Kapitel 17

Ich kam mit zwei Bieren in der Hand die Treppe hinuntergelaufen, und bereits von oben hörte ich die Stimme. »Er hat seine Seele wieder.«
»Wird er wieder aufwachen?«, fragte Dean.
»Ich bin kein Humanmediziner.«
Ich trat von der letzten Stufe, bog um die Ecke und sah Dean und Cas vor der offenen Bunkertür stehen. Sam lag weiterhin bewusstlos auf der Liege. Nachdem der Tod ihm seine Seele zurückgegeben hatte, war der Winchester zurück in Ohnmacht gefallen.
»Hey«, sagte ich leise. Kurz musterte ich Cas. Oder lange? Ich wusste es nicht mehr. Auf jeden Fall wandte ich mich schließlich an Dean und reichte ihm sein Bier, dann nickte ich Sam zu. »Wie geht es ihm?«
»Ich hab' Dean davor gewarnt, das Ding einzusetzen«, meinte Cas mit einem ziemlich genervten Unterton und warf Dean einen mahnenden Blick zu.
»Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen?«, fuhr Dean ihn an. »Diesen T-1000 rumlaufen lassen und hoffen, dass er nicht wild um sich schießt?«
Mit einem zornigen Gesicht lief Cas auf den Winchester zu. »Willst du wissen, wie sich seine Seele angefühlt hat, als ich sie berührt habe?« Der Engel trat so nah, dass ihn von Deans Gesicht nur noch wenige Zentimeter entfernte. »Als sei sie lebendig gehäutet worden, Dean.« Augenblicklich erstarrte der Ausdruck des Winchesters. »Wenn du deinen Bruder hättest töten wollen, hättest du es ganz tun sollen.«
»Jungs, bitte«, sagte ich und ergriff Cas am Arm und zog ihn zurück. Sofort riss sich der Engel von mir los und verschwand. Ich seufzte und fuhr mir verzweifelt durch die Haare. »Hör nicht auf ihn, Dean. Du hast alles richtig gemacht.«
Der Mann beäugte mich nur kurz und ging dann schweigend die Treppe hoch. Nun war ich allein, mit Sam, der bewusstlos auf der Liege lag. Ich hatte das Gefühl, dass alles momentan falsch lief. David hatte sich bereits seit Wochen nicht mehr blicken lassen, Cas ging mir aus dem Weg und dann war da noch Sam und sein Zustand.
Ich wollte gerade nach oben gehen, als ich auf einmal ein Stöhnen vernahm. Ich wandte mich um. Sam erhob sich langsam von der Liege.
»Sam?«, fragte ich vorsichtig.
Abrupt hob er den Kopf und sah mich an. »Cat.« Seine Stimme war weich und sanft - es war nicht mehr diese kalte, die einem den Schauer den Rücken hinunter gelaufen lassen hatte.
Ich lief auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Mein Kopf lag auf seiner Brust, da er viel zu groß war, und fest legte er seine muskulösen Armen um mich.
»Du lebst noch«, sagte er erleichtert, was mich wunderte. Er ließ mich los und sah mir in die Augen. »Cas und Bobby ...« Er stockte.
»Was ist mit ihnen?«, fragte ich mit gerunzelter Stirn.
»Ich hab' sie sterben sehen. Luzifer hat sie getötet.«
Allmählich wurde mir alles klar. Meine Miene wurde weich und ich ergriff seinen Unterarm. »Komm mal mit.«
Wir gingen nach oben ins Wohnzimmer, wo Dean und Bobby am Schreibtisch saßen.
»Dean?«, fragte Sam vorsichtig.
Sein Bruder erhob sich und musterte den jungen Winchester zögernd. Bevor Dean reagieren konnte, umarmte Sam ihn fest. Nach einer Weile löste er sich vob ihm und mit einem verblüfften Blick sah er zu Bobby, der den Wiederauferstandenen mit einem ängstlichen Ausdruck beobachtete. Sam ging auf ihn zu und nahm auch ihn in den Arm.
»Ich hab' gesehen, wie Luzifer dir das Genick gebrochen hat«, sagte der Winchester, als er sich wieder von ihm löste.
Verwundert sahen Bobby und Dean sich an.
»Na ja, Cas hat -«, begann Bobby.
»Cas lebt noch?«, unterbrach Sam ihn sofort.
»Ja, Cas geht es gut«, sagte Dean und trat auf seinen Bruder zu. »Wie geht es dir?«
Sam lachte erleichtert, dann stockte er. »Ehrlich gesagt, ähm, ich hab' einen Mordshunger.«
»Ich mach' dir was zu essen«, sagte ich und ging in die Küche. Die Männer folgte mir. Dean holte drei Biere aus dem Kühlschrank und setzte sich dann zu Sam an den Tisch. Ich bereitete ein Sandwich zu und gab es Sam. Dieser schlang es sofort gierig hinunter.
»Sag mal, Sam«, begann Dean vorsichtig.
»Ja?«
»Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?«
»Das Feld. Und dann bin ich gefallen.«
Dean sah zu mir und Bobby, dann wieder zu seinem Bruder. »Und dann?«
»Ich bin im Panikraum aufgewacht«, erklärte Sam.
»Das ist alles?«, wollte Bobby wissen, der neben mir an der Küchenzeile lehnte. »Keine anderen Erinnerungen?«
»Sei doch froh«, fuhr Dean ihn genervt an, doch der bohrend Blick, den er uns zuwarf, sagte noch etwas anderes - Sam durfte nichts von dem wissen, was geschehen war. »Wer will sich schon an die Hölle erinnern?«
Sam bemerkte den Blick nur unterschwellig und lächelte verwundert. »Wie lange war ich denn weg?«
»Etwa anderthalb Jahre.«
Sams Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit. »Was?« Er sah uns ungläubig an. »Ich war wirklich so lange ...?« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mich an gar nichts erinnern.«
Dean nickte.
»Und wie bin ich zurückgekommen? War das Cas?«
»Na ja, nicht direkt«, meinte Dean und lächelte verschmitzt, und ich hielt mir nur den Kopf, denn diese Aussage ließ Sam natürlich aufhorchen.
»Dean, was hast du gemacht?«, verlangte er ernst zu wissen.
»Sam, ich und der Tod -«
»Der Tod? Der himmlische Reiter?«
»Ich hatte ein Druckmittel«, versuchte Dean seinen Bruder zu beruhigen. »Es ist vorbei.«
Sam kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Ganz sicher.«
»Es ist vorbei«, wiederholte Dean. »Hundertprozentig.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, meinte Bobby trocken.
Dean sah zu ihm auf. »Doch, so ist es, glaub' mir.«
»Ist da noch was, was ich wissen sollte?«, fragte Sam vorsichtig.
Dean sog die Luft ein, dann sah er mit seinem üblichen scherzhaften Blick zu mir. »Cat ist ein Engel. Also, sie kann ihre himmlische Seite kontrollieren.«
Sam wirkte überrascht. »Was? Ehrlich?«
Ich richtete mich mit verschränkten Armen auf, Dean mit einem wütenden Funkeln in den Augen ansehend, doch der Mann hatte sich schon längst wieder abgewandt, so dass ich zu Sam blickte. »Ja. Cas war ein guter Lehrer.« Mit Kraft öffnete ich den Kühlschrank. »Will jemand noch 'n Bier?«

Bobby und Dean waren draußen, während Sam und ich im Haus blieben. Ich behielt ihm in Auge, falls irgendetwas passieren sollte.
»Was hast du die letzten anderthalb Jahre gemacht?«, wollte Sam auf einmal von mir wissen, als ich den Tisch abzuräumen begann.
Ich stapelte das Geschirr neben der Spüle. »Hauptsächlich hat Cas mich unterrichtet, meine himmlische Seite unter Kontrolle zu bringen. Aber sonst war ich auf Alleingang jagen.«
»Also hat Dean tatsächlich ein normales Leben geführt?«
Ich ergriff die Bierflaschen und stellte sie neben die Tür, um sie später in den Keller zu bringen. »Ja.«
Sam nickte.
»Du solltest dich vielleicht hinlegen«, meinte ich. »Du hast immerhin anderhalb Jahre auszukurieren.«
»Ja, du hast recht.« Sam griff sich die Decke die auf der Couch lag und legte sich ohne Weiteres hin.
Während er schlief, begann ich den Abwasch zu machen, und kaum war ich fertig, klingelte mein Handy. Mit nassen Händen fischte ich es aus der Hosentasche und ging hastig ran, damit Sam davon nicht aufwachte.
»Ja?«
»Hallo, Cat.« Diese Stimme. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit ich sie das letzte Mal gehört hatte.
»David«, meinte ich kühl. »Was ist?«
»Ich weiß, ich hab' mich lange nicht mehr gemeldet und du hast allen Grund sauer auf mich zu sein, aber, bitte, hör mir zu. Ich brauche deine Hilfe.«
»Wobei?«, fragte ich nur. Ich blickte zu Sam, um mich zu vergewissern, dass er schlief.
»Das kann ich dir erst in den nächsten Tagen sagen, aber es ist wichtig. Wirklich. Bist du dabei?« Seine Stimme klang merkwürdig drängend, anders als sonst.
Verwundert runzelte ich die Stirn. »Ja, wenn du mich unbedingt brauchst ...«
»Ja, danke, Catherine«, sagte ich mit einem erleichterten Aufseufzen. »Danke. Das weiß ich sehr zu schätzen. Wir hören uns in den nächsten Tagen. Hab' dich lieb.« Und bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er auch schon aufgelegt.
Ich war ziemlich verwundert über sein Verhalten und misstrauisch. Der David, den ich gekannt hatte, war er schon lange nicht mehr. Irgendwas hatte ihn verändert, ich nahm an, sein Tod. Und mich ließ nicht der Gedanke los, dass er irgendetwas vor mir verheimlichte.
Ich vernahm eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Sam hatte sich erhoben und lief auf die Tür zu.
»Wo willst du hin?«, wollte ich sofort wissen.
»Zu Dean«, gab der Mann nur zurück und verließ das Haus. Ich folgte ihm.
Es regnete ein wenig. Die feinen Tropfen setzten sich auf meiner Haut ab - ich trug keine Jacke, was mich bei dem angehenden Herbst frieren ließ. Wir fanden Dean und Bobby bei seinem Impala, den der Winchester gerade startklar machen wollte.
»Schläft Sam noch?«, hörten wir Bobby von Weitem sagen.
»Ja, soll er sich ausruhen. Wir rufen ihn später an«, meinte Dean.
»Mich anrufen? Von wo?«, wollte Sam wissen und die beiden anderen Männer wandten sich zu uns um.
»Oh«, machte Dean. »Äh, da ist so 'ne Geschichte in Oregon.«
»Gut, ich bin dabei«, sagte Sam augenblicklich.
»Hey, hey, hey, du bist gerad' erst wiederauferstanden.«
»Ja, und ich bin absolut fit.«
»Noch 'n paar Tage auf'm Sofa könnten nicht schaden«, entgegnete der ältere Winchester.
»Dean«, sagte ich. »Es geht ihm gut.« Mit einem durchdringenden Blick sah ich ihn an. Dean erwiderte ihn und nach einer Weile nickte er.
»Gut, also, na schön, du, ich und Bobby. Und Cat ...?«
»Nein«, antwortete Bobby, bevor ich es konnte, doch meinte er nicht mich. »Fahrt ihr mal allein. Ihr kriegt das schon hin. Ich, ähm, ich hab' diesem Vollidioten von Rufus versprochen, dass ich 'n paar Anrufe für ihn erledige, also -«
»Bist du sicher?«, fragte Dean misstrauisch nach.
»Ja, ja, ich denke, ihr zwei habt so einiges nachzuholen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er davon.
Sam blickte ihm mit gerunzelter Stirn hinterher. »Was war das denn?«
»Ähm ... Altersstarrsinn gepanscht mit Alkohol«, meinte Dean nur. Nun sah er zu mir. »Kommst du mit?«
Ich hob abdankend die Hand. »Nein, ich hab' noch was zu erledigen. Vielleicht komm ich nach.«
Dean nickte. »Na dann. Ruf einfach an, wenn irgendwas ist.«
Nun nickte ich und die beiden Brüder setzten sich in den Impala. Dean startete den Motor und fuhr davon. Der Regen wurde immer stärker und mir immer kälter, so dass ich mich abwandte und zu Bobby ins Haus ging.

1701 Wörter

It's monday!

Heute hat meine Spn-Jerk-whatever-Freundin (was für eine Name xD) Clove74 Geburtstag und jetzt haben wir beide ein Armband, wo jeweils Jerk bzw Bitch drauf steht. I'm Bitch, so I'm Moose and Sam ^^ auch, wenn ich älter bin xD

Wie auch immer.

Was sagt ihr zum Kapi?

Und zu Cas' Verhalten?

Und zu David? Was, denkt ihr, plant er?

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