[09]

Jeongin PoV

"Und ich hab ihm wirklich gesagt, dass er mir ein Date organisieren soll? Was war denn gestern Abend mit mir los?", jammerte ich, als Minho und ich uns am nächsten Morgen vor dem Frühstück fertig machten. Er stand gerade unter der Dusche, die milchiges Glas hatte, während ich mich im Bad umzog.

"Das Verrückte daran ist, dass er gesagt hat, dass er dir eins organisieren will. Aber mal ehrlich, Jeongin. Wie stehst du zu Hyunjin? Du würdest niemals Jisung oder mich sowas fragen."

Ich wollte mir gerade mein Shirt anziehen, doch stoppte, als ich ihm antwortete.

"Ich weiß auch nicht so recht. Er hat mich vom ersten Moment an wirklich fasziniert. Und es ist total toll, wie er sich mir gegenüber verhält. Er benimmt sich total höflich und respektvoll, aber nicht so diese übertriebene Höflichkeit, und gleichzeitig ist er aber auch so zu mir, wie es ein Freund halt wäre. Und er sieht so unfassbar gut aus. Scheiße, Minho!"

"Was ist denn das Problem?"

Er streckte seinen Kopf durch die Tür der Dusche, um nach seinen Sachen zu greifen.

"Uhhh~ Ich wusste gar nicht, dass unser Jüngster so gut aussieht ohne Shirt. Hyunjin wird sich freuen, wenn wir heute ins Schwimmbad gehen.", grinste er und verschwand dann mit seinen Sachen wieder in der Dusche um sich umzuziehen. Ich zog mir schnell mein Shirt über.

"Ich glaube, ich steh auf Hyunjin."

"Du glaubst das nur? Du stehst aber mal sowas von auf Hyunjin. Oder fragst du immer einfach so Leute nach einem Date?"

"Wenn Jisung mitbekommt, dass ich auf ihn stehe, ist Hyunjin tot. Außerdem was ist, wenn er das gestern nur so gesagt hat, weil er cooler da stehen wollte? Vielleicht mag er mich ja überhaupt nicht. Oder Jisung hat recht und in Wirklichkeit will er mich nur ins Bett bekommen. Was mache ich denn jetzt, Minho?", ratterte ich runter.

"Erstmal holst du tief Luft, sonst erstickst du noch. Und dann gibst du dem ganzen einfach eine Chance. Du bist noch jung und wenn es im Nachhinein ein Fehler war, mit ihm zusammen zu kommen, dann ist das doch egal. Es wird schon nicht dein Leben ruinieren, wenn er nicht die Liebe deines Lebens ist. Aber du findest nicht es nicht heraus, indem du tatenlos im Bad stehst und dir Gedanken machst."

"Also sollte ich es ihm sagen?", fragte ich nervös. Die Vorstellung, Hyunjin von meinen Gefühlen für ihn zu erzählen, machte mir ein wenig Angst. Minho kam nun angezogen aus der Duschkabine.

"Naja, vielleicht nicht jetzt sofort, aber ich denke wenn der Zeitpunkt richtig ist, solltest du es ihm sagen. Und, Jeongin?"

"Ja?"

"Denk dran, dass du dafür keine total romantische Situation brauchst. Auch wenn ich weiß, dass du dir das wünscht. Jisung hat mich auch einfach nur angebrüllt, also hab keine zu hohen Erwartungen."

"Okay. Danke, dass du mir zugehört hast, Minho."

"Ist doch selbstverständlich. Und jetzt lass uns los zum Frühstück. So allmählich bekomme ich echt Hunger."

"Und ich erst. Außerdem wartet dein Jisungie bestimmt schon ganz ungeduldig auf dich.~"

"Noch lachst du, aber in ein paar Wochen bist du genau so wie wir. Wenn nicht sogar noch schlimmer."

Gemeinsam gingen wir zum Frühstück, wo, entgegen der Erwartungen, noch keine Spur von Jisung zu sehen war. Wir holten uns bereits in aller Ruhe etwas zu Essen, als auf einmal ein wütender Jisung seinen Teller neben Minho auf den Tisch knallte.

"Dieser Idiot! Ich könnte kotzen, wenn ich ihn nur sehe! Und dann blockiert der auch noch so lange das Bad, dass ich nur noch ein paar Minuten zum Duschen hab!", beschwerte er sich und keiner von uns brauchte nachzufragen, wer "er" war.

"Dir auch einen guten Morgen, Sungie.", lächelte Minho schwach.

"Morgen.", grummelte Jisung und drückte Minho einen kurzen Kuss auf den Mund.  "Wie auch immer der gut sein sollte..."

"In ein paar Tagen hast du es überlebt. Nur noch Morgen und übermorgen und dann fahren wir schon wieder nach Hause. Lass uns die Zeit lieber zu zweit oder mit Jeongin genießen, bevor wir wieder gehen."

"Genau. Der Ausflug heute ins Schwimmbad wird dir garantiert gefallen. Nur bitte zwing Minho nicht wieder auf die Rutsche.", fügte ich noch hinzu.

"Der Ausflug war heute?"

"Ja, wieso? Sag mir nicht, dass du ihn vergessen hast.", meinte ich.

"Warte... Du willst mir erzählen, dass ich mich heute Morgen beim Duschen ganz umsonst abgehetzt habe und ich heute Abend wieder duschen muss?"

"Uhm... Ja?"

"Maaaaan, das ist doch alles scheiße! Dieser Typ treibt mich noch in den Wahnsinn."

Mich auch, Jisung. Mich auch.

"Dusch doch nachher einfach bei uns, Sungie. Dann brauchst du dich nicht mit Hyunjin rum zu ärgern.", schlug Minho vor und Jisung stimmte der Idee zu.

Kurz nach dem Frühstück machten sich dann unsere beiden Jahrgänge auf den Weg ins Schwimmbad. Zum Glück hatten unsere Lehrer beschlossen, dass wir einfach machen konnten, was wir wollten, solange wir nicht ertranken. Sie unterhielten sich währenddessen am Rand und beobachteten uns, falls doch noch jemand unterging.

"Was sagst du dazu, wenn wir rutschen gehen, Minho?", grinste Jisung und zeigte auf eine der vielen Rutschen, die selbst wirklich hoch zu sein schien.

"Kannst du vergessen. Da bekommen mich keine zehn Katzen hoch."

"Und was ist mit dir, Jeongin?"

"Ich bin dabei. Auch wenn es wirklich hoch ist. Da kann ich voll verstehen, warum Minho nicht hoch will."

"Ihr seid einfach beide viel zu große Angsthasen. No risk, no fun."

Damit ging Jisung vor und ich folgte ihm auf die Rutsche. Minho würde unten am Schwimmbecken auf uns warten und vermutlich noch beten, dass wir es überlebten, ohne dass die Rutsche auseinander fiel und wir in die Tiefe stürzten.

"Du zuerst. Sonst hab ich Angst, dass du es nicht machst."

Mir war es herzlich egal, wer zuerst rutschte, also setzte ich mich einfach auf die Rutsche und wartete darauf, dass ich genug Abstand zu der Person vor mir aufgebaut hatte, ehe ich rutschte. Jisung folgte nur wenig später.

Alles in allem war es ein wirklich toller Tag im Schwimmbad mit meinen besten Freunden. Mit Hyunjin hatte ich nicht ein einziges Wort geredet, auch wenn ich ihn zwischendurch immer mal wieder sah. Den heutigen Ausflug hatte ich einfach mit meinen Freunden verbringen wollen.

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