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Rose

"Wow...", brachte ich nur hervor, weil seine Geschichte schon ganz schön heftig war. "Ich mache mir manchmal immer noch Vorwürfe ob ich nicht etwas hätte tun können um sie zu retten." "Nein. Du kannst da nichts für.", sagte ich und nahm fast automatisch seine Hand in meine. Er schaute mir tief in die Augen und lächelte leicht. "Wieso habe ich dich nicht schon viel früher kennengelernt?" "Weil ich vor 673 Jahren noch nicht geboren war." Damian lächelte und kam zögerlich näher. Ich überbrückte die letzten paar Zentimeter und küsste ihn. "Wirst du hier bleiben?", fragte er mich. "Über das Wochenende gerne, aber meine Eltern werden es mir niemals erlauben in der Woche bei dir zu bleiben. Sie sind ziemlich... streng, wenn man das so sagen kann." "Sind sie gläubig?" "Oh ja, sehr gläubig." "Dann werden sie mich hassen." "Sie wissen nicht, dass du ein Vampir bist." "Nein, aber wenn die anderen Vampire weiterhin so auffällig die Morde begehen, werden sie vielleicht bald entdeckt und ich auch..." "Aber du tust doch niemanden was." "Stimmt schon, aber erzähle das mal der Kirche. Laut ihnen sind wir blutsaugende Monster die brutal und ohne Hemmungen morden. Und wenn die Kirche an etwas glaubt, dann bleibt sie auch dabei." "Ja, das stimmt." Wir legten uns in sein Bett und ich kuschelte mich an ihn ran. Es dauerte nicht mehr lange bis ich eingeschlafen war.

(...)

Als ich aufwachte roch es nach Bacon, Eier und frischen Broten. Hungrig ging ich nach unten und sah, dass der ganze Tisch voller Essen war. "Wow.", sagte ich erstaunt. "Ich wusste nicht was du magst. Ich hoffe da ist was dabei." Er schlang einen Arm um meine Hüfte und gab mir ein Kuss auf die Stirn. Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu frühstücken. Damian holte ein Glas mit roter Flüssigkeit hervor. "Ist das...?" "Blut? Ja." "Oh, okay..." "Sorry, kannst kein Blut sehen?" "Doch, es nur irgendwie komisch. Daran muss ich mich noch gewöhnen." "Das tust du schneller als du denkst?" "Achja? Woher weißt du das?" "Weil jeder menschliche Freund den ich bis jetzt hatte sich schnell dran gewöhnt hat." "Würdest du mich auch beißen?" "Warum sollte ich?" Ich zuckte mit den Schultern. "Es gibt Vampire die ihre menschliche Freundin oder menschlichen Freund mit welchem sie zusammen sind beißen." "Also würdest du es tun?" "Nur, wenn du es willst." "Und woher weiß ich, dass ich es will?" "Das wirst du schon merken. Aber ich werde dein Blut nicht als Essen betrachten. Es wird bei mir andere Gefühle auslösen, weil ich dich liebe. Weil du meine Freundin bist. Wenn ich dich beiße fühlt es sich intensiver an und führt wahrscheinlich eher zum Sex. Aber es ist dir überlassen ob du es willst oder nicht." Ich nickte nur und bevor ich etwas sagen konnte, fing mein Handy an zu klingeln. Meine Mutter. Ich seufzte und ging ran.

Mom: "Wo bist du?"
Rose: "Bei... Hailey."
Mom: "Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt?"
Rose: "War ein Notfall. Du weißt schon, Liebeskummer und so."
Mom: "Du sagst uns nächstes Mal Bescheid!"
Rose: "Ja, sorry."
Mom: "Heute Abend bist du wieder zu Hause."
Rose: "Dann muss ich arbeiten."
Mom: "Danach."
Rose: "Ja... Bye."
Mom: "Sei pünktlich."

Genervt legte ich auf. "Also wirst du nicht noch eine Nacht bei mir bleiben können, was?" Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. "Woher weißt du das?" Er tippte sich auf das linke Ohr. "Gutes Gehör." Ich war erstaunt was für Fähigkeiten er hatte. "Nein, ich kann nicht bleiben..." "Schon gut. Ich bin nur froh, wenn du in Sicherheit bist und nachts nicht alleine raus gehst." "Versprochen." Er beugte sich zu mir vor und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. "Gut." "Wie alt bist du eigentlich? Also, als wie alt gibst du dich auch?" "20." "Ja, das passt." "Freut mich.", lachte er und fing an das Frühstück wieder weg zu räumen. "Warte ich helfe dir." "Brauchst du nicht." Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war der ganze Tisch aufgeräumt und die Spülmaschine lief. Wow. "Also, auf was hast du heute Lust?" "Hmm...." Ich schaute nach draußen. "Wie wäre es mit einem Tag am See? Oder wird es wegen deinen Augen zu anstrengend sein?" "Nein, das passt schon. Ich packe nur schnell die Sachen." Er rannte schnell nach oben. Schneller als meine Augen es wahrnehmen konnten. Und genauso schnell kam er mit einem Rucksack wieder nach unten. "Wir müssen nur noch meine Sachen holen." "Sind deine Eltern da?" "Ja, vermutlich. Warum?" "Naja, du hast sie gerade schon angelogen, dass du bei Hailey und nicht bei mir warst. Sollen sie von mir wissen?" "Sie sollen vielleicht nicht wissen, dass wir zusammen sind, aber du kannst auch ein guter Freund sein oder? Sie mögen es zwar nicht gerne, wenn ich einen Jungen mit nach Hause bringen, aber da müssen sie leider durch." "Warum mögen sie das nicht?" "Ich habe keine Ahnung. Meine Eltern sind sehr sonderbar. Ich hoffe, dass du sie nicht zu oft sehen musst." Wir stiegen in sein immer noch verdammt geiles Auto und fuhren zu meinem Haus, welches nicht mal zwei Minuten von seinem Haus entfernt war. "Kommst du mit rein?" "Wenn du das gerne möchtest." "Ich bitte drum." "Dann ja." Ich lachte und stieg aus dem Auto. Damian folgte mir. "Hey!", rief ich und hörte ein "Hallo" aus der Küche. Wir gingen in die Küche und als meine Eltern Damian sahen, war ihnen kurz der Schock auf den Gesichtern. Doch sofort verblasste dieser wieder. "Das ist Damian. Er ist vor kurzem hierher gezogen." "Hallo.", begrüßte er meine Eltern. "Hallo...", gaben sie etwas skeptisch zurück. "Ich gehe ein paar Sachen holen und danach gehen wir an den See." "Nur ihr beide?", fragte mein Vater. Oh fuck. Wenn er weiß, dass wir alleine gehen, wird er es mir niemals erlauben. "Nein, Tia, Hailey und ein paar andere gehen auch mit." Mein Vater nickte und bevor einer von den beiden noch mehr Fragen stellen konnte, ging ich lieber mit Damian in mein Zimmer. "Scheiße, ist das ein großes Bild von Jesus." "Hey.", sagte ich leise und warnend. "Was?" "Nicht fluchen, wenn meine Eltern in Hörweite sind. Sie hassen das." "Okay, du hast nicht untertrieben als du sagtest, dass sie sehr gläubig sind."

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