~2~
~Aurelia~
Die Decke ist zwar rau, jedoch ist es hier viel besser, als draußen in einem Käfig zu hocken. Nach und nach entspannen sich meine Glieder und ich sehe mich um. Der Raum, in dem ich liege ist klein und eng gehalten. Die Zimmerdecke scheint jede Sekunde einzubrechen und mich zu begraben, doch sie hält. Gestüzt von ein paar mageren Balken. Mein Bett steht in der Ecke des Zimmers, welche am weitesten von der Tür entfernt ist und in der Mitte steht ein grob angefertigter Tisch auf dem eine kleine Kerze die dem fensterlosen Raum ein leichtes Dämmerlicht gibt. Neben dem kleinen Wachstummel steht noch eine dampfende Schüssel und obwohl der Hunger stark an mir nagt stehe ich nicht auf. Erstens weil ich keine Kraft dazu habe und zweitens, weil der Mann, welcher mich befreit hat mir Angst macht. Nicht nur wegen der frischen Blutspritzer auf seinem Mantel, nein an ihm ist etwas kaltes, unheimliches was mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zwar ist er gerade nicht im Raum, aber er kommt bestimmt bald wieder. Langsam fallen mir die Augen zu und ich erinnere mich im Traum daran, wie ich hier her gekommen bin.
Ich habe die Hoffnung schon längst aufgegeben und mich in dem Käfig zusammengekauert, um auf den Tag meiner Verbrennung zu warten. Und plötzlich steht dieser jemand vor meinem Käfig und öffnet gewaltsam das Schloss. Vorsichtig hebt er mich aus dem Käfig und trägt mich in eine Ecke, wo er meine roten Haare unter einem Tuch versteckt, welches er aus seinem Mantel geholt hat. Ich sage nichts und bewege mich auch nicht, da ich noch immer nicht realisiert habe, was eigentlich gerade vor sich geht.
Langsam schiebt er seinem Arm unter mich und richtet sich auf. Hier fällt mir auch das Blut auf seinem Mantel auf, weswegen ich Angst bekomme, er hätte eine böse Absicht. Auch sein Gesichtsausdruck ist völlig kalt und starr, ohne einen Ausdruck oder Gefühle. Ich unternehme einen schwachen versuch mich zu wehren, doch er hebt mich einfach an und läuft los. Dann bin ich zu erschöpft um weiter wach zu bleiben.
Das öffnen der Tür holt mich in die Gegenwart zurück. Der Mann steht an den Türrahmen gelehnt und sieht mich an. “Wie heißt du?“ fragt er kurz. Dadurch, das mein Mund jedoch völlig ausgetrocknet ist, kommt nur ein heißeres Krächzen aus meinem Hals. Er seufzt und verschwindet ein paar Sekunden, um mit einem Becher wieder aufzutauchen, welchen er mir gibt. Gierig trinke ich das Wasser daraus, welches einen modrigen Beigeschmack hat. Das Gefühl, wie das kühle Nass meine Kehle hinunter rinnt und mein Inneres neu belebt, ist unbeschreiblich angenehm. Nach ein paar weiteren Schlucken setzte ich ab. “M...mein Name ist Aurelia...“ sage ich leise. Wieder seufzt er leicht. “Weiter?“ seine Stimme ist ruhig und auf keinen Fall genervt. Insgesamt gibt er jedem, der mit ihm redet das Gefühl, das er sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Doch ich will es nicht unbedingt austesten, weswegen ich schnell antworte. “keine Idee“. Er nickt leicht. “Danke. Die Suppe ist für dich. Ich bin bald zurück.“ mit diesen Worten geht er aus dem Raum, schließt die Tür ab und lässt mich völlig verwirrt sitzen.
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