☠°• a lonely Day •°🐰
Dieser eine Tag im Garten hat mir das Gefühl gegeben wieder komplett neu gefangen zu sein. Einmal den Wind spüren, einmal das Gras fühlen und einmal nicht in dieser Villa gefangen zu sein, all das hat gereicht um meine Gefühle komplett durcheinander zu werfen.
Eine Zeitlang war es hier aus haltbar, ich hatte Menschen mit denen ich mich unterhalten konnte, die für mich da waren und mir vorallem Trost gespendet haben. Doch selbst diesen kleinen Funken Glück gönnt er mit nicht. Alleine ... alleine in der Finsternis, der so unendlich dunklen, gefangenen Finsternis ... in der Finsternis und in einem Leben welches ich nie haben wollte. Oder mehr noch welches ich mir nie zu Träumen gewagt hätte. Ein Leben welches ich aus Büchern oder Dokumentarfilmen kannte aber nicht etwa im realen Leben.
Doch nun ...
Mit einem mal ist es wie in einem Film. Wieder einmal sitze ich auf der Fensterbank und gucke hinaus während ich unweigerlich immer wieder in meine Gedanken verfalle. Wie es ihnen wohl geht? Ich meine alle Menschen die mir nahe standen. Meine Eltern, mein Bruder, Jimin, Taehyung, Lisa, Rose, Jennie, Yugyeom, Bambam ... einfach alle mit denen ich vor diesem Schicksalhaften Tag ständig im Kontakt war. Ob meine Eltern noch immer hoffen das ich eines Tages wieder kommen werde? Ob sie sich Sorgen um mich machen oder es vielleicht doch schon akzeptiert haben? Glauben sie überhaupt noch das ich Lebe oder denken sie ich sei längst Tod?
Mama, Papa ... wenn ihr mich doch nur hören könntet oder meine Gedanken, ich bin hier und denke jeden Tag, nein eigentlich jede Sekunde an euch. Doch bitte ich euch, setzt eurem Leben kein Ende nur weil ich nicht mehr bei euch bin. Versucht mich zu vergessen, versucht glücklich zu dritt zu werden. Es werden noch so viele schöne Dinge passieren, lasst sie nicht vergrauen nur weil ich nicht mehr da bin. Sucht ihr nach mir so könnte euch das ebenfalls das Leben kosten. Ich kenne die Macht Herr Min's nicht doch er scheint mächtig zu sein also bitte ... vergesst mich.
Ich wische mir die Tränen weg und verfalle wieder in ein starres Blicken, wie krank es doch ist zu hoffen das die eigenen Eltern einen vergessen, es ist grausam. Seufzend stehe ich auf, schließe das Fenster und gehe raus aus meinem Zimmer. Es ist Samstag, was bedeutet das wieder niemand außer Herr Min selbst hier ist. Wahrscheinlich sitzt er in seinem Büro oder im Wohnzimmer, so wie eigentlich immer.
Auf leisen Sohlen gehe ich in die leere Küche wo ich mich nach einer Ewigkeit endlich wieder an den Tresen setzen kann. Es ist langweilig, so ganz ohne etwas zu tun. Erneut stehe ich auf und hole mir eines der Kochbücher hervor. Ich würde so gerne wieder backen...
Ob nun alleine, mit meinen Freunden oder auch mit meiner Familie.
Traurig muss ich lächeln als ich das Plätzchen Rezept sehe. Damals zu Weihnachten haben wir in der Schule jedes Jahr Plätzchen gemacht und dann zu Weihnachten gegessen. Nicht selten haben Tae, Jimin und ich ärger bekommen weil wir entweder die Deko heimlich gegessen haben oder ins mit dem Keks Teig abgeworfen haben. Traurig muss ich lachen, damals noch haben wir uns geschämt, heute ist diese Erinnerung umso lustiger. Wie es den beiden wohl geht ...
Zu Weihnachten haben mein Bruder und ich auch oft Plätzchen gegessen. Meine Eltern hatten leider zu Weihnachten immer viel um die Ohren wesswegen sie meistens fertig Teig geholt haben den zu zugeschnitten haben und uns dann gebacken haben. Schnell wische ich mir die Träne mit dem Ärmel meines Pullovers weg. Wie wütend ich doch damals war das wir nie welche selbst gemacht haben und wie sehr ich diese Plätzchen doch insgeheim geliebt habe. Was ich alles dafür geben würde um diese noch einmal essen zu können ...
Meine Augen sind vermutlich komplett rot als ich die Küche wieder verlassen habe. In letzter Zeit weine ich so viel. Immer wieder beginnen mir stumm die Tränen herunterzulaufen ohne das ich es merke. Im Bad ankommen kommt mir das Gesicht entgegen welches ich mittlerweile hasse. Blass, braune Haare die mir wild ins Gesicht fallen, Sachen die meinen Körper krankhaft Sexualisieren und Augen die rot sind und etwas verloren haben von dem ich nicht sagen was es ist. Doch sie sind anders ...
Mit diesen Augen sah ich schon so viel. Durch diese sah ich wie ich mit meinen Bruder den Lippenstift meiner Mom als Stift benutzte um an den Spiegel zu schreiben, wie ich mich mich mit Taehyung und Jimin das erste mal fertig gemacht habe um feiern zu gehen oder wie ich Lisa geärgert habe als sie sich für unser erstes Date fertig gemacht hat.
Durch diese Augen sah ich schon so viel und doch sah ich nie eines nicht. Den Hoffnungsschimmer.
Ich will kämpfen, ich werde kämpfen, egal wie viele Monde noch vergehen, ich werde kämpfen. Denn noch ist die Hoffnung nur vergraut, aber nicht verblasst.
Ich wende meinen Blick ab und gehe hinaus zum Flur wo ich wieder einmal zu dem Bild gucke welches mir schon am ersten Tag einen Schauer über den Rücken gejagt hat.
Das Schachbild...
Man sagt immer weiß beginnt doch schwarz gewinnt. Doch ist das immer so?
Werden sie auch gewinnen Herr Min?
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