Kapitel 23

Rufus war tot, er hatte den Messerstich vom bessenem Bobby nicht überlebt. Bobby hingegen hatten wir unter viel Strom von dem Khan-Wurm befreien können - es war Glück gewesen, dass er diese immense Ladung aushalten konnte.
Nun suchten Sam, Dean und er nach jeglichen Hinweisen, die Eve töten konnten. Ich musste mich um andere Dinge kümmern - David. Ich war seit dem Vorfall nicht mehr zu Hause gewesen, aber nun würde ich mich auf ihn vorbereiten und ihn außer Gefecht setzen. Cas hatte sich glücklicherweise dazu bereit erklärt, mir zu helfen, und suchte nun nach einem Mittel, welches den Vampir schwächen konnte.
Ich wartete in Bobbys Haus, ein anderer Ort blieb mir ja nicht, und durchblätterte irgendwelche Bücher, während Cas unterwegs war. Bobby, Sam und Dean waren ebenfalls nicht da - sie suchten Informationen über Eve in der Campbell-Bibliothek.
Flügelschlag erklang. Cas war im Wohnzimmer erschienen. Er legte eine Spritze auf den Tisch und ich erhob mich mit einem fragenden Blick vom Sofa.
»Was ist das?«
»Eisenkraut«, erklärte der Engel nur.
Ich hob eine Augenbraue. »Eisenkraut?«, wiederholte ich verwundert.
»Ja. Es ist ein Schutz gegen Vampire. In geringem Maße lähmt es sie, in hoher Dosis endet es tödlich.«
»Er ist einer der stärksten Vampire, die ich jemals gesehen habe«, bemerkte ich. »Diese kleine Spritze wird ihn wahrscheinlich nur kitzeln. Wenn überhaupt.«
Zur Antwort griff Castiel in die Tasche seines Trenchcoats und holte weitere Spritzen heraus, die er zu der anderen auf den Tisch legte. Auf einmal straffte er seine Haltung und hob den Kopf.
»Was?«, fragte ich.
»Ich werde gerufen.«
»Von wem?«
Er antwortete nicht und verschwand stattdessen.
»Danke dafür«, sagte ich mit einem genervten Seufzen und ließ mich zurück aufs Sofa sinken, doch kaum hatte ich das getan, war der Engel wieder zurück.
»Soll das 'n Scherz sein?«, fragte ich.
Bevor ich reagieren konnte, zog er mich am Arm hoch und teleporte uns davon.
»Rachel«, sagte Cas, als wir wieder Boden unter unseren Füßen spürten. »Schluss damit.« Der Engel ließ mich los und ich sah mich um. Dean, Sam und Bobby saßen um einen Tisch herum und vor ihnen stand die blonde Engelsfrau, die ich bereits seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte und am liebsten auch nicht mehr gesehen hätte.
»Ich sagte doch, ich erledige das«, meinte sie - und ich hatte keine Ahnung, was hier los war.
»Es ist in Ordnung, du kannst gehen«, wies Cas an.
Abrupt hob die Frau den Kopf. »Und du?«
»Geh! Ich komme, wenn ich kann.«
Sie starrte ihn noch einige Lidschläge an, dann verschwand sie.
»Wow«, sagte Dean. »'ne Freundin von dir?«
»Ja, sie ist, äh, mein Adjutant. Sie setzt sich sehr für unsere Sache ein.« Cas trat einen Schritt auf den Tisch zu. »Also, was wollt ihr?«
Dean erklärte uns, dass man Eve nur mit Phönix-Asche töten könnte, und deswegen wollten sie mit Cas' Hilfe zurück ins Jahr 1840 reisen und diese von dort holen - laut Samuel Colts Tagebuch sollte sie sich dort befinden. Zurück in Bobbys Haus bereiteten Sam und Bobby alles vor, während Dean sich auf den Weg machte, um irgendwelche Vorräte zu holen.
»Was euren Plan angeht«, sagte Cas auf einmal, »ihr habt nur 24 Stunden Zeit.«
Fassungslos sah Sam ihn an. »Was? Wieso?«
»Na ja, deine Frage beantwortet sich an besten mit einer Serie partieller Differentialgleichungen.«
»Ja, geht's noch komplizierter?«, fragte Bobby.
Cas musterte den Mann kurz, dann erklärte er: »Je weiter ich euch zurückschicke, desto schwerer wird es, euch zurückzuholen. 24 Stunden sind alles, was ich riskieren kann. Wenn ich euch bis dahin nicht zurückbringe, seid ihr für mich verloren.«
»Tja, dann sollten wir dir besser 'ne Uhr besorgen«, erklang auf einmal Deans Stimme, der mit drei großen Tüten in der Hand auf Sam zulief.
»Was das denn alles?«, wollte Bobby mit gerunzelter Stirn wissen.
»Na ja, wir müssen uns den Einheimischen etwas anpassen.« Dean streckte seinem Bruder eine der Tüten entgegen.
»Nein, danke für mich nicht. Ich werde so gehen.«
»Willst du aussehen wie 'n Raumfahrer?«
»Nur weil du so besessen bist von diesem ganzen Wild-West-Kram«, bemerkte Sam.
»Das bin ich nicht«, entgegnete Dean sofort.
»Du hast 'n Fetisch.«
»So 'n Quatsch. Ich mag nur alte Filme.«
»Du kannst jeden Clint-Eastwood-Film auswendig. Jeden Satz.«
»Auch die Affenfilme?«, fragte Bobby.
»Ja. Ganz besonders die Affenfilme.«
»Sein Name ist Clyde«, meinte Dean nur.
Sam hob demonstrativ die Hand und ich schüttelte nur mit einem Grinsen den Kopf. Dean schien jedoch nicht locker zu lassen und hob die Tüte ein weiteres Mal vor Sams Gesicht.
»Zieh wenigstens das verdammte Hemd an.«
Sam seufzte nur, doch dann gingen die beiden nach oben, um sich umzuziehen. Sam trug tatsächlich das Hemd, Dean hingegen ...
»Geht ihr Holz hacken?«, war das Erste, was Bobby fragte, als die beiden vor uns standen.
»Ist es da üblich, in einer Decke rumzulaufen?«, wollte Cas verwundert wissen.
»Das ist ein Poncho«, meinte Dean stolz. »Und ja, es ist, äh ...« Mahnend sah Sam seinen Bruder an und dieser ließ den Kopf sinken. »Egal, lasst uns einfach gehen.« Sein Blick fiel auf das Gold, welches vor ihm auf den Tisch lag. »Was ist das?«
»Da, wo ihr hingeht, nehmen sie kein Plastikgeld«, erklärte Bobby.
Dean nickte verstehend.
»Ich schick' euch zurück zum 4. März«, sagte Cas. »Damit müsstet ihr genug Zeit haben, den Revolver und diesen Phönix zu finden.«
»Alles klar. Wir sehen uns dann morgen, 12 Uhr mittags«, meinte Dean begeistert und zwinkerte.
Cas hob seine Hände und berührte die beiden Männer an der Stirn und kurz darauf waren sie verschwunden.
»Endlich Ruhe«, sagte ich und ging in die Küche zum Kühlschrank, um ein Bier zu holen.
»Und warten wir jetzt, bis dein Vater uns findet?«, wollte Bobby mit einem sarkastischen Unterton wissen.
Ich öffnete die Flasche und wandte mich ihm zu. »Nein, ich werd' ihn anrufen und in 'ne Falle locken. Wir sperren ihn dann im Panikraum ein.«
»Dann sollten wir uns darauf vorbereiten«, meinte der Mann.
»Ich werde zurück in den Himmel gehen und dort nach dem Rechten sehen«, sagte Castiel. »Wenn ihr meine Hilfe benötigt, ruft mich.« Der Engel und ich hatten einige Sekunden einen auffälligen und intensiven Blickkontakt, bevor er verschwand. Ich atmete tief durch und ließ den Kopf sinken, während ich nachdenklich am Ettikett der Flasche rumpuhlte.
»Was läuft da eigentlich zwischen dir und Cas?«, wollte Bobby auf einmal wissen.
Abruot hob ich den Kopf. »Was?«
»Ich bin alt, aber nicht blöd«, meinte der Mann. »Irgendwas läuft zwischen dir und Cas.«
»Er ist mein Mentor«, sagte ich bloß und holte als Zeichen, dass das Gespräch beendet war, mein Handy aus der Hosentasche. »Ich ruf' ihn jetzt an.«
Der Mann nickte und ich wählte die Nummer und drückte den grünen Hörer. Es klingelte lange, sehr lange, so dass ich die Befürchtung hatte, dass er nicht rangehen würde. Aber schließlich verstummte das Piepen. Mein Herz setzte aus, ich hielt meinen Atem an - ein mulmiges Gefühl erfüllte mich.
»Cat«, erklang auf einmal Davids vergnügte Stimme. »Schön, dass du anrufst.«
»Ich werde mich dir stellen«, sagte ich fest, ohne auf ihn weiter einzugehen.
»Ach, wirklich?« Es war keine Frage, eher eine sarkastische Aussage. »Das Haus sieht gemütlich aus. Wie viele von euch sind wohl da drin?«
Mit gerunzelter Stirn blickte ich zu Bobby, der mich nur fragend ansah. »Wo bist du?«, verlangte ich von David zu wissen.
»Bobby war der Name des alten Mannes, der auf einmal dein neuer Vater ist, oder?«, bemerkte der Mann nur, ohne auf mich einzugehen.
»Wo bist du?«, fragte ich noch einmal, harscher, aber in meinem Innern kam leise Panik auf.
»Ich kann deine Angst riechen, Catherine«, flüsterte David und auf einmal legte er auf. Das monotone Piepen drang an mein Ohr und mit aufgerissenen Augen blickte ich zu Bobby.
»Er ist hier«, sagte ich noch, bevor ich plötzlich nach hinten gerissen wurde.
»Freut mich, dich wiederzusehen, Cat«, zischte David in mein Ohr, während er mich mit einem festen Griff an seine Brust drückte. Seinen Arm hatte er von hinten um meinen Hals gelegt, so dass er mir die Luft abschnüren konnte.
»Lass sie los, du Mistkerl!«, befahl Bobby und richtete sein Gewehr auf den Vampir.
David lachte. »Das wird nichts gegen mich anrichten.«
»Das werden wir ja sehen.« Bobby zog den Regler nach hinten. Es klackte und eine Art Dartpfeil, der zuvor in Eisenkraut getränkt worden war, bohrte sich in Davids Hals.
»Das kribbelt«, bemerkte das Monster in meinem Rücken amüsiert.
»Dann hoffe, dass es das auch tut.« Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, zog ich aus meiner Hosentasche eine große Spitze heraus und stieß sie in Davids Arm. Sofort drückte ich zu und das Eisenkraut floss in seinen Körper. Der Vampir schrie und ließ mich vor Schreck los.
»Diese Dosis Eisenkraut wird dich nicht umbringen, aber schwächen«, meinte ich. »Süße Träume.«
Der Mann sah mich bereits mich schwachen Augen an, er wankte, und ich gab ihm den Rest, indem ich ihm mit aller Kraft einen Schlag ins Gesicht erteilte. Bewusstlos sank David zu Boden.
»Ich bring' ihn nach unten«, erklärte ich.
»Wenn du Hilfe brauchst«, sagte Bobby, »du weißt, wo du mich findest.«
Ich nickte und zog den bewusstlosen Vampir ein wenig hoch, dann teleportierte ich uns in den Panikraum. Diese Fähigkeit war immer noch nicht ganz ausgeprägt, doch reichte es für kurze Entfernungen.
Im Bunker setzte ich David auf den Stuhl und fesselte ihn mit Hilfe von Handschellen daran. Um seinen Hals legte ich einen Halsring, den ich mit dicken Stahlketten an den Wänden festmachte. Dann hieß es nur noch zu warten.
Als der Vampir zu sich kam, wirkte er noch etwas benebelt, doch kaum hatte er realisiert, dass er angekettet war, begann er mit aller Kraft daranzuziehen. Ich stand einige Meter vor ihm und lehnte an der Tür, während ich ihn ausdruckslos musterte. Als er dies bemerkte, hörte er auf sich zu wehren und begann zu lachen.
Verwundert runzelte ich die Stirn. »Was ist daran so witzig?«
Er warf die Hände kurz hoch, so dass die Handschellen klirrten. »Du hast es geschafft. Du hast es geschafft, mich zu überführen.«
»Es war nicht sonderlich schwer gewesen«, meinte ich.
Mit einem Grinsen auf den Lippen nickte er, und er ließ seinen Blick schweifen. »Hübsch hier. Ist das jetzt deine Revenge?« Seine Augen trafen auf meine.
Ich richtete mich auf und trat langsam auf ihn zu. »Ich habe einige Fragen an dich.« Finster blickend holte ich mein Engelsschwert hervor.
David lachte. »Was nur aus der kleinen Cat geworden ist ...«
Abrupt packte ich ihn am Schopf und riss seinen Kopf nach hinten. Mit der freien Hand hielt ich das Schwert vor seine Augen, so dass das Silber darin glänzte. »Nenn mich nicht so!« So schnell wie ich ihn angefasst hatte, ließ ich ihn wieder los, und ich trat einen Schritt zurück.
»Du hast nicht den Mumm dazu«, bemerkte David spöttisch. »Du würdest mir nicht wehtun, deinem eigenen Vater ...«
»Du bist nicht mein Vater!«, zischte ich.
»Ja, nicht mehr. Der arme David ist schon seit Jahren tot.« Der Mann lächelte amüsiert. »Und jetzt ist jemand Neues hier, jemand Stärkeres.«
»Wer hat dich zurückgeholt?«, verlangte ich zu wissen. »Wer war es?«
»Das weißt du ganz genau.«
»Nein.«
»Denk nach.« David warf die Arme in die Luft. »Wer hat deinen Freund Sam wohl zurückgeholt? Wer seinen Großvater?«
Verwundert runzelte ich die Stirn und ich dachte nach. Dann erinnerte ich mich. »Crowley ...«, flüsterte ich.
David lachte und nickte zustimmend. »Und er hat sogar noch einen Bonus erhalten, von Eve höchstpersönlich, nur um herauszufinden, wo sich das Fegefeuer befindet.«
»Eve hat dich erschaffen?«, fragte ich ungläubig.
»Im Fegefeuer, ja.«
Ich schüttelte den Kopf. »Aber wie kann das sein? Du warst kein Monster ...«
»Was, glaubst du, haben Shaleen und ich die ganze Zeit gemacht, nachdem du abgehauen bist? Unser Leben genossen?« Er lachte. »Nein. Der gute David und seine Frau haben dich gesucht und irgendwann trafen wir auf Vampire.« Er legte, so gut er konnte, demonstrativ die rechte Nackenseite frei. »Gebissen - und auf einmal hatten wir engsten Kontakt mit dem Übernatürlichen. Als der Dämon schließlich in unser Haus kam, brauchte er nur einen Pfahl in mein Herz jagen und ich landete im Fegefeuer. Ich traf auf Eve, sie half mir, machte mich besser, stärker, und irgendwann konnte ich entkommen. Ich weiß nicht, wie, aber auf einmal war ich frei, und dann war da dieser aufgeblasene König der Hölle, der mich für seine Zwecke benutzen wollte. Doch ich bin stark, und ich konnte entkommen, und er hat nichts von mir erfahren.« Der Mann beendete seine Erzählung mit einem breiten, vergnügten Grinsen, während ich mich fassungslos und nach Luft ringend gegen die Tür drückte, als könnte sie mir einen Halt geben.
»Cat?«, erklang auf einmal Bobbys Stimme auf der anderen Seite. »Es ist Cas. Er könnte deine Hilfe gebrauchen.«
»Ich komme«, sagte ich und langsam wandte ich mich von David ab und begann die Tür zu öffnen.
»Cas ... Kurzform von Castiel nehme ich an«, meinte er. Fragend sah ich zu ihm. »Du solltest aufpassen, wem du vertraust, Cat.«
»Ich nehme keinen Rat von einem Monster«, zischte ich abfällig und der Mann grinste nur vergnügt.

2170 Wörter

Ich mag das Kapi <3 xD Wie findet ihr es?

Ich hab gerade ein Kapi geschrieben, worauf ich mich schon lange gefreut habe, es zu schreiben. Es dauert nur noch ein wenig, bis es kommt. Aber seid gespannt - es wird sich eine Menge ändern xD

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