Kapitel 23

Nathan

Argh, sollte noch irgendeiner es wagen die Grenzen von meinem Territorium zu überschreiten, den bringe ich diese Nacht ohne zu zögern um. Ich kam noch nicht mal zu meiner Mate, obwohl sie inzwischen wach ist. Meine steigende Aggressivität hat inzwischen auch mein Rudel mitbekommen, denn sie machen einen großen Bogen um mich, was für sie auch ganz gut ist. Ich weiß nicht, wie ich mich noch lange unter Kontrolle halten soll. Erst Recht als mir Callum gestern berichtete, dass sie verängstigt in einer Ecke sitzt und kaum auf ihn oder Mary reagiert habe. Das Problem ist aber, dass ich jeden Kämpfer an den Grenzen brauche. Umkehrschluss ist, dass ich niemanden zu Aurora schicken kann, wodurch ich mich gezwungen sah, sie einzusperren.

Die Sonne war schon vor einer Stunde aufgegangen und endlich gingen die Zahl der Übergriffe von Rouges zurück, wodurch ich mich an Callum wende Übernehme du bitte das Kommando. Ich werde mich jetzt endlich um Aurora kümmern. Er nickte nur. Sofort drehte ich mich um und rannte zurück zu meinem Haus. Das war eine lange Nacht, aber hoffentlich haben die Rouges jetzt endlich begriffen, dass wir nicht schwach sind.

Beim Haus angekommen, verwandelte ich mich zurück und ging sofort in die Küche. Dort machte ich uns einige Sandwichs, bevor ich die auf ein Tablett stellte, mir noch einen Saft nahm und hoch ging. Erschöpft ging ich zu meinem Zimmer und schloss auf. Als erstes fiel mein Blick auf das unangerührte Essen auf der Kommode. Ich ließ mein Blick auf der Suche nach Aurora durchs Zimmer schweifen. Als ich sie schließlich fand, weiteten sich meine Augen vor Schock. Sie saß zusammengekauert in einer Ecke. Ihre Augen waren ganz rot und sie hatte noch Tränenspuren auf ihrem Gesicht. Schnell stellte ich das Tablett ab und ging zu ihr hin. Auf dem Weg merkte ich, dass ihr Herzschlag und ihre Atmung viel zu schnell sind. Ich hockte mich vor ihr hin und wollte ihr eine Träne von der Wange wischen, doch sie zuckte vor mir zurück. Gekränkt ließ ich meine Hand fallen. Arjun winselte in mir. Er wollte seiner Mate helfen. Da ich mich auch gerade hilflos fühle, frage ich Aurora einfach. Das ist immer besser, als nichts tun „Was kann ich machen, dass es dir besser geht?" Doch sie schaut mich einfach an. Warum reagiert sie nicht? Winselt Arjun noch stärker als vorher. Ich weiß es nicht. Ich probiere es nochmal „Aurora bitte, sag mir, was ich tun soll." Und tatsächlich höre ich sie leise antworten „Lass mich frei." Diese Antwort lässt mich, zusammen mit meiner Erschöpfung, meine Kontrolle verlieren. Arjun ist wütend, enttäuscht und erschöpft. Keine gute Mischung, wenn man vor sich eine ziemlich verstörte Mate sitzen hat. Doch ich kann nichts tun. Wütend brüllt Arjun „Niemals. Ich werde dich nie gehen lassen und wenn ich dich für immer hier einsperren muss!"

Ehe ich mich versehe, sind wir wieder im Wald und Arjun versucht sich zu beruhigen. An der Grenze wieder angekommen knurrt Arjun Callum an und fragt, ob noch etwas passiert sei. Da dieser den Kopf schüttelt schnauft Arjun auf. Irgendwie muss er seine Wut loswerden. Das merkt Theo wohl auch, den er nickt Callum kurz zu, ehe er auf mich zuspringt und anfängt mit Arjun zu kämpfen. Tatsächlich beruhigt das Arjun so weit, dass ich wieder die Kontrolle übernehmen kann und verwandle mich zurück.

Danke Theo, dass hat er jetzt gebraucht.

Nicht dafür. Was ist passiert?

Nicht so wichtig. Sobald die gröbsten Verletzungen verheilt sind, werde ich wieder zu ihr gehen.

Er nickt daraufhin nur. Ich schaue mir die Verletzungen näher an. An meiner Schulter war wohl die größte Wunde und dann noch bei meinen linken Arm. Dieser juckte irgendwie komisch, aber ich dachte mir nichts dabei, schließlich schloss sich gerade die Wunde wieder. Trotzdem hörte das Jucken nicht auf, sondern wurde vielmehr stärker. Ich begann meinen Arm zu kratzen, aber es hörte nicht auf.

Nathan, was machst du da? Hörte ich die Stimme von Callum.

Ich weiß nicht. Es hört nicht auf zu jucken.

Aber die Wunde ist schon wieder verheilt oder?

Ja, warum fragst du?

Mir hatte auch mal mein Bein gejuckt und es wurde nicht besser. Als ich nach Hause kam, sah ich, dass Mary sich über jenes Bein heißes Wasser geschüttet hatte und nun Brandwunden dort hatte.

Callum brauchte gar nicht weiter reden. Ich war schon aufgesprungen und hatte mich wieder in meinen Wolf verwandelt, während ich so schnell es geht nach Hause rannte. Ich hatte nur noch einen Gedanken: Hoffentlich geht es Aurora gut!

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