《 47 》

Laylas P.O.V.

Heute war Sonntag. Der Tag, an dem ich Mum, Dean verstellen werde. Oma hat mir versprochen, Mum nichts davon zu erzählen, dass ich von Werwölfen wusste und wer Dean eigentlich ist. Gestern Abend hat mir Dean auch noch wie versprochen alles gesagt, was mit seinem und meinem Vater zu tun hatte. Wir hatten uns in einem Restaurant in der Stadt verabredet und in 3 Stunden müssen wir auch schon dort sein.

"Irgendwann musst du ihr sowieso sagen, was ich bin- und was DU bist",meinte Dean gerade. Irgendwie schien der nicht halb so aufregend zu sein, wie ich. Schockierend. "Ja, ich weiß. Ich habe nur Angst, wie sie reagieren wird",gab ich seufzend zu. "Ach komm. Das wird bestimmt alles nur halb so schlimm",lächelnd kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dankbar erwiderte ich die Umarmung und nachdem er sich von mir gelöst hatte, grinste er mich an:

"Achso und weißt du, mein Haus ist schon fast fertig. Also fertig renoviert. Zum Glück musste daran nicht soooo viel gemacht werden, der Brand hat nicht allzu viel davon zerstört. Also, das heißt, dass ich nächste Woche schon wieder dort schlafen kann- und du natürlich auch, wenn du möchtest." Auf meinem Gesicht erschien ein breites Lächeln: "Ich freue mich schon darauf, dein Haus sehen zu können!" "Unser Haus",meinte er stolz. Mir stand der Mund offen und als ich bemerkte, wie ich ihn angestarrt hatte, sah ich peinlich berührt zu Boden, was er nur mit einem Lachen quittierte.

Da klopfte es an der Tür vom Büro. Dean sah nicht so aus, als hätte er vor, die Tür zu öffnen und beobachtete mit einem verschmitzten Lächeln, wie ich kopfschüttelnd aufstand und zur Tür lief. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, sah ich in Majas schüchternd lächelndes Gesicht. "Hallo Maja!",rief ich erfreut aus. "Hey Layla, ähm, also, ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hast, mit mir im Wald eine Runde zu laufen?" "Klar!", dann wandte ich mich zu Dean: "Bin in so ungefähr einer Stunde zurück!"

Dann folgte ich Maja ins Freie. Am Anfang kam mir alles normal vor, jedoch wurde Maja zunehmend nervöser und unterhielt sich mit mir über belanglose Dinge, die keinen Sinn ergaben. Das scheint so, als würde sie mich ablenken wollen. Außerdem kann ich bei ihr einen Hauch von Angst riechen, sie verdeckt ihn gut, aber er ist da. Ich muss vorsichtig sein... irgendetwas stimmt hier nicht.

Dean? Kannst du mich hören? Wenn ja, kannst du bitte unsere Spur aufnehmen und uns folgen? Irgendwie verhält sich Maja komisch- hier ist etwas faul. Sofort erhielt ich eine besorgt klingende Antwort: Natürlich! Ich bin auf dem Weg! Layla, renn einfach am Besten wieder zurück, hörst du? Ich laufe dir entgegen.

Da roch ich es- hoffentlich noch nicht zu spät- mehrere fremde Wölfe. Das ist eine Falle! Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und lief stattdessen weiter neben Maja her. Wir waren beide in unserer menschlichen Form geblieben und ich war mir gerade nicht sicher, ob das gut oder schlecht war. Dean hatte, aber recht! Ich muss hier weg! Das Problem ist nur, dass- sobald ich das richtig erkannt habe, uns die Werwölfe so gut wie umzingelt haben, also sollte ich wegrennen, würden sie mir den Weg abschneiden.

Gerade liefen wir unter einem Baum mit riesigen, dicken Ästen vorbei und da kam mir eine Idee. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, DIE Idee. Hoffentlich klappt es auch so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Ich konzentrierte mich auf einen der besonders tief hängenden Äste und auch, wenn ich ihn nicht mehr sehen konnte, spürte ich, dass er wuchs. Okay, jetzt oder nie! Plötzlich drehte ich mich blitzschnell um und rannte zu dem Ast zurück. Vorne sah ich schon, wie bereits geahnt, zwei Wölfe aus dem Gebüsch springen. In letzter Sekunde sprang ich ab und stemmte mich so schnell wie möglich auf den Ast, welchen ich habe wachsen lassen. Für eine Verschnaufpause blieb mir keine Zeit, denn das hier würde sonst nicht funktionieren.

Ich nahm so viel Anlauf, wie ich mir leisten konnte, ohne von dem Ast zu fallen und sprang ab. Während dem Sprung verwandelte ich mich in einen Wolf und flog über die Köpfe der knurrenden Wölfe unter mir hinweg. Als ich auf dem Boden ankam sprintete ich los. Hinter mir hörte ich die Wölfe mit trommelnden Pfoten rennen. Beeil dich Dean! Zu meinem Glück war ich als schwarzer Wolf schneller als sie, doch unter den Wölfen war ebenfalls ein schwarzer Wolf, welcher mir bedenklich nahe kam. Außerdem hatte mich das Wachsen des Astes ziemlich viel Kraft gekostet, weswegen ich nicht mehr in meiner Höchstgeschwindigkeit rennen konnte.

Es tut mir so Leid! Sie haben meine Mutter! Sie haben mir angedroht, ihr etwas anzutun, wenn ich nicht mitspiele... Ertönte Majas leises Wimmern. Momentan konnte ich mir über ihre Worte allerdings keine Gedanken machen, viel wichtiger war es, nicht geschnappt zu werden. Du musst nur noch kurz durchhalten Layla, wir sind gleich bei dir! Dean. Zum Glück. Und noch dazu sagte er WIR. Dean kommt nicht alleine!

Ich spürte bereits den heißen Atem einer meiner Verfolger an der Flanke. Schneller! Ich bin zu langsam! Als ich mein Tempo beschleunigen wollte, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Flanke und dieser brachte mich zum stolpern. Er hat zugebissen! Auf dem Boden liegend, versuchte ich, mich irgendwie von dem riesigen, schwarzen Wolf zu befreien, doch es tat einfach nur höllisch weh und der Wolf ließ nicht locker. Er machte Anstalten noch einmal zuzubeißen und ich machte mich schon auf den Schmerz gefasst, doch dieser kam zu meiner Überraschung nicht.

Stattdessen hörte ich ein bestialisches Knurren. Das von Dean. Dann ein Winseln. Und dann sich schnell entfernende Pfotenschritte. "Das war irgendwie zu einfach",murmelte Dean- wieder in seiner menschlichen Form. "Ist alles in Ordnung? Layla?",besorgt musterte er mich und ich konnte Angst in seinen Augen erkennen. Angst um mich! "J.. ja",auch wieder in meiner menschlichen Gestalt rappelte ich mich auf. Mein Bein schmerzte zwar, doch innerhalb eines Tages würde von dem Biss nichts mehr zu sehen sein.

Erleichterung spiegelte sich in Deans Blick wieder: "Mach sowas nie wieder!" Dann drehte er seinen Kopf leicht zu den drei Werwölfen, die ihn begleiteten: "Stellt sicher, dass sie unser Gebiet auch wirklich verlassen haben und bei der kleinsten Sache, die euch seltsam erscheint, informiert mich sofort"

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