Krankenhäuser sind schon komische Orte.

Manche Menschen erleben dort den glücklichsten Tag ihres Lebens, mit einem kreischenden, nackten Lebewesen im Arm. Dies war schon immer ihr Traum gewesen.
Vielleicht wird dieses neue Leben irgendwann den Weltuntergang auslösen. Oder es wird ein berühmter Wissenschaftler, der durch sein gefundenes Heilmittel gegen Krebs in die Geschichtsbücher eingeht.

Andere verbringen in diesem weißen, kahlen Gebäude, zwischen laut piepsenden Maschinen und hektisch umhereilenden Leuten, ihre letzten Minuten, Stunden, Tage, ja, vielleicht sogar Wochen.
Ob sie sich vorher eine Bucketlist gemacht hatten, von Dingen, die sie vor dem Tod erleben wollten? Und ob sie diese erfüllen können?
Stell dir vor, du hast den Tod einer jungen Frau verursacht – wenn auch nur durch eine scheinbar unbedeutende Handlung, die eine Kettenreaktion auslöste, an deren Ende sich der Tod besagter Frau versteckte. Vielleicht hattest du vergessen, deinen Wecker zu stellen, weswegen du aus der Haustür stürmtest, um deinen Bus noch zu erwischen. Du rempeltest – vielleicht sogar ohne es zu merken – eine ältere Frau an, wodurch dieser ein wichtiges Medikament aus ihrer Tasche auf die Straße rollte und später von einem Hund angepinkelt wurde. Dieses Medikament war jedoch essentiell, um einen Anfall dieser tödlichen Krankheit zu lindern und da es sich nun nicht mehr in der Tasche der Frau  befand, konnte sie es ihrer Tochter nicht geben, woraufhin diese ins Krankenhaus kam und an den Folgen starb.

Würdest du dich verantwortlich fühlen?

Einige der Menschen in diesem Krankenhaus sind in einem Moment todtraurig, da sie schon ihr ganzes Leben lang an einer Krankheit leiden, durch die ein früher Tod unumgänglich ist, und im nächsten Moment überglücklich, da plötzlich doch Grund zur Hoffnung besteht.
Wieder andere erfahren die schlimme Nachricht, dass eine geliebte Person die Operation nicht überstanden hat und müssen sich nun auf ein Leben ohne sie einstellen.

Überschrift des Kapitels ist ein Zitat aus der Serie „Dark".