☠°• Miss Delabúr's kindness•°🐰
,,So mein Kind. Machst du noch das letzte Gästezimmer sauber? Denn kann ich schon mal den Empfangsraum vorbereiten." Frau Delabúr lächelt mich aufmunternd an und ich nicke. Frau Rossi hat es irgendwann gereicht wesswegen ich jetzt fast nur noch Frau Delabu'r helfe, meiner Meinung nach auch verständlicher wenn man bedenkt das diese Frau im Alter meiner Großmutter ist.
,,Gut. Dann bis später." ,,Ja bis später." sage ich lächelnd und sie verlässt das Zimmer. Ich nehme den Staubwedel und wische überall einmal entlang eh ich mit einen nassen Lappen noch einmal drüber gehe, die Fenster öffne ich und ein angenehmer Mai Wind kommt mir entgegen was mich zum lächeln bringt. Mai, in einen Monat würde ich meinen Abschluss machen und danach raus in die Welt gehen. Wie dumm doch, vor einigen Wochen haben wir noch gehofft nie die Abschlussprüfungen schreiben zu müssen. Welch Ironie das dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung gegangen ist...
Nachdem Fensterputzen lasse ich sie noch etwas offen, in dieser Zeit sauge ich den weißen Teppich ab und stelle die wenigen Dekorationen noch etwas um. Immer wieder summe ich irgendwelche Lieder und es entkommt mir ein kleines lächeln als ich das Zimmer zufrieden betrachte, auch wenn es nicht wirklich anders Aussieht so wirkt es durch die Blumen dennoch schöner. ,,Frau Delabúr lobt deine Arbeitsmoral, während Frau Rossi sich pausenlos über dich beschwert. Dennoch, bei Betrachtung deiner Arbeitsmoral kann ich nicht meckern. Also sage mir, wieso würde Frau Rossi, eine herzensgute Dame, die Hand gegenüber dir erheben." Er lehnt an der Tür und schaut zu mir während ich dabei bin das Bett noch einmal glatt zu streichen.
,,Wenn ich etwas mache, will ich es richtig machen selbst wenn ich darauf keine Lust habe. Bin ich desswegen wieder Naiv Herr Min? Weil ich die Einstellung habe die meine Eltern mir beigebracht haben?" ,,Nicht unbedingt Kitten. Doch das erklärt meine Frage nicht." sagt er schmunzelnd und ich nicke. ,,Ist ihnen schon einmal in den Sinn gekommen das Frau Rossi nicht nur nach meiner Arbeitseinstellung geht?" ,,Wonach sollte sie sonst gehen?" fragt Herr Min und ich schaue auf. ,,Sie halten mich für Naiv und dumm, jemand der nichts kann. Glauben sie nicht das Frau Rossi ihnen genau dies zeigen will?" ,,Zu welchen Preis." ,,Das weiß ich nicht. Hat sie vielleicht Interesse an ihnen?" Diese Worte so sorglos über die Lippen zubringen ist eine Kunst für sich und dennoch schaffe ich es.
,,Keine Frau dieser Welt hält Männern mit Geld stand." gibt er monoton von sich während ein leichtes lächeln sich auf seinen Lippen bildet. ,,Doch. Meine Mom hatte jemanden der viel Geld hatte und später noch reicher Erben würde doch sie entschied sich für die Liebe, also meinen Vater. Frau Rossi, mag sie verheiratet sein oder nicht ist eine Frau die sich gebunden hat ohne in der Person ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Sie liebt doch die Seele tut es nicht und genau desswegen würde sie ihren Mann fremdgehen. Wieso dann nicht die Option nehmen die obendrein noch Geld hat. Sie übersieht selbst das sie ein Mafiosi sind der Menschen hier gefangen hält." ,,Würdest du es nicht tun Baby?" ,,Ich hoffe nicht." sage ich ehrlich eh ich an ihn vorbei gehe um Frau Delabúr im Empfangszimmer zu helfen.
Dumm und Naiv soll ich sein? Im Anbetracht der Konversation von eben gerade würde ich mich wohl als Wahnsinnig bezeichnen...
,,Da bin ich." sage ich an Frau Delabúr gewannt. ,,Das ist gut Kindchen. Würdest du schon einmal mit dem Abstauben beginnen?" ,,Ja klar." ,,Gut." Ich nehme mir den Staubwedel, lege ihn jedoch schnell wieder weg als ich den schwarzen Flügel erblicke und auf ihn zugehe. Ich öffne den Deckel und gehe dann herüber zu den schneeweißen und pechschwarzen Tasten. Auf ein paar von ihnen drücke ich rauf und die wohl schönsten Töne die ich je in meinem Leben gehört habe ertönen. Ein lächeln entkommt mir und ich beginne eine kurze Melodie zu spielen ohne wirklich die Folgen zu überdenken. ,,Nicht Darling. Herr Min sieht es nicht gerne wenn man sein Klavier spielt." ,,Das ist Schade. Es hat einen herrlichen Klang." ,,Für den stolzen Preis denn ich dafür ausgab, sollte es dies auch haben." ertönt wieder einmal seine Stimme. Ich schaue auf und sehe ihn, heute schon zum zweiten mal, am Türrahmen lehnen.
Wieder schaue ich runter und nehme meine Finger vorsichtig von seinem Heiligtum. ,,Wie viel hat es gekostet?" ,,Mehr als du deine Eltern jemals gekostet hast." antwortet er und ich nicke lediglich. Doch meinen Blick davon abwenden kann ich trotzdem nicht.
,,Kannst du spielen?" fragt mich der Herr des Hauses und ich nicke zögerlich. ,,E-Ein bisschen." ,,Nun denn. Ich bin gespannt." Er betritt den Raum endgültig und setzt sich auf einen der noblen Stühle die um den großen Tisch herum gestellt sind. Ich setze mich auf den Klavierhocker und lege meine Hände auf die schneeweißen Tasten. Noch einmal atme ich tief durch, ich habe nie vor anderen gespielt, einzig alleine Jimin wusste davon. Ich wollte meine Mutter, die Klavier Musik über alles liebt, an ihrem Geburtstag mit einem selbst komponierten Lied überraschen. Jimin und ich haben so viele Stunden geübt und daran gearbeitet. Das es letztendlich alles umsonst war und meine Mutter es nie hören wird lässt wieder die Tränen in mir hochkommen. Er denkt ich wolle nicht fliehen und habe mich damit abgefunden hier zu sein doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. Alpträume und Panik Attacken zeigen mir das ich hier weg will doch versuche ich jetzt zu fliehen dann endet das mit meinen Tod. Ich muss den geeigneten Moment abpassen doch die Hoffnung das dieser jemals da sein wird sinkt immer mehr. ,,Lassen sie sich von mir nicht stören Frau Delabúr und du Kitten fang an."
Seine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich beginne ohne viele Gedanken Rivers Flows in You zu spielen. All meine Gefühle und Erinnerungen stecke ich in dieses Lied. Nie empfand ich es für ein trauriges, immer nur für eines das falsch verstanden worden ist und doch sehe ich in genau jenem Moment die Grausamkeit hinter ihm.
Stunde für Stunde spiele ich und verliere mich komplett darin. Frau Delabúr sowie alle anderen Mitarbeiter sind schon längst gegangen, so spät ist es doch Herr Min und ich, sitzen noch immer hier. Zumindest bis ich das letzte Lied beende und meine mittlerweile zitternden Hände von den Tasten nehme. Ich wische mir die Tränen weg und drehe mich dann zu Herrn Min der mich die ganze Zeit über nachdenklich beobachtet hat.
,,Vielleicht bist du nicht so dumm wie ich dachte Baby." ,,Was ändert ihre Meinung da." frage ich leise. ,,Alleine der heutige Tag. Naiv ja doch dumm ... keineswegs. Du bist der schöpferische Denker. Du handelst nachdem was du gelernt hast und was deine Intuition dir sagt." ,,Ist das falsch Sir?" ,,Keineswegs doch es wird dir Steine in deinen Weg legen." ,,Welche Steine sollen das noch sein."
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So das war's mit der kleinen Lesenacht.
Ich hoffe es hat euch gefallen:)
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