15

Rose

Meine Hände fingen an zu zittern und sie wurden sehr warm. "Es tut mir leid.", flüsterte eine Stimme in mir. "Ich wusste nicht, dass du ihn liebst. Ich wollte dich nicht verletzten. Wegen mir bist du schwach geworden. Nur, weil ich diese Vampire vor dem Haus töten wollte." "Schon okay. Mache es nur nie wieder." "Okay, werde ich nicht. Wir werden diese Flachpfeifen zusammen töten." Bei dem Wort Flachpfeifen musste ich kurz lachen. "Versuche die Kraft gegen Damian zu verwenden. Keine Angst, es wird ihm nicht weh tun." "Wie mache ich das?" "Strecke die Hand einfach aus, alles andere übernehme ich." Ich tat was Iva sagte, streckte die Hand aus und Damian fiel ein wenig zurück. "Wow.", sagte er nur. Als er mich ansah, schaute er mich wieder geschockt an. "Deine Augen." "Schon okay. Ich bin immer noch ich." Ivas Stimme, tauchte wieder in meinem Gedächtnis auf: "Sobald ich erwache, werden deine Augen weiß leuchten. Das wird sich nicht verhindern lassen." "Okay." Das Druckgefühl ging wieder weg und nur für einen ganz kurzen Moment fühlte ich mich schwach und müde. Aber so schnell wie dieses Gefühl kam, verschwand es auch wieder. "Wenn Ivas Seele erwacht, werden meine Augen weiß leuchten, das kann ich nicht verhindern. Das hat sie mir gesagt." "Du hast mit ihr geredet?" "Ja. Ihre Stimme ist in meinem Kopf. Aber sie ist leichter zu kontrollieren als ich dachte. Ich kann mich ganz normal mit ihr unterhalten."

(...)

Am Nachmittag ging Damian wieder nach Hause. Ich wusste, dass meine Eltern ihn früher oder später sowieso raus geschmissen hätten. "Bringst du mich morgen zur Schule?", fragte ich an der Tür. "Nichts lieber als das." Ich gab ihm einen Kuss zum Abschied und ging dann in die Küche um etwas zu Essen. "Wie geht es dir?", fragte meine Mutter sofort. "Gut." Sie schaute mich zweifelnd an. "Ehrlich. Mir geht es wieder gut. Keine Ahnung was das gestern war." "Ich habe bereits einen Termin bei einem Psychologen gemacht." Ich verschluckte mich in meinen Cornflakes, sodass ich die Milch wieder ausspuckte. "Psychologe? Wofür?" "Das war nicht normal Rose. Vielleicht hattest du auch eine Vision von Gott. Wir möchten das gerne mit einem Psychologen abklären." Na ganz toll. Ich hatte definitiv keine Vision von Gott. "Und wann?" "Morgen Nachmittag." "Aber ich werde morgen trotzdem wieder zur Schule gehen." "Nein, du wirst zu Hause bleiben." "Mom, die Leute reißen sich schon das Maul auf. Wenn ich jetzt nicht zur Schule gehen, werden sie noch mehr reden. Außerdem geht es mir wirklich gut. Wenn es mir nicht gut geht komme ich wieder nach Hause. Versprochen." Meine Mutter seufzte. "Na gut. Ich freue mich ja, dass du dich so sehr um deine Leistungen kümmerst. Aber, wenn es dir nicht gut geht kommst du sofort wieder nach Hause." "Ja, Ma'am." Erleichtert darüber, dass ich morgen zur Schule durfte ging ich nach oben. Und dort blieb ich auch. Außer zum Abendessen kam ich den ganzen Tag nicht nach unten. Ich wollte einfach einmal abschalten und musste Hailey und Tia auch noch erklären, was mit mir los war. Ich sagte ihnen einfach, dass ich es selber nicht genau wusste aber mir es jetzt wieder gut ging. Von Aaron hatte ich noch nichts gehört. Also entweder lief sein Date wirklich sehr gut, oder aber sehr schlecht. Ich seufzte, legte mein Handy zur Seite und schaltete den Fernseher ein. "Sorry, ist meine Schuld." Ich zuckte zusammen, als ich die Stimme von Iva in meinem Kopf hörte. "Hast du mich erschrocken." "Ups..." Ich hatte gar nicht an das Druckgefühl in meiner Brust gedacht. "Ist schon okay, Iva. Wir können sowieso nichts dran ändern. Mache dir bitte keine Vorwürfe." "Du bist so nett. Ich bin dir so dankbar, dass du mich akzeptierst." "Naja, wirklich eine andere Wahl habe ich doch auch nicht oder?", fragte ich lachend. "Doch. Du könntest Selbstmord begehen. Dann würde ich aus deinem Körper verschwinden. Haben schon mehrere getan, weil sie es nicht mit mir ausgehalten haben." "Aber du bist doch nett. Und ich fühle mich nicht so alleine." "Die Meisten haben nicht so mit mir geredet wie du. Ich wusste nicht, was ich falsch mache. Bei dir weiß ich es, weil du mit mir redest. Außerdem bist du nie allein. Du hast wirklich tolle Freunde. " "Ja, das stimmt. Aber sie haben nicht immer Zeit. Doch du bist immer bei mir." Iva lachte und in mir löste das ein sehr entspanntes und wohltuendes Gefühl aus. "Also du und Damian? Wie ist er so?" "Er ist wirklich toll. Ich liebe ihn." "Aww, süß. Und im Bett?" "Was?" "Sorry... Bin nur neugierig. Tut mir leid, ging zu weit." Es entstand eine kurze Stille. "Er ist verdammt gut." "Du... du erzählst es mir einfach?" "Erzählt man sich sowas nicht unter Freundinnen?" "Freundinnen? Du meinst, wir sind Freundinnen?" "Klar!" Ich spürte Iva grinsen. "Aber hey, wenn ich mit Damian zusammen bin, dann möchte ich nicht gestört werden." "Keine Angst. Ich werde dich nicht stören. Nur, wenn du mich brauchst, erwache ich." Ich lächelte, schaltete den Fernseher wieder aus und legte mich ins Bett. "Schlaf gut, Iva." "Gute Nacht." Das Druckgefühl in meiner Brust ließ nach und es fühlte sich so an, als würde Ivas Seele meine Seele mit in eine andere Welt nehmen, damit ich besser schlafen konnte.

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