Kapitel 18

Erst spät in der Nacht hatten wir den Heimweg angetreten. Wir hatten wirklich viel getrunken und keiner setzte noch einen Fuß in irgendein Auto. Zane und ich liefen oder mehr taumelten zurück zu Cathys Haus. Gerne wäre ich noch nüchtern, aber ich hatte die Shots nicht ablehnen können und jetzt war ich absolut nicht mehr Herr meiner Sinne.

Wir hatten es endlich geschafft. Erschöpft lehnte ich seitlich an der Hauswand, während Zane nach seinem Schlüssel suchte.

„Ich liebe es hier. Hier ist es so wunderschön", hauchte ich, während ich in den Sternenklaren Himmel starrte.

„Du bist wunderschön", antwortete Zane mir. Er hatte anscheinend den Schlüssel gefunden und die Tür geöffnet. Kam aber jetzt auf mich zu. Wie benebelt lächelte ich ihn nur an. Er kam immer näher und näher und schob mich dabei mit meinem gesamten Rücken an die Hauswand. Erregt sah ich zu ihm nach oben. Unsere Nasenspitzen berührten sich schon fast. Ich konnte einfach nicht mehr an mich halten und streckte mich nach ihm aus. So dass unsere Lippen sich endlich trafen. Dominant erwiderte er nicht nur den Kuss, sondern drückte mich wieder nach hinten an die Wand. Mit der einen Hand hielt er meinen Hinterkopf am Platz während die andere Hand sich leicht um meinen Hals legte. Ich stöhnte schon fast in den Kuss, als ich seine Hand an meinem Hals spürte.

Der Kuss wurde immer härter. Ich war noch nie in meinem Leben so hart und gleichzeitig liebevoll geküsst worden. Zane strich sanft über meinen Körper, ließ mir aber gleichzeitig kein bisschen der Dominanz übrig.

Ich hatte meine Arme um einen Nacken geschlungen und vergrub meine Hände in seinen langen, blonden Haaren. Unsere Zungen strichen gegeneinander, als würden sie sich begrüßen wollen. Ich hatte mich noch nie so sicher und erregt gleichzeitig in den Armen eines Mannes gefühlt.

Langsam wanderten Zanes Hände zu meinem Hintern herunter. Als würde er ihn einmal abtasten. Dann hob er mich einfach hoch. Ich wollte mich gerade aus dem Kuss zurückziehen, als der Junge Biker meine Oberschenkel entlang nach unten fuhr und sie auseinander zog, so dass sich meine Beine ganz automatisch um seine Hüfte schlangen.

Ohne das seine Lippen meine jemals verlassen hätten, betrat er mit mir das Haus und trug mich hoch in sein Schlafzimmer. Sofort legte er mich auf sein Bett und wanderte mit seinen Lippen meinen Hals nach unten.

„Was ist mit deiner Mutter?", lallte ich entsetzt.

„Die übernachtet bei einer Freundin", nuschelte Zane genauso betrunken zurück.

Jetzt hielt uns nichts mehr.

*

Mit fürchterlichen Kopfschmerzen wachte ich am nächsten Morgen in einem dunklen Raum wieder auf. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf. Langsam kamen die Erinnerungen von letzter Nacht wieder zurück. Entsetzt sah ich mich um. Und ja ein nackter Zane lag neben mir im Bett und schlief. Auch ich war splitterfasernackt.

„Shit", brachte ich nur hervor. So schnell es mein explodierender Kopf zuließ, schlich ich mich mit samt meinen Sachen aus dem Zimmer.

Was hatte ich nur getan?! Ich hatte mich fallen lassen und meine Mauern gesenkt. Jetzt hatte ich mit diesem Mann geschlafen. Ich wollte niemals so weit gehen. Ja aushorchen, vielleicht dafür auch flirten. Aber Sex wollte ich nur mit Menschen haben, die mir etwas bedeuten. Ich war nicht so wie meine Mutter, dass ich meine Jungfräulichkeit für meinen Ehemann aufheben wollte, dafür war es eh schon viel zu spät. Trotzdem war es etwas besonderes, dass ich nicht betrunken mit irgendeinem Auftrag verbringen wollte.

Nach der Dusche schaute ich mich selbst im Spiegel an. Ich hatte Knutschflecken, wie irgendeine fünfzehn jährige. Zum Glück keine davon an meinem Hals, aber an meinen Brüsten und zwischen meinen Beinen. Schnell zog ich mich an und machte mich zu Fuß auf den Weg zur Bar. Ich musste einfach laufen, um meinen Kopf frei zu bekommen.

*

Ganz still und in mich gekehrt fanden Cathy und Makenna mich vor der Bar sitzend.

„Du bist du ja", stieß Catherine erleichtert aus, „Wir haben uns unglaubliche Sorgen gemacht."

„Tut mir leid, ich musste einfach für mich sein", antwortete ich ganz leise.

„Ist es, weil du mit Zane zusammen bist?", wollte Makenna aufgeregt wissen. Verwirrt sah ich zu ihr hoch.

„Wieso sollten wir zusammen sein?", fragte ich nach. Mit gerunzelter sah jetzt auch Mack mich genauso verwirrt an, wie ich sie.

„Na du hast doch gestern seine Jacke getragen. Ein Deathrider darf seine Jacke nur an die Familie oder seine Lady abgeben. Wir haben einfach alle angenommen, dass du jetzt seine Lady bist. Immerhin kann er seit dem ersten Tag nicht mehr die Augen von dir lassen", erklärte die junge Frau sich.

Mit weit aufgerissenen Augen sah ich erst von ihr dann zu Cathy. Diese nickte nur bestätigend.

„Das heißt alle denken jetzt-", ich wollte den Satz gar nicht beenden. Mein Gesicht spiegelte Entsetzen und Scham, während ich innerlich vor Freude tanzte. Besser konnte es nicht laufen, als Lady würde ich mehr erfahren. Die Männer würden nicht mehr so sehr darauf achten, was sie vor mir sagten. „Er kann doch nicht einfach-!"

„Ich denke, mein Sohn schätzt dich wirklich sehr. Er hat noch nie eine Frau so nah an sich rangelassen, wie dich", versuchte Cathy Zane zu verteidigen, „Bleib bitte noch hier. Wenn du gehen willst, dann lasse ich dich gehen. Ich bezahle dir auch den Flug, aber reis bitte nicht ab wegen so einer Kleinigkeit. Auch wenn es dir Angst macht. Aber er ist definitiv nicht wie dein Ex!"

Cathy deutete mein Verhalten und meinen vorgetäuschten Schock noch besser, als ich es mir hätte ausmalen können.

Ich antwortete ihr nicht, sondern lief einfach zur Tür der Bar. Sofort verstanden die beiden Frauen, dass ich nicht weiter über das Thema sprechen wollte. Wie ein Roboter erledigte ich die arbeiten. Das Putzen der Toiletten, das Auffüllen der Getränke und das Spühlen der Gläser. Ich verbrachte die gesamte Zeit in meinem Kopf. Wie wollte ich weiter machen? Ich brauchte einen Plan. Einen bei dem ich nicht noch einmal mit Zane schlafen würde. Ich durfte meine eigenen Vorsetze kein weiteres Mal so mit Füßen treten.

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