《 52 》
Laylas P.O.V.
"Achso oh, bevor ich es vergesse",das hässliche Grinsen des großen Mannes entblößte seine sich spitz formenden Eckzähne und ich schauderte. "Du musst dich nicht allzu sehr bemühen, deine Wolfsform vor mir geheim zu halten. Ich rieche was du bist und ich weiß von Maja, dass du ein brauner Wolf bist." Deans Vater lachte grausam auf ehe er fortfuhr: "Erst wollte die Kleine nichts sagen, aber als wir ihre Mutter entführt und ihr gedroht haben, dieser etwas zu tun, hat das Mädchen geredet wie ein Wasserfall." Ekel überkam mich und sofort verstand ich, warum Maja das getan hat, was sie getan hat, denn ich an ihrer Stelle würde genau das gleiche für meine Mutter tun. Allerdings hat mir Maja auch einen kleinen Vorteil verschaffen. Sie hat gesagt, ich sein ein brauner Wolf, also habe ich immer noch den Überraschungsmoment auf meiner Seite!
Bestimmt blieb ich stehen und sammelte mich erst einmal kurz, bevor ich Deans immer weiter näherkommenden Vater laut zurief: "Bleib stehen!" Er konnte sich nicht mehr halten vor Lachen und schaute mich verachtend an: "Sonst was? Wirst du mir dann etwa ein Bein stellen oder mich mit deiner sanften Stimme anbellen?"
Missbilligend schnaubte er und trat dann provozierend noch einen Schritt auf mich zu. "Schwerer Fehler",kommentierte ich. "Verdammt schwerer Fehler",knurrte nun Jackson, der sich von hinten an unseren Feind angeschlichen hatte. Dieser zuckte überrascht zusammen und drehte sich langsam zu Jackson um. Langsam erschienen auch die Anderen als Wölfe und so langsam wurde der grausame Alpha unruhig.
Als er keinen Fluchtweg entdeckte, verwandelte er sich blitzschnell in einen riesigen, weißen Wolf, der sogar Dean in seiner Größe übertrumpfte und warf den Kopf zurück um ein ohrenbetäubendes Heulen ertönen zu lassen. Was tut er da? Fragte ich Jackson irritiert. Er ruft sein Rudel. Kam die ernste Antwort. Innerlich schellte ich mich für meine dumme Frage. Natürlich! Darauf hätte ich auch kommen können!
Als Antwort kam aus dem Rudelhaus lautes Heulen und auch aus anderen Stellen im Wald kam Wolfsgeheul. Kurz darauf ertönten Pfotenschritte und die ersten Wölfe wurden sichtbar. Auch Jackson heulte- wahrscheinlich, um weitere Hilfe zu rufen. Eigentlich wollte ich das nicht auf diese Weise erledigen, aber da du schon markiert bist, musst du dich wohl vom Leben verabschieden, damit ich dieses Rudel bekomme, aber das verstehst du doch bestimmt. Erklang die eisige Stimme von Deans Vater.
Die feindlichen Wölfe strömten aus und griffen uns an. Wir waren deutlich in der Unterzahl, doch ich wusste, dass Weitere aus Jacksons Rudel zu uns unterwegs waren und zu meiner Erleichterung kamen auch einige aus Deans Rudel zu uns gerannt. Mich beunruhigte, dass ich Dean nirgendwo entdecken konnte und tiefe Sorge regte sich in mir. Doch darüber konnte ich mir keine Gedanken mehr machen, denn ein weißer Wolf stürzte sich auf mich und riss mich zu Boden.
Instinktiv verwandelte ich mich und konnte, dank des Entsetzen des Wolfes bei meinem Anblick, einen der Vorderläufe zu fassen bekommen und biss zu. Meine Zähne gruben sich tief in sein Fleisch und sein weißes Fell wurde vom Blut rot getränkt. Schmerzerfüllt heulte der Wolf auf und versuchte sich irgendwie zu befreien. Als ihm dies schließlich auch gelang, griff er mich nicht, wie ich erwartet hatte, erneut an, sondern floh in den Wald. Hmpf, Feigling!
Meine Fellfarbe zog viele irritierte Blicke auf sich, aber zu meinem Glück hatte Deans Vater es noch nicht gesehen.
Dieser Kampf schien nie vorbei zu gehen. Immer mehr Wölfe trafen zu uns- mal die Feindlichen, mal die Unseren. Immer mehr Wölfe, gegen die ich mit vielen anderen kämpfen musste und so langsam ermüdete ich. Es war anstrengend, so lange zu kämpfen und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft mir schon Fellbüschel ausgerissen wurden, oder Kratzer und Bisse zugefügt wurden. Nur das Adrenalin, dass durch meinen Körper schoss, hinderte mich daran, mich vor Schmerzen windent, auf den Boden fallen zu lassen.
Dean hatte ich zu meinem Entsetzen immer noch nicht entdeckt. Was ist bloß passiert im Rudelhaus?
Wer bist du? Mit blitzenden Augen stand mir gegenüber Deans Vater. Sein weißes Fell war fast gänzlich rot und seine roten Augen schimmerten gefährlich. Er erkennt mich nicht! Das hat dich nichts anzugehen! Gab ich knurrend zurück. Dabei versuchte ich so gut wie möglich meine Stimme zu verstellen. Was will denn so ein starker Wolf wie du, in einem solch schwachen Rudel? Komm doch mit in mein Rudel! Dort wird deine Stärke respektiert und du wirst zu dem stärksten Rudel der ganzen Welt gehören! Säuselte mir mein Gegenüber. Pffff. Na klar! Wer's glaubt wird selig.
Dann schien ihm aber etwas aufzufallen und er stolperte wie benommen ein paar Schritte zurück. Du! Layla! Wie ist das möglich? Du bist doch... ein brauner Wolf! Was hat mich verraten? Wahrscheinlich meine Augen! Nur eine Luna hat grüne Augen... Du hast gewaltige Fehler gemacht. Du hast mich unterschätzt, aber dein größter Fehler war, hier überhaupt aufzukreuzen und Dean etwas zu tun! Knurrte ich eisig. Irritiert schüttelte er den Kopf. Nein! Nein! Das ist unmöglich!
Unfähig noch irgendwas anderes zu erwidern, riss er den Kopf hoch und jaulte kurz. Darauf ließen die Wölfe seines Rudels von denen aus Deans, Jacksons und Damians Rudels ab und verschwanden in den Schatten der Bäume. Warum sind sie so plötzlich gegangen? Verwirrt suchte ich die Verbindung zu Jackson. Keine Ahnung. Aber wir sollten schauen, ob sie das Gebiet auch wirklich verlassen. Knurrte dieser und erschien kurz darauf neben mir.
Er hinkte stark und ein tiefer Kratzer verlief von der Schulter bis zu seinem Hinterlauf. Mehrere Bisswunden pragten an seinen Beinen und seine Pfoten waren wund vom Kämpfen. Den anderen Wölfen erging Es nicht besser als ihm und als ich an mir herabsah, sah ich, dass ich ebenfalls übel zugerichtet war. Alle Werwölfe, die noch genug Kraft haben, um die Eindringlinge zu verfolgen, um zu schauen, ob sie auch wirklich gegangen sind, treten bitte vor. Ordnete Jackson an.
Nach einer Weile standen vor uns acht Werwölfe- vier Weiße, ein Schwarzer und drei Braune. Ihre Wunden waren nicht so tief, nicht so groß und doch sahen sie erschöpft aus, so, wie wir alle. Gut, nehmt ihre Spur auf und sobald ihr etwas findet, holt Hilfe! Erhob Jackson wieder die Stimme. Ich gehe mit! Sagte ich bestimmt und ignorierte meine schmerzenden Muskeln.
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