the man who had it all

8 Jahre zuvor

„Grayson?", fragte eine helle Stimme über das Mikro und die grünen Augen des Musikers suchten verwirrt den Raum ab, doch erst, als sich die Tür zu dem Tonstudio öffnete, erkannte er seine Freundin.

Adeen lächelte und kam auf den zwanzig jährigen Mann zu, ihre blonden Haare hatte sie hochgesteckt und ihre blaue Augen musterten ihn aufmerksam. „Wie geht es dir, Baby?"

Grayson Callaghan stützte sich mit einer Hand am Mikro ab, während er seine Freundin, seine Verlobte in seine Arme zog und ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

Er ignorierte die Bauchschmerzen und die Übelkeit, die ihn bereits seit mehreren Stunden plagte gekonnt und küsste die Lippen von Adeen, die sofort ihre Hände um seinen Hals schlang.

„Sullivan hat mich reingelassen," flüsterte sie an sein Ohr. „Er hat gesagt, dass du dich nicht wohl fühlst und dass du heimgehen sollst."

Grayson wusste tief in seinem Inneren, dass alle nur das beste für ihn wollten, aber er wollte endlich dieses Album fertig aufnehmen und er ließ sich nicht von seinen körperlichen Beschwerden ablenken.

Adeen griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich zur Tür und der Sänger lächelte nur, zumindest, bis er den ersten Schritt ging und wegen dem Schwindel, der ihn erfasste, beinahe in die Knie ging.

„Baby?", fragte seine Freundin und sah ihn fragend an, stützte ihn, während Graysons Herz in seiner Brust viel zu schnell schlug. „Was ist los?"

„I-ich," stotterte er und sein Blick flog wild umher, er versuchte etwas zu erkennen, ohne zu sehen. „Ich sehe nichts mehr," flüsterte er, hauchte er, riss sich los und sank auf die Knie. „Ich bin blind."

„Babe? Was ist los? Sullivan!"

Er spürte, wie ihn die Hände, die ihn vorher noch gestützt hatten, losließen und hörte, wie sich die Schritte entfernten. Sein Herz pochte wild in seiner Brust und er wusste selber, dass er hyperventilierte. Seine Sehkraft war verschwunden, es war... nichts zu sehen. Er konnte die Schwärze nicht einmal beschreiben, die ihn umgab, die da war, aber dennoch nicht, die ihm alles nahm und nichts zurückließ. Die Angst schnürte sich um sein Herz und seine Finger zitterten, das spürte er.

„Ruf die Rettung," hörte er die tiefe Stimme seines Managers und dann wie Adeen wirklich mit einer unbekannten Person telefonierte. Er hörte so viel mehr, während er am Boden saß, hörte die quietschenden Schuhe seines Managers, während dieser neben ihm auf und ab ging, er hörte die aufgelöste Stimme seiner Freundin, seiner Verlobten. Er hörte seinen eigenen Herzschlag, seinen Atem. Und fragte sich, ob es das jetzt war. War seine Karriere vorbei? Würde er sein Leben in dieser Dunkelheit verbringen müssen?

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„Die Aufnahmen haben einen Tumor ergeben, der sich in ihrem Gehirn befindet. Hier sehen Sie... oh, bitte entschuldigen Sie, ich vergaß." Die Stimme des Arztes war noch ziemlich jung und unwillkürlich fragte sich Grayson in wessen Hände er sein Leben legte, auch wenn er wusste, dass diese Arzt, der ihn seit zwei Stunden betreute, nicht operieren würde. Das würde ein Arzt übernehmen, den seine Eltern als würdig empfanden und mit dem auch Adeen einverstanden war, die sanft seine Hand drückte und neben ihm saß, ihn mit seiner bloßen Anwesenheit beruhigte.

„Ist schon ok," sagte Grayson und winkte ab, nahm selber wahr, wie komisch seine Stimme sich anhörte. Vollkommen ruhig, unberührt, während er in seinem Inneren schrie und schrie und nicht wusste, wie er aufhören sollte. Er war seit zwei Stunden hier und diese zwei Stunden hatten ergeben, dass er einen Gehirntumor von der Größe einer kleinen Mandarine in seinem Gehirn hatte, der unter anderem die Kopfschmerzen, die Übelkeit und den Sehverlust ausgelöst hatte.

„Wir müssen sofort operieren, denn umso schneller wir den Eingriff vornehmen, umso unwahrscheinlicher ist es, dass sie andere, zum Beispiel, motorische Fähigkeiten verlieren und ihre volle Sehkraft wieder zurückbekommen. Ist das für Sie ok? Wollen Sie noch auf jemanden warten?"

Grayson schüttelte den Kopf. „Meine Eltern haben den Arzt bereits ausgewählt, der mich operieren wird, meine Freundin wird sie darüber informieren. Sie können nicht rechtzeitig hier sein, da sie im Stau stehen."

„Gut, vor der Operation muss ich Sie auch noch über die Risiken informieren, die ein solcher Eingriff mit sich bringt."

Der Arzt ratterte seine Liste runter, wurde gelegentlich von Adeen unterbrochen, die manche Begriffe hinterfragte, während Graysons Gedanken abschweiften. Er stellte sich vor, wie der Arzt wohl aussah, stellte sich die unordentlichen blonden Haare vor und intensive blaue Augen, groß und durchtrainiert. War er gut? War er ein Streber? Normalerweise machte er solche Annahmen leichter, schloss vom Aussehen eines Menschen auf dessen Charakter, doch jetzt war ihm das genommen worden.

„Es kommt dann eine Krankenschwester, die sie abholen wird, Mr. Callaghan."

Abwesend nickte Grayson und war sich nur allzu gut bewusst, dass er nichts von den Risiken mitbekommen hatte, auch wenn er sich vorstellen konnte, was für welche es gab.

Gehirntot, eingeschränkte motorische Fähigkeiten, eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten. Doch er konnte es sich nicht leisten zu zweifeln. Diese Operation war seine einzige Chance auf ein normales Leben und deswegen atmete er nur tief durch, als ihn die Krankenschwester holte.

„Baby," sagte er und griff ein letztes Mal verzweifelt nach dem Arm seiner Freundin, seiner Verlobten, der Liebe seines Lebens. „Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch, Baby. Mehr als mein ganzes Leben." Er spürte ihre Lippen auf den seinen und fuhr ihr durch die Haare. „Ich liebe dich, Grayson. Und egal was ist, ich werde auf dich warten."

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Welcome zum ersten flashback chapter, people. Ja, sie sind alle kürzer (keine 1.000 Wörter), dafür kommen mehr von ihnen und ich weiß noch nicht, ob ich Kaelins Vergangenheit ebenfalls so auflöse oder es anders mache, mal schauen.

Aber wie mögt ihr diesen Grayson? Was hat es mit Adeen auf sich? Oh und was glaubt ihr kommt da noch? Im excited for your theories.

Schönes Wochenende noch,

harmlesspain

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