17

Rose

"Siehst du? Du machst ihnen Angst." "Das wollte ich nicht..." Ivas Stimme hörte sich traurig an und wahrscheinlich dachten die Mädchen gerade, dass ich Selbstgespräche führe. "Das hättest du dir eher überlegen sollen. Jetzt hat jeder Angst vor dir und gleichzeitig auch vor mir, weil sie dich nicht sehen." "Rose." Ich drehte mich wieder zur Tür und sah Damian eintreten. Sofort nahm er mich in den Arm und Iva verschwand. "Was ist los?" "Iva hat die Kontrolle übernommen. Ich will hier nicht bleiben." Damian nickte. "Komm, wir gehen." Vor dem Ausgang trafen wir Hailey und Tia. "Wir werden dich bei der Schulleitung abmelden.", sagte Tia. "Danke." "Was ist passiert?", fragte Damian auf dem Weg zum Auto. "Erzähle ich dir, wenn wir bei dir zu Hause sind, okay?" "Okay." Ich musste jetzt selber erstmal einen klaren Kopf bekommen. Woher wusste ich ob ich Iva wirklich trauen konnte? Was ist, wenn sie jedes Mal die Kontrolle übernahm, wenn mich etwas sauer machte? Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihr trauen konnte. Keine Ahnung woher dieses Gefühl kam.
Als wir bei Damian zu Hause ankamen ließ ich mich auf die Couch fallen. Damian legte einen Arm um mich und ich kuschelte mich an ihn ran. "Alle aus meiner Schule haben das Video gesehen. Und Heiko dieses Arschloch hat überall Fotos hingeklebt welche mich zeigen wie Iva gerade die Kontrolle über meinen Körper übernimmt. Er hat meinen Spind Verrückte geschrieben und das Video, welches von mir aufgenommen wurde über einem Beamer abgespielt. Anscheinend hat sich auch Iva davon angegriffen gefühlt und hat wieder die Kontrolle übernommen. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe versucht mit ihr zu reden, aber sie hat nicht gehört. Sie hat erst aufgehört als ich im Gedächtnis gesagt habe, dass sie alles nur noch schlimmer macht." "Okay und du hast gerade auf der Toilette auch mit ihr geredet oder?" "Ja, ich kann sie immer rufen und dann kann ich mit ihr reden. Sie hat sich tausend Mal entschuldigt und gesagt, dass sie es nie wieder machen wird." "Glaubst du ihr?" Ich zögerte kurz. Glaubte ich ihr? Ich habe Angst, dass so eine Situation wieder passiert. Dass Iva irgendwann komplett die Kontrolle über mein Körper übernimmt und mich dann ausnutzt. Ich kannte Iva noch nicht lange, sie könnte mir auch nur etwas vorspielen. Ich sollte auf mein Bauchgefühl hören. Also sagte ich die einzige Antwort, welche mir für richtig erschien: "Ja." "Warum?" "Ich weiß es nicht. Es ist so ein Gefühl. Ich weiß auch nicht..." "Nein, das ist gut möglich, dass du so ein Gefühl hast. Schließlich ist ein Teil ihrer Seele mit dir verbunden. Da ist es ganz normal, dass du ihr traust. Und wenn dein Gefühl sagt, dass es das Richtige ist, dann ist es das auch." "Die ganze Schule wird jetzt über mich reden..." "Leute werden immer reden. Sie sind nur eifersüchtig, weil du so stark bist." Ich lächelte und setzte mich auf Damians Schoss. "Bin ich das?" "Glaub mir Baby, ich kenne niemanden der stärker ist als du." Ich gab ihm einen Kuss, welchen er sofort erwiderte. Der Kuss artete sofort aus. Damian packte mich und drehte uns so schnell, dass ich gar nicht reagieren konnte. Er zog mir mein Shirt aus und küsste sich vom Hals runter, was mir immer wieder ein Stöhnen entlockte. Er kam wieder zu mir hoch und ich sah die Lust in seinen Augen. "Du bist so heiß."

(...)

"Ich muss gehen.", nuschelte ich, während ich auf Damians immer noch nackten Brust lag. Er seufzte. "Soll ich dich fahren?" "Nein, sind ja nur ein paar Häuser." "Dann lasse mich wenigstens mit laufen." "Abgemacht." Wir schnappten uns unsere Klamotten und liefen zusammen zu meinem Haus. Natürlich nicht ohne angestarrt zu werden. "Wir sehen uns.", sagte ich, gab Damian einen Kuss und verschwand ins Haus. Anscheinend wartete meine Mutter schon auf mich. "Du kannst deine Schuhe gleich anbehalten. Wir haben einen Termin." "Bei?" "Bei Herrn Blair. Er ist Psychologe." "Och, na ganz toll...", murmelte ich und stieg widerwillig ins Auto. Schnell kamen wir bei dem Seelenklempter an. Ich setzte mich auf eine gemütliche Couch und schon fing er an mir Fragen zu stellen. "Also, ich habe das Video gesehen. Was hast du währenddessen gefühlt?" "Gar nichts." Und das war sogar die Wahrheit. "Okay. Was hast du danach gefühlt? Nachdem du wieder... sagen wir mal, Herr deiner Sinne warst." "Ich war müde." Er nickte und schrieb sich etwas aus. Wie lange sollte das hier, denn gehen? Ich hatte da echt keine Lust darauf. "Du warst also während der Situation sozusagen bewusstlos?" "Ja..." Das stimmte zwar nicht, aber ich musste Ivas Geheimnis für mich bewahren. "Hast du danach einen komischen Traum gehabt." "Nein, mir ging es nach ein paar Stunden wieder gut." "Und bis dahin ist nichts passiert?" "Nein, gar nichts." Da viel mir plötzlich der Vorfall im Bad ein, als an dem Spiegel Save me stand und Iva ganz gruselig im Spiegel zu erkennen war. Darauf musste ich sie nachher unbedingt ansprechen. "Okay, ich würde jetzt auch einmal deine Mutter rein bitten, wenn das okay ist?" Ich zuckte mit den Schultern. "Machen Sie." Der Psychologe ging zur Tür und holte meine Mutter rein. "Also, ich denke ich weiß woran es liegt. Wahrscheinlich hast du einen Dämon in dir." Mein Mutter schnappte sofort nach Luft, während ich anfing zu lachen. "Ja, genau. Und der Weihnachtsmann existiert auch." "Sophie.", sagte meine Mutter streng. "Damit ist nicht zu spaßen." "Also dein Unterbewusstsein denkt, dass in dir noch jemand ist, der da nicht hingehört." In mir ist ja auch tatsächlich noch jemand. "Aber mit ein paar Therapiestunden werden wir dir diesen Dämon austreiben können." "Wollen Sie mich gerade verarschen? Wie lange machen Sie ihren Job eigentlich?" Ich weiß, dass ich respektlos klang. Aber im Moment war mir das egal. "Sie als Seelenklempter müssten doch am Besten wissen, dass es sowas wie Dämon nicht gibt." "Leider doch Sophie. So etwas gibt es. Aber wir werden sie dir austreiben." Ich lachte nur ironisch und nickte. Dabei hatte ich im Inneren ein wenig Angst, dass sie mir Iva austrieben und das musste ich unbedingt verhindern.

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