihn niemals so entblößen und vermutlich auch zutiefst verunsichern. Viel lieber wollte ich mich an ihn kuscheln und seinen kleinen, zarten Körper an mich drücken. Ihn nie wieder loslassen und geborgen in seinen Armen einschlafen.
Kurze Zeit später betrat er, mit noch nassen Haaren, wieder das Zimmer und auch ich verschwand im Bad, um zu duschen und Zähne zu putzen.
Als ich zurückkam, war Minnie bereits im Bett und machte einen etwas nervösen Eindruck. Er saß mit verwuschelten Haaren da und schien bis gerade eben, tief in Gedanken gewesen zu sein. Jetzt wurden seine Wangen allerdings leicht rosig, als er mich bemerkte und er senkte den Blick.
Grinsend trat ich näher und betrachtete ihn.
"Minnie, kannst du ein bisschen rutschen?"
"Wieso das denn?"
"Na ich will mit dir reden und es wäre viel bequemer, wenn ich mich zu dir setzten kann."
Immer noch verwirrt, rutschte er an die Wand. Ich hob die Decke an und schlüpfte unter diese, um mich im gleichen Augenblick ein wenig an ihn zu schmiegen und meine Arme um ihn zu wickeln.
"So Minnie, jetzt kannst du mir nicht einfach weglaufen wie gestern."
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Heute werde ich wohl ein wenig mehr unter mein Kapitel schreiben als sonst, ich entschuldige mich schon im Voraus.
Gerade weiß ich wirklich nicht, wie mir zu Mute ist. Einerseits bin ich geschockt, auf der anderen Seite wütend und irgendwie traurig. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht mal, dass ich in Worte fassen kann, was ich wirklich denke. Aber es nicht anzusprechen erscheint mir auch falsch.
Sicher habt ihr auch bereits von den Mobbing Vorwürfen gegenüber Hyunjin gehört und ich bin einfach fassungslos, wie egoistisch oder unnachgiebig Menschen sein können. Egal, ob in diesen Gerüchten ein wahrer Kern steckt oder nicht. Das Erste, was mir in den Sinn kam, nachdem ich mir all diese Vorwürfe durchgelesen habe, war das Wort Vergebung und Lernen aus Fehlern.
Kein Mensch, wirklich keiner ist perfekt und das sollte auch von keinem erwartet werden. Ist es nicht normal Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen? Sollten wir nicht häufiger verzeihen können und nicht vorschnell über Personen richten, die wir nicht kennen?
Mit keinem Wort würde ich Mobbing gutheißen, doch mindestens genauso schlimm sind falsche Verleumdungen, um einem Menschen mutwillig zu schaden.
Ich will ehrlich sein, ich glaube nicht, dass Hyunjin so etwas getan hat und je tun würde, deshalb bin ich umso mehr verletzt, dass man ihn nun sogar ohne triftige Beweise, von einer Performance ausschließt.
Mir hat es das Herz gebrochen, die anderen Member so zu sehen, so mutlos und irgendwie nicht sie selbst. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, unter so enormem Leistungsdruck zu stehen und gleichzeitig mit solchen Gerüchten konfrontiert zu werden. Ich denke, alle Stays stimmen mir da zu, dass wir immer hinter unseren 8 Königen stehen werden und sie mit allen Mitteln verteidigen. Doch gerade fühle ich mich ein wenig machtlos und es macht mich traurig, dabei zusehen zu müssen, wie alle leiden.
Ich hoffe, dass sich alles wieder zum Guten wendet. Ich hoffe, dass Hyunjin nicht weiterhin unter diesen für mich ziemlich haltlosen Anschuldigung leidet. Das hat er in meinen Augen nicht verdient. Überhaupt nicht.
Aber ich bin selbst noch so verwirrt, dass ich auch gern eure Meinung zu diesem ganzen Thema hätte. Ich bin wirklich ziemlich überfahren und nicht wirklich bei der Sache.
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