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Rose

"Gibt es was neues bei Aaron?" "Italien war schön, aber er hat niemanden bestimmten kennengelernt. Schade eigentlich. Eine Beziehung könnte er mal wieder gebrauchen." "Würde er dem natürlichen Ruf folgen und nicht mit seinem Geschlecht ausgehen, wäre er wahrscheinlich auch vergeben." Ich schaute meinen Vater stirnrunzelnd an. "Stimmt überhaupt nicht. Nur, weil er auf Jungs steht ist es doch nichts anderes." "Natürlich ist das was anderes. Gott hat zwei Geschlechter erschaffen damit sie sich vermehren." "Achja? Meinst du nicht es ging in erster Linie um Liebe? Stell dir mal vor jeder würde denken, dass es nur ums vermehren geht. Dann würde sich niemand mehr lieben. Und als Gott zwei Geschlechter erschaffen hat, hat er auch die Homosexuellen erschaffen." "Sowas ist eine Sünde und eine Krankheit! Dafür wird er in die Hölle kommen." "Ich denke Gott ist es egal auf wen oder was man steht. Ich habe echt kein Bock auf diese irrelevanten Streitereien. In unserer Zeit sollte man da eigentlich gar nicht mehr drüber reden. " Ich stand vom Tisch auf und lief aus dem Raum. Ich hatte wirklich keine Lust wieder die gleiche Diskussion zu führen wie immer. Wie konnte man, denn so verklemmt und intolerant sein? "Wo willst du hin?", fragte meine Mutter streng. "Arbeiten. Bis später." Genervt lief ich aus dem Haus und war froh, dass Damian bereits vor der Auffahrt stand. "Hey, was ist, denn bei dir passiert?", fragt er mich nachdem er mir einen Kuss gab. "Meine Eltern sind passiert. Aaron ist wieder da und sofort fangen diese ganzen Diskussionen an." "Wer ist Aaron?" "Mein bester Freund. Er musste für ein paar Jahre nach Italien. Ich bin so froh, dass er wieder da ist, aber meine Eltern nicht." "Und was ist so schlimm an ihm?" "Nichts. Also, er ist schwul und genau da liegt das Problem meiner Eltern." "Schlimm genug, dass es immer noch solche verklemmten Leute gibt." "Das kannst du laut sagen." Damian lieferte mich vor der Bar ab und sagte, dass er vor Feierabend wieder da sei. Also ging ich rein, band meine Schürze um und stürzte mich in die Arbeit. "Aaron ist wieder da!", rief Hailey aufgeregt, als auch sie nach einer Stunde dazu kam. "Jap.", sagte ich glücklich. "Er ist noch hübscher geworden als vorher. Habe ihn gerade zufällig auf der Straße getroffen." "Und leider wirst du niemals was mit ihm anfangen können." "Naja, gut aussehende Leute sind sowieso entweder schwul oder vergeben." Ich lachte nur und machte mich weiter an die Arbeit. Es war nicht wirklich viel los und deswegen hatten wir nach gut zwei Stunden nichts mehr zu tun. "Ich glaube, wir schließen heute mal ein wenig eher.", sagte Miles. "Geht ihr ruhig nach Hause. Ich lasse die letzten Gäste noch zu Ende essen und schließe dann ab. "Cool, danke.", sagte Hailey glücklich. Als wir beide gerade aus der Bar gingen, stand Damian bereits mit seinem Auto da. "Schon frei?", fragte er verwundert. "Ja, wir haben eher frei bekommen, weil nichts los ist." "Dann wird das heute nichts mehr mit dem Bier. Hailey, soll ich dich auch mitnehmen?" "Passt schon. Ich werde auch gleich abgeholt. Danke." Ich umarmte Hailey zum Schluss und stieg dann zu Damian ins Auto. "Hast du noch Lust mit zu mir zukommen?" "Echt gerne, aber ich habe Hausarrest. Und auch, wenn ich eher frei habe und meine Eltern wahrscheinlich noch nicht mit mir rechnen, kannst du davon ausgehen, dass sie es herausfinden werden. Sie haben viele Kontakte hier. Sorry." "Schon gut, Süße." Er lächelte wieder dieses heiße Badboy Grinsen, wobei wirklich jedes Mädchen schwach werden könnte. Damian parkte vor unserer Auffahrt, stieg aus und war im nächsten Moment auf meiner Seite und öffnete mir die Tür. "Danke." Ich gab ihm einen langen Kuss, welcher ein wenig ausartete. Damian schubste mich leicht gegen das Auto und übernahm die Kontrolle über den Kuss. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und genoss seine Berührungen. "Ich wünschte ich könnte noch mehr von dir bekommen.", sagte er mit verführerischer Stimme. "Das kriegst du, sobald ich keinen Hausarrest habe. Oder vielleicht muss ich ja auch bald mal länger in der Schule sitzen um ein Referat zu machen?" "Das will ich doch hoffen." Er gab mir noch einen letzten kleinen Kuss und wartete dann bis ich ins Haus gegangen war, ehe er weg fuhr. "Du bist schon wieder da?", fragte meine Mutter. "Mhm, war nicht viel los. Wir durften eher gehen." Und ohne auf noch eine Antwort zu warten verschwand ich in mein Zimmer. Ich hatte heute wirklich keine Lust mehr mit ihnen zu reden. Erst geben sie mir Hausarrest und dann noch diese unnötige Diskussion. Ich startete meinen Laptop und schaute mir eine weitere Folge Orange is the new Black an. Auf Vampire Diaries hatte ich wirklich keine Lust mehr. Irgendwie war es komisch sowas zu sehen, während man selbst mit einem Vampir zusammen war.
Nach zwei Folgen wurde ich langsam müde, schaltete den Laptop wieder aus, schminkte mich ab und wollte mir etwas gemütlicheres anziehen. Ich stand gerade nur in Unterwäsche bekleidet vor meinem Kleiderschrank als ein kalter Windzug in mein Zimmer kam. Ich schloss das Fenster schnell und zog die Gardinen zu. "Heiß.", hörte ich eine Stimme und wirbelte herum. In einer Ecke meines Zimmers stand plötzlich Damian. "Mein Gott erschrecke mich nicht so." "Sorry.", lachte er. "Was machst du hier?" "Ich konnte einfach nicht ohne dich." Er zog mich an den Hüften und gab mir einen Kuss. "Du siehst echt verdammt heiß aus in den Teilen." "Vielleicht sehe ich ohne diese Teile ja noch heißer aus." "Das will ich sehen."

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