《 5 》

Laylas P.O.V.

Seite an Seite liefen wir also durch den Wald und unterhielten uns. Währenddessen zeigte ich meiner Oma die schönsten Orte im Wald. "Du scheinst dich hier ja sehr gut auszukennen. Sogar im Dunkeln", sie schmunzelte. "Ähm ja, ich bin hier jeden Tag, also..." Moment mal. Verrate ich damit nicht zu viel? Meiner Oma schien es zu gefallen, dass ich mich hier so gut auskannte, denn sie lächelte nur. Nach einer Weile fing sie wieder an zu erzählen: "Ich kann dich verstehen, denn ich liebe den Wald und würde am liebsten jeden freien Augenblick darin verbringen." Mit einem verträumten Blick schaute sie sich um. Es fing an, dunkel zu werden, doch wir machten keine Anstalten, schon zurück zu gehen.
Zwei leuchtend braune Augen blitzten aus dem Gebüsch hervor. Mir stockte der Atem. Was zur? Ich blinzelte. Sie waren weg. Einbildung. Das muss alles nur Einbildung gewesen sein.

"Warum bist du denn so angespannt?",die Stimme meiner Oma brachte mich in die Realität zurück. Augenblicklich entspannte ich mich, doch ich brachte es nicht über mich, von den Augen zu erzählen. Sie wird denken ich sei verrückt. "Ich habe nur gerade daran gedacht, dass morgen wieder Schule ist und ich früh aufstehen muss",sagte ich übertrieben dramatisch. Daraufhin lachten wir beide los. Nachdem es fast gänzlich dunkel geworden ist, beschlossen wir, zurück zu gehen, damit Mum sich keine Sorgen machte. Ich sog die Gerüche des Waldes noch ein letztes Mal gierig in mich auf, bevor wir auf die kleine Lichtung vor unserem Haus traten.

Wie zu erwarten war, hatte sich Mum schon Sorgen gemacht und war überglücklich, dass wir zurück waren. Wir redeten noch ein bisschen und schauten uns schließlich tatsächlich noch einen Film an. Daraufhin verabschiedete ich mich und ging noch schnell duschen, bevor ich ins Bett schlüpfte.

Das Display meines Handy, welches auf einem kleinen Nachttisch neben meinem Bett lag, leuchtete auf und ich sah, dass Anna mir geschrieben hat.

Anna: Und? Noch wach?

Jepp:D

Anna: Cool, wie war der Film?

Langweilig... ;)
Gab ich zu und lächelte in mein Kopfkissen hinein. Es war ein Liebesfilm mit allen typischen Klischees und allem kitschigen drum und dran. Die Handlung in solchen Filmen ist so vorhersehbar.

Anna: Tja:D wärst du mal zu mir
gekommen. Ne Spaß;)

Ja:O Wäre echt cool :3

Anna: Jepp 8) Naja, egal, nächstes Mal
eben ♡

Klar♡

Anna: Kay, gehe jetzt schlafen:)
Bis morgen!♡

Bis morgen♡

Ich schaltete mein Handy aus und legte es wieder auf den Nachttisch ab, als das Display erneut aufleuchtete.

Unbekannte Nummer: Hallo Freak!

Wer bist du?

Unbekannte Nummer: Glaubst du das
sage ich einem
Freak?

Ich ignorierte die Nachricht. Nicht schon wieder. Ständig heuerten irgendwelche Leute aus meiner Klasse Freunde an, um mir solche Nachrichten zu schicken. Ich versuchte es, solche Sachen zu ignorieren, doch es geht einfach nicht. Je mehr sie sahen, wie fertig es mich machte, desto mehr ärgerten sie mich. Aber warum ich? Ich kannte nicht einmal den Grund dafür.
Immer wenn sie so etwas taten, regte sich in mir etwas. Etwas, dass ihnen am liebsten mal ganz klar die Meinung sagen wollte. Aber das würde alles nur noch schlimmer machen. Oder?

Unbekannte Nummer: Was ist Freak?
Hat es dir die
Sprache
verschlagen?

Ich schaltete mein Handy aus und ignorierte die weiteren Nachrichten welche auf diese hier folgen. Tränen liefen meine Wangen hinunter. Was habe ich denn nur getan, dass sie mich so hassten? Irgendwann schlief ich, in einen traumlosen Schlaf, ein.

◇><◇><◇><◇><◇><◇><◇><◇><◇><

Am nächsten Morgen:

Der Morgen daheim, verlief ereignislos: aufwachen, schnell fertig machen, frühstücken und dann ging es auch schon in die Schule. Meine Mutter fuhr mich. Als wir da waren, verabschiedeten wir uns schnell und ich stieg aus dem Auto. Heute morgen hatte ich mir nicht mal die Mühe gemacht, meine ungelesenen Nachrichten zu lesen. Reine Zeitverschwendung. Ich wusste sowieso was drinnen stand. Na machst du dir jetzt in die Hosen, Freak? oder Muss das kleine Baby jetzt weinen? oder, oder, oder. Das hatte ich alles schon.

Unter den Blicken meiner Mitschüler trat ich in das Schulgebäude. Um mich herum wurde überall getuschelt und gelacht. Ich wäre am liebsten unsichtbar, oder gleich einfach im Erdboden versunken, doch leider wurden meine stillen Gebete nicht erhört.

Vor meinem Klassenzimmer angekommen, wollte ich gerade die Tür öffnen, als ich jemanden von drinnen sagen hörte. "Oh, haben wir deine Gefühle verletzt Anna? Ich hoffe es doch sehr, denn du hast dich entschieden. Der Freak oder wir." Die Stimme gehörte zu Kim, einem Mädchen aus meiner Klasse, das mit der ganzen Freak-Geschichte angefangen hatte. Sie war sowas wie der Boss hier, denn alle hatten vor ihr Angst, da nicht nur sie, sondern auch ihre reichen Eltern nicht davor zurückschreckten irgendetwas zu sagen, dass jemandes Ruf völlig zerstören konnte. Mein Magen zog sich unwillkürlich zusammen. Ich hörte, wie Kim mit zuckersüße Stimme fortfuhr: "Und du hast dich falsch entschieden, meine Liebe."
Ich trat in das Klassenzimmer ein, da die Stunde gleich beginnen würde und ich nicht beim Lauschen erwischt werden wollte, auch wenn ich gerne noch von draußen zugehört hätte.

Als Kim mich bemerkte setzte sie ein höhnisches Lächeln auf: "Ah, da kommt ja der Freak!" Dann drehte sie sich zu der Klasse um und deutete auf Anna: "Darf ich vorstellen: Der kleine Laufbursche und Vertreter des Freaks." Sie grinste und die ganze Klasse fiel in schallendes Gelächter aus, außer Anna, mir und Thomas, welcher das Ganze aus der Ecke aus beobachtete und ganz blass geworden war. Er sagt nichts, weil er nicht wie wir enden will. Auf der einen Seite konnte ich ihn verstehen und doch hätte ich mir gewünscht, er würde zu uns halten, anstelle nichts zu unternehmen.

Ich wurde immer wütender und ich weiß nicht genau, was das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, aber ich wandte mich an Kim und hörte auf, die Seite, die ihre Meinung sagen wollte, zu unterdrücken. "Hey Kim, weißt du was. Ich bin es Leid! Ich habe keine Ahnung, was dich an mir so an einen Freak erinnert, aber ich weiß, wer ich bin. Und das ist kein Freak. Und Anna? Anna ist loyal, klug, lustig, nett und eine echt gute Freundin, all das was du nicht bist und auch nie sein wirst. Für mich nicht und auch für niemanden anderen. Warscheinlich bist die einfach nur neidisch auf Anna." Kim war unfähig, etwas zu erwiedern und schaute mich nur ungläubig an.

Da fiel mir noch etwas ein: "Ach, und Kim, ich weiß zwar nicht was Andrew dazu sagt, aber ich fand dich mit Nick echt einfach nur zu süß." Der wütende Blick von Kims Freund Andrew verriet mir, dass er in der Tat nichts von Nick, den ich neulich dabei erwischt habe, wie er sich mit Kim geküsst hat, wusste. Also fuhr ich fort: "Als du mir sagtest, ich solle nichts sagen, dachte ich, dass du es Andrew selbst sagen wolltest, aber ich wollte dir einfach nur mitteilen, das Nick und du echt gut zusammen passen." Andrew versuchte angestrengt die Kontrolle zu behalten und nicht sofort zu der Klasse zu rennen, in der Nick war, um diesem kräftig eine reinzuhauen. Das sah man ihm an. Kim sah mich immer noch ungläubig an und man merkte deutlich, dass ihr noch nie jemand mal seine Meinung deutlich gemacht hat.

Niemand in der Klasse lachte mehr und als der Lehrer eintrat, setzten sich alle schweigend hin, sogar Adrew, dem seine Wut immer noch deutlich anzusehen war. Doch sein wütender Blick galt nicht mir, sondern Kim, welche ganz rot geworden war und auf ihrem Platz stur nach vorne blickte, ohne mir oder Anna irgendwelche Beachtung zu schenken.

War das wirklich das Richtige? Doch, wenn Kim mich, und vor allem Anna dadurch in Ruhe lassen würde, dann war es das definitiv.

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