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Damian
Ich nahm ihre rechte Hand in meine und versuchte ihren Herzschlag zu hören. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen als ich ihren Herzschlag fühlen konnte. Zwar nur sehr schwach doch es schlug. Julia legte ihre Hand auf Rose blutende Brust und schloss die Augen. "Der Dämon ist nicht mehr da.", sagte sie dann an mich gewandt. "Aber du musst ihr dein Blut geben. Ihr Herz ist alleine zu schwach, schließlich wäre es ihr fast um ein Haar rausgerissen worden." Ich nickte, biss mir in die Pulsader und tröpfelte ihr langsam mein Blut in den Mund. Jetzt konnte ich ihren Herzschlag auch hören. "Würdest du uns jetzt erklären was genau ihr da gerade getan habt und wie es mit Rose weitergeht?", fragte Maya und das wollte ich auch sehr gerne wissen. "Nicht hier.", sagte ich bevor Julia etwas sagen konnte. "Lassen wir Rose schlafen. Sie muss sich ausruhen. Gehen wir in die Küche." Die Anderen nickten zustimmend auch, wenn ich Rose wirklich ungerne alleine lassen will. Doch ihr Zustand war stabil und laut Julia war auch der Dämon nicht mehr da. Also konnte doch nichts schief gehen. Oder?
Maya war bereits unten in der Küche und kochte für jeden Tee. Denn auch die Hexen sahen sehr erschöpft aus. Nachdem Maya jedem Tee eingeschenkt hatte, fing Julia an zu erklären: "Dieser Dämon ist höchstwahrscheinlich von einer anderen Hexe entstanden. Er ist zwar nicht tot, doch wir haben in Rose einen Schutzzauber gelegt damit kein anderer Dämon in sie eindringen kann. Das Problem daran ist nur, dass auch Iva nicht zurück in Rose Körper kann solange dieser Schutz besteht. Aber ich werde euch helfen und den Schutz brechen sobald Iva wieder zu Rose kann. "Dafür müssen wir erstmal wissen wo Iva ist.", nuschelte Maya. "Na, bei Joris, Yumi und Taro.", sagte Shane. "Und warum bist du dir da so sicher?", hakte Maya nach. "Iva ist stark und könnte sogar die Ältesten und Stärksten Vampire töten. Joris, Yumi und Taro wollen Macht und Anerkennung. Da ist es doch naheliegend, dass sie Iva haben und ihre Macht wollen. Maya machte große Augen als hätte sie niemals damit gerechnet sowas aus Shane's Mund zu hören. "Okay ich stimme dem Anti-Hetero vollkommen zu.", sagte sie dann. "Anti-Hetero?", fragte Shane belustigt. "Ja. Ich meine, du bist doch schwul. Also bist du nicht hetero. Deswegen-" "Okay, wir haben es verstanden.", unterbrach ich die Beiden und wandte mich an Julia, welche noch nicht zu Ende erzählt hatte. "Sobald Rose wach ist wird sie sehr müde und schwach sein. Das wird sich auch nicht ändern bis Iva wieder zurück in ihrem Körper ist. Und ab hier wird es gefährlich. Rose muss unbedingt mit, denn Iva kann nur in ihren Körper, wenn die beiden sich gegenüber stehen." "Okay schon klar, aber können wir Iva nicht einfach zurück entführen und sie dann hier her zu Rose bringen?", fragte Maya. "Das wird Iva nicht schaffen. Dafür ist sie zu schwach. Ich bezweifle, dass sie in einem anderen Körper ist, schließlich kann sie nicht in jeden beliebigen Körper gehen. Und ich bezweifle, dass die Drei bereits einen auserwählten Körper gefunden haben." "Okay, dann lassen wir Rose jetzt ausschlafen und machen uns danach auf die Suche nach Iva."
(...)
Nachdem wir uns bei den Hexen herzlich bedankt haben, hatten Shane, Maya und ich es uns auf der Couch gemütlich gemacht und redeten über sämtlichen Kram. "Also was wir auf jeden Fall wissen ist, dass die Drei noch in der Stadt sind.", sagte Maya. Shane und ich nickten zustimmend. Sie können hier auf jeden Fall nicht weg, schließlich ist Iva alleine dafür zu schwach. "Wir könnten bei dem Haus anfangen in dem sie mich gefangen hielten.", schlug Shane vor. "Sehr gute Idee.", stimmte Maya zu. "Gut, dann haben wir das geklärt.", sagte ich und wandte mich an Shane. "Geh zu Aaron." "Warum?" "Du vermisst ihn. Und er vermisst dich vermutlich auch. Ihr habt euch seit Tagen nicht gesehen und wir sind hier soweit fertig. Wenn etwas ist, rufe ich dich an." "Awww, Damian der Beziehungsexperte. Ich wünschte ich hätte so einen süßen Freund.", schwärmte Maya. "Das hattest du doch bestimmt schon mal oder?" "Ich dachte ich hätte jemanden gefunden. Aber im Endeffekt stellte sich heraus, dass er Vampire gehasst hat und mich umbringen wollte. Doch im Bett klang das ganz anders..." "Du bist so hübsch und sympathisch, da wirst du bestimmt noch den richtigen Typen finden wirst.", sagte Shane und zwinkerte ihr zu. "Okay und bevor wir hier gleich alle anfangen Regenbogen zu kotzen, gehst du jetzt zu Aaron." "Alles klar Chef." Shane verabschiedete sich von uns und verschwand. "Weißt du was? Ich geh auch noch ein wenig um die Häuser ziehen. Nach diesen stressigen Tagen brauche ich dringend Alkohol." "Und ich halte hier die Stellung." "Klasse großer Bruder. Sag Bescheid, wenn Rose aus ihrem Dornröschen-Schlaf wieder aufgewacht ist."
Maya hatte Recht mit dem Dörnröschen-Schlaf. Rose schlief bereits über 10 Stunden. Das hatte ich gar nicht mitbekommen, da viele Hexen noch etwas länger geblieben sind und anscheinend hatten wir noch ziemlich lange geredet. Ich wollte gerade nach ihr gucken gehen, als ich plötzlich Schritte hörte. "Damian?", sagte eine verschlafene Stimme hinter mir. Ich drehte mich ruckartig um und sah Rose in der Tür stehen. "Wie lange hab ich geschlafen?" Ich legte einen Arm um Rose, weil ich Angst hatte, dass sie umkippen würde. So blass und kraftlos wie sie jetzt aussah könnte das auch jeden Moment passieren. "Setz dich hin, dann erzähle ich dir alles." Rose gähnte einmal lautstark und lehnte sich dann an mich. Ich erzählte ihr alles ganz in Ruhe und sehr ausführlich. Auch, dass wir so schnell wie möglich Iva zurückholen müssen. "Ich fühle mich dafür viel zu müde.", gähnte Rose. "Du wirst auch so müde bleiben bis Iva wieder in deinem Körper ist. Dir fehlt ein Stück deiner Seele, kein Wunder, dass du dich so müde fühlst." "Dann lass uns doch sofort losgehen. Ich weiß nämlich nicht wie lange ich noch wach bleiben kann." "Okay, so schnell geht es dann doch nicht. Wir brauchen Julia mit und ich denke es ist besser, wenn auch sie sich erstmal einen Tag ausruht." Rose nickte. "Und wo sind Maya und Shane?" "Shane ist bei Aaron und was genau Mayas Aufgabe ist weiß ich nicht genau." "Achso.", antwortete Rose mit einem Gähnen. Ich beobachtete sie dabei, wie sie langsam ihre Augen schloss und zurück in ihre Träume kehrte. Ich gab ihr einen sanften Kuss auf den Haaransatz und legte sie dann auf die Couch.
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