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Rose

Durch ein starkes Druckgefühl in der Brust wurde ich aufgeweckt. "Gibt es einen Grund warum du mich vor meinem Wecker weckst?" Ich schaute auf die Uhr ob ich auch nicht wirklich den Wecker einfach überhört hatte. Nope. Er sollte erst in einer halben Stunde klingeln. Es war zwar ein Samstag, doch meine Verwandten würden um elf Uhr zu Besuch kommen. Und sie alle waren nicht besser als meine Eltern. "Happy Birthday!" "Iva. Schreie nicht in meinem Kopf. Ich bekomme noch Kopfschmerzen wegen dir." "Sorry..." "Aber trotzdem danke." "Ich wünschte ich könnte dir was schenken..." "Du hättest mir schon was geschenkt, wenn du eine halbe Stunde gewartet hättest. Nämlich mehr Schlaf!" "Du würdest es sowieso nicht schaffen dich in einer Stunde fertig zu machen. Und jetzt hast du dank mir eine halbe Stunde länger Zeit." Ich musste ihr da leider Recht geben. Ich hätte wahrscheinlich in den letzten zehn Minuten totalen Stress bekommen. Naja, wenn ich schon mal wach war, konnte ich auch gleich duschen gehen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf meine Verwandten und freute mich viel mehr auf heute Abend, wenn die wirkliche Party los ging. Eine Party mit meinen Freunden. Ich war meinen Eltern wirklich dankbar, dass sie es mir so ohne weiteres Erlauben und sogar erst morgen früh wieder kommen werden. Devin würde solange bei unseren Großeltern bleiben und meine Eltern haben sich ein Hotelzimmer genommen. Wahrscheinlich waren sie morgen früh schon zeitig wieder da, aber das war mir egal. Ich freute mich nur, dass wir das Haus für die Party alleine hatten. Ich zog mir ein einfaches weißes Shirt an, welches bauchfrei war und eine langweilige blaue Hose. Das passt schon. Gerade als ich mit dem Handtuch auf dem Kopf aus dem Badezimmer trat, stand Devin vor mir. "Herzlichen Glückwunsch.", sagte er und überreichte mir eine kleine Schachtel. "Von uns dreien. Herzlichen Glückwunsch.", sagte meine Mutter und gab mir einen Kuss auf die Wange, genau wie mein Vater auch. Ich öffnete die Schachtel und hervor kam ein Schlüssel. Ich schaute meine Eltern verwirrt an, hatte aber schon eine Vorahnung. "Es war zu groß für das Haus.", sagte mein Vater. Sofort stürmte ich die Treppen runter und sah auf unserer Auffahrt ein neues, silbernes Auto. Mein Auto. "Danke!", freute ich mich und umarmte meine Eltern. Viele reiche Kinder wären wahrscheinlich nicht mit dem Auto zufrieden gewesen, wenn man bedenkt, dass meine Eltern zwei Porsche in der Garage stehen haben. Aber mir reichte das Auto voll und ganz. "Und du hast natürlich mit Geburtstag.", sagte meine Mutter und überreichte Devin auch geschenkt. Und wen wundert es? Es war ein neues Spiel für seine Konsole. Wahrscheinlich um die 70€. Ich war nicht eifersüchtig, ich meine, was soll ich mit einem Spiel? Ich fand es nur ein wenig unfair, dass ich zu seinem Geburtstag, wenn es mal gut läuft zehn Euro geschenkt bekomme. Doch würde ich meine Eltern darauf ansprechen würden sie nur sagen, dass ich älter bin als er und außerdem einen Nebenjob habe. Aber warum beschwerte ich mich überhaupt? Ich weiß schließlich, dass meine Eltern Devin bevorzugen, weil er das tut was sie wollen. Ich hingegen nicht. Ich ging wieder nach oben in mein Zimmer und schminkte mich nur auf das Geringste. Für mehr hatte ich auch gar keine Zeit, denn schon kamen meine Großeltern rein. Gefolgt von meiner Onkel und Tante. Nun saßen wir alle zusammen am Küchentisch und tranken einen Kaffee. Die Geschenke waren eher uninteressant. Geld. Das Gängigste, aber auch beste Geschenk was man anderen machen konnte. Immer wieder schaute ich auf die Uhr und konnte es kaum abwarten bis es endlich 13 Uhr war und Damian mich endlich abholte. Ich brauchte natürlich noch Getränke und etwas zu Essen für die Gäste und Damian war so nett und begleitete mich. Als es endlich 13 Uhr war und es an der Tür klingelte, sprang ich sofort auf und rannte zur Tür. "Happy Birthday.", begrüßte Damian mich, gab mir einen Kuss und hielt mir eine Schachtel hin. "Oh mein Gott! Ja, ich will!", sagte ich, weswegen Damian lachen musste. Ich öffnete die Schachtel und sah eine wunderschöne silberne Halskette mit einem Herz als Anhänger. Vorne waren die Buchstaben D+R eingraviert und hinten das Datum an welchem wir zusammengekommen sind. "Sie ist wunderschön... Machst du sie mir um?" "Mit Vergnügen." Total romantisch machte er mir die Kette um und gab mir dann einen kleinen Kuss auf den Hals. "Na dann, lass und gehen." "Willst du mir nicht noch deine Familie vorstellen?" "Das erspare ich dir lieber.", flüsterte ich sehr leise, weil ich Angst hatte, dass uns noch jemand hören könnte. "Bye! Wir sehen uns!", rief ich vom Flur in die Küche und verschwand mit Damian nach draußen. "Hübsche Karre.", sagte Damian, als er mein Auto sah. "Mhm und ich habe gehört, dass die Besitzerin auch ganz hübsch ist." "Echt? Ich habe sogar gehört, dass sie verdammt heiß ist." Ich lachte und stieg ins Auto. Dabei entfielen mir nicht die Blicke meiner Familie aus dem Küchenfenster. Und ab heute konnten meine Eltern mir nicht mehr verbieten Damian zu treffen. Sie könnten mir noch verbieten ihn in unser Haus zu lassen. Doch wir können uns auch bei ihm treffen. Also brauchte ich mich jetzt nicht mehr heimlich mit Damian treffen. Ich liebte es jetzt schon achtzehn zu sein!
Als wir beim Supermarkt ankamen, nahmen wir uns sofort zwei Einkaufwagen mit, weil einer vermutlich nicht reichen wird. Was ich meinen Eltern nicht erzählt habe ist, dass es eine sehr große Party wird. Die ganze Klasse ist eingeladen und auch die Parallelklasse, genauso wie ein paar Freunde, welche nicht auf unsere Schule gingen. Plus die Begleitung der Gäste. 

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