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Rose

Im Laufe des Tages wurde Joris Wunde nicht besser. "Trink mein Blut.", sagte ich, doch er schüttelte zum dritten Mal den Kopf. "Na schön, Iva kann dich auch heilen. Wenn sie sich nicht wieder so anstellt, wie bei dem Kampf.... Iva?" "Ja?" "Joris braucht deine Hilfe. Er heilt nicht." "Na und?" "Bitte, deine Kräfte können ihn wieder gesund machen." "Nein." Ich hatte innerlich eine totale Wut auf sie. Iva verschwand wieder, als Kathrin plötzlich im Wohnzimmer stand mit mehreren Blutbeuteln. Ich hatte sie vor einer halben Stunde angerufen, jedoch nicht mehr dran geglaubt, dass sie noch rechtzeitig kommt. "Sorry, schneller ging es nicht. In einem Krankenhaus etwas zu stehlen ist sogar für eine Hexe schwer." "Egal, Hauptsache du bist da. Seine Verletzungen sind zu tief. Er braucht das Blut unbedingt." Kathrin warf ihm ein paar Blutbeutel zu. "Entschuldigt mich bitte kurz, ich muss mit Iva reden." Ich ging in die Küche und schloss die Tür. "Was soll das Iva?" "Was?", fragte sie, als würde sie nicht wissen wovon ich rede. "Warum hilfst du mir und den anderen nicht?" "Das fragst du mich ernsthaft?! Du kannst den Dreien nicht trauen!" "Oh mein Gott, du warst doch gar nicht dabei, als Taro mir seine Visionen und Erinnerungen gezeigt hat." "Du kannst nicht so naiv sein und glauben-" "Genug Iva! Entweder hilfst du mir oder ich lasse dich wieder unterdrücken, sodass du nicht rauskommen kannst." "Das tust du nicht. Ohne mich kannst du dich nicht wehren!" "Das muss ich auch nicht. Ich habe genug Leute um mich herum die mich beschützen. Was wärst du ohne mich? Nur eine alte Seele, die in einem Körper gefangen ist und vor sich hin gammelt. Also helfe jetzt Joris!" "Nein!" "Dann werde ich dich unterdrücken." "Rose, bitte überleg nochmal." "Ich habe genug von dir und deinen ständigen Diskussionen, dass ich ihnen nicht trauen kann. Ich habe genug von dir!" "Ich werde ihm nicht helfen. Ich werde mich immer gegen sie wenden." "Wie du willst." Wütend ging ich wieder aus der Küche, zurück ins Wohnzimmer. "Kathrin, du musst Iva unterdrücken." Sie schaute mich verwirrt und geschockt an. "Rose, nein!", rief Iva, doch ich ignorierte sie. "Sicher?", fragte Kathrin. "Ja, ich will sie weder hören noch sehen. Sie wird uns nur in Gefahr bringen." "Okay... Wie du willst." "Rose, sei vernünftig. Lass das!" Kathrin legte eine Hand auf meine Brust und fing an den Zauber zu sprechen. "Rose..." Ich hörte und spürte, dass Iva weinte. "Nein, bitte. Lass uns nochmal reden." Doch meine Entscheidung stand fest. Iva würde nun nicht mehr mit mir kommunizieren. Nie wieder. Der Druck in meiner Brust verschwand und ich konnte wieder frei aufatmen. Am Liebsten hätte ich sie komplett aus meinem Körper verbannt, doch ich wusste, dass das nicht ging. Außer ich will für den Rest meines Lebens nur noch müde sein. "Iva?" Keine Reaktion. Erleichtert lächelte ich Kathrin an. "Danke." Sie nickte nur, dann wandte sie sich an Joris. "Also, dir geht es ja soweit wieder gut. Dann werde ich gehen und den Unterricht für Montag vorbereiten. Lasst es mich wissen, wenn ihr etwas braucht." Und schon war sie verschwunden. Ich setzte mich neben Joris und sah, dass seine Wunde nun fast verheilt war. "Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee war?", fragte Joris zweifelnd. "Ja. Sie wird uns in Gefahr bringen und mich vielleicht sogar ausnutzen um gegen euch zu kämpfen. So ist es besser." Er nickte und lächelte mich an. "Und wie geht es dir? Haben Damian und Maya dir weh getan?" "Nein, alles in Ordnung.", antwortete ich. Seine Hand wanderte zu meinen Haaren, er klemmte mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Seine Hand blieb an meinem Gesicht und zog es näher zu seinem. Er überbrückte die letzten paar Zentimeter und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss ohne zu zögern, dabei zog er mich auf seinen Schoss. Langsam wanderten seine Hände unter mein Shirt. "Oh, wir sind zu früh zurück." Ich erschrak und löste mich sofort von Joris. Yumi und Taro standen direkt vor uns. "Toll und wenn ich euch unterbreche werde ich fast aus dem Haus verbannt.", sagte Joris nur. "Sorry, aber es regnet draußen und das war total unromantisch.", antwortete Yumi.

Damian

"Wie kommt Rose, denn darauf, dass du sie umbringen willst?", fragte Maya entsetzt. "Ich weiß es nicht. Sie meinte, dass sie Taros Erinnerungen und Visionen gesehen hat..." "Er hat sie gefälscht.", sagte Shane. "Was?", fragte Maya verwirrt. "Wie soll das funktionieren?" "Keine Ahnung. Aber Taro hatte es Damian und mir damals erklärt, als wir noch mit ihnen befreundet waren. Er kann seine Erinnerungen und Visionen so drehen wie er es will." "Jetzt ergibt es auch einen Sinn.", sagte ich. "Sie nutzen Rose nur aus." "Dann sollten wir uns beeilen bevor sie, sie töten.", sagte Maya. "Sie werden Rose nicht töten. Sie werden sie als Blutspender benutzen. Und zwar immer dann, wenn sie neues Blut brauchen.", antwortete ich. "Okay und wie bringen wir Rose bei, dass die Drei sie nur ausnutzen?", fragte Maya. "Das wird wahrscheinlich ziemlich schwer werden. Sie traut uns keinen Meter mehr." "Aber Iva vertraut uns doch. Ich habe gesehen, dass sie Joris nicht heilen wollte." "Schon, aber auch Iva kann Rose nicht davon überzeugen, dass wir die Guten sind. Und Iva wird auch nicht mehr die Kontrolle über ihren Körper übernehmen. Das hat sie einmal ohne Rose Erlaubnis getan und es ist nach hinten losgegangen." "Aber Iva wird doch nicht so einfach aufgeben. Sie wird doch bestimmt die ganze Zeit versuchen Rose zu überreden." "Außer Rose hat geschafft auch Iva zu überreden, dass wir die Bösen sind.", mischte sich Shane wieder in unsere Diskussion ein. "Dann hätten wir ein ziemlich großes Problem."

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