21
Rose
Ich betrat gerade das Haus und schon sah ich, dass meine Eltern in der Küche auf mich warteten. "Hey.", begrüßte ich sie und tat auf unwissend. Auch, wenn ich schon eine Vorahnung hatte was jetzt kommen würde. "Setzte dich bitte kurz zu uns.", sagte meine Mutter und ich tat wie befohlen. "Wir haben den Vorfall vorhin mitbekommen." Sofort wusste ich wovon meine Mutter redete. Doch sie klang ziemlich ruhig dabei, was mich wunderte. "Bitte sag mir nicht, dass es gefilmt wurde." "Nein, aber Hannes hat dich gesehen und uns sofort informiert." Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass niemand es gefilmt hat und online gestellt hat. Naja, noch nicht. "Okay. Naja, dass ich einen 'Dämonen' in mir habe wusstet ihr doch." "Aber nicht, dass dein Freund ein Vampir ist." Ich zuckte mit den Schultern. "Macht doch nichts." "Und ob das was macht.", sagte mein Vater streng. "Er ist ein eiskalter Mörder!" "Nein ist er nicht! Er hat niemanden umgebracht. Er will Yumi und die anderen doch auch aufhalten. Also sozusagen die bösen Vampire." Das klang wie in einem Kindermärchen. "Jeder einzelne von ihnen ist ein Monster! Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er auch dich umbringt. Oder noch schlimmer, bis du auch einer von ihnen wirst!" "Wir machen uns Sorgen um dich Schätzchen." "Oh mein Gott!", rief ich aus Verzweiflung und mir war es egal, ob meine Eltern jetzt noch wütender waren, weil ich geflucht habe. "Wenn er mich umbringen wollte, hätte er es doch schon längst getan. Wir waren schon oft alleine. Er hätte tausende Möglichkeiten gehabt mich umzubringen." "Aber vielleicht kann er das nicht, weil du diesen Dämon in dir hast.", sagte meine Mutter. "Oder du hast diesen Dämon von ihm bekommen.", fügte mein Vater hinzu. "Weder noch! Damian würde mir niemals etwas tun. Genauso wenig wie anderen Leuten. Das schwöre ich euch!" Mein Vater atmete tief durch und sagte dann in einem Atemzug: "Wir wollen, dass du dich nicht mehr mit ihm triffst." Ich schaute meine Eltern geschockt an. "Doch! Ich liebe ihn!" "Rosalie, sei doch vernünftig!", sagte meine Mutter und wurde jetzt noch wütender. "Er ist kein Mensch! Er ist ein blutsaugendes Monster! Du wirst dich nicht weiter mit ihm treffen." "Das ist doch Bullshit!", schrie ich und stand auf, sodass der Stuhl fast nach hinten fiel. "Sowas will ich nicht wieder hören!", rief mein Vater. "In einer Woche bin ich achtzehn. Dann könnt ihr nicht mehr entscheiden mit wem ich mich treffe!" Wütend stampfte ich die Treppen nach oben und ließ mich auf mein Bett fallen. "Ich hasse sie.", murmelte ich und schaltete den Fernseher an um auf andere Gedanken zu kommen.
(...)
Natürlich war ich in der Schule wieder das Gesprächsthema Nummer Eins. Doch dieses mal nicht nur, weil ich seltsame Kräfte habe, sondern auch, weil ich mit einem Vampir zusammen war. Ich seufzte und lehnte mich an den Spind neben Haileys Spind. "Mach dir keinen Kopf. Sie werden sich dran gewöhnen." "Ja, wenn ich aus der Schule raus bin. Und selbst dann werden sie noch reden." "Aber dann kriegst du es nicht mehr mit. Hey, anderes Thema. Wann hast du deine Fahrprüfung?" "Morgen. Und ich bin total nervös." "Du wirst das packen. Die letzten paar Stunden hast du super hinbekommen." "Mhm stimmt schon..." "Mach dich nicht runter. Ich bin seelisch bei dir. Aber trotzdem werde ich an dem Tag nicht auf die Straßen gehen." Ich lachte nur und schubste sie leicht. "Was soll das, denn heißen?" "Ach nichts." "Ich muss heute mit meiner Mutter zum Seelenklempter, meine erste Therapiestunde. Und den Kontakt mit Damian haben meine Eltern mir auch verboten." "Was? Nur, weil er ein Vampir ist?" "Ja. Sie sagen, dass er mich töten will. Wenn er das wirklich wollte hätte er schon tausende Möglichkeiten gehabt." "Und was willst du dagegen tun?" "Nichts. Was soll ich schon groß tun? Aber nächste Woche bin ich achtzehn und dann können sie es mir nicht verbieten. Außerdem kann er sich heimlich durch mein Fenster rein schleichen." "Muss echt cool sein einen Vampir als Freund zu haben." "Es ist nicht nur cool, sondern auch heiß." "Stimmt es, dass Vampire immer gut aussehen und durchtrainiert sind?" "Bei Damian ja. Keine Ahnung wie es bei anderen Vampiren ist. Aber, ich denke, wenn du Aaron nach Shane fragst, wird er dir das Gleiche sagen." Ich liebte Hailey dafür, dass sie so tat als würde sie Vampire für ganz normal empfinden. Ich konnte total offen mit ihr darüber reden und genau das brauchte ich auch. Jemanden mit dem ich über diese ganze Vampirgeschichte reden konnte. Während wir darüber redeten bekamen wir von überall Blicke zugeworfen und viele lauschten auch, aber Hailey und ich ignorierten das einfach. Schließlich wusste sowieso jeder über die Vampire Bescheid.
(...)
Meine Mutter wartete bereits vor der Schule auf mich als ich raus trat. Ich verabschiedete mich von Tia und Hailey und stieg zu ihr ins Auto. Niemand sagte etwas. Seid gestern ist die Stimmung ziemlich angespannt. Ich habe kein Wort mehr mit ihnen gewechselt seitdem sie mir den Kontakt mit Damian verboten haben. Aber ich wusste schon wie ich die Stimmung ein wenig heben konnte. "Ich habe meinen Chemietest wiederbekommen." "Und?" "Ich habe eine Eins. Und bin sogar Klassenbeste." Okay, das war auch nicht schwer, weil niemand aus unserer Klasse Chemie kann und der Test wirklich einfach war auch, wenn man nicht gelernt hat. Trotzdem haben manche Leute es irgendwie geschafft sie zu verhauen. Aber egal, für mich zählte nur, dass ich eine Eins habe. "Super Schatz! Wirklich, toll gemacht." Und ab da lockerte sich die Stimmung ein wenig.
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