☠°• to young •°🐰
Ich schlage meine Augen auf und schaue mich um, in meinem Traum war ich bis eben noch zu Hause. Zu Hause in Deutschland bei meinem Eltern und Junghyun, mit denen ich lachte und vorallem glücklich war. Dort war alles perfekt, dort konnte ich mit Taehyung und Jimin lachen, mit Lisa schöne Abende verbringen und frei sein. Hier bin ich nichts ...
Seufzend schaue ich zu meinem kleinen Nachttisch auf dem das Insulin und mein Diabetes Messgerät liegt. Gerade einmal eine Stunde, nachdem ich Mister Min dies gesagt hatte, habe ich auch schon alles nötige erhalten und es ist höchste Zeit geworden. Ich stehe auf, gehe Duschen, ziehe die Sachen an die man mir gegeben hat und gehe dann auch schon herunter in die Küche, der Weg dahin ist zum Glück einfach und unkompliziert. ,,Guten Morgen Jungkook. Setzt dich doch schon mal hin. Soll ich dir etwas zu essen machen?" fragt Nadeschda doch wieder habe ich keinen Hunger. ,,Du musst etwas Essen Kindchen. Du hungerst dich sonst zu Tode." ,,Nein das will ich nicht. I-Ich esse nur nie Frühstück, nur wenn mein Blutzuckerspiegel nicht in Ordnung ist doch momentan ist er in Ordnung und außerdem hab ich dann mehr vom Mittag." ,,Kindchen du"
,,Guten Morgen." ertönt plötzlich seine Stimme und ich weite meine Augen. Ich spüre förmlich seinen Blick und wie der Raum binnen Sekunden kälter wird. Seine Schritten hallen auf den Fließen wieder und eh ich mich versehe spüre ich ihn hinter mir stehen. Er legt eine Hand auf meine Schulter was mich zusammen zucken lässt. Zögerlich schaue ich erst zu der mit Ringen verzierten Hand und dann hoch zu dem Mann der mich hier gefangen hält jedoch schaut er nicht zu mir, sondern zu der älteren Dame am Herd.
,,Er wird ihnen mithelfen Nadeschda. Ich hoffe ich bereite ihnen damit nicht mehr Arbeit." Unsicher schaue ich zu der Küchen Chefin die nur lächelt und abwinkt, bevor sie sagt: ,,Ach natürlich nicht Herr Min, Jungkook ist ein ganz sympathischer und zuvorkommender junger Mann, ich bin mir sicher er wird eine große Hilfe sein." ,,Gut. Sollten sie mit ihm Probleme haben sagen sie mir umgehend bescheid und ich werde mich drum kümmern."
Wieder einmal ballt sich meine Hand zu einer Faust doch nicht vor Wut, sondern vor Nervosität, er behandelt mich wie als wäre ich Dumm, jemand der nicht zu gebrauchen ist. Wieso? Er kennt mich nicht und doch Urteilt er so?
,,Hat er schon etwas gegessen?" ,,Nein." antwortet Nadeschda und Herr Min nickt bevor er sich zu mir herunter beugt und in mein Ohr raunt: ,,Gestern noch hast du mich angefleht dir dein Lebensnotwendiges Insulin zu besorgen und heute verweigerst du dich etwas zu essen, ich bin überrascht Kitten." ,,Ich habe keinen Hunger und meinem Blutzuckerspiegel geht es auch gut." ,,Iss etwas."
,,Ich will nichts essen Herr Min." sage ich ernst und im nächsten Moment werde ich auch schon von ihm hochgezogen. Nur damit er mir eine Ohrfeige verpassen kann und ich zu Boden falle. Tonlos entgleist ein Schmerzverzerrtes wimmern meinen Mund ich halte mir die schmerzende Wange welche durch seine Ringe wahrscheinlich noch mehr anschwillt als sie es eh schon ist. Ich dachte damit sei das Thema für ihn durch doch das ganze Gegenteil ist der Fall. Er zieht mich an den Haaren hoch und schaut mich wütend an.
,,Du wirst mich so anreden wie ich es dir befohlen habe, verstanden Kid?" Er krallt sich fester in meine Haare und ich keuche schmerzverzerrt auf eh ich hastig nicke, während ich versuche mich von ihm zu lösen. ,,Namen muss man sich verdienen und dies hast du offensichtlich noch nicht. Mach deine Aufgaben bevor ich es mir anders mit dir überlege und ich dich doch noch töten werde." ,,J-Ja Sir." ,,Good Boy." sagt er zum Schluss eh er mich los lässt und einfach geht. ,,Verärgere ihn nicht zu sehr Jungkook. Er kann sehr zuvorkommend sein doch ebenso auch sehr zornig." sagt Fayne und ich nicke abwesend.
Der Tag verläuft ohne weitere Zwischenfälle und ohne das ich diesen Mann noch einmal zu Gesicht bekomme. Mir persönlich ist es recht, es macht die Sache so viel einfacher zu verdrängen in welcher Situation ich gerade bin.
Jedoch kommt am Abend alles wieder zurück. Ich liege wach in meinem Bett und denke über all meine lieben nach die ich nie wieder sehen werde. Die Liste ist lang und vorallem trägt sie auch die Namen der Leute mit denen ich nie wieder wirklich etwas zu tun hatte, die jedoch einen wichtigen Teil in meinem Leben hatten. Sie alle werde ich nie wieder sehen, genauso wenig wie ich je wieder ein normales Leben leben kann. Schnell wische ich mir die Tränen weg und versuchen einzuschlafen, was ich mit den ersten Sonnenstrahlen auch schaffe.
Jedoch weckt mich James um Punkt 8 Uhr und ein neuer Tag in der Küche beginnt.
,,Jungkook du siehst müde aus, hast du die Nacht über nicht geschlafen?" fragt mich Evelyn, eine Küchenhilfe von Nadeschda. ,,Nein nicht wirklich." antworte ich ehrlich und lächle schwach. ,,Aber mach dir im mich keine Sorgen, ich bin alt genug um mal einen Tag mit wenig Schlaf auszukommen." ,,Das sagt mein großer auch immer und dann finde ich ihn am Abend auf der Couch schlafend vor." ,,Wie alt ist dein Sohn?" frage ich die 3fach Mama und sie beginnt zu lächeln, während sie die Karotten von der Schale entfernt und ich sie klein schneide.
,,12." ,,Süß. Mein Cousin ist auch so alt." ,,Meine Mittlere ist 9 und mein kleinster ist jetzt 3 geworden." ,,Verstehen sie sich untereinander?" ,,Mal mehr mal weniger. Kleine Kapselleien gibt es immer." ,,Das stimmt. Mein Bruder und ich haben uns früher oft gestritten ... h-heute verstehen wir uns besser denn je ... naja ... verstanden." sage ich und einen kurzen Moment muss ich an Junghyun und mich denken.
Man soll der Vergangenheit nicht hinterhertrauern doch ... ist es in diesem Fall auch so?
Ich lege das Messer aus der Hand und seufze bevor ich mir einmal über die Augen reibe. Ich bin hier gefangen, sehe meine Familie nie wieder und unterhalte mich mit den Personen die um meine Situation wissen, mir dennoch nicht helfen können, wie als wären sie Freunde die ich vor kurzem kennen gelernt habe. Wahrscheinlich hat Herr Min recht und mit mir stimmt wirklich etwas nicht.
,,Jungkook. Du bist noch jung und hast dein ganzes Leben noch vor dir, warte nur ab, irgendwann wirst du deinen Bruder wieder sehen. Herr Min ist kein Monster." ,,Du hast auch nicht den gleichen Status wie ich." sage ich leise.
Der späte Nachmittag ist angebrochen und die Mitarbeiter haben das Anwesen schon verlassen um ihren verdienten Feierabend mit ihrer Familie genießen zu können. Ich hingegen bin noch immer hier, alleine, in dieser großen Villa. Wortlos und ohne wirkliche Gefühle in mir gehe ich die langen Flure entlang und schaue mich lustlos um. Hast du dich jemals einsam und verlassen gefühlt? Ja? Dann stell dir dies hier 100 mal schlimmer vor.
Es gibt Leute da draußen die auf dich warten, die denken du hast gerade die geilste Zeit in deinem Leben, die denken du seist glücklich und die es kaum erwarten können wenn du wieder zurück nach Hause und in dessen Arme kommst. Wie werden sie reagieren wenn sie erfahren das wir nie wieder kommen werden?
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als ich höre wie eine Tür sich öffnet und Herr Min aus dieser kommt. Er schließt sie hinter sich und schaut dann auf, gerade, geradewegs zu mir. Tief schlucke ich, bevor ich in die entgegengesetzte Richtung gehen will jedoch durch dringt seine Stimme die Luft: ,,Bleib stehen Kitten."
Ist es Angst die in mir hoch kommt? Vermutlich. Zögerlich drehe ich mich um und warte bis der Mann, der nur wenige Centimeter größer ist als ich, bei mir angekommen ist. ,,Ich empfange heute Abend 2 Freunde. Du wirst solange erreichbar für mich sein, verstanden?" Sagt er und ich nicke lediglich. ,,D-Darf ich fragen w-wieso?" ,,Falls sie dich sehen wollen." Ich nicke und schaue beschämt nach unten. Es ist der pure Pein und das ist ihm bewusst. Stellt mich zur Schau um auch ja jeden wissen zu lassen das er einen Sklaven bei sich hat. ,,Wo soll ich sein Sir?" ,,Bleib im Wohnzimmer und guck wegen meiner Fernsehen." Ich nicke und so kommt es das ich am Abend indem noblem Wohnzimmer auf der Couch, vor einem riesigen Fernseher sitze.
Unbehagen kommt wieder in mir hoch. Luxus ist das was wir alle irgendwie wollen. Wir wollen ein ausgewogenes Leben haben indem es uns an nichts fehlt und doch will ich am liebsten wo anders sein. Alles ist so teuer, edel und überhaupt nicht das was ich gewohnt bin. Unsicher schaue ich erneut zu dem großen Fernseher und dann zu den vielen verschiedenen Fernbedienungen. Unsicher nehme ich eine von ihnen und schalte den Fernseher an, wo irgendein Italienischer Film läuft. Eine weile versuche ich dem geschehen zu folgen jedoch fallen mir schon nach kurzer Zeit immer wieder die Augen zu und ich schlafe irgendwann endgültig ein als die Müdigkeit mich überkommt.
,,Er ist jung." ,,Er könnte sogar noch jünger als unserer sein." ,,Ist er. Mein Kitten ist erst 17." ,,Wie süß aber ist er nicht ein bisschen zu jung für einen alten Mann wie dich." höre ich eine weitere Stimme und das Lachen Herr Min's darauf. ,,Frischfleisch ist immer was gutes und der kleine kann sich eh nicht beschweren da er weiß was ihm ansonsten blüht." ,,Sei nicht zu streng mit ihm. Kinder haben noch ein ganz anderes Auffassungsvermögen." Noch eine Stimme die sich schon fast lieblich anhört im Vergleich zu den beiden anderen. ,,Ich werde ihn so behandeln wie er es verdient Jin. Ist er ungehorsam bestrafe ich ihn. Wenn er jedoch weiterhin so brav ist und mir keine Schwierigkeiten bereitet könnte ich darüber nachdenken ihn nicht nur für den Haushalt einzusetzen." ,,Tu was du nicht lassen kannst. Wir sollten jetzt gehen Schatz, unser Little ist wahrscheinlich wach." Ich kneife die Augen zu, wer auch immer diese Männer sind, sie wissen wieso ich hier bin.
Schritte, die sich entfernen ertönen und ich atme genießerisch auf eh ich mich umdrehe und mehr in die Decke kuschle. Ich bin schon fast wieder in einen tiefen Schlaf gefallen als ich spüre wie jemand sanft über meine geschwollene Wange streicht. Langsam mache ich die Augen auf und erblicke Herr Min, der vor mir steht und eben jener Tätigkeit nachkommt. ,,M-Master e-entschuldigung. I-Ich w-war nur so müde und es ist schon so spät und" ,,Ist schon gut. Geh ins Bett, hol dir noch Eis für deine Wange, sie sieht nicht gut aus." Ungläubig schaue ich zu ihm nicke dennoch. ,,Danke." Er nickt nur und ich erhebe mich um in die Küche zugehen und anschließend hoch in mein Zimmer und das immer unter den wachsamen Augen Herr Min's.
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