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Diesmal verschluckte sich Nina an ihrer Cola.
„Wie kommst du denn darauf?", fragte Nina ihre Schwester, als auch sie sich wieder beruhigt hatte.
„Du hattest gesagt, dass ihr miteinander geschlafen habt", rechtfertigte Nadine sich.
„Ich habe nur ein paar mal bei ihr übernachtet und sie bei mir, aber wir sind doch Freunde. Es ist also nichts passiert", sagte ich diesmal.
„Apropo übernachten, willst du heute hier pennen?", fragte Nina und ich nickte: „Klar, warum nicht? Dein Bett ist eh viel zu groß für so eine kleine Person wie du sie bist".
Innerlich bereitete ich mich schon mal für den Kick gegen das Schienbein vor.
Kleine Menschen waren einfach so gewalttätig.
Überraschenderweise kam diesmal nur ein empörtes „Hey, ich bin gar nicht so klein", aber ich will mich darüber mal nicht beschweren.
„Jaja, und ich bin schwul. Sehr lustig", hielt ich dagegen.
Leider erinnerte das Nina, dass ich immer noch keine Freundin hatte beziehungsweise habe.
„Wann kann ich eigentlich mal mit deiner Freundin abhängen? Immer sind es nur wir beide! Außerdem will ich auch mal die Person sein, die die Vermittlerin spielt", rückte Nina schon wieder mit den verrücktesten Ideen an.
„Wie war das gleich noch mit der Pizza?", wandte ich mich an Nadine. Ich hoffte sie verstand die Botschaft, dass ein Themenwechsel dringend nötig war, sonst drängte mich Nina wieder zu irgendwelchen Blind Dates.
Nadine, mein neuster Lieblingsmensch, gab mir ihr Handy und sagte, ich solle die Pizzen bestellen.
-
Ich hatte das Gefühl zu ersticken.
Nur schwer bekam ich noch Luft.
Es war nicht aushaltbar.
Also öffnete ich meine Augen - mein armer Schönheitsschlaf - und sah Nina quer auf mir liegend. Seufzend bereute ich hier übernachtet zu haben und schubste diese kleine Göre von mir runter. Natürlich sehr gefühlvoll (*hust).
Nach einem kurzen Blick auf mein Handy stand ich auf. Ich war fünf Minuten vor dem Weckerklingeln aufgewacht. Verschlafen ging ich ins Bad und zog mich um. Da ich so oft bei Nina's Haus übernachtete hatte ich einen kleinen Bereich in ihrem Kleidungsschrank aus dem ich vorhin meine Schuluniform geholt hatte.
Als ich aus dem Bad kam, wartete Nina bereits auf mich, die sich in einem anderem Badezimmer fertiggemacht hatte.
"Kannst du mir noch schnell die Haare flechten?", fragte sie mich und reichte mir ohne meine Antwort abzuwarten ihren Haargummi.
Seufzend griff ich danach. Warum musste ich auch eine Freundin haben? Meine Finger machten das alles bereits aus Muskelgedächtnis, während ich geistlich komplett woanders war. Heute sollte ich, laut Nina, die Mittagspause mit Kyle verbringen.
Nichts gegen den Typen, aber mir reichte bis jetzt schon Nina als Freundin. Außerdem würde das Essen wahrscheinlich echt komisch sein, weil wir schon so lange in eine Klasse gingen ohne miteinander zu reden.
"Du kannst echt viel zu gut Haare flechten", strahlte mich Nina an und wir gingen runter um zu Frühstücken.
Viel zu schnell verging die Zeit und wir mussten zum Schulbus.
Als wir im Bus saßen schaute mich Nina an. Ich kannte diesen Blick bereits. "Welche Hausaufgaben hast du nicht gemacht?", fragte ich deswegen. Kleinlaut gab sie zu: "Alle". Ich seufzte und gab ihr meine Lösungen zum Abschreiben. Das einzig Gute daran war, dass ich etwas Ruhe hatte und meine Musik genießen konnte.
Viel zu schnell hielt der Bus an der Schule an und wir mussten sechs Stunden hinter uns bringen bevor wir eine Stunde Mittagspause hatten. "Hast du alles?", erkundigte ich mich bei Nina, die mir nickend meine Hefte zurückgab.
Im Klassenzimmer setzten wir uns wie immer nebeneinander, dabei lehnte sich Nina an mich an und schloss ihre Augen. "lass mich noch zwei Minuten meine Augen zu haben", murmelte sie nur noch.
Der Lehrer war noch nicht da, weswegen ich gelangweilt nach vorne schaute. Die Tür öffnete sich und Kyle kam reinspaziert. Und ich muss sagen, er sah nicht mehr ganz so übel wie sonst aus. Zumindest konnte man durch seinen Haarschnitt endlich sein Gesicht erkennen. Kyle schaute kurz zu mir, aber als unsere Blicke sich kreuzten blickte er schnell weg. Irgendwie wurden seine Wangen auch etwas rot, aber ich könnte mich auch täuschen. Ich verfolgte noch wie er schnell zu seinem Platz ging, blickte dann aber wieder nach vorne.
Was für ein komischer Typ Kyle doch war.
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Hello 👋
wie mögt ihr die Geschichte bis jetzt so?
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