~5~
~Agir~
Entspannt sauge ich die Nachtluft ein. War es okay gewesen, sie einfach wieder allein zu lassen? Ich bin mir zwar sicher das sie bleiben würde, aber wenn ich so weiter mache wird sie nur neugieriger. Und dann deckt sie vielleicht auf, wer ich bin. Während diesen Gedankengängen laufe ich durch die mittlerweile nächtlichen Straßen der Stadt. Mein Ziel ist ein Haus an der Mauer, unter dessen Türschlitz ich einen Brief schiebe.
Als das erledigt ist wende ich mich zu einem reicheren Teil der Stadt und setzte meinen Weg fort. Die vielen Nachtwachen machen es schwer sich unentdeckt zu bewegen, aber es war verständlich, dass sie in solchen Massen auftreten. Immerhin haben sie mit der längsten Mordserie der letzten Jahrzehnte zu kämpfen. 32 Menschen sind dem Mörder zum Opfer gefallen. Niemand wusste wer er ist. Niemand hat auch nur einen Anhaltspunkt.
Ein Lächeln schleicht sich über meine Lippen, als ich an meinem Ziel, einer noblen Villa, ankomme und feststelle, das kein Licht mehr brennt. Nachdem ich mich kurz vergewissert habe, dass niemand mich sieht schwinge ich mich über die Mauer und gehe auf den Eingang zu.
Das Schloss stellt kein Problem dar und bald stehe ich im Inneren des großen Hauses. Erneut schieben sich Gedanken von Aurelia in meinen Kopf. Geht es ihr gut? Was wenn sie gegangen ist und bald wieder gefasst werden würde? Schnell schüttle ich diesen Gedanken ab. Das ist jetzt unwichtig. Ich muss mich konzentrieren.
Langsam gehe ich durch den Eingangsbereich und öffne die einzige Tür, welche dort ist. Das Schwert was mir von dort entgegen kommt überraschte mich zwar, jedoch schaffe ich es dem Angriff auszuweichen. Vor mir steht ein Ritter in voller Rüstung. Den Insignien nach kaiserliche Leibgarde. Er hat hier auf mich gewartet. Das ist irgendwie klar gewesen, immerhin war mein erster Versuch das Mädchen zu töten fehlgeschlagen und jetzt hat sie Angst.
Erneut greift die Leibgarde mich an, doch außer einem unterstehenden Tisch geht nichts kaputt. Mit einer schnellen Bewegung ziehe ich mein Messer und suche nach einer Lücke in seiner Rüstung, was sich aber als schwierig herausstellt, da der Ritter einen guten Schmied haben muss, da selbst die Gelenkstellen extra gepanzert sind. Zudem hört seine Welle aus Angriffen einfach nicht auf. Ich muss anders vorgehen.
Ein weiterer Schwerthieb schlägt knapp über mir in die Wand, doch dies sollte auch sein letzter gewesen sein, so zumindest der Plan. Ich ramme mich gegen den Ritter, was ihn ins straucheln bringt. Er ist zwar gepanzert, doch dadurch auch sehr schwer. Es ist unmöglich, das er wieder allein aufstehen kann, wenn er einmal liegt. Und das ist auch mein Ziel.
Mit einem schnellen Tritt welcher auf sein Knie zielt bringe ich ihn schließlich dorthin wo ich ihn haben will. Der Ritter schlägt scheppernd auf den Boden. Sofort versucht er sich aufzurichten, doch scheitert wie erwartet daran, dass die Rüstung zu schwer ist und zu wenig Bewegungsfreiheit gibt. Der Kampf ist gewonnen denke ich, doch dann spüre ich die Zacken eines Morgensterns in meiner Schulter.
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