《 57 》

Laylas P.O.V.

In dieser Position verharrten wir, bis ich es sah. Ein Reh! Ein Reh! Innerlich wand sich mein Wolf vor Aufregung und ich musste mich stark zurückhalten, nicht vor Freude aufzubellen. Dean beobachtete mich mit einem wilden Funkeln in den Augen. Er ist genauso aufgeregt wie ich! Nur sieht man es ihm wahrscheinlich nicht so an wie mir. Was machen wir jetzt? Wie fangen wir es? Denkst du wir werden es erwischen? Ist es ein Gutes? Bleiben wir noch in Deckung? Oder... Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus, bis Dean mich lachend unterbrach.

Erstmal ganz tief durchatmen Layla. Und ja, wir bleiben noch in Deckung, bis das Reh anfängt zu grasen und unvorsichtig wird. Danach sage ich dir, was wir machen, aber eigentlich solltest du das auch ganz natürlich können. Schließlich hast du den Jagdtrieb schon von Natur aus und wenn du deine menschliche Seite für den Moment komplett vergisst, handelt der Wolf in dir instinktiv. Ich beruhigte mich etwas- die Betonung liegt auf ETWAS- und versuchte mich nur auf meinen Wolf zu konzentrieren.

Doch je mehr ich es versuchte, desto schwerer viel es mir, nicht an meine menschliche Seite zu denken. Dean bemerkte offenbar mein Problem, denn er meinte beruhigend zu mir: Du konzentrierst dich zu sehr. Dies ist keine Sache der Konzentration. Es ist reine Kopfsache. Und wenn du dich auf etwas konzentrieren willst, dann konzentriere dich darauf, möglichst unbeweglich in dieser Deckung zu verharren, damit du das Reh nicht aufscheuchst. Okay... das sollte ich hinbekommen... hoffentlich.

Achso, und natürlich auf das Reh. Fügte Dean noch kichernd hinzu. Als ich bemerkte, dass ich fast die Ganze Zeit nur auf den Boden gestartet hatte, richtete ich meinen Blick sofort auf das Reh. Dieses schaute sich gerade suchend um. Es hält nach möglicher Gefahr Ausschau, erklärte Dean.

Auf die Dauer wurde es in meiner Position ungemütlich und ich wurde langsam unruhig, denn das Reh schaute immer nich aufmerksam auf seine Umgebung. Jetzt frisst doch endlich du dummes Reh! Frustration machte sich in mir breit. Ganz ruhig Layla. Das ist ganz normal, gleich wird es grasen, du wirs schon sehen, versuchte Dean mich zu beruhigen.

Wie auf sein Geheiß hin, senkte das Reh den Kopf und begann langsam Gras zu kauen. Und jetzt? Auch wenn ich Deans Stimme nur in meinem Kopf vernahm konnte, ich seine Belustigung hören. Jetzt warten wir noch. Mhm... WARTE- WAS??? Warten??? Aber- es frisst doch schon?! Warum warten? Es frisst doch schon, fragte ich deutlich frustriert und auch etwas verärgert, was mir nur ein Lachen seinerseits bescherte. Pffff.

Nur weil es angefangen hat zu grasen heißt das noch lange nicht, dass es entspannt ist. Beobachte das Reh ganz genau und du wirst Vieles finden, was darauf hindeutet, dass das Reh seine Aufmerksamkeit immer noch beibehält. Ich schob Ärger und Frust beiseite und beobachtete stattdessen das Reh neugierig. Es sah noch relativ jung aus. Auf den ersten Blick konnte ich nichts Außergewöhnliches erkennen, doch dann fiel mir das unruhige Zucken der Ohren auf. Es lauscht. Immer mal wieder scharrte es mit einem Bein und die Augen huschten unruhig hin und her.

Ich sehe, was du meinst. Irgwndwie war ich stolz auf mich selbst, dass ich es bemerkt habe, auch wenn ich weiß, dass es eigentlich nichts großes ist und mich Dean auch noch darauf hinweisen musste. Aber als ich Deans stolze Stimme vernahm wurde mir ganz warm unter meinem Pelz. Das ist toll Layla! Nicht schlecht!

Ist es normal, dass es immer noch so unruhig ist? Mein Blick huschte vom Reh zu Dean, während ich meine Frage stellte. Ja, das ist. Es dauert immer eine Weile, bist die Rehe sich entspannen und anfangen unvorsichtig zu sein. Aber keine Sorge, es wir dazu kommen. Das hoffe ich doch. Hab nicht wirklich großes Interesse daran, hier für immer zu verharren.

Es fühlte sich an, als würden Stunden vergehen, doch es verging fast keine Sekunde, in der mein Blick nicht auf dem Reh ruhte. Schau es nicht direkt an, zumindest nicht die ganze Zeit, ich denke es fühlt sich so langsam beobachtet. Kam es von Dean und sofort senkte ich meinen Blick etwas. Oh mist, das hätte mir auch auffallen können. Tadelte ich mich innerlich. Weitere Sekunden vergingen. Dann Minuten. Und ich denke zwar nicht, dass es wirklich welche waren aber wieder hatte ich das Gefühl, als ob Stunden vergehen würden, bis ich etwas bemerkte.

Eine Veränderung an dem Reh. Seine Position war nun viel entspannter, die Ohren nach vorne gerichtet, genauso wie die Augen. Nun kaute es ganz gemütlich auf dem Gras. Moment... Da fiel mir etwas ein und sofort stellte ich meine Frage Dean: Hat es keine Herde?

Doch, schon. Aber es sieht noch jung aus, wahrscheinlich hat es sich zum grasen von der Herde getrennt. Jungtiere sind meist zu unerfahren, um zu erkennen, welche Gefahren dies birgt. Kam sofort die Antwort. Irgendwie tut mir das Tier Leid... aber, ach keine Ahnung. So ist das Leben wohl einfach. Auch wenn wir es nicht fressen, tut es ein anderer Wolf. Dieser Gedanke beruhigte mich ein wenig.

Okay, jetzt hat es sich beruhigt. Was machen wir jetzt? Der schwarze Wolf neben mir erklärte mit ruhiger Stimme:
Wir pirschen uns ganz langsam an- du von hinten und ich mache einen Bogen um das Reh um ihm vorne den Weg abzuschneiden. Dann springst du es von hinten an und wenn du es so nicht erschwischst, rennt es direkt zu mir. Aber lauf hinterher- und sei gewarnt, Rehe sind verdammt schnell- denn ich werde es nicht töten. Das wird DEIN erster Fang. Du tötest es mit einem Biss ins Genick. Schnell und schmerzlos. Verstanden?

Ich schluckte: Hoffentlich schaffe ich das. Dann gab ich Dean die Bestätigung, dass ich verstanden hatte. Mit einem letzten Blick zu mir fing er an, langsam nach vorne um die Büsche herum zu schleichen. Jeder seiner Pfotenschritte  war so leise, dass ich es nur mit Mühe hören konnte, trotz Werwolfgehör. Na dann mal los. Vorsichtig setzte ich eine Pfote vor die andere, bedacht darauf, auf keinen Ast zu treten und keine Büsche zu streifen. Das Reh befand sich nun in unmittelbarer Nähe von mir und erst jetzt bemerkte ich, wie gut das Ganze von Dean bedacht war:

Der Wind wehte in meine Richtung und nicht in meinem Rücken, sodass mein Geruch nicht zu dem Reh weitergetragen wird. Dean hat es somit viel schwerer, aber er hat es bestimmt schon oft geachtet und kann es mit Links. Okay, jetzt sollte ich wirklich aufhören darüber nachzudenken und springen. Einfach springen. Auf das Reh. Biss ins Genick. Okay... okay... das wird schon.

Mit meinen Augen fokussierte ich den Rücken des Rehs und mein ganzer Körper spannte sich an. Zu meinem Ungunsten vergaß ich darauf zu achten, wo ich hintrat und als ich gerade abspringen wollte geschah es. Der Ast zerbrach unter meinem Gewicht und gab ein lautes Knacken von sich. Aaaargh! Blöder Ast! Das kann dich nicht war sein! Aufgeschreckt schoss der Kopf des Tieres in die Höhe und es bemerkte mich sofort. Das Reh ergriff die Flucht und rannte geradewegs in Deans Richtung, doch wie er mich angewiesen hatte, jagte ich dem verschrecktem Tier hinterher.

Während ich rannte fielen mir Deans Worte wieder ein: Vergiss einfach deine menschliche Seite und lass den Wolf in dir handeln. Und so ließ ich los. Gab mich dem Gefühl hin. Jagte hinter dem Reh durch den Wald, ganz fokussiert auf meine Beute. Kein Zweifel. Kein Ärger. Keine riesengroße Aufregung. Nur die Freiheit.

Ich vernahm das laute Knurren eines Wolfes und das Reh bleib abrupt stehen. Doch sofort drehte es sich in eine andere Richtung und rannte wieder los. Entschlossen beschleunigte ich mein Tempo und hetzte dem Tier nach. Der Herzschlag des Rehs war rasend schnell und ich kam immer näher. Auch das Tier schien dies zu realisieren, denn es sammelte all seine Kraft und rannte noch schneller. Unsere Pfoten flogen regelrecht über den Waldboden und irgendwo hinter mir konnte ich auch Deans Pfotenschritte hören. Trotz der Bemühungen des Rehs, holte ich bald auf und sah meine Chance.

Kräftig stieß ich mich vom Boden ab, machte einen mächtigen Satz nach vorne und landete auf dem Rücken des Tieres. Es gab unter meinem Gewicht nach und landete auf dem Boden, ich immer noch auf ihm liegend. Dann vergrub ich meine Zähne ich seinem Hals und ließ erst wieder los, als ich das Knacken hörte, dass das Tier von seiner Angst und seinem Schmerz erlöste.

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Heyyyy:D
Hier ist endlich, endlich das neue Kapitel:) danke für eure Geduld:3
Hoffe es gefällt euch:)

Die Kapitel werden ab jetzt jeden Samstag und Mittwoch kommen ;)
Wünscht mir Glück, dass ich schaffe, diese Tage einzuhalten ^^'

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